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Mittwoch, 23. Februar 2022

Vulkankrater und Wasserfälle

By On Februar 23, 2022

 

Nanyuki, Kenia

Der Musik-Star bei mir im Matatu

Die Matatufahrt von Nairobi nach Nakuru war ziemlich kurzweilig. Es startete damit, dass drei recht auffällig gekleidete junge Männer zustiegen. Der größte und muskulöseste von ihnen - er ist gute zwei Meter groß!! - setzte sich neben mich. Ich war erstmal nicht sehr begeistert davon, da sich mein Sitzplatz dadurch fast halbierte. Zudem war mir der Typ ein bisschen unheimlich. Irgendwie sahen die drei aus als seien sie Mitglieder einer Mafia oder einer anderweritigen kriminellen Vereinigung. Aber ich lernte wieder einmal, dass es nicht gut ist solche Vorurteile aufkommen zu lassen. Der Kraftprotz neben mir - er heißt übrigens Salim - fing einen kleinen Smalltalk mit mir an und schon bald musste ich feststellen, dass er ganz sympathisch war. Er zeigte auf seinen kleinen Freund mit den Dreadlocks und erklärte mir, dass dieser ein Musikstar wäre. Salim wäre sein Bodyguard. Das hörte sich im ersten Moment recht unglaubwürdig an, doch er konnte seine Aussage mit Youtube-Videos und Fotos bestätigen. Eigentlich hätten sie einen privaten Fahrer gehabt, aber es gab wohl einen Zwischenfall, deshalb sind sie aufs Matatu ausgewichen. Salim quatschte mich die komplette Fahrt - drei Stunden - lang zu. Das war eigentlich ganz erheiternd. Und wenn ich irgendwann einmal einen Bodyguard brauchen würde, stünde er mir natürlich jederzeit zur Verfügung ;)


Wie klein die Welt doch ist....

Ja, diesen Satz habe ich schon oft gesagt, aber gerade beim Reisen merkt man das erst so richtig. Am Samstag Abend traf ich mich tatsächlich mit André - einem ehemaligen Couchsurfing Gastgeber von mir aus der Schweiz. Ich kam bei ihm vor über vier Jahren unter, als ich mir gerade einen Job in der Schweiz suchte. Er ist nun für zwei Wochen im Außerdendienst in Nakuru


Der Menengai-Krater und die Gebetshöhlen

Der Menengai-Krater ist der sechstgrößte Vulkankrater der Welt. Er befindet sich ganz in der Nähe von Nakuru. Da wollten André und ich am Sonntag hin. André brachte noch seinen kenianischen Arbeitskollegen mit. Eigentlich hätte ich mich schon darauf gefreut, dass das heute eine Art "Wandertag" werden würde. Das sah der Arbeitskollege von André aber anders. Zu Fuß gehen empfindet er als sinnlose Energieverschwendung. Demzufolge ging es mit einem Taxi zum Vulkankrater rauf. Dort könnte man eigentlich im Rahmen einer vierstündigen Wanderung auf den Boden des Kraters hinunterwandern. Wir machten aber nur Bilder *lach*. Immerhin konnte der Arbeitskollege aber den Eintrittspreis für den Aussichtspunkt (ja, in Kenia ist tatsächlich nichts gratis!) von 1.000 Ksh auf 300 Ksh pro Person herunter handeln. Er gab uns noch den Tipp, dass es in Kenia sowieso gar keine fixen Preise gäbe. Man sollte immer und überall versuchen zu handeln - selbst bei Fixpreisen und Eintrittsgebühren ;)


Aussicht vom Vulkankraterrand auf den Kraterboden hinunter

Blick hinunter nach Nakuru und zum Nakurusee


Nachdem wir uns am Kraterrand ein wenig die Füße vertreten haben, ging es mit dem Taxi weiter zu den Menengai-Höhlen. Wenigstens dort konnten wir etwa eine halbe Stunde lang herumwandern, um die Höhlen zu begutachten. Es handelt sich hierbei um eine heilige Gebetsstätte. Unser superlieber Taxifahrer gab uns viele interessante Hintergrundinfos. Die Menschen kommen oft für mehrere Tage oder sogar Wochen hierhier um intensiv zu beten und zu fasten. Die erste Höhle war ziemlich groß. Es war stockdunkel und wir sollten auch keine Taschenlampen benutzen, da dies die Menschen beim Beten stören würde. Sehen konnten wir niemanden, aber dafür hören. Es war ein lautes, monotones, fast unheimliches Raunen zu vernehmen. Wie viele Leute es waren, ist schwer zu sagen, aber bestimmt mindestens zehn.

