Unter dem freien Sternenhimmel von La Gomera
Die letzten drei Tage verliefen wieder etwas abenteuerlicher und rustikaler. Gemeinsam mit Sdravko startete ich eine Mehrtageswanderung, um die geheimen Ecken von La Gomera zu erkundschaften. Im Gepäck hatten wir unseren Schlafsack, eine Isomatte, warme Klamotten für die Nacht und natürlich viel Wasser.
Tag 1: Von Valle Gran Rey zum Strand Playa de Iguala
Flor - die äußerst liebe Vermieterin unseres Appartements - erklärte sich bereit, das überschüssige Gepäck, welches wir während der Wanderung nicht brauchen, bei sich zu lagern. Wir starteten am späten Vormittag von Valle Gran Rey in Richtung La Dama. Im Endeffekt erreichten wir unser Tagesziel nicht ganz, aber wir haben ja wirklich keinen Stress.
Irgendwann kamen wir an einer Hippie-Finca vorbei. Zuerst dachten wir sie wäre verlassen. Doch dann erspähten wir einen älteren Herrn mit Schlabberhose und Ziegenbart. Wir waren ziemlich froh darüber, da unsere Wasserreserven bereits dem Ende zugingen. Und Wasser ist auf den kanarischen Inseln Mangelware. Sdravko konnte sich bereits in dem Bergdörfchen Gerian etwas Wasser bei einer netten alten Omi erbetteln. Der Hippie erzählte uns, dass er bereits 13 Jahre hier leben würde. Er hätte die Ruinen dieser alten Finca etwas auf Vordermann gebracht und solange niemand das Grundstück kauft, ist es scheinbar geduldet, dass er hier lebt. Wenn das Corona nicht wäre, dann würde er hier regelmäßig psychodelische Festivals veranstalten. Im Moment sei dies aber nicht möglich. Er servierte uns eine Tasse Kaffee und füllte uns eine Wasserflasche auf. Mehr konnte er nicht entbehren, da er es selbst von weit her schleppen muss.
Die Hippie Finca |
Da es schon später Nachmittag war, schauten wir uns schön langsam nach einem Schlafplatz um. Als wir den Strand Playa de Iguala erreichten, war uns sofort klar, dass dies der perfekte Platz ist. In der hübschen kleinen Bucht befindet sich eine Ruine in der wir sogar zwei alte Matratzen fanden. So komfortabel hätte ich mir das Ganze nicht einmal erträumen gewagt. Da die Sonne noch am Himmel stand, beschlossen wir uns erstmals eine Abkühlung im Meer zu gönnen. Es gab sogar eine Stelle mit schwarzem Lavasand. Die Strömungen hier sind jedoch ziemlich gefährlich, deshalb konnten wir nicht weiter hinaus schwimmen. Zu unserer Freude entdeckten wir in den Klippen natürlich geformte Schwimmbecken. Es fühlte sich an als würden wir in einem Jacuzzi sitzen, während die Sonne schön langsam unterging. Sdravko schaffte es sogar ein paar Krebse zu fangen, die er mir voller Stolz präsentierte *lach*. Später kamen noch drei junge Hippie- Frauen an den Strand, die sich dort auch badeten - ganz so wie Gott sie schuf. In den Höhlen unter den Klippen entdeckten wir verlassene Hippie-Behausungen. Wahrscheinlich wohnt dort auch von Zeit zu Zeit jemand, im Moment waren sie aber leer.
Playa de Iguala: In dieser Bucht verbrachten wir die Nacht |
Sehr komfortabel: Wir fanden zwei alte Matratzen |
Verlassene Hippie-Behausungen |
Als wir es uns auf den Matratzen gemütlich machten, hatte überkam Sdravko plötzlich eine Paranoia vor Flöhen. Das ging dann soweit bis ich auch irgendwann das Gefühl hatte, dass es mich auf und auf juckt. Ich glaubte ja, dass es von den Matratzen käme, während Sdravko der Überzeugung war, dass wir sie uns beim Hippie geholt haben. Letztendlich glaube ich, dass wir uns beide getäuscht hatten, denn der weitere Verlauf der Nacht war völlig "juckfrei".
Tag 2: Von Playa de Iguala über Chipude in die Schlucht Barranco de Arganga
Aussicht von La Fortaleza |
Hier nahm ich ein Bad |
Mein Schlafplätzchen :) |
Gute Nacht |
Tag 3: Vom Barranco de Argaga nach Valle Gran Rey
Wanderung zum Aussichtspunkt Tequergenche
Traumhafte Aussicht vom Tequergenche |