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Freitag, 6. Dezember 2024

Weihnachtsstimmung in Puerto Ordaz

By On Dezember 06, 2024

 

Puerto Ordaz, Venezuela

Der Ridery-Fahrer setzte mich vor dem Zuhause meiner Gastgeberin Danyelis ab. Sie erwartete mich schon an der Straße. Danyelis lebt in einem Wohnblock. Auf den ersten Blick sicher nicht der nobelste. Auch ihre Wohnung ist recht einfach gehalten. Sie entschuldigte sich für die Müllsäcke, die im Wohnzimmer herumstanden. Aus irgendwelchen Gründen sei die Müllabfuhr wieder einmal nicht gekommen. Aber dafür hat sie wieder Strom, der lief nämlich die letzten Stunden auch nicht. Nur das Wasser würde wohl die nächsten Tage ausbleiben. Es gab im Moment so eine Art "Notwasserversorgung" aus einem einzigen Wasserhahn in der Wohnung, wobei dieses farblich eher Schwarztee glich. Alles ganz alltägliche Probleme in Venezuela. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich sofort wie zu Hause bei ihr und ihren zwei Töchtern Francis (7) und Grace (14). Nicht zu vergessen die sieben Katzen. Eine Katzenmama mit 5 Babys und noch eine schwangere Katze. Danyelis hatte bereits etwas für mich gekocht und war ständig bemüht darum, dass ich mich wohl fühle. Sie hatte sogar extra ihr Schlafzimmer geräumt, damit ich in ihrem Bett schlafen könne. Sie und die Mädels würden auf einer Matratze im Wohnzimmer schlafen. Ich bin immer wieder aufs Neue gerührt von der herzlichen Gastfreundschaft der Menschen hier. 


Parque La Llovizna, Puerto Ordaz

Francis und die schwangere Katze ;)


Die Wirtschaftskrise in Venezuela

Danyelis erzählte mir freudig von ihrem Business, das sie erst vor kurzem gestartet hatte: Sie macht Waffeln und verkauft diese. Dazu hat sie einiges an Werkzeug bei sich zu Hause herumstehen. Der Job perfekt, denn nun könne sie von zu Hause aus arbeiten und mittlerweile habe sie so viele Aufträge, dass sie oft die halbe Nacht durcharbeiten müsse. Eine feste Anstellung rentiert sich fast nicht, da die Bezahlungen unterirdisch sind. Der Mindestlohn im Land liegt bei gerade einmal 30 USD im Monat, wovon man unmöglich leben kann. Wir trafen später noch zwei Freundinnen von ihr. Sie sind Krankenschwestern. Der Lohn für diesen Job liegt zwischen 30 und 120 USD im Monat - je nach Spezialisierung. Es ist wirklich unglaublich. Vor allem im Anbetracht der Tatsache, dass die Supermärkte hier teurer sind als in den meisten Ländern Europas. Ich kann mehr und mehr verstehen, wieso massenweise Venezolaner versuchen das Land zu verlassen. Es ist fast unmöglich unter solchen Umständen zu (über)leben. Scheinbar sind die wirtschaftlichen Verhältnisse mittlerweile besser geworden, aber immer noch weit weg von halbwegs lebenswert. 


Danyelis beim Zubereiten ihrer leckeren Waffeln 


Während wir mit den zwei Freundinnen durch Puerto Ordaz fuhren, kamen wir auf das Thema "Tanken" zu sprechen, da ich eine kilometerlange Autokolonne am Straßenrand sah. Zuerst dachte ich sie würden dort parken, doch bei genauerem Hinsehen, bemerkte ich, dass dort überall Leute drin saßen oder lagen. Ich wurde aufgeklärt, dass dies die Warteschlange für eine Tankstelle sei. Sie zog sich ohne Übertreibung durch die ganze Stadt. Man muss im Schnitt mit sechs Stunden Wartezeit rechnen um zu tanken. Am besten sei es wenn man sich um zwei oder drei Uhr nachts anstellt. In den schlimmsten Zeiten der Krise hätte man sogar zwei, drei Tage warten müssen. Kann sich das irgendjemand vorstellen? Venezuela ist das Land mit den größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt. Früher war der Sprit hier fast kostenlos. Mittlerweile ist das Tanken eine absolute Horror-Tortur geworden. Die einst stolze Ölindustrie des Landes ist den Bach runter gegangen. Gründe dafür sind, dass die Anlagen nicht mehr instand gehalten werden. Zudem kann Venezuela nicht mehr so viel Öl am Weltmarkt verkaufen, da das Land hoch verschuldet ist und seine Kredite in Form von Öllieferungen zurückzahlen muss. Traurig. 