Der Eingang einer der Menengai-Höhlen


Tumult am Busbahnhof

Am Dienstag sollte es dann weitergehen von Nakuru nach Nyahururu. Um neun Uhr morgens stand am am Busbahnhof in Nakuru parat. Das Matatu (=Minibus), das nach Nyahururu fährt, war noch komplett leer. Der Fahrer beruhigte mich jedoch, dass es sich in wenigen Minuten füllen wird. Ich war mir zwar etwas unsicher, ließ mich dann aber doch dazu überreden den Fahrpreis von 250 Ksh zu zahlen. Nach unglaublichen drei (!!!!) Stunden Wartezeit, reichte es mir aber dann. Wir waren immer erst drei Fahrgäste im Matatu. Einer ist sogar schon wieder abgehauen, da er keine Lust mehr hatte zu warten. Gemeinsam mit Florence - einer jungen Frau aus Nairobi, die auch nach Nyahururu musste - begann ich eine Alternative zu suchen. Denn wenn nach drei Stunden erst drei Fahrgäste da waren, dann konnte es locker noch einmal vier Stunden oder länger dauern bis es losging. Florence meinte, dass ihr so etwas noch nie passiert wäre. Das Lustige ist ja, dass Nyahururu nur gut 60 Kilometer entfernt liegt - das ist gerade mal eine Fahrtstunde. Dafür den ganzen Tag zu warten, wäre wirklich verrückt. Leider konnten wir keine Alternative finden. Ich kontaktierte meinen Couchsurfing Gastgeber in Nakuru und bat ihn um Rat. Dieser meinte er würde mir seinen Boda-Boda (=Mopedtaxi) Fahrer schicken. Dieser würde mich an einen anderen Busbahnhof bringen, von wo aus es schneller gehen sollte. Das war nun zumindest ein Lichtblick. Als der Boda-Boda Fahrer da war, machte der Fahrer des Matatus ein Riesen Drama draus, dass ich nun doch nicht mitfahren möchte. Mir war ja klar, dass er mir den Fahrtpreis nicht zurückerstatten würde, jedoch konnte ich gar nicht verstehen, warum er mich nun nicht gehen lassen wollte. Mein Rucksack war bereits auf das Dach des Matatus gebunden worden. Ich bat ihn freundlich, mir diesen herunter zu geben. Er antwortete darauf beinhart mit "nein". Nun ließ meine Freundlichkeit etwas nach und ich erklärte ihm, dass ich die Polizei rufen würde, wenn er mir nicht sofort meinen Rucksack gibt. Nun versammelten sich immer mehr Menschen um uns herum. Eine lautstarke Auseinandersetzung startete. Der Boda Fahrer, Florence und andere Schaulustige mischten mit. Der Fahrer beharrte darauf, dass wir in den nächsten 30 Minuten starten würden, und ich gefälligst noch warten sollte. Ich erklärte ihm, dass es nun schon vier (!!!) Stunden seien, die ich hier wartete und immer höre ich nur "in ein paar Minuten". Die Auseinandersetzung wurde immer wilder. Am Ende erklärte mir mein Boda-Boda Fahrer doch tatsächlich, dass ich mich jetzt einfach ins Matatu setzen sollte, denn der Fahrer hätte versprochen, er würde jetzt losfahren. Wie bitte? Ich schaute Florence ratlos an. Okay, wir gaben der Sache noch eine Chance. Unglaublich aber wahr: Das Matatu fuhr nun nach geschlagenen vier Stunden endlich ab - mit nur vier Fahrgästen. Der Fahrer entschuldigte sich für die Verspätung. Auch ich entschuldigte mich. Irgendwie tat er mir ein bisschen leid, immerhin muss er ja auch an sein Geld kommen. Und ein halb leeres Matatu bringt eben nicht wirklich Gewinn. Trotzdem verstand ich nicht, warum er mir einfach nicht meinen Rucksack geben wollte. Wie dem auch sei, eine Stunde später - um kurz nach 14 Uhr - erreichte ich dann Nyahururu


Weiter nach Nyahuru zu den Thomson´s Falls

Ich kam im Spanish Hotel unter für 1.500 Ksh (= 11,60 €) pro Nacht. Die Unterkunft war ganz passabel für den Preis. Nun hatte ich noch genügend Zeit die Wasserfälle zu besuchen. Diese befinden sich etwa 3 km außerhalb des Ortes. Auch dort hieß es natürlich wieder Eintritt bezahlen: 300 Ksh. Leider schaffte ich es nicht den Preis herunterzuhandeln. Im Endeffekt hat es sich aber voll ausgezahlt. Nach den ganzen lauten Menschenmassen heute, war diese Ruhe hier eine absolute Genugtuung. Ein idyllischer, aber steiler Wanderweg führt durch einen tropischen Dschungel hinab zum Wasserfall. Es donnern Wassermassen aus etwa 74 m Höhe in die Tiefe. Es waren nur wenige andere Besucher da, dafür aber jede Menge Paviane. Ich spazierte noch ein wenig den Flussverlauf entlang. 


Thomson´s Falls in Nyahururu


Mein Abendessen: Arrow roots (Pfeilwurz) mit Sukuma, Kohl, Erbsen, Fleisch und Kartoffeln


Zum zweiten Mal in Nanyuki

Heute Morgen ging es weiter von Nyahururu nach Nanyuki. Vielleicht könnt ihr euch erinnern, dass ich schon einmal hier war als ich den Mount Kenya bestiegen habe. Das Matatu hat sich heute zum Glück in "nur" zwei Stunden gefüllt. Die Fahrt dauerte ebenso zwei Stunden. In Nanyuki bin ich diesmal im Kirimara Springs Hotel untergekommen (2.200 Ksh/Nacht inkl. Frühstück). 

