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Dienstag, 29. Dezember 2020

Angekommen in Puerto de Mogán

By On Dezember 29, 2020

 

Vor drei Tagen bin ich in Puerto de Mogán angekommen. Eigentlich wäre der Ort nicht besonders weit weg, aber da die Busverbindungen sehr schlecht sind, hätte ich für die Anreise über drei Stunden gebraucht. Ich hatte aber wieder einmal Glück. Uwe - mein Zimmernachbar in El Risco - fuhr mit seinem Mietauto zufällig in den Süden und bot mir an mich mitzunehmen. Danke nochmals!


Puerto de Mogán - auch "Das kleine Venedig" genannt

Puerto de Mogán liegt im Südwesten von Gran Canaria und gilt für viele als das schönste Dorf der Insel. Es führen zahlreiche Wasserkanäle vom Hafen in den Ort, woher auch die Bezeichnung "Kleines Vendig" stammt. Die engen, malerischen Gassen sowie die alten Fischerhäuschen versprühen viel Charme. 


Puerto de Mogán 


Man kann sich also vorstellen, dass der Ort sowohl für Touristen als auch Einheimische ein beliebtes Ausflugsziel ist. Im Moment ist aber zum Glück (oder Dank Corona) nicht sonderlich viel los hier. 


Der Hafen von Puerto de Mogán 

Am Strand von Puerto de Mogán ist doch einiges los. Man kann sich also vorstellen wie es in "normalen" Zeiten zugehen würde. 


Der Temperaturunterschied von El Risco zu hier ist beträchtlich. Es ist richtig heiß hier! Ich trank gemeinsam mit Uwe noch ein schön kaltes Erdinger Weißbier am Hafen. 



Meine Unterkunft gefiel mir von Anfang an sehr gut. Es ist wie ein Hostel aufgebaut, mit mehreren Gemeinschaftküchen und einer wunderschönen Dachterrasse, von der aus man Blick über ganz Puerto de Mogán hat. Dort trifft man auch immer nette Leute um ein bisschen zu quatschen. Besonders gut gefällt mir, dass es hier nur private Zimmer gibt, also keine Schlafsäle. Mir fällt auf, dass ich mit dem Alter wirklich anspruchsvoller werde *lach*. 


Der nächste Tag stand dann völlig im Zeichen des Relaxens. Ich suchte mir eine ruhige Stelle am Strand - in den Klippen - und ließ mir einfach mal die Sonne auf den Bauch scheinen. 


Und das war der Sonnenuntergang! Ich liebe es wenn man die Sonne direkt über dem Meer untergehen sieht. 


Wanderung zum Playa Taurito und dem Playa de Tiritaña 

Nach einem Tag des Nichtstuns, musste ich mich gestern natürlich wieder etwas bewegen und beschloss eine kleine Wanderung zu machen. Zuerst wollte ich das Felsmassiv im Westen des Ortes erklimmen, doch der einzige Weg der dorthin führte war mit einem hohen Zaun versperrt und schreckte zudem mit jeder Menge "Betreten verboten" Schilder ab. Aber gut, dann geht's eben in den Osten. 

Auch hier hatte ich nicht viel Glück:

Mit solchen und ähnlichen Verbotsschildern habe ich auf Gran Canaria schon öfters Bekanntschaft gemacht...


Ich beschloss die Schilder gekonnt zu übersehen. Mich stresste es nur etwas, dass ich mich nicht wirklich verstecken konnte und mich die erste halbe Stunde des Weges wohl der ganze Ort beobachten konnte. Dann ging endlich ein kleiner Wanderweg von der abgesperrten Straße nach rechts steil hinauf. Nun konnte mich keiner mehr sehen. Ich erspähte in den Felsen Höhlen, die scheinbar bewohnt waren. Wer konnte denn hier wohnen? Hippies, Flüchtlinge, Obdachlose? Ein ungutes Gefühl kam in mir hoch. Doch ich beschloss weiter zu gehen. 


Es scheinen tatsächliche Leute hier zu leben.


Plötzlich sah ich wie sich etwas zwischen den Felsen bewegte. Ich blieb wie erstarrt stehen. Bei genauerem Hinsehen, erkannte ich dass es sich um einen Hund handelte - einen richtig großen, muskulösen Pitbull, der mich unentwegt angaffte. Normalerweise bin ich überhaupt niemand, der Angst vor Hunden hat. Ich weiß aber wie aggressiv die Tiere hier auf Gran Canaria sind, da sie großteils als richtige Wachhunde abgerichtet werden. Für den Fall das mich das Untier attackieren wollte ergriff ich einen Stein. Aber es geschah nichts. Als ich einige hundert Meter von den Felswohnungen weg war, kam ich an einen wunderschönen Aussichtspunkt. Nun war mir wieder wohler. 


