Wanderung auf den Schönbüel (Lungern)
By
Michaela Gruber
On
Januar 08, 2018
In
Wandern
Die traumhaft schöne Panoramawelt "Lungern - Schönbüel" liegt etwa auf halber Strecke zwischen Interlaken und Luzern. Die Wanderung auf den Schönbüel ist sowohl im Winter wie auch im Sommer ein außergewöhnlich schönes Erlebnis. Im Winter stellt die Gegend dort einen Geheimtipp für Tourenschi-Geher und Schneeschuhläufer dar, während es im Sommer unzählige Möglichkeiten für Wandertouren gibt.
Zudem ist das Gebiet von Juni bis September für seine Vielfalt an Schmetterlingen bekannt - über 100 verschiedene Arten können dann bewundert werden. Es gibt sogar einen eigenen Schmetterlingspfad. Der Aussichtspunkt Schönbüel liegt auf ganzen 2008 m Seehöhe. Durch die Turrenbahn ist er aber auch für die nicht so Sportlichen unter den Wanderern und mit Kindern gut erreichbar.
Von Interlaken nach Lungern
Ein Bekannter aus Luzern fragte mich vor wenigen Tagen, ob ich Lust hätte mit ihm ein bisschen wandern zu gehen. Was für eine Frage - natürlich! Er schlug vor, mir den wunderschönen Schönbüel zu zeigen, da dieser so ziemlich genau auf halber Strecke zwischen seinem und meinem Zuhause liegt. Ich setzte mich heute morgen also in den Zug und machte mich von Interlaken West auf nach Lungern. Die Fahrt mit dem Zug dauerte eine Stunde und elf Minuten, was ich völlig okay finde. Und man muss noch anmerken, dass die Strecke wirklich wunderschön ist.Mit der Turrenbahn ab in die Höhe
Angekommen in Lungern am Bahnhof traf ich mich mit meinem Bekannten. Von hier aus bis zur Turrenbahn sind es etwa 20 Gehminuten durch den idyllischen Ort. Angekommen an der Talstation der Bahn hatten wir ein Riesenglück, denn die Gondel fuhr auch schon sogleich los. Es waren eigentlich nur Einheimische mit uns in der Kabine. Die Aussicht auf Lungern und den Lungernersee war von hier aus richtig beeindruckend. Draußen wehte ein starker Wind, was uns eine recht aufregende und schaukelige Fahrt bescherte. Im Tal hatte es keinen Schnee, als wir aber an der Bergstation auf 1.532 m ausstiegen, hatte es dann aber reichlich davon. Viele waren mit den Schneeschuhen, Tourenschi oder gar mit dem Schlitten dort. Ich war bloß mit meinen Schneestiefeln da, aber das machte nichts, denn die Wege sind gut ausgetreten - also kein Tiefschnee.Wanderung von der Bergstation der Turrenbahn zum Schönbüel
Wir starteten unsere Wanderung ganz gemütlich und genossen die imposante Bergkulisse, die uns umgab. Mitunter hatten wir auch einen guten Ausblick auf die bekannte Jungfrau, den Eiger und den Mönch ⟶ die wohl bekanntesten Berge hier in der Gegend. Unter uns erstreckte sich ein dichtes Wolkenmeer.Der erste Teil des Weges verläuft nur mit geringer Steigung, am Ende wird es dann ein bisschen steiler. Vorbei an der fast komplett eingeschneiten "Alp" (= Almhütten auf schwitzerdüütsch) Breitenfeld, ging es das letzte Stück hoch zum Berghuis Schönbüel, das auf 2008 m über dem Meeresspiegel liegt. Wir kamen dort nach einer etwa eineinhalb-stündigen Wanderung in gemütlichem Tempo an.
die ganz schön eingeschneite Alp Breitenfeld |
Berghuis Schönbüel
In dem Restaurant dort gibt es lokale Köstlichkeiten und Fremdenzimmer. Wir gönnten uns eine leckere Würstelsuppe. Die Schweizer Preise schocken mich nach wie vor etwas - ganze 17 CHF hat das Süppchen gekostet. Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Von der Panoramaterrasse aus, konnten wir das Haslital, den Niesen und die Berner- und Innerschweizeralpen erblicken.Von hier aus könnte man übrigens noch endlos viele Wanderungen unternehmen, wie beispielsweise auf das Brienzer Rothorn. Aber aufgrund der Schneelage und unserer fehlenden Ausrüstung ging es für uns nicht mehr weiter. Ich habe mir jedoch bereits fest vorgenommen im Sommer nochmals hierher zu kommen und ein paar Wanderrouten zu erkundschaften.
Wieder runter zur Bergstation der Bahn ging es recht schnell, da wir über die steilen Hänge mit viel Getöse - wie kleine Kinder - im Schnee runterrutschten. Das war ein Riesenspaß. Wir nahmen dann auch noch einen kleinen Berggipfel mit, der nicht allzu schwer vom Weg aus zu erreichen war. Hier wimmelt es nämlich nur so vor kleinen Hügeln, auf denen meist hölzerne Gipfelkreuze angebracht sind.
Fazit:
Eine traumhafte Wanderung, auch für die nicht so sportlichen und zudem perfekt für Familien. Sowohl im Sommer als auch im Winter möglich. Diejenigen, die gerne längere Touren gehen, haben vom Schönbüel aus noch zahlreiche Möglichkeiten für anspruchsvollere Wanderungen. Ich werde auf alle Fälle im Sommer zurückkommen.
Zusammenfassung der Tour:
- Ausgangspunkt: Bahnhof Lungern
- Gehzeit: etwa 1,5 Stunden von der Bergstation Turren auf den Schönbüel. Alles in allem muss man etwa 4 Stunden für die Tour vom Bahnhof Lungern bis man wieder dort zurück ist (inkl. Pausen und Gondelfahrt) rechnen.
- Schwierigkeit: leicht
- Ausrüstung: festes Schuhwerk (im Winter besser Winterstiefel oder Schneeschuhe), Sonnenschutz, ausreichend Flüssigkeit, etwas zu Essen oder das nötige Kleingeld für eine Jause im Berghuis Schönbüel
Turrenbahn:
Erreichbarkeit: in etwa 20 Gehminuten vom Bahnhof LungernDauer: ca. 5 Minuten
Preis: 33 CHF für Hin- und Rückfahrt, 22 CHF für eine Fahrt; mit Halbtax-Abo: 16,50 für Hin- und Rückfahrt, 11 CHF für nur eine Fahrt (Stand 01/2018)
Für weitere Infos: => Webseite der Turrenbahn <=
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