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Freitag, 31. Oktober 2025

Das nächste große Abenteuer: Zu Fuß durch Patagonien – von Santiago de Chile bis nach Feuerland

By On Oktober 31, 2025

Es ist tatsächlich schon wieder so weit: Mein nächstes großes Abenteuer steht unmittelbar vor der Tür - vermutlich eines meiner größten Abenteuer überhaupt.

Der Plan: Der Greater Patagonian Trail

Ich möchte diesmal zu Fuß von Santiago de Chile bis nach Feuerland wandern. Mit Rucksack, Zelt, Gaskocher und sonst nicht sonderlich viel. Wie ihr bestimmt alle wisst liebe ich Herausforderungen und Abenteuer. Diesmal wird es aber selbst für mich, die ich schon recht "abenteuererprobt" bin etwas ganz Besonderes. Noch nie zuvor habe ich etwas in der Art gemacht. Der Greater Patagonian Trail - kurz: GPT - ist kein klassischer Wanderweg mit Wegmarkierungen oder dergleichen. Der GPT ist eher eine Sammlung aus Pfaden, Reitwegen, Flüssen, Straßen und Off-Trail-Routen, die Jan Dudeck - ein deutscher Ingenieur -  über viele Jahre zusammengetragen hat. Von Jan habe ich nach einem netten Telefonat schlussendlich auch die GPS-Daten für den Trail bekommen, die essenziell sind für die Navigation in diesem wilden Terrain. 


Über 3.000 Kilometer durchquert der GPT die unterschiedlichsten Landschaften - von trockenen, wüstenähnlichen Gegenden im Norden über vulkanisches Gebiet bis hin zu den Fjorden und Gletschern ganz im Süden. Er führt durch einsame Dörfer, über Pässe, die kaum jemand kennt, und durch Flüsse, die man durchqueren – oder evtl auch durchschwimmen – muss. Teilweise folgt man den alten Pfaden der Gauchos (= traditionelle Vieh-Hirten der südamerikanischen Pampa). 


Die letzten Wochen habe ich sehr viel Zeit mit der Recherche und dem Optimieren meines Equipments verbracht. Bei so einem großen Projekt sollten immerhin keine Fehler passieren. 


Start: Ende November

Ich werde aufgrund unterschiedlicher Gründe erste Ende November mit dem GPT starten. Dafür erwartet mich aber noch ein kleines Abenteuer davor:

Der Lykische Weg

Bevor es aber nach Chile geht, steht noch eine Art Generalprobe an:
Eine Woche auf dem Lykischen Weg in der Türkei.

Der Lykische Weg ist ein etwa 500 Kilometer langer Fernwanderweg entlang der Südküste der Türkei, zwischen türkisblauem Mittelmeer und den steilen Hängen des Taurusgebirges. Alte Karawanenpfade, Ruinen, kleine Bergdörfer und Pinienwälder werden mich dort erwarten. 


Eine Woche wird leider nicht reichen, um den gesamten Lykischen Weg zu durchwandern, aber ich werde mir die schönsten Teilstrecken herauspicken. Im November ist es dort zudem noch angenehm warm tagsüber, das heißt es wird auf alle Fälle auch das eine oder andere Bad im Meer geben. Für mich ist es außerdem wichtig mein Equipment für den GPT dort nochmals ausgiebig zu testen, denn in Patagonien muss dann alles zu 100% passen. 


Im Moment bin ich gerade am Weg in meine Heimat Österreich. Ich bin schon ziemlich aufgeregt, was mich die nächsten Monate alles erwarten wird. Ich werde natürlich immer wieder von mir hören lassen - wenn auch weniger als sonst auf meinen Reisen, da ich diesmal wohl eine nur sehr unregelmässige Internetverbindung haben werden (zumindest auf dem GPT). 


Ein letztes Mal schwimmen im Thunersee. Wir sehen uns dann im April wieder :)




Eure Michi 







Donnerstag, 30. Oktober 2025

Meine größten Reiseabenteuer

By On Oktober 30, 2025


Immer wieder werde ich gefragt, was denn nun die spannendsten Reiseabenteuer auf meinen Backpacking Trips waren. Ich habe deshalb eine kleine Zusammenfassung der Erlebnisse, die mir am meisten in Erinnerung geblieben sind, geschrieben.