Blick hinunter nach Puerto de Mogán 


Der schmale Pfad führte mich nun hinab zum Strand Playa Taurito. Hier steht ein Hotelkomplex nach dem anderen - aber so gut wie alle sind leer. Am Strand tummelten sich ein paar wenige Touristen. Sämtliche Souvenirladen sind geschlossen. Das Ganze wirkt wieder einmal wie ein Geisterort. 


Ich setzte meine Wanderung fort. Die Mittagshitze machte mir zu schaffen. Nur allzu gern würde ich irgendwo ins Meer springen. Ich war jedoch hoch über steil abfallenden Klippen. 



Endlich konnte ich eine schöne, kleine Bucht unter mir erkennen. Es führte sogar ein kleiner Weg hinab. Es handelte sich um den Playa de Tiritaña, wie ich später festellte. Dort angenkommen, traf ich tatsächlich auf etwa acht weitere Personen - alle nackt. Es war eine Familie mit Kindern und ein paar Hippies. Mir war so heiß, dass mir das nun wirklich egal war, ob das ein Nudistenstrand ist oder nicht. Ich schmiss mich in das erfrischende, glasklare Wasser - mit Bikini. 


Playa de Tiritaña 

Zu Mittag gab's eine Eierfrucht (Canistel), welche ich vor etwa einer Woche gemeinsam mit Sdravko im botanischen Garten von Agaete gepflückt habe. Die Frucht schmeckt tatsächlich wie süßer Eidotter - sehr lecker!


Den Rückweg legte ich mit dem Bus zurück.


Ich werde nun bis zum 3.1. hier in Puerto de Mogán sein. Am 3.1. bekomme ich dann für zwei Wochen Besuch aus der Schweiz. Da steht dann ganz viel Wandern und Wildcampen am Plan. Ich freue mich schon.


Hasta luego!

Eure Michi :)



Freitag, 25. Dezember 2020

Wanderung von Agaete nach El Risco und zum Playa Faneroque

By On Dezember 25, 2020

 

Heiligabend Wanderung: Von Agaete nach El Risco

Für den 24. Dezember plante ich eine ganz gemütliche/"besinnliche" Wanderung: von Agaete nach El Risco. Dazu muss man einen etwas über 1.200m hohen Berg im Tamadaba Nationalpark überqueren, der genau in der Mitte dieser beiden Ortschaften liegt.  
Ich wollte mir genügend Zeit nehmen, um ein paar gemütliche Stunden in der Stille und Sonne fernab der Weihnachtshektik genießen zu können. So ganz gemütlich wie geplant wurde es dann aber doch nicht. Aber fangen wir von vorne an:
Ich nahm gleich morgens nach dem Frühstück den Bus nach Agaete. Die Route für die heutige Tour habe ich mir wie immer auf Maps.me herausgesucht. Eigentlich müsste ich es ja schon wissen, dass die dort eingezeichneten Wege nicht immer ganz vertrauenswürdig sind. 

Am Anfang schien der Weg noch ganz human, bis ich dann irgendwann nach rechts steil den Berg hinauf abbiegen sollte.  Das sah nicht mehr ganz nach einem offiziellen Wanderweg aus, schien aber auf alle Fälle die kürzeste Variante zu sein. Es begann nicht allzu schwierig, jedoch war es ein wenig schwer den Weg als solches zu erkennen. Mit der Zeit wurde er immer unwegsamer und es kostete mich viel Zeit den Weg zu suchen. Bei einem Blick nach unten wurde mir plötzlich mulmig. Es ging den Hang sehr steil hinab, danach kam eine riesige Felswand. Eine kleine Unaufmerksamkeit oder ein falscher Schritt wäre fatal. Ich versuchte mich zu beruhigen und hoffte, dass das Ganze besser werden würde. Fehlanzeige. Als ich bemerkte "weiche" Knie zu bekommen, musste ich aufpassen nicht in Panik zu verfallen. Ich sah einige hundert Meter unter mir Menschen am offiziellen Wanderweg. Sie schienen mich zu beobachten und sogar auf mich zu zeigen. Das machte die Situation keinesfalls besser, sondern stresste mich noch mehr. Ich überlegte mir wie ich dort hinunter kommen könnte. Den selben Weg zurück wollte ich keinesfalls. Mit Müh und Not schaffte ich es dann aber Gott sei Dank den normalen Wanderweg zu erreichen. Meine Beine waren zerkratzt und blutig, außerdem hatte ich sehr viel Zeit verloren. 