Ganz nebenbei erzählte mir Danyelis, dass sie in ein paar Tagen nach Europa fliegen würde um ihren Verlobten aus der USA dort zu heiraten. Sie bräuchte nur noch ein Brautkleid. Ich sollte ihr dabei helfen, einen Stoff auszusuchen. Ich staunte wie sie so relaxt sein konnte, ein paar Tage vor ihrem großen Tag. Wir fanden einen schönen Stoff wovon sie 3 Meter kaufte. Nun hoffte sie, dass ihre Schwester in den nächsten Tagen Zeit haben würde, um ihr das Kleid zu nähen. 


Parque La Llovizna

Nachdem Grace und Francis am Dienstag Morgen in die Schule gebracht wurden, besuchten Danyelis und ich den Parque La Llovizna. Es handelt sich dabei um einen wunderschönen Park mit eindrucksvollen Wasserfällen. 



Danyelis und ich 



Es weihnachtet sehr!

Am Abend besuchten wir den "Parque La Navidad" (Weihnachtspark). Die Venezolaner lieben Weihnachten und kitschige Dekos. Im Anbetracht der Tatsache, dass es aber sonst an allen Ecken und Enden an finanziellen Mitteln im Land fehlt, ist das Ganze vielleicht doch etwas fragwürdig. 




Am Mittwoch Morgen besuchte ich gemeinsam mit Danyelis ihre Tochter Francis in der Schule. Selbst dort ist alles weihnachtlichst dekoriert. 


Besuch einer Grundschule in Puerto Ordaz


Heute ist ein großer Tag, denn in allen Klassen werden "Hallacas" zubereitet. Es handelt sich dabei um ein traditionell venezolanisches Gericht für die Weihnachtszeit. Geschichtlich haben die Hallacas eine lange Tradition und jede Region und Familie hat ihr eigenes Rezept. Eine Maismasse wird mit verschiedenen Zutaten (Fleisch, Rosinen, Zwiebeln, Oliven, Eier ....) gefüllt, dann in Bananenblätter eingewickelt und gekocht. Es ist ähnlich wie Tamales, welche es in vielen Ländern Südamerikas gibt. 


Francis beim Zubereiten von Hallacas


Gegen Mittag verabschiedete ich mich von Danyelis und zog in ein Airbnb um. Sie hätte mir zwar angeboten noch weitere Tage bei ihr zu wohnen, aber ich wusste, dass sie noch super viel zu tun hatte für ihre Reise nach Europa und wollte nicht zusätzlich zur Last fallen. Das Airbnb ist etwas außerhalb des Zentrums in einer sehr ruhigen Gegend. Es werden mehrere Zimmer vermietet, wobei ich aber der einzige Gast war. 


Parque Cachamay

Gestern ließ ich mich mit dem Mototaxi zum Parque Cachamay bringen. Auch hier gibt es Wasserfälle und Dschungel zu sehen. Leider wird der Park schon seit längerem nicht mehr wirklich gewartet, denn es sieht alles ziemlich heruntergekommen und verlassen aus. Ein paar wenige Leute hielten sich im Eingangsbereich des Parkes auf, der Rest war vollkommen leer. Die meisten eingezeichneten Wanderwege waren komplett verwachsen, nur auf dem Hauptweg kann man noch gut wandern. Ich verbrachte etwa zweieinhalb Stunden dort. Als ich schon recht tief im Dschungel drin war und plötzlich ein Warnschild vor Tigern am Baum angebracht war, überkam mich ein komisches Gefühl. Ich erinnerte mich dann noch, dass Danyelis mir erzählt hatte, dass man dort in der Gegend vor Kurzem eine riesige Anakonda gesichtet hatte.  Also beschloss ich umzudrehen. Außer Affen, Vögeln, Echsen und Schmetterlingen sah ich aber keine weiteren Tiere. 