... IN OZEANIEN


Mein erster tropischer Wirbelsturm

Port Vila, Vanuatu (Oktober 2023)
An einem der wohl unsichersten Orte für einen tropischen Wirbelsturm erlebte ich meinen ersten Zyklon: "Lola". Ich war gerade zum Couchsurfen bei Grant. Er wohnt in einer selbstgebauten Holzhütte, die ziemlich weit ab vom Schuss liegt. Sie ist umgeben von hohen Bäumen und nur wenige Meter vor der Haustür ist schon das Meer. Als Lola dann von Kategorie 3 auf 5 hochgestuft wurde - das ist übrigens die höchste Stufe - wurde mein Gastgeber sichtlich nervös. Der letzte Wirbelsturm hatte ihm das Dach davongeweht und noch weitere Sachen im Haus zerstört. Wenn außerdem einer der hohen Bäume aufs Haus stürzen würde, dann wäre es das wohl gewesen mit uns. Ich muss noch anmerken, dass mein Schlafgemach bei ihm nicht einmal eine Wand an der Vorderseite hatte. Es folgte eine schlaflose Nacht. Windböen zogen immer wieder mit lauten Karacho durch mein Zimmer und ich wurde in meinem Bett wurde sogar vom Regen erwischt. Zum Glück waren wir schlussendlich nicht im Epizentrum des Sturms und blieben vor gröberen Schäden verschont. 



.... IN AFRIKA


Gekidnappt im wilden Norden Kenias?

Marsabit, Kenia (März 2022)
Nur wenige Touristen besuchen den Norden Kenias, und noch weniger das Gebiet östlich des Turkana-Sees. Und wenn sie es machen, dann meist nur mit Guide und bewaffnetem Eskort, da die Region bekannt ist für Raubüberfälle und Banditen. Gemeinsam mit meiner indischen Reisebekanntschaft Kailash habe ich es gewagt diese Gegend auf eigene Faust zu erkunden. Die Abenteuer, die wir dort erlebten, werde ich bestimmt nie wieder vergessen: Eine stundenlange Motorrad-Fahrt durch die Chalbi-Wüste. Zudem waren wir zu dritt auf dem Gefährt mit noch Unmengen an Gepäck und fuhren so ohne Straßen quer durch den Sand. Einige Tage später wurden wir sechs Stunden lang mitten in der Wüste ausgesetzt und waren tatsächlich schon der Meinung, dass wir nun entweder gekidnappt oder zumindest all unserer Sachen beraubt worden sind. Zum Glück ging die Geschichte noch gut aus. Die Nächte waren so unerträglich heiß, dass wir fast kein Auge zutun konnten. Wir besuchten abgelegene Stämme, die so gut wie nie einen Muzungu (= weißer Tourist) zu sehen bekommen, usw. 




Couchsurfing in einem der größten Flüchtlingslager Afrikas

Kakuma, Kenia (Januar 2022)
Es mag vielleicht sehr ungewöhnlich klingen, aber ich habe tatsächlich einen Couchsurfing Gastgeber in dem Flüchtlingslager Kakuma - im Nordwesten Kenias - gefunden. Dieses Abenteuer ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Anfangs dachte ich, dass mein Gastgeber Jonathan dort wohnt, weil der vielleicht für eine Hilfsorganisation arbeitet. Doch wie sich herausstellte war er ein Flüchtling aus dem Kongo. Ich lebte also mitten unter den Flüchtlingen in einer Wellblechhütte unter simpelsten Bedingungen. Erstaunlicherweise wurde ich von allen sehr gastfreundlich aufgenommen. Gerne wäre ich länger geblieben. Doch die Lebensumstände waren für mich nur schwer auszuhalten. Da ist zum einen die beinahe unerträgliche Hitze (ca 40 Grad Celsius) sowohl tagsüber aber vor allem nachts. Da es Strom nur wenige Stunden am Tag gab, konnte natürlich auch kein Ventilator helfen. Auch Wasser war nur wenige Stunden am Tag verfügbar, und ähnelte der Farbe nach eher Milchkaffee - es war also ziemlich verschmutzt und schmeckte zudem salzig. Nachts attackierten mich Moskitos ohne Ende. So verließ ich das Lager nach drei Tagen wieder. Die Erlebnisse dort werden mir aber ewig in Erinnerung bleiben.


Das Flüchtlingslager Kakuma (Kenia)


Arbeit mit Missionaren in Kenia: Rehabilitation ehemaliger Gefängnisinsassen

Tinderet, Kenia (Dezember 2021)
Zwei Wochen wohnte ich im kenianischen Teeanbaugebiet Tinderet bei einer deutschen Missionarsfamilie und unterstützte sie bei ihrem Projekt ehemalige Gefängnisinsassen zurück in den Alltag zu rehabilitieren. Ich verbrachte dort eine irrsinnig spannende und lehrreiche Zeit und kann nur staunen, was für eine wertvolle Arbeit Philipp und Tabi dort leisten. 




Schlafen in einer Höhle in Lesotho

Lesotho (März 2016)
Ich wanderte einige Tage mit einem Einheimischen durch Lesotho und wir schliefen dabei in Höhlen. Wir kamen an den eindrucksvollsten Felsschluchten vorbei und genossen eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Weiters durchquerten wir einige Dörfer, für die so ein Muzungu (= weißhäutige Person) eine absolut außergewöhnliche Erscheinung war. 