Startpunkt meiner Wanderung: Agaete


Der Waldbrand auf Gran Canaria letztes Jahr hinterließ seine Spuren


Tamadaba Nationalpark


Zwischen Agaete und El Risco. 


Für eine gemütliche Weihnachtswanderung war es nun also zu spät. Ich musste mich ordentlich beeilen, um vor Anbruch der Dunkelheit in El Risco anzkommen. 

Zumindest reichte es aber um eine halbe Stunde die Abendstimmung kurz vor  meinem Zielort an einem schönen Aussichtspunkt zu genießen.


Wunderschöne Abendstimmung am Heiligabend



Todmüde kam ich in der Dämmerung zurück. Ich war heilfroh alles so gut überstanden zu haben. Den Abend verbrachte ich noch mit einigen Telefonaten mit meinen Liebsten zu Hause. 

Der wunderschöne Strand Playa Faneroque 

Den 25.12. verbrachte ich dann wieder in netter Gesellschaft. Ich traf mich mit Sdravko für eine kleine Erkundungstour zum Playa Faneroque. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, fanden wir wieder allerhand essbare Wildpflanzen. 
Der Strand selbst besteht aus Felsen und kleinen natürlichen Meerwasserpools in den Klippen. Wir waren ganz alleine dort und genossen die warmen Temperaturen im erfrischenden Wasser. Es war sehr warm, aber durch "Kalima" -  den Sandwind aus der Sahara - war die Sicht getrübt. 
Später kamen noch zwei Fischer an. An einem abgetrennten Strandabschnitt liegt schon seit Jahren ein total verrosteter Bagger, der scheinbar mehrere hundert Meter tief von der Küstenstraße auf den Strand gestürzt ist. Man kommt nur bei Ebbe dorthin und der Weg ist nicht gerade einfach. Genau das machte die Mission für uns interessant. Wir schauten im Internet nach, ob aktuell Flut oder Ebbe war. Im schlimmsten Fall wäre man nämlich dort am Strand eingesperrt. Wenn einem plötzlich die Flut überrascht ist der Rückweg unmöglich. Diese meterhohen Wellen, die an die Felsen donnern sind keinesfalls zu unterschätzen. Wir hatten Glück, scheinbar war in drei Stunden die Ebbe erreicht.


Dieser Bagger ist wohl vor einigen Jahren von der Küstenstraße auf den Strand hinunter gestürzt. 



So verbrachte ich also abenteuerliche Weihnachtstage - ganz nach meinem Geschmack ;)

Ich wünsche euch noch frohe Festtage. Morgen reise ich nach Puerto de Mogán weiter und werde mich dann von dort aus wieder von mir hören lassen. 

Buenas Noches!

Michi :)





Mittwoch, 23. Dezember 2020

Wanderungen rund um El Risco

By On Dezember 23, 2020

 

Nun bin ich tatsächlich schon wieder einige Tage in dem kleinen Dörfchen El Risco, welches im Westen Gran Canarias liegt. Ich mag die Ruhe und Abgeschiedenheit hier. Es gibt nicht einmal einen Shop oder sonstige Einkaufsmöglichkeiten. An Wochentagen fährt dreimal am Tag ein Bus, an Feiertagen und Wochenenden nur zweimal. Was ich besonders schätze sind die unzähligen Wandermöglichkeiten, die man direkt vor der Haustüre starten kann. 


Wanderng rund um El Risco 

Am Samstag Morgen startete ich eine kleine Rundwanderung um El Risco. Ich ging los in Richtung Norden. Der Weg führte steil bergauf und war teilweise sogar mit kleinen Kraxeleien verbunden. Die Aussicht war der Hammer! 