Parque Cachamay in Puerto Ordaz


Am Donnerstag Abend ging es zum Abschied mit den Mädels noch in eine Karaoke Bar. 

Nun warte ich auf meinen Flug auf die Isla Margarita. Mal sehen, was dort für Abenteuer auf mich warten!


Hasta luego!


Eure Michi :)





 => Hier findest du noch mehr Fotos von Puerto Ordaz <=






Montag, 2. Dezember 2024

Busfahren in Venezuela

By On Dezember 02, 2024

 

Puerto Ordaz, Venezuela

Am Busbahnhof von Santa Elena wurde ich sogleich von Ticketverkäufern umringt, die alle wollten, dass ich mit ihrem Busunternehmen fahre. Vermutlich bekommen sie Provisionen dafür. So wird man eigentlich auf allen Busbahnhöfen in Venezuela begrüßt. Da darf man sich auf keinen Fall zu viel stressen lassen und sollte gut vergleichen. Ich hatte mir im Vorhinein bereits über WhatsApp ein Ticket von Expresos San Cristobal reserviert. Die meisten Unternehmen haben nämlich keine Webseite, da zu teuer, also bucht man über WhatsApp. Ich habe dieses Unternehmen vorwiegend wegen der Toilette an Board gewählt. Wie mir Sergio am Weg zum Busbahnhof erklärte, war das leider keine gute Idee, denn die großen Busse mit Klo brauchen noch viel länger als die kleineren. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass wir länger als das letzte Mal brauchen würden. Ihr erinnert euch, ich war 27 Stunden im Bus, davon waren 17 Stunden von Puerto Ordaz nach Santa Elena. Nun  rechnete ich diesmal großzügigerweise mit 17-20 Stunden nach Puerto Ordaz


Wie bestellt, war ich um kurz vor 16 Uhr an dem besagten Busbahnhof und zahlte dem WhatsApp Herren mit der Bierfahne die 30 USD für die Fahrt. Um 17 Uhr sollte es losgehen. Tatsächlich stand der Bus um kurz nach 17 Uhr parat. Meine anfängliche Freude verging mir recht schnell wieder. Bei genauerem Betrachten, war dieser Bus mindestens so desolat wie der vom letzten Mal. Ich stellte erstaunt fest, dass es wieder derselbe Fahrer war. Er erkannte mich natürlich, denn eine "Gringa" (so werden Touristinnen in fast ganz Südamerika genannt) sieht man hier nicht alle Tage. Eine Riesenhorde von Menschen scharte sich um den Bus. Und sie kamen alle mit Unmengen an Gepäck an, darunter sogar Kühlschränke und Möbelstücke. Ich konnte mir nie im Leben vorstellen, wie das alles da rein passen sollte. Sage und schreibe eineinhalb Stunden hat es gedauert bis die Leute und ihr Gepäck endlich alle im Bus verstaut waren. Es gab unglaubliche Diskussionen, da für Übergepäck scheinbar extra bezahlt werden musste usw. 