    Autostoppen in Namibia

    Namibia (Februar 2016)
    Ich versuchte bei 40 °C in der Mittagshitze mitten im Nirgendwo an der Grenze Botswana zu Namibia Auto zu stoppen, um nach Windhoek zu gelangen. Im Endeffekt kam ich mit zwei verschiedenen Trucks dort heil an - jedoch inklusive jeder Menge Nervenkitzel!





      Trinken von frischem Ziegenblut mit den Massai in Tansania

      Lake Natron, Tansania (Dezember 2015)
      Ich lebte einige Tage mit einem Massai-Stamm in Tanzania am Lake Natron und habe dabei mit ihnen frisches Ziegenblut getrunken und noch weitere unvergessliche Abenteuer erlebt.





        Jagen mit einem Stamm, der noch in Höhlen lebt in Tansania

        Lake Eyazi, Tansania (Dezember 2015)
        Ich war mit den Hadzabe, dem ältesten Jäger- und Sammlerstamm, jagen. Diese Menschen leben noch in Höhlen und haben eine ganz besondere Sprache, die aus Schnalzlauten mit der Zunge besteht. Sie sind Nomaden und haben keine Schulbildung. Ich fühlte mich wie in einer komplett anderen Welt.

        Mithelfen an einer Schule mitten im Busch Ugandas

        Mbirizi, Uganda (November 2015)
        Ich lebte einige Tage in Uganda in einem kleinen Dörfchen mitten im Busch, fernab jeglicher Zivilisation - also ohne Strom und ohne fließend Wasser. Ich lernte dabei ihre doch recht andersartige Kultur und Brauchtümer näher kennen.

        ... IN EUROPA


        Schlafen unter freiem Himmel auf den Kanaren

        La Gomera, Kanaren, Spanien (März 2021)
        Das Schlafen unter dem freiem Sternenhimmel ist selbst für mich als "erfahrene Abenteurerin" immer wieder ein besonderes Erlebnis. Man ist der Natur so unglaublich nahe - kein Zelt, kein Mosikotnetz. Dafür  hat man den besten Blick auf den Mond und die Sterne. Zudem kann man die Geräusche aus der Natur ganz ungefiltert hören. Am liebsten schlafe ich weit weg von der Zivilisation. Auf den Kanaren habe ich besonders oft draußen geschlafen - nur mit meinem Schlafsack und einer Matte. Der Vorteil dort ist, dass es keine gefährlichen Tiere gibt. Ich schlief alleine oder mit meinen Reisebekanntschaften an einsamen Stränden, in den Bergen, in Höhlen oder Ruinen. Es war jedes Mal ein unvergessliches, einzigartiges Abenteuer. 


        Schlafen unter freiem Sternenhimmel auf La Gomera





        ... IN ASIEN 


        10-tägige Schweigemeditation in Nepal

        Kathmandu, Nepal (Dezember 2019)
        Zehn Tage ohne Sprechen, ohne Schreiben, ohne Lesen und ohne Kommunikation jeglicher Form. Kein Handy oder sonstige elektronischen Geräte. Zehneinhalb Stunden meditieren am Tag. Kein Kontakt zur Aussenwelt. Zweieinhalb eher spärliche Mahlzeiten am Tag. Diese zehn Tage zählen eindeutig zu den längsten und härtesten Tagen meines ganzen Lebens. Doch ich habe durchgehalten. Und es hat sich absolut gelohnt. Ich konnte sehr viel Wertvolles für und über mich und das Leben lernen. 





        20-tägiges Trekking in der Everest Region in Nepal 

        Everest Gebiet, Nepal (November 2019)
        Ganze 20 Tage lange wanderte ich gemeinsam mit meinem italienischen Trekkingkollegen Andrea in der wunderschönen Everest Region in Nepal. Wir legten dabei über 300 Kilometer und über 21.000 Höhenmeter zurück. Das Ganze ohne Guide und ohne Träger - außer für die Besteigung des 6.119m hohen Lobuche East war für zwei Tage ein Guide obligatorisch. Wir bewegten uns die meiste Zeit in Höhen um die 5.000m und stießen dabei immer wieder an unsere körperlichen Grenzen. Die enorme Höhe, der schwere Rucksack und die täglich zurückgelegten Strecken und Höhenmeter gingen ordentlich an die Substanz. Trotzdem kann ich behaupten, dass dieses Trekking eines der schönsten meines ganzen Lebens war. Auch die eisig kalten Nächte (so um die -15 Grad Celcius) in den unbeheizten Unterkünften waren eine Herausforderung - aber im Nachhinein gesehen auch ein unvergessliches Erlebnis. 