Morgen sollte es weitergehen in den wilden Norden, nach Marsabit. Dort treffe ich mich mit Kailash - einem Inder, den ich über Couchsurfing kenne. Gemeinsam wollen wir die traditionellen Dörfer in der Nähe von Loiyangalani erkunden. In der Gegend gibt es so gut wie keine Infrastruktur und zudem nicht wirklich öffentliche Transportmittel. Es wird also spannend!

Noch ein kurzes Update zu meinem dubiosen Ganzkörperausschlag: Dieser ist tagsüber teilweise komplett verschwunden, kommt aber jede Nacht wieder zum Vorschein. Und das tatsächlich immer an verschiedenen Stellen. Ein wandernder Ausschlag also *lach*. Das hört sich auf alle Fälle sehr skurril an und ist auch irrsinnig nervig, da ich durch den Juckreiz nur schlecht schlafen kann. Ich habe aber das Gefühl, dass er von Nacht zu Nacht etwas weniger wird, also bin ich zuversichtlich. Wenigstens bin ich mir nun ziemlich sicher, dass es keine Bettwanzen sind, denn diese Biss-Stellen würden tagsüber nicht verschwinden.


Also dann, bis bald - im wilden Norden ;)

Eure Michi :)





=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Nakuru <=


=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Nyaharuru <=






Freitag, 18. Februar 2022

Dreitägige Safari in der Masai Mara

By On Februar 18, 2022

 

Die Masai Mara

... ist ein Naturschutzgebiet in Kenia. Es schließt sich nördlich direkt an den Serengeti-Nationalpark (Tansania) an und hat eine Fläche von ungefähr 1.500 Quadratkilometern. Die Masai Mara ist Kenias tierreichstes Reservat, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Arten als auch auf die Einzeltiere. In keinem anderen Nationalpark der Welt ist die Raubtierdichte, besonders an Großkatzen, so hoch wie in der Masai Mara. Die Pflanzenwelt besteht zum Großteil aus weitläufiger Grassavanne, die von einigen Inselbergen und einem schmalen Waldstreifen entlang des Mara-Flusses durchbrochen wird. 


Tag 1: Anfahrt und Pirschfahrt am Nachmittag

Es war abgemacht, dass ich um 7 Uhr morgens in meiner Unterkunft in Nairobi abgeholt werde. Der motivierte Fahrer stresste mich etwas, als er schon 10 Minuten früher parat stand. Ich habe eigentlich laut afrikanischer Zeit mit mindestens einer halben Stunde Verspätung gerechnet. Victor - der Franzose, den ich auf Mfangano Island kennengelernt habe - war bereits im Auto. Wir fuhren zuerst in das Büro des Safari-Anbieters, um die Kosten für die Tour zu begleichen und dann ging es auch schon los. Victor und ich waren sehr erstaunt, dass wir weiterhin die einzigen zwei Gäste im Safari-Gefährt (ein 9-Sitzer) waren, immerhin hatten wir keine private Safari gebucht. Wie wir erfuhren, sollte nur noch eine Person hinzukommen, die wir am Weg aufgabeln werden. 


Die dritte Person war ein junger Österreicher: Marco aus dem Ötztal in Tirol. Wir lernten nun auch unseren Guide Boniface kennen, welcher uns allen auf Anhieb sehr sympathisch war. In der Stadt Narok machten wir Halt fürs Mittagessen. Auf den Straßen tummelten sich hier viele Masai in ihren traditionellen, bunten Kleidern. Von da an ging es dann etwa zwei Stunden eine unasphaltierte, holprige Straße entlang, vorbei an vielen kleinen Masai Dörfern. Insgesamt dauerte die Fahrt von Nairobi bis zu unserem Camp - Miti Mingi Eco Camp - etwa sechs Stunden. Wir staunten nicht schlecht, als wir unsere Unterkunft sahen.  Mit so viel Luxus hatten wir gar nicht gerechnet: Jeder bekam sein eigenes Zelt mit jeweils zwei Betten und sogar einem eigenen drangebauten Badezimmer. Nun konnten wir etwa eine halbe Stunde relaxen. 


Dann um 16 Uhr ging es schon los mit der ersten Pirschfahrt. Unser Camp war etwa fünf Fahrminuten vom Eingang des Masai Mara Reservats entfernt. Dort mussten wir uns mit unseren Reisepässen registrieren, während eine Horde Masai-Frauen uns mit ihrem Schmuck belagerte, den sie verkaufen wollten. Anschließend starteten wir unsere Tour. Zu meinem großen Erstaunen sahen wir bereits nach wenigen Minuten einen Geparden unter einem Baum liegen. Wir beobachteten ihn aus etwa 30 Meter Entfernung für ungefähr eine Viertelstunde lang. Er machte aber keine Anstalten sich zu bewegen, also fuhren wir weiter. Ich war überrascht, wie grün die Savanne war. Boniface erklärte uns, dass der Grund dafür die außergewöhnlich starken Regenfälle in den letzten Tagen wären. Im Moment ist eigentlich keine Regenzeit, aber scheinbar kommt es da immer wieder zu Verschiebungen. Normalerweise ist die Gegend hier eher trocken und ockerfarben. Wir sahen auf unserer Fahrt jede Menge Antilopen, Gnus, Zebras, Kronenkraniche, Strauße und Büffel. Und all das aus nächster Nähe. 