Unser etwas desolate Bus

Hier wurde schon allerhand provisorisch geklebt

Unmengen von Gepäck wurden angeschleppt


Ich war froh, einen Fensterplatz bekommen so zu haben. Die Klima lief auf etwa 15°C - zum Glück war ich dafür gewappnet und hatte einen warmen Pulli und eine Decke dabei. Gegen 18:30 Uhr fuhren wir los. Nach fünf Minuten standen wir bereits wieder. Keiner wusste wieso. Um 19 Uhr ging es dann weiter für 10 Minuten. Die erste Polizeikontrolle. Wir standen in einer Kolonne hinter anderen Bussen. Fast zwei Stunden dauerte es. Zuerst ewig warten, dann kam die Polizei mit ihren Maschinengewehren in den Bus. Mein Pass wurde mir abgenommen und sie verschwanden damit. Das Gepäck der Leute ist übrigens mit der Reispassnummer versehen. Irgendwann bekam ich meinen Pass wieder. Nun begann die Polizei tatsächlich das ganze Gepäck der Passagiere auszuräumen. Kartons wurden aufgeschnitten und Koffer genauestens durchsucht. Hier in der Grenzregion zu Brasilien wird nämlich sehr viel geschmuggelt. Wie einige andere der Passagiere stieg ich aus, um nach meinen Sachen zu schauen. Meine Rucksack sah ich nirgends. Ich beschloss einfach darauf zu vertrauen, dass er wieder irgendwo im Bus verstaut wurde. 


Eine Polizeikontrolle nach der nächsten sorgte für eine unruhige Nacht. 


Im Verlauf der weiteren Fahrt gab es ungefähr alle 30 - 60 Minuten Polizeikontrollen. Diese gingen zum Glück schneller über die Bühne. Aber die Sinnhaftigkeit davon verstehe ich immer noch nicht ganz. Die Nacht verlief dementsprechend eher schlaflos. Das WC an Board war zum Glück tatsächlich vorhanden. Leider stand am Boden etwa 2cm Urin, was ich zu spät bemerkte und meine Hose leider etwas in Mitleidenschaft zog. Aber da gibt es ja echt Schlimmeres. Wie zum Beispiel, dass mir dann noch mein Orangensaft in der Handtasche auslief und alles klatschnass war. Das blöde am WC-Gang war zudem noch, dass ich die etwas festere Frau neben mir immer wecken musste. Und dann noch den Typen, der seinen Sitzplatz vor dem Klo hatte. Er musste nämlich seinen Sitz von der Liegeposition in die Sitzposition bringen, damit die Tür aufging. Wenn man dann endlich drin war, musste man mit einer Hand krampfhaft die Türe zuhalten, da das Schloss kaputt war und die Tür sonst immer aufgegangen wäre. Aber ich denke, das gehört alles zum Abenteuer "Busfahren in Venezuela" dazu. 


Um 6:30 Uhr hieß es Frückspause. Sie dauerte geschlagene zwei Stunden. Ich konnte dort 10 USD in Bolivares umtauschen. Dafür bekam ich einen Riesenstapel 10-Bolivares-Scheine (48 Bolivares = 1 USD; das heißt ich hatte dann 48 Scheine!!). So einen Pack Geld bekommt man natürlich niemals in eine Geldbörse, deshalb habe ich mittlerweile angefangen es so wie die Einheimischen zu machen: einfach die Scheine mit einem Gummiring bündeln. 


Als wir mittags immer noch weit von Puerto Ordaz entfernt waren, wurde ich schön langsam ungeduldig. Ich habe meiner Couchsufing Gastgeberin Danyelis nämlich gesagt, dass ich so gegen 9 Uhr morgens ankommen würde. Das Ende der Geschichte ist, dass wir um 15:30 Uhr ankamen. Unglaubliche 22 Stunden war ich in diesem Bus! Man muss dazu sagen, dass die Straßen in einem unheimlich schlechten Zustand sind und wir teilweise nur im Schritttempo fahren konnten. Insgesamt haben wir 600 km zurück gelegt. Ich war ziemlich erleichtert, dass auch mein Rucksack das Ziel erreicht hatte. 


Nun habe ich erstmal genug von langen Busfahrten. Obwohl es auf jeden Fall zu einem authentischen Reiseerlebnis dazu gehört. Man knüpft auf den Fahrten tolle Bekanntschaften und lernt Land und Leute richtig kennen. Aber mein Pensum ist vorerst erreicht und ich habe kurzerhand beschlossen am Freitag auf die Isla Margarita zu fliegen. Das liegt auch daran, dass ich ein super billiges Ticket - für venezolanische Verhältnisse - gefunden habe: um 45 USD. 