        .... IN SÜDAMERIKA



        Polizeifestnahme am Titicacasee in Bolivien

        Titicacasee, Bolivien (Juli 2017)
        Eines frühen Morgens wurden mein Couchsurfing Gastgeber Ernst, seine weitere Besucherin Alejandra und ich ganz überraschend von der Polizei festgenommen. Tatverdacht: Drogenherstellung und -schmuggel und obendrein noch Mädchenhandel. Ich habe am eigenen Leib erfahren müssen, wie korrupt die Polizei dort ist. Zum Glück ging die ganze Geschichte nochmals gut aus.


        Polizeifestnahme am Titicacasee



        Autostoppen in Bolivien - 24 Std auf einem Lieferwagen

        Uyuni - Sucre, Bolivien (Juni 2017)
        Gemeinsam mit einem guten Freund reiste ich von der Salzwüste Uyuni bis nach Sucre per Autstopp in einem Lieferwagen - ganze 24 Stunden dauerte das Vergnügen, es sei aber dazugesagt, dass wir auch Pausen machten und nachts für einige Stunden stoppten. Die einheimische Familie, die uns mitnahm, war superlieb und verköstigte uns sogar.


        Diese Familie nahm uns 24 Stunden auf ihrem Lieferwagen mit. 



        Lama-Opferungsfest mit den Bergarbeitern von Potosí in Bolivien

        Potosì, Bolivien (Juni 2017)
        Ich war in Potosí in Bolivien bei einem Lama-Opferungsfest der Minenarbeiter dabei. Es war ein wirklich sehr spannendes und authentisches Erlebnis und auf alle Fälle nichts für sanfte Gemüter! Außerdem bewiesen die Bolivianer, dass sie ein sehr trinkfreudiges Volk sind. 


        Lama-Opferungsfest der Minenarbeiter in Potosí 


        Besteigung einiger der höchsten Berge der Welt in Ecuador & Peru

        Südamerika (2017)
        Ich bestieg einige der höchsten Berge der Welt, darunter der 5.752 m hohe Nevado Pisco in der Cordillera Blanca, einem der schönsten Gebirgszüge weltweit, der sich in den Anden Perus befindet. Außerdem versuchte ich zweimal den 6.310 m hohen Chimborazo in Ecuador zu besteigen. Dieser Berg hat die weiteste Entfernung zum Erdmittelpunkt und ist ebenso der naheliegendste Punkt zur Sonne auf dieser Erde - und übertrifft damit sogar den Mount Everest. Wir campten sowohl bei der Pisco Besteigung als auch bei der Chimborazo Besteigung auf über 5.000 m Höhe in eisiger Kälte


        Camping auf etwa 5.000 Meter Seehöhe



        Eine Woche auf einer Fähre am Amazonas

        Leticia, Kolumbien - Yurimaguas, Peru (Dezember 2016)
        Ich verbrachte insgesamt eine ganze Woche auf einer Fähre am Amazonas auf dem Weg von Leticia (Kolumbien) nach Yurimaguas (Peru) mit Zwischenstopp in Iquitos für zwei Tage. Geschlafen wurde in einer Hängematte zwischen zig Einheimischen. Als einzige Gringa (=Ausländerin) auf der Fähre war ich das Highlight schlechthin - vor allem für die Kinder. Zu essen gab es dreimal täglich Reis - zum Frühstück Reis aufgekocht mit Zuckerwasser und zu Mittag und zu Abend gesalzen mit Soße oder einem minikleinen Stückchen Hühnchen - seitdem kann ich Reis irgendwie nicht mehr essen.

        In meiner Hängematte auf der Fähre am Amazonas - hier schlief ich eine ganze Woche



        Ayahuasca-Zeremonie bei einem Schamanen im Dschungel von Kolumbien

        Leticia, Kolumbien (Dezember 2016)
        Ich besuchte einen Schamanen mitten im Dschungel am Amazonas in der Nähe von Leticia und machte dort eine Ayahuasca Zeremonie. Fazit: Eindeutig kein Wiederholungsbedarf, trotzdem möchte ich dieses Erlebnis nicht missen.




        Schwimmen im Amazonas

        Amazonas, Kolumbien & Peru (Dezember 2016)
        Ich schwamm im Amazonas inmitten von Piranhas und Krokodilen. Unser Guide versichterte uns aber, das sich diese Tierchen nur im Uferbereich aufhalten würden, wir hätten also in der Mitte des Flußes absolut nichts zu befürchten. Das glaubte ich ihm auch, bis mich plötzlich etwas am Bein beknapperte...





        Neben diesen unvergesslichen Reiseabenteuern, hatte ich auch einige nicht so schöne Erlebnisse. Diese könnte ihr =>HIER<= nachlesen. 



        Meine kulinarischen Abenteuer auf Reisen könnt ihr => HIER <= finden.