Büffel


Thomson Gazelle

Gnu

Kronenkranich

Unser Safari-Gefährt ;)


Zurück im Camp gab es Abendessen und dann war auch schon Nachtruhe angesagt, immerhin sollten wir morgen bereits um 6 Uhr frühstücken und dann um 6:15 Uhr unsere Pirschfahrt starten. 


Tag 2: Ganztages-Pirschfahrt

Es hatte die ganze Nacht wie aus Eimern geschüttet. Zudem hat der Wind ziemlich gewütet und zwischendurch blitzte und donnerte es ordentlich. Aus diesem Grund war  unser Schlaf etwas durchzogen. Als wir uns um sechs Uhr zum Frühstücken trafen, war der Spuk zum Glück vorüber. Doch die Straßen waren vom Regen sehr matschig, was das Vorankommen erschwerte. Boniface erwies sich jedoch als überaus guter Fahrer. Wir hatten einen wunderschönen Sonnenaufgang in der Savanne. 


Morgenstimmung in der Savanne


Es ging den ganzen Tagen quer durch die Masai Mara. Boniface hat ein äußerst wachsames Auge und er konnte uns alle paar Meter wieder irgend ein Wildtier zeigen. Kurz vor Mittag war es dann soweit und wir fanden endlich Löwen. Ich war super aufgeregt, immerhin habe ich diese noch nie zuvor in der freien Wildbahn gesehen. Es handelte sich um ein Männchen und zwei Weibchen, die gerade neben einem Busch ein Nickerchen hielten. Wir standen mit unserem Gefährt nur wenige Meter neben diesen imposanten Tieren. Diese störte das sichtlich wenig. Es kamen noch zwei weitere Safari-Fahrzeuge an. Auch das konnte die Löwen nicht aus der Ruhe bringen. Es war schon ein kleiner Adrenalinkick so nahe an den Tieren zu sein, noch dazu mit offenem Dachdeck. Wie beobachteten sie eine Zeit lang. Zwischendurch setzte sich das Männchen kurz auf, legte sich jedoch sogleich wieder nieder. 


Zwei Löwinnen


Picknick mit der Grünen Mamba

Zum Mittagessen fuhren wir an den Mara-Fluss. Dort breiteten wir unsere Picknickdecke im Schatten eines großen Baumes aus und aßen unsere mitgebrachte Jause. Wir erschraken ordentlich als plötzlich irgendetwas vom Baum mit viel Krach auf unsere Decke herunterfiel. Marco sprang auf und ließ einen Schrei los. Erst jetzt sah ich, dass es sich um eine giftgrüne, etwa einen Meter lange Schlange handelte, die neben uns gelandet ist. Das Tier schien erstmal auch nicht recht zu wissen was los war, schlängelte sich dann aber langsam von uns weg. Boniface erklärte uns in aller Ruhe, dass das eine Grüne Mamba ist. Das fanden wir nicht sonderlich beruhigend, immerhin handelt es sich hierbei um eine gefährliche Giftschlange. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn die Schlange auf einem von uns gelandet wäre.


Diese Grüne Mamba ist während des Mittagessens auf unserer Picknickdecke gelandet.


Nach dem Schrecken führte uns ein Ranger zu Fuß ein paar hundert Meter am Mara-Fluss entlang. Im Wasser tummelten sich hunderte Nilpferde und fast ebenso viele Krokodile.


Nilpferde


Auch der weitere Nachmittag verlief spannend. Zwei Hyänen liefen unmittelbar vor uns über die Straße. Wir sahen zudem mehrere Löwen und sogar Löwenbabies. Außerdem bekamen wir viele Elefanten,  einige Schakale, Giraffen, Impalas und jede Menge bunter Vögel zu Gesicht. 



Eine Hyäne kommt uns entgegen


Als wir am späten Nachmittag schön langsam die Rückfahrt antraten, wurde der Weg leider ziemlich unwegsam und schlammig. Zweimal blieben wir ordentlich stecken und kamen nur mit der Hilfe eines weiteren Safari-Jeeps und Abschleppseil wieder heraus. Kurz bevor wir wieder im Camp ankamen, begann es schon wieder stark zu regnen. Da hatten wir ja noch einmal Glück. 