Hasta luego!


Eure Michi :)






Sonntag, 1. Dezember 2024

Schlangenalarm in Santa Elena

By On Dezember 01, 2024

 

Santa Elena de Uarién, Venezuela


Nach meinem Trekking verbrachte ich nun einige ganz entspannte Tage in meiner traumhaften Unterkunft "Venezuela Explorer Ecolodge" am Ortsrand von Santa Elena. Man bekommt hier eine private kleine Hütte für 10 € pro Nacht. Umgeben von einem wunderschönen Garten mit Avocado-, Mango-, Noni- und Mandarinenbäumen. Zudem gibt es noch Bananenstauden und vieles mehr. Im Moment sind die Mandarinen reif, von denen ich mir täglich den Bauch vollschlage. Aus dem frischen Zitronengras brühe ich mir gerne Tee. Und nicht zu vergessen, sind die absolut liebenswürdigen Besitzer: Sergio und seine Frau. 


Meine Hütte in Santa Elena. Ich liebe es hier :)


Hinter der Unterkunft ist ein dichter Dschungel durch den ein schmaler Wanderpfad führt. Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass mir letztes Mal ein netter Herr einen Holzstock mit auf die Wanderung gegeben hat wegen der Schlangen. Da ich bis jetzt noch keine gesehen habe, dachte ich mir diesmal, dass das wahrscheinlich etwas übertrieben war. Ich wurde eines Besseren belehrt. Keine fünf Minuten Fußmarsch und ich ließ einen hysterischen Schrei los. Etwa einen halben Meter vor mir zischte eine mindestens 1,5m lange, ziemlich dünne, bräunliche Schlange aus dem Laub hervor. Etwa einen Meter weiter stoppte sie wieder. Ich konnte sie unter all dem Laub nicht einmal mehr richtig erkennen. Das reichte mir an Nervenkitzel. Ich beschloss umzukehren. Etwas traumatisiert von dem Erlebnis habe ich seitdem immer einen Holzstock dabei und gerade bei verwachsenen Wegen oder viel Laub am Weg bin ich fast schon panisch vorsichtig. Wie ich später erfahren habe, war die Schlange höchstwahrscheinlich nicht giftig. Sie frisst scheinbar hauptsächlich Ratten. 


Das Häuschen von dem Mann, der mir den Holzstock zur Verteidigung gegen die Schlangen mitgegeben hat ;)


Ich unternahm außerdem zwei kleine Wanderungen. Einmal zum Piedra Canaima und ein anderes Mal zum Cerro de Akurima. Von beiden Punkten aus hat man einen tollen Ausblick auf Santa Elena hinunter. Am Weg zum Piedra Canaima traf ich einen Vater mit seiner Tochter. Sie schienen gar nicht begeistert, dass ich hier alleine wandern gehe. Das wäre viel zu gefährlich, meinten sie. Es gäbe überall böse Menschen. Ich denke es ist bestimmt teilweise auch kulturell bedingt, dass die Leute hier sowieso nirgends alleine hingehen. Zudem höre ich bei solchen Sachen gerne auf mein Bauchgefühl. Die Gegend wirkte auf mich absolut friedlich, zudem war ja sowieso keine Menschenseele unterwegs. Die einzige nicht so schöne Geschichte habe ich bis jetzt von Mickael, dem Franzosen, den ich vor meinem Trekking getroffen habe, gehört. Er wurde in Caracas mit einer Waffe bedroht. Wobei er sich aber in einem etwas zwielichtigen Stadtteil befunden hatte. 


Am Weg zum Piedra Canaima

Ausblick vom Cerro de Akurima auf Santa Elena hinunter

Das war eine herrliche Abkühlung bei der sengenden Hitze


Neben den Wanderungen gönnte ich mir eine tolle Massage, eine der besten die ich jemals hatte. Die nette Dame heißt Zulia und massiert einen für umgerechnet 16 € eine gute  Stunde lang. Es war herrlich!