Blick hinunter in das Dörfchen "El Risco"



Der Weg schien nicht besonders stark frequentiert zu sein, denn teilweise war er schwer zu erkennen. Ich staunte nicht schlecht, als plötzlich ein junger einheimischer Mann mit seinem kleinen Hund vor mir stand. Er fragte mich nach dem Weg nach La Aldea, wobei ich ihm leider nicht wirklich helfen konnte. Genauso schnell wie er aufgetaucht war, war er auch schon wieder verschwunden. Nach einigen Minuten erspähte ich ihn aber wieder. Er wanderte in einem ziemlich schnellen Tempo - so wie auch ich. Im Endeffekt schienen wir demselben Weg zu folgen. Langsam ergab sich eine kleine Konversation. Der Mann schien recht ruhig zu sein. Er heißt Pedro und sein Hund Mila. Pedro war sich recht unsicher über seinen Routenverlauf und beschloss irgendwann einfach den selben Weg wie ich zu nehmen. Es stellte sich heraus, dass er - genauso wie ich - ein Trailrunner ist. Wir hatten also noch spannende Gespräche - wenn auch in etwas holprigem Spanisch meinerseits *lach*.

Wir wanderten durch die wunderschönen Pinienwälder des Tamadaba Naturschutzgebietes. Es war immer wieder eine Herausforderung den Weg zu finden, bzw am Weg zu bleiben. Der Pfad führte uns etwas unterhalb des Stausees Presa del Vaquero vorbei.


Am späten Nachmittag, als ich wieder nach El Risco hinuter musste, verabschiedeten wir uns. Pedro bedankte sich für die gemeinsame Wanderung. Er hatte noch ein ordentliches Stück Weg vor sich bis nach La Aldea

Insgesamt war das heute eine wunderschöne Rundtour mit einer tollen Wanderbegleitung. Ich legte knapp 16 Kilometer und 1.100 Höhenmeter zurück.


Wanderung zum Gebirgszug zwischen El Risco und La Aldea

Am Sonntag plante ich eine Wanderung gemeinsam mit Sdravko. Er wohnt ja weiterhin bei Johannes auf der Finca in La Aldea. Da es mit den Bussen recht schwierig ist, beschlossen wir uns bei den Casas de Tifaracas zu treffen. Das liegt irgendwo am Gebirgszug zwischen unseren beiden Orten. Naja, um genau zu sein etwas näher bei ihm, aber da er Knieprobleme hat, war ich einverstanden die weitere Strecke auf mich zu nehmen. 

Treffpunkt war um 12 Uhr. Weil man dort keine Internetverbindung hat, lief es wie in alten Zeiten. Man musste sich einfach darauf verlassen, dass der andere pünktlich am vereinbarten Ort eintraf. Ich war schon eine halbe Stunde vorher da. Pünktlich um zwölf kam auch Sdravko an. Es ging weiter zum Montaña Cueva del Humo und zur Finca Tirma


Am Gebirgszug zwischen El Risco und La Aldea. Aussicht auf Teneriffa und den El Teide


Wie immer wenn ich mit Sdravko unterwegs bin, war es eine unheimlich interessante Wanderung. Ich lernte wieder so viel über essbare Früchte und Wildpflanzen. Besonders lecker fand ich die Pinienkerne. Oft habe ich diese schon im Supermarkt gekauft, aber ich wusste eigentlich gar nicht wie diese genau wachsen und wie man sie erntet. Wir kletterten also auf die Pinien-Bäume und pflückten die Zapfen. Sdravko zeigte mir wie man die Kerne herausholt. 



Was für Farben!


Heute legte ich insgesamt 25 Kilometer und 1.350 Höhenmeter zurück.


Sonnenuntergang am Roque de Las Nieves

Am Montag nahm ich den Bus nach Agaete. Ich wollte Lebensmittel einkaufen und in den kleinen Naturschwimmbecken baden. Das Wetter zog mir aber einen Strich durch die Rechnung. Es war den ganzen Tag über bewölkt und ein kühler Wind wehte. Ich beschloss in Richtung Roque de Las Nieves zu wandern. Immerhin hatte ich den ganzen Tag Zeit. Mein Bus zurück ging erst um 20 Uhr. 

Ich fand einen schönen Wanderweg. Ganz hinauf zum Gipfelkreuz kam ich aber nicht, da ich bloß meine Flip-Flops trug. Der Weg zum Gipfel wäre eine kleine Kletterei gewesen und ich wollte kein Risiko eingehen. 

Über den Klippen fand ich den perfekten Platz um den Sonnenuntergang zu sehen. Es war tatsächlich einer der schönsten, die ich auf Gran Canaria gesehen habe. Die Sonne geht hier direkt über dem Meer unter. Durch die Wolken wirkte das Farbenschauspiel am Himmel noch um einiges imponsanter.