3. Tag: Rückfahrt nach Nairobi

Am dritten Tag hatten wir dann die Möglichkeit ein Masai Dorf zu besuchen, welches zusätzlich zu bezahlen gewesen wäre, oder gleich die Rückfahrt anzutreten. Wir beschlossen einstimmig, dass uns das Masai Dorf nicht sonderlich interessierte, da es sich hierbei sowieso mehr oder weniger nur um eine "Show" für Touristen handelte. Zudem werden solche Touristenattraktionen oft als Verkaufsveranstaltung genutzt, bei der man gedrängt wird den Menschen dort überteuerten Schmuck abzukaufen. Also genau die Situationen, die ich beim Reisen gerne vermeide. 


Die Organisation der Rückfahrt verlief etwas chaotisch. Marco musste nämlich in den Nordwesten Kenias und Boniface sollte ihn dorthin bringen. Er musste somit einen Transport für mich und Victor zurück nach Nairobi organisieren. Letztendlich konnte ich bei einer anderen Gruppe mitfahren und Victor wurde noch ein Stück von Boniface mitgenommen und dann in ein Matatu gesetzt. Eigentlich versprach Boniface mir, dass die andere Gruppe spätestens um 9 Uhr morgens die Rückfahrt nach Nairobi antreten werde. Letztendlich wurde es dann aber fast Mittag bis wir starteten. 


Kosten

Insgesamt muss ich sagen, dass sich meine allererste Safari auf alle Fälle ausgezahlt hatte! Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Gebucht haben wir über "Baboon Budget Safaris" und der Preis pro Person war umgerechnet 256 Euro. Inkludiert war die An- und Rückfahrt von Nairobi, alle Mahlzeiten, Trinkwasser, Nationalpark-Eintrittsgebühren, Guide und Unterkunft. Kurz gesagt: Es war alles inkludiert, wir hatten keine zusätzlichen Kosten vor Ort. 


Wieder in Nairobi

In Nairobi traf ich mich dann zum Abendessen noch ein letztes Mal mit Victor, bevor sich unsere Wege wieder trennten. Ich weiß nicht ob es am Abendessen lag oder ob sonst irgend etwas nicht gut war, aber auf alle Fälle war mir dann die ganze Nacht extrem übel und ich musste mich mehrmals übergeben. Ich war nicht sonderlich begeistert davon, denn immerhin wollte ich am nächsten Tag mit Sarah - die ich beim Naturheilkundeseminar kennengelernt hatte - treffen, um ihren Geburtstag nachzufeiern. Mein Magen konnte sich zwar ein wenig beruhigen, aber essen konnte ich leider den ganzen Tag gar nichts. Letztendlich gingen wir dann trotzdem in ein Restaurant. Für mich gab es aber leider nur Hühnersuppe *lach*.  


Nairobi bei Nacht


Bereits am Morgen kam die nächste böse Überraschung: Ich hatte einen ganz üblen Ganzkörperausschlag. Es handelte sich um überwärmte, großflächige Quaddeln. Meine erste Vermutung waren Bettwanzen. Doch Sarah und ich schliefen im selben Doppelbett und bei ihr war alles in Ordnung. Da das Ganze irrsinig juckte, holte ich mir erstmal in der Apotheke eine Salbe und ein Antiallergikum. Für mich sollte es heute weitergehen nach Nakuru, nun hoffe ich inständig, dass mein Ausschlag so schnell wieder verschwindet wie er gekommen ist. 



Also dann, bis bald!


Eure Michi :)






=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von der Masai Mara Safari <=





Montag, 14. Februar 2022

Naturheilkundeseminar in Nairobi

By On Februar 14, 2022

 

Nairobi, Kenia

Nun ist schon wieder ziemlich viel Zeit vergangen seit meinem letzten Update. Bevor ich mein Naturheilkunde-Seminar hier in Nairobi startete, habe ich es tatsächlich noch geschafft eine Visumverlängerung zu bekommen. Es verlief alles ganz problemlos und ich wurde zum Glück nicht einmal nach einem Rückflugticket gefragt (welches ich zu dem Zeitpunkt nämlich noch nicht hatte *lach*). Zudem erhielt ich  meine Corona-Boosterimpfung, die schon überfällig war. Dazu ging ich ins Nairobi Hospital. Auch das verlief ruck-zuck. Für meinen Geschmack vielleicht sogar etwas zu schnell. Während ich noch den Ärmel meines Shirts nach oben krempelte, hatte ich bereits die Spritze im Oberarm, welche mir die Krankenschwester völlig unvorangekündigt und ohne vorher zu desinfizieren (!!) reingejagt hat. Als die Spritze schon steckte, fragte sie sicherheitshalber noch schnell nach, ob ich eh Pfizer wollte. Der Arm hat mir die ganze Nacht irrsinnig weh getan, doch dann am folgenden Tag war wieder alles okay. Ich war ziemlich froh, dass das Zertifikat ohne Probleme für Europa anerkannt wurde, denn in Kenia bekommt man nämlich keinen Sticker mit der Chargennummer für den Impfpass - sowas gibt es hier scheinbar einfach nicht. 