Abendstimmung bei der Lagune


Im Moment sitze ich am Busbahnhof von Santa Elena. Sergio hat mich netterweise hergefahren. Um 17 Uhr sollte mein Bus nach Puerto Ordaz starten. Das wird zwar vermutlich keine 27 Stunden dauern, aber mit 17-20 Stunden muss man schon rechnen. Ich habe extra bei einem anderen Busunternehmen gebucht in der Hoffnung, dass es diesmal ein WC an Board gibt. Sie haben es mir natürlich versprochen, aber das glaube ich erst wenn ich es sehe. Ich bin gut mit Fressalien eingedeckt, denn wahrscheinlich werde ich die Nacht sowieso nicht schlafen können und irgendwie muss man sich  ja die Zeit vertreiben. Was ziemlich witzig beim Einkaufen hier ist, dass man statt Wechselgeld oft Süßigkeiten bekommt. Denn meist haben sie keine kleinen Scheine. Und Münzen sind sowieso Mangelware. Nachdem ich in Santa Elena ausschließlich mit brasilianischen Reales gezahlt habe, muss ich mich nun wohl wieder umgewöhnen auf Bolivares und US-Dollar.


In Puerto Ordaz komme ich bei Danyelis - einer Couchsurfing-Gastgeberin - unter. Und am 6.12. geht's auf die Isla Margarita, welche in der Karibik liegt. 


Also dann, hasta luego!


Eure Michi :)




 => Hier findest du noch mehr Fotos von Santa Elena die Uarién <=







Mittwoch, 27. November 2024

Mount Roraima Trekking - in einem Land vor unserer Zeit

By On November 27, 2024

 

Santa Elena de Uarién, Venezuela

Der mächtige Mount Roraima

Der Roraima ist ein mächtiger Tafelberg im Dreiländereck von Venezuela, Brasilien und Guyana und eines der faszinierendsten Naturwunder dieser Welt. Es gibt mehrere Tafelberge - von den Einheimischen werden sie Tepuis genannt - in der Gran Sabana. Sie gehören zu den ältesten Gesteinsformationen der Erde. Im Lauf von Jahrmillionen wurden die Sandsteinschichten durch Erosion ausgewaschen. Resultat sind die einzigartigen, teils bizarren Felslandschaften. Die häufigen Nebenschleier tragen ihren Teil zu dieser surrealen Atmosphäre bei. 


Mit einer Höhe von 2.810m und einer flachen Gipfelfläche von über 31 Quadratkilometern wirkt der Mount Roraima wie ein Monolith aus einer anderen Welt. Durch die abgeschiedene Lage entwickelte sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Auf dem Plateau findet man fleischfressende Pflanzen, die sich an die kargen Böden angepasst haben. Zudem leben dort einige Tierarten, die ausschließlich auf diesem Berg vorkommen, darunter seltene Amphibien und Insekten. 


Für die indigenen Völker der Region, hat der Roraima eine tiefe spirituelle Bedeutung. Er gilt als der Wohnsitz mächtiger Götter und als Ursprung aller Flüsse, denn seine Quellen speisen alle drei großen Flussbecken der Region.


Felsformationen am Mount Roraima


Besteigung des Mount Roraima

Eine Besteigung auf eigene Faust ist nicht erlaubt. Im Nachhinein verstehe ich auch warum. Am Plateau gibt es nämlich keine sichtbaren Wege und die Wetterumschwünge kommen so rasch, dass man dort sehr einfach verloren geht. Und natürlich ist es auch eine Einnahmequelle für den Volksstamm der Pemon, die dort in den indigenen Dörfern leben. Man kann also entweder eine Tour buchen und mit einer Gruppe losziehen oder man organisiert das Trekking selbst, was kostengünstiger, aber auch aufwändiger ist. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Von ehemaligen Reisenden bekam ich den Kontakt von Robert, einen Pemon, der in Paraitepuy lebt. Dieses Dorf ist der Ausgangspunkt für das Trekking. 