Abendstimmung. Unten sieht man den Hafen Puerto de Las Nieves. Von hier fährt die Fähre nach Teneriffa ab. 

Und schon wieder fand ich ein totes Tier. Es handelt sich dabei wohl um eine Katze. 


Der Rückweg gestaltete sich etwas schwieriger, da es stockdunkel war. Ich schaffte es aber zum Glück noch den Bus zu erwischen, sonst hätte ich wirklich ein Problem gehabt zurückzukommen. 


Barranco de Agaete

Gestern stand das Barranco de Agaete auf dem Plan. Dabei handelt es sich um ein sehr fruchtbares Gebirgstal. Es gilt sogar als eines der landwirtschaftlich fruchtbarsten Täler der Insel. Zudem ist es eines der wenigen Kaffeeanbaugebiete der Kanarischen Inseln und somit Spaniens.

Ich nahm aslo den Bus nach Agaete. Dort traf ich mich mit Sdravko und wir starteten unsere Erkundungstour. Für ihn als Botaniker war dieses Tal natürlich besonders interessant. Unglaublich wie viele neue Früchte ich wieder kennenlernen und probieren konnte. Beispielsweise aß ich zum ersten Mal die leckeren und süßen Früchte der Königinnenpalme. Weiters fanden wir neue Arten von Kaktusfrüchten und verschiedene Feigenarten. Zudem Java-Pflaumen - sie gehören neuerdings zu meinen Lieblingsfrüchten. Ich liebe ihren bitter-süßen Geschmack. 

Falls jemand interessiert an essbaren Früchten bzw der Arbeit von Sdravko ist, sollte sich unbedingt seinen Youtube Kanal "All the fruit" ansehen. 


Goji Beeren in Massen - ich liebe sie!

Die Java-Pflaume

Die süßen Früchte der Königinnenpalme 

Und hier nochmals die leckere Java-Pflaume


Wir kamen an verlassenen Fincas vorbei, wo wir noch diverse Obstbäume finden konnten. Teilweise schlugen wir uns ohne Weg durch das dichte Gebüsch und die Kakteen. Ihr könnt euch vorstellen wie zerkratzt meine Beine nun aussehen. 

Wir kamen bis in das Örtchen Berrazales. Von dort aus machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. Wir legten einen kurzen Stopp in bei einer Kaffeeplantage ein und genehmigten uns dort eine Tasse des selbstgemachten Kaffees. Zudem erhielten wir noch eine Kostprobe ihres selbstangebauten Weins. 

An diesem Tag legten wir 18 Kilometer und 530 Höhenmeter zurück.



Heute werde ich einen etwas ruhigeren Tag verbringen und vielleicht nochmals zum Charko Azul wandern, um dort ein erfrischendes Bad zu nehmen. 


Ich wünsche euch schon einmal im Voraus Frohe Weihnachten!


Eure Michi :)




Freitag, 18. Dezember 2020

Wieder zurück auf Gran Canaria

By On Dezember 18, 2020

 

Die letzten Tage hat sich wieder sehr viel getan bei mir. Vorgestern bin ich bei Silvana in Santa Cruz de Tenerife eingezogen. Ich wollte fünf Tage bei ihr verbringen und ihr mit einem Deutsch-Online-Kurs helfen. Wir wollten kurze Sketche auf Deutsch spielen und aufnehmen, damit sie diese dann für den Online-Kurs verwenden kann. 

Ich kam also am Mittwoch bei ihr an. Da sie am Nachmittag noch arbeiten musste, beschloss ich einen Bus in Richtung Anaga Gebirge zu nehmen und etwas wandern zu gehen.


Diesmal hatte ich ein riesen Glück mit dem Wetter! Ich konnte erstmals auf die Westseite der Insel hinuntersehen. 



... und endlich konnte ich auch den höchsten Berg Spaniens sehen: den "El Teide" mit seinen stolzen 3.715 m


Als ich am Abend zurück kam lernte ich den netten holländischen Mitbewohner von Silvana kennen. Ich fühlte mich pudelwohl bei den beiden und freute mich schon sehr auf die kommenden Tage hier. 