Autopanne

Am Sonntag, dem 6.2. startete dann mein heißersehntes Naturheilkunde-Seminar in Karen, ein sehr grüner Vorort von Nairobi. Hier wohnen vor allem reichere Leute. Ich nahm mir ein Uber-Taxi, um dorthin zu kommen. Während eines Zwischenfalls auf der Fahrt, kam ich kurzzeitig ein wenig ins Schwitzen. Der Fahrer meinte nämlich plötzlich, dass wir einen Platten hätten. Ich stieg mit ihm aus. Er hatte tatsächlich recht, beim Voderreifen war die Luft raus. Auf einmal standen zwei Männer mit Werkzeug vor uns. Mein Fahrer erklärte mir, dass dies zwei Freunde von ihm seien, die zufällig genau jetzt hier unterwegs waren... noch dazu mit Werkzeug. Das klang für mich absolut unglaubwürdig. Während die zwei Männer den Reifen austauschten, fragte mich mein Fahrer, ob es okay für mich wäre seine Freunde ein Stück mitzunehmen, dazu müssten wir aber einen kleinen Umweg fahren. Ja, genau so laufen Entführungen bzw organisierte Überfälle durch Taxifahrer ab. Ein ungutes Gefühl überkam mich. Ich sah mir die beiden Männer und den Fahrer noch einmal genau an. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich ihnen trauen kann. Ich stimmte also zu. Was war ich erleichtert als die zwei Männer ein paar Straßen weiter ausstiegen und sich freundlich verabschiedeten. Mein Bauchgefühl lässt mich tatsächlich selten im Stich. Als ich mit dem Fahrer noch ein bisschen plauderte, wies mich dieser darauf hin, dass in in Situationen wie diesen generell aufpassen sollte, da es durchaus immer wieder vorkomme, dass solche "Pannen" absichtlich inszeniert werden, um dann den Fahrgast auszurauben. 


REAP (Rural extension with Africa´s poor) - Seminar

Angekommen im Subiaco Retreat Centre in Karen staunte ich nicht schlecht. Grün soweit das Auge reicht. Es handelt sich bei dem Anwesen um eine Art Kloster, das von wunderschönen Gärten umgeben ist. Auch mein Zimmer ließ nichts zu wünschen übrig. 

Der Garten vom Subiaco Retreat Centre


Im Garten wachsen Mangos und noch viele andere Früchte (Avocados, Grananatäpfel, Bananen, ...) 

Ich freute mich unheimlich, als ich Sarah aus Deutschland kennen lernte. Wir beide waren die einzigen "ausländischen" Seminarteilnehmer. Sarah ist zudem die Praktikantin von Dorothea. Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass ich Dorothea in Tinderet bei den Missionaren Philipp und Tabitha kennengelernt habe. Sie war es auch, die mir  dieses Seminar empfohlen hatte. Sarah und ich verstanden uns auf Anhieb. Insgesamt waren wir etwa zehn Seminarteilnehmer. Am ersten Tag gab es eine Vorstellungsrunde und wir bekamen den Stundenplan für die kommende Woche: 

Der Tag startete um 7:30 Uhr und endete um 21 Uhr - meistens sogar noch später

Viel Zeit für Freizeitaktivitäten war da nicht drin. Was wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wussten war, dass die Zeit zudem meistens sogar überzogen wurde. Für die Kenianer schien das überhaupt kein Problem darzustellen, doch Sarah und ich wurden teilweise ziemlich unruhig. Wir kamen uns oft wie richtige "Klischee-Europäer" vor, da wir immer penibel pünktlich waren und es uns irrsinnig genervt hatte, wenn die Zeit überzogen wurde, was unserer Meinung nach durch effizienteres Vorgehen leicht vermeidbar gewesen wäre *lach*. Die Kenianer ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, Zeit spielt für diese einfach keine große Rolle. Eine weitere Herausforderung für uns war es von frühmorgens bis spätabends großteils nur zu sitzen. An manchen Tagen schafften wir es eine halbe Stunde spazieren zu gehen oder eine kurze Gymnastik-Einheit einzulegen. Hinzu kam noch das absolut leckere Essen. Dreimal am Tag bekamen wir ein Buffet aufgetischt, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Dazwischen gab es noch zweimal Snacks - meistens Samosas, Mandazi oder Frühlingsrollen - und gesunde Kräutertees. Nach der Woche kann ich sagen, dass ich eindeutig das eine oder andere Kilo zugelegt habe. 

Sarah und ich im Avocadobaum ;)

Unser Seminarleiter war Dr. Roger Sharland, ein Engländer, der schon jahrzehntelang in Ostafrika arbeitet und lebt. Er besitzt ein unglaubliches Wissen über Heilkräuter und Krankheiten, die vor allem abgelegenere Gebiete in Afrika betreffen, wo die Medizin noch nicht so fortschrittlich ist wie in den Städten. 

Roger und George

Vormittags hatten wir meistens Theorie-Einheiten und nachmittags ging es dann über in die Praxis. Wir stellten Öle, Salben, Tinkturen und Tees her. Zudem lernten wir wir man ohne Feuer kochen kann, wie man Schlangebisse mit dem "Black Stone" (=schwarzer Stein) behandelt, wie man verschmutztes Wasser aufbereitet, usw. 


