Die letzten Tage hat sich wieder sehr viel getan bei mir. Vorgestern bin ich bei Silvana in Santa Cruz de Tenerife eingezogen. Ich wollte fünf Tage bei ihr verbringen und ihr mit einem Deutsch-Online-Kurs helfen. Wir wollten kurze Sketche auf Deutsch spielen und aufnehmen, damit sie diese dann für den Online-Kurs verwenden kann.
Ich kam also am Mittwoch bei ihr an. Da sie am Nachmittag noch arbeiten musste, beschloss ich einen Bus in Richtung Anaga Gebirge zu nehmen und etwas wandern zu gehen.
Diesmal hatte ich ein riesen Glück mit dem Wetter! Ich konnte erstmals auf die Westseite der Insel hinuntersehen. |
... und endlich konnte ich auch den höchsten Berg Spaniens sehen: den "El Teide" mit seinen stolzen 3.715 m |
Als ich am Abend zurück kam lernte ich den netten holländischen Mitbewohner von Silvana kennen. Ich fühlte mich pudelwohl bei den beiden und freute mich schon sehr auf die kommenden Tage hier.
Am Abend versuchte ich meinen weiteren Reiseverlauf ein wenig zu planen. Ich wollte mir gerade ein kleines Appartement im Süden Teneriffas für die Tage danach buchen, als Silvana plötzlich ganz aufgeregt auf mich zukam. Sie erzählte mir, dass in Teneriffa soeben eine neue Verordnung für Corona Restriktionen herausgekommen sei, da die Zahlen auf der Insel enorm in die Höhe schnellen. Schon ab Freitag - also in zwei Tagen - wäre sowohl die Ein- wie auch die Ausreise von der Insel verboten. Zusätzlich noch viele andere verschärfte Maßnahmen. Das Ganze vorerst für fünfzehn Tage.
In der nächsten Stunde bekam ich noch jede Menge Nachrichten von Freunden aus Gran Canaria, die mich ebenfalls auf die verschärften Maßnahmen auf Teneriffa hinwiesen. Ich war erstmals ratlos, wie es nun weitergehen sollte. Wenn die Zahlen in fünfzehn Tagen nicht besser aussehen (was sehr gut sein kann), dann wird das Ganze wahrscheinlich noch verlängert oder sogar verschärft. Ich überlegte hin und her. Soll ich die Insel verlassen? Wenn ja, auf welche Insel sollte ich? Viel Zeit für eine Entscheidung blieb mir ja nicht mehr. Spätestens bis morgen mußte ich die Insel verlassen haben. Im Endeffekt beschloss ich eine Nacht darüber zu schlafen und in der Früh spontan zu entscheiden.
Wieder zurück nach Gran Canaria
Als ich am Morgen erwachte, sagte mir mein Gefühl ganz spontan, dass ich nach Gran Canaria zurückzufahren sollte. Die westlichen Inseln der Kanaren sind nämlich alle nur mit der Fähre über Teneriffa erreichbar, was im aktuellen Fall dann ja auch nicht mehr geht. Und Gran Canaria ist dann ein guter Ausgangspunkt um nach Fuerteventura und Lanzarote zu kommen.
Schweren Herzens verabschiedete ich mich von Silvana. Ich machte mich auf zum Hafen von Santa Cruz und fuhr mit der Fähre nach wieder nach Agaete auf Gran Canaria.
Wiedersehen macht Freude
Dort am Hafen angekommen erwartete mich tatsächlich Sdravko. Er hatte Gisela zum Hafen begleitet, da diese ganz plötzlich zurück nach Deutschland sollte. Aus irgendeinem Grund musste sie vorher aber noch ihr Auto in Teneriffa verkaufen. Neben ihr im Auto saß ein junger Grieche, der auch nach Teneriffa musste. Den wollte man aber nicht auf die Fähre lassen, da die Kontrolleure wohl noch nie griechische Schriftzeichen gesehen hatten und deshalb seinen Personalausweis nicht akzeptierten. Das ganze Skenzario kam mir gerade vor wie in einer schlechten Komödie *lach*. Es schien sich aber alles zu regeln und Gisela konnte mit dem Auto auf die Fähre fahren - mit dem Griechen ;)
El Risco
Meine Unterkunft hatte ich diesmal in dem kleinen Örtchen El Risco gebucht. Hier leben tatsächlich nur etwa 300 Personen. Der Ort ist bekannt für seine kleine Süßwasserlagune "Charko Azul". Zudem kann man von hier aus tolle Wanderungen machen.
Sdravko begleitete mich zu meiner Unterkunft, da der Ort sowieso auf seinem Heimweg zu Johannes liegt. Wir wanderten zu der wunderschönen Lagune Charko Azul. Ein richtiger Geheimtipp! Leider hatte ich mein Handy nicht dabei und habe somit noch keine Fotos davon machen können. Aber die werden in den nächsten Tagen ganz bestimmt noch folgen.
Der Strand von "El Risco" |
Meine kleine Unterkunft wird von einem netten Pärchen geführt - Antonio und Maria. Es ist blitzsauber hier, es gibt Warmwasser, eine kleine Küche zum selber Kochen und sogar eine Waschmaschine. Was will man mehr? Zudem wohnt eine ganz liebe deutsche Kinderärztin neben mir, mit der ich mich von Anfang an bestens verstehe. Ich denke ich werde nun einige Nächte hier bleiben und dann entscheiden wie es weiter geht.
Bezüglich den verschärften Maßnahmen auf Teneriffa habe ich nun erfahren, dass es für Touristen wohl noch erlaubt sei auf die Insel zu kommen. Aber gut, es gibt im Moment recht viele Unklarheiten und niemand scheint wirklich bescheid zu wissen. Deshalb war meine Entscheidung Teneriffa zu verlassen bestimmt ganz vernünftig. Obwohl ich es wirklich sehr, sehr schade finde, dass ich nicht mehr Zeit dort verbringen konnte. Es gäbe dort noch so viel zu entdecken. Aber vielleicht komme ich schon bald wieder ;)
Hasta Luego!
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