Am Abend versuchte ich meinen weiteren Reiseverlauf ein wenig zu planen. Ich wollte mir gerade ein kleines Appartement im Süden Teneriffas für die Tage danach buchen, als Silvana plötzlich ganz aufgeregt auf mich zukam. Sie erzählte mir, dass in Teneriffa soeben eine neue Verordnung für Corona Restriktionen herausgekommen sei, da die Zahlen auf der Insel enorm in die Höhe schnellen. Schon ab Freitag - also in zwei Tagen - wäre sowohl die Ein- wie auch die Ausreise von der Insel verboten. Zusätzlich noch viele andere verschärfte Maßnahmen. Das Ganze vorerst für fünfzehn Tage. 

In der nächsten Stunde bekam ich noch jede Menge Nachrichten von Freunden aus Gran Canaria, die mich ebenfalls auf die verschärften Maßnahmen auf Teneriffa hinwiesen. Ich war erstmals ratlos, wie es nun weitergehen sollte. Wenn die Zahlen in fünfzehn Tagen nicht besser aussehen (was sehr gut sein kann), dann wird das Ganze wahrscheinlich noch verlängert oder sogar verschärft. Ich überlegte hin und her. Soll ich die Insel verlassen? Wenn ja, auf welche Insel sollte ich? Viel Zeit für eine Entscheidung blieb mir ja nicht mehr. Spätestens bis morgen mußte ich die Insel verlassen haben. Im Endeffekt beschloss ich eine Nacht darüber zu schlafen und in der Früh spontan zu entscheiden. 


Wieder zurück nach Gran Canaria

Als ich am Morgen erwachte, sagte mir mein Gefühl ganz spontan, dass ich nach Gran Canaria zurückzufahren sollte. Die westlichen Inseln der Kanaren sind nämlich alle nur mit der Fähre über Teneriffa erreichbar, was im aktuellen Fall dann ja auch nicht mehr geht. Und Gran Canaria ist dann ein guter Ausgangspunkt um nach Fuerteventura und Lanzarote zu kommen. 


Schweren Herzens verabschiedete ich mich von Silvana. Ich machte mich auf zum Hafen von Santa Cruz und fuhr mit der Fähre nach wieder nach Agaete auf Gran Canaria. 


Wiedersehen macht Freude 

Dort am Hafen angekommen erwartete mich tatsächlich Sdravko. Er hatte Gisela zum Hafen begleitet, da diese ganz plötzlich zurück nach Deutschland sollte. Aus irgendeinem Grund musste sie vorher aber noch ihr Auto in Teneriffa verkaufen. Neben ihr im Auto saß ein junger Grieche, der auch nach Teneriffa musste. Den wollte man aber nicht auf die Fähre lassen, da die Kontrolleure wohl noch nie griechische Schriftzeichen gesehen hatten und deshalb seinen Personalausweis nicht akzeptierten. Das ganze Skenzario kam mir gerade vor wie in einer schlechten Komödie *lach*. Es schien sich aber alles zu regeln und Gisela konnte mit dem Auto auf die Fähre fahren - mit dem Griechen ;)


El Risco 

Meine Unterkunft hatte ich diesmal in dem kleinen Örtchen El Risco gebucht. Hier leben tatsächlich nur etwa 300 Personen. Der Ort ist bekannt für seine kleine Süßwasserlagune "Charko Azul". Zudem kann man von hier aus tolle Wanderungen machen. 

Sdravko begleitete mich zu meiner Unterkunft, da der Ort sowieso auf seinem Heimweg zu Johannes liegt. Wir wanderten zu der wunderschönen Lagune Charko Azul. Ein richtiger Geheimtipp! Leider hatte ich mein Handy nicht dabei und habe somit noch keine Fotos davon machen können. Aber die werden in den nächsten Tagen ganz bestimmt noch folgen. 



Der Strand von "El Risco" 


Meine kleine Unterkunft wird von einem netten Pärchen geführt - Antonio und Maria. Es ist blitzsauber hier, es gibt Warmwasser, eine kleine Küche zum selber Kochen und sogar eine Waschmaschine. Was will man mehr? Zudem wohnt eine ganz liebe deutsche Kinderärztin neben mir, mit der ich mich von Anfang an bestens verstehe. Ich denke ich werde nun einige Nächte hier bleiben und dann entscheiden wie es weiter geht. 