Hier stellen wir medizinische Kohle (gegen Durchfall, etc) aus Erdnussschalen her




Nach dem Abendessen gab es dann bis ca 21 Uhr einen Film/ eine Dokumentation zu sehen, was immer sehr spannend und lehrreich war. Roger hat uns auch eindringlich auf den Unterschied zwischen Naturheilkunde und den sogenannten "Witch Doctors" (=Hexendoktor) hingewiesen. Witch Doctors sind nämlich in Afrika sehr verbreitet und führen oft sehr mystische aber auch gefährliche Rituale durch. Da sich die Menschen oft keinen richtigen Arzt leisten können bzw keiner in der Nähe ist, gehen sie dann oft zu den Hexendoktoren. Diese können sehr viel Unheil anrichten, trotzdem glauben sehr viele Menschen daran. 

Das Seminar endete am am Samstag dem 12.2. nach dem Mittagessen. Ich staune wirklich wie viel ich in dieser kurzen Zeit gelernt habe. Wir bekamen Zertifikate ausgehändigt und dazu noch viele Samen und Pflanzen. Und natürlich auch die selbst hergestellten Öle, Seifen und Tinkturen. 


Ich freute mich riesig, als Dorothea dann plötzlich vor uns stand. In Begleitung von Lea, einer jungen Frau aus Deutschland, ist sie gekommen um uns zu besuchen. Wir verbrachten alle gemeinsam noch eine Nacht in dem wunderschönen Seminarzentrum. Am Sonntag Morgen besuchten wir eine Kirche in der Nachbarschaft. Dann trennten sich unsere Wege wieder. Dorothea bot mir an, ein paar meiner persönlichen Gegenstände, die ich im Moment nicht brauche, bei ihr lagern zu können. Das Angebot nahm ich dankend an. Mein Rucksack wird nämlich sowieso aus unerklärlichen Gründen immer voller und schwerer. 

Lea, ich, Sarah und Dorothea

Zu viert am Boda-Boda ;)

Der Preis für das einwöchige Seminar war übrigens 40.000 Ksh (= 311 Euro), was ich persönlich sehr günstig finde für das was geboten wird. Inkludiert war das komplette Seminar, die Unterkunft, Vollpension, alle Unterrichtsmaterialien und Lehrbücher usw. Das Seminar findet zweimal im Jahr statt. Hier findet ihr mehr Informationen dazu.

Ich bin mittlerweile wieder in Nairobi. Morgen starte ich gemeinsam mit Victor - der Franzose, den ich auf Mfangano Island kennengelernt habe - eine dreitägige Safari im Masai Mara Nationalpark. Wie die meisten wissen, bin ich ja nicht unbedingt ein Fan von touristischen Gruppenreisen, aber Kenia zu besuchen ohne eine Safari zu machen, wäre fast eine Schande. Die meisten Wildtiere habe ich während meiner Reisen bereits in freier Wildbahn gesehen, doch es fehlen tatsächlich noch einige der Wildkatzen und Hyänen. Der Masai Mara Nationalpark soll wohl eine der größten Löwenpopulationen weltweit aufweisen, von daher bin ich zuversichtlich.



Bis bald!

Eure Michi :)



=> Hier findest du noch mehr Fotos von Heilpflanzen und essbaren Pflanzen <=



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Nairobi <= 







Donnerstag, 3. Februar 2022

Kericho - Eine Ruheoase inmitten von Teeplantagen

By On Februar 03, 2022

  

Man wird es kaum glauben, aber diesmal stellte Victon unter Beweis, dass er tatsächlich auch ein ganz guter Motorradfahrer sein kann. Er brachte mich am Donnerstag Morgen heil von Sindo nach Homa-Bay, und das sogar in einem total angemessenem Tempo. 


Von Homa-Bay ging es dann mit einem Matatu (=Minibus) weiter nach Kisumu. Eigentlich sollte die Fahrt etwa eineinhalb Stunden dauern, aber ich erwischte leider das wohl langsamste Gefährt überhaupt. Wir hielten in jedem noch so kleinen Kaff für mindestens 20 Minuten, da immer Leute ausstiegen. Natürlich wurde erst dann weitergefahren, als wir wieder gerammelt voll waren. Während der Fahrt erhielt ich an den verschiedenen Stopps diverse Heiratsanträge oder wurde einfach um Geld gefragt, es wurde also nicht langweilig. 