Bezüglich den verschärften Maßnahmen auf Teneriffa habe ich nun erfahren, dass es für Touristen wohl noch erlaubt sei auf die Insel zu kommen. Aber gut, es gibt im Moment recht viele Unklarheiten und niemand scheint wirklich bescheid zu wissen. Deshalb war meine Entscheidung Teneriffa zu verlassen bestimmt ganz vernünftig. Obwohl ich es wirklich sehr, sehr schade finde, dass ich nicht mehr Zeit dort verbringen konnte. Es gäbe dort noch so viel zu entdecken. Aber vielleicht komme ich schon bald wieder ;)


Hasta Luego!





Montag, 14. Dezember 2020

Meine erste Wanderung ins Anaga Gebirge

By On Dezember 14, 2020

 

Heute Morgen startete ich meine erste Wanderung ins Anaga Gebirge. Es ist scheinbar vor 9 Millionen Jahren durch eine Eruption des Teide Vulkans entstanden. Das Gebirge ist saftig grün und vor allem durch seine Lorbeerwälder bekannt. Das Klima ist recht feucht und es regnet häufig. 



Ich suchte mir meine Route - wie fast immer - über eine Online-Landkarte heraus. Das wurde mir heute jedoch ein wenig zum Verhängnis, aber dazu später. Ich nahm einen Bus nach Los Campitos - ein Stadtteil von Santa Cruz, der etwas oberhalb der Stadt liegt. Von hier aus startete ich. Die Landschaft versetzte mich wieder einmal in Staunen. Seht selbst:




Aussicht in das Tal "Barranco de Tahodio"

Fast wie zu Hause ;)

Blick hinunter nach Santa Cruz


Die Aussicht auf das umliegende Gebirge, die Küste und die Stadt Santa Cruz war einfach atemberaubend. Erstaunlicherweise kam mir keine einzige Menschenseele den ganzen Weg lang entgegen. Deshalb suche ich mir auch so gerne selber Routen raus, anstatt irgendwelchen vorgefertigten Wandertouren zu folgen, wo man dann meist auf Unmengen von Wandertouristen stößt. 


Als ich mich dem Örtchen Jardina näherte, waren plötzlich Verbotsschilder am Weg angebracht mit dem Hinweis, dass es sich hier um ein Privatgrundstück handelte. Tja, den ganzen Weg zurück nach Santa Cruz konnte ich schlecht gehen, also beschloss ich die Schilder gekonnt zu übersehen. Als ich am Ende des Weges eine ältere Frau stehen sah, dich mich bereits zu beobachten schien, war mir klar, dass es nun Ärger geben würde. Zu meinem Glück grüßte sie mich freundlich. Dann erklärte sie mir in gut verständlichem Spanisch, dass es sich hier um ein Privatgrundstück handelte. Ich entschuldigte mich bei ihr und erklärte ihr, wie ich hierher kam. Sie war weiterhin überaus freundlich und hatte einen endlosen Rededrang. Die Gute erzählte mir von ihren Freunden aus Deutschland, von der Arbeit auf ihrer Farm bis hin zu den Problemen mit den Flüchtlingen auf der Insel. Nachdem ich etwa eine halbe Stunde mit der netten Dame geplaudert hatte, setzte ich meine Wanderung auf "offiziellen" Wegen fort. 


Nach dem Örtchen Jardina veränderte sich die Landschaft schlagartig


Ich näherte mich einer Wolkendecke. Nun konnte ich erstmals hautnah erfahren, wie krass der Unterschied vom sonnigen Klima an der Küste zu dem feuchten Klima in den Bergen ist. Kaum war ich in den Wolken, begann es zu nieseln. Weiter oben regnete es dann richtig. Was war ich froh sicherheitshalber eine Regenjacke eingepackt zu haben. Die Landschaft war nun komplett anders - saftig grün, jede Menge Moos und natürlich die bekannten Lorbeerbäume. Durch die Wolken wirkten die ohnehin schon mystischen Wege noch spektakulärer. 


Ich wanderte bis zum Aussichtspunkt Mirador Cruz del Carmen. Obwohl das mit der "Aussicht" vielleicht etwas übertrieben klingt, da sich die Fernsicht aufgrund des dichten Nebels auf maximal zwei Meter beschränke.



Aufgrund des Regens verwandelte sich der Weg irgendwann in einen Fluss

Der wunderschöne und etwas mystische Lorbeerwald


Zurück ging es mit dem Bus über San Cristóbal de la Laguna nach Santa Cruz. Dort gab es wieder strahlenden Sonnenschein. 





=> Hier findest du alle meine Fotos und Videos von Teneriffa :) <=