Wieder in Kisumu

Es war für mich nun schon mein zweiter Aufenthalt in Kisumu. Ich kam erneut in einem kleinen Mini-Häuschen unter, das ich mir über AirBnB gebucht hatte und genoss es erstmal in vollen Zügen etwas Privatsphäre zu haben.  Am meisten Freude bereitete es mir endlich nach langer Zeit wieder selber kochen zu können, es gab nämlich einen Gasherd. Ich deckte mich mit ganz viel Gemüse sein. Es war eine wahrliche Wohltat, nach diesen Unmengen von Ugali und Chapati, ein paar Vitamine zu sich nehmen zu können! Dafür, dass ich mich zu Hause recht gesund ernähre, kommt das auf Reisen meist ziemlich kurz. Aber gut, ich denke meine Vitaminreserven sollten das halbe Jahr reisen überbrücken können ;)

Das Aufregendste, was mir in Kisumu passiert ist, war wohl als die Steckdose in der ersten Nacht explodiert ist. Demzufolge war dann auch mein Steckdosenadapter kaputt. Zum Glück hat es das Handy überlebt. Ansonsten haben mich die Moskitos ziemlich geplagt. Irgendwann war ich dann wirklich auf und auf voll mit Stichen - ich sah schon fast aus als hätte ich die Masern. Effektiven Mückenschutz für die Haut gibt es scheinbar in der ganzen Stadt nicht und die Moskitonetze sind meist dermaßen durchlöchert, dass es ohne genauso viel bringen würde. Da im Moment laut meiner Vermieterin recht viele Malariafälle im Umlauf sind, beschloss ich dann schon früher als geplant abzureisen. Man muss sich ja nicht jedem Risiko blindlings aussetzen. Nächstes Ziel: Irgendwo, wo es kühler ist und vor allem nicht so viele Moskitos unterwegs sind. Ich entschied mich für das Örtchen Kericho


Kericho - da wo der Tee wächst

Die Fahrt nach Kericho dauerte gut eineinhalb Stunden. Weitere eineinhalb Stunden vergingen bis das Matatu voll war und wir endlich starten konnten. Bezahlt habe ich 500Ksh (=3,80€), wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass mich der Fahrer ein wenig abgezockt hatte. Ich glaube gesehen zu haben, dass eine Mitfahrerin nur 350Ksh gezahlt hat. Ich beschloss aber deswegen heute keine Diskussion zu starten. 


Ich war gerade am Eindösen im Matatu als es plötzlich ordentlich krachte. Wir haben ein Kind angefahren, das gerade die Straße überqueren wollte. Unser Fahrer blieb sogleich stehen und sah nach dem Kleinen. Schnell waren auch schon andere Schaulustige versammelt. Dem Kind schien es aber gut zu gehen, wir fuhren also weiter. 


In Kericho angekommen, brachte mich ein sehr freundlicher Boda-Boda (Mopedtaxi) -Fahrer zu meiner Unterkunft "The Country Gardens Guesthouse" (2.500 Ksh/Nacht). Auch dort wurde ich überaus herzlich empfangen. Ich glaube ich habe es schon öfter angemerkt, aber es fällt mir einfach immer wieder sehr auf: In kleineren Ortschaften, vor allem da wo der Tourismus noch nicht Einzug gefunden hat, sind die Menschen durchwegs um einiges freundlicher. 


Insgesamt blieb ich drei Nächte in Kericho. Der Ort ist das Zentrum des bedeutendsten Teeanbaugebietes des Landes. Ich verbrachte die Tage mit ausgedehnten Wanderungen durch die Teeplantagen und die umliegenden kleinen Wälder und Dörfer. 



Teeplantagen neben einem kleinen Wald


Teeplantagen


Nairobi again

Seit Mittwoch bin ich nun wieder in Nairobi. Ich muss nämlich noch einmal eine Visumsverlängerung beantragen und zudem sollte ich ich eine Covid-Booster-Impfung erhalten, da meine Grundimmunisierung nun doch schon fast 8 Monate her ist. Ich hoffe das klappt alles so wie erhofft. 


Boda-Boda fahren in Nairobi

Das Verkehrschaos hier in der Hautpstadt Kenias finde ich weiterhin ziemlich gewöhnungsbedürftig. Matatus (Minibusse) benutze ich im Zentrum nur sehr ungern, da dadurch selbst kürzeste Strecken leicht mal über eine Stunde Fahrtzeit bedeuten können. Vor allem am am Morgen und am späten Nachmittag ist es ganz schlimm. Da ist man mit einem Boda-Boda (=Mopedtaxi) schon um einiges schneller. Nur sind die teilweise echt grenzwertig unterwegs. Oder werde ich einfach mit dem Alter ängstlicher? Auf alle Fälle fahren die Boda-Boda-Fahrer durchwegs ohne Rüchsicht auf Verluste. Da wird gedrängelt, gegen die Fahrtrichtung gefahren, mit vollem Karacho auf dem Gehsteig dahingebrettert - etwaige Fußgänger müssen dann schauen, dass sie noch rechtzeitig auf die Seite springen, usw. Einen Helm muss sowieso nur der Fahrer tragen. Bei solchen Fahrten reichen selbst meine Abenteuer-Gene oft nicht aus, um nicht ins schwitzen zu kommen. 


Am Sonntag, dem 6. Februar fängt dann mein einwöchiges Naturheilkunde-Seminar am Stadtrand von Nairobi an. Darauf freue ich mich schon sehr. Es geht - wie der Name schon sagt - um Heilpflanzen, aber auch darum wie man in abgelegenen Dörfern die dort vorherrschenden Krankheiten behandeln kann (z.B. Schlangenbisse, Malaria, HIV, Durchfälle, etc.). 


Also dann, 

Gute Nacht!


Eure Michi :)




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