Tag 1

Um Punkt 6:40 Uhr morgens kreuzte Eduardo mit seinem Motorbike in meiner Unterkunft in Santa Elena auf. Ihr erinnert euch vielleicht, das ist der betagte Mopedtaxifahrer, der mir bereits bei meiner Ankunft hier im Ort am Busbahnhof auflauerte. Er hat mir einen ganz guten Preis gemacht für die über einstündige Fahrt nach San Fransisco de Yuruaní, wo ich dann Robert treffen sollte. Einen Bus gibt es so früh am Morgen scheinbar nicht. Für 110 Reales (= ca 17 €) wurde ich also mit dem Motorbike dorthin gefahren. So schlecht sind Eduardos Fahrkünste gar nicht. Bloß einmal hat er ein Schlagloch übersehen, weshalb mir der Rücken noch eine Weile weh tat. 


Um kurz vor acht erreichten wir San Fransisco. Eduardo ließ es sich nicht nehmen, mit mir zu warten, bis Robert auftauchte. Wenige Minuten später kreuzte dieser auch schon auf. Mit so viel Pünktlichkeit hätte ich gar nicht gerechnet. Doch dafür wurde nun meine Geduld etwas auf die Probe gestellt. Ich hätte mir ja gedacht, dass mein Guide gut vorbereitet ist. Doch er musste zuerst allerhand Sachen in San Fransisco erledigen, weshalb er mich dann noch fast eine Stunde bei der Polizeiwache warten ließ. Nun folgte eine weitere Stunde am Motorbike entlang einer unasphaltierten Straße, die in das Dorf Paraitepuy führt. In diesem 600-Mann-Dorf lebt Robert mit seiner Familie. Wieder verschwand er für eine gute Stunde, da er noch seinen Rucksack packen müsse. In der Zwischenzeit kamen fünf Slowaken mit dem Jeep an. Auch sie werden das Trekking heute starten, jedoch etwas luxuriöser als ich. Nämlich mit vier Portern (Trägern), einem Koch und einem Guide. Gegen Mittag konnten Robert und ich endlich starten. 


Der erste Tag führte durch die hügelige Landschaft der Savanne. Es war unglaublich heiß und mein Rucksack sehr schwer,  geschätzt ca 15 - 17 kg. Ich hatte meine Verpflegung für die nächsten sechs Tage dabei, das Camping-Equipment, Kleidung etc. Robert trug das Zelt für mich. Sein Rucksack war dementsprechend um einiges schwerer. Er hatte zudem noch zwei Liter Kerosin, den Kocher, einen portablen WC-Eimer, eine Flasche Rum und seine persönlichen Sachen dabei. Die Savanne ist durchzogen von glasklaren Flüssen, wo wir unsere Wasservorräte auftanken konnten. Robert erzählte mir, dass es Unmengen von Schlangen - darunter auch Klapperschlangen - hier in der Gegend gäbe und ich stets aufpassen sollte wo ich hintrete. Ansonsten kann man mit viel Glück noch Wildkatzen wie Pumas sehen. 


Blick auf den Mount Roraima


Nach etwa vier Stunden kamen wir im Camp Rio Tek an. Dort trafen wir auf die Slowaken und noch eine weitere Gruppe. Ich war froh, dass wir nur eine kurze Pause machten und dann weiter ins nächste Camp wanderten. Dazu mussten wir zwei Flüsse durchqueren. Bei starkem Regen, sind diese aufgrund des hohen Wasserspiegels nicht passierbar. Gegen 17 Uhr erreichten wir das Camp Rio Kukenan, welches sich am gleichnamigen Fluss befindet. Er ist wunderschön hier und wir waren zum Glück die einzigen. Im Schutz einer Lehmhütte stellten wir mein Zelt auf. Robert schlief unter freiem Himmel. Am Abend zogen Papageienschwärme über den Himmel. Ich beschloss noch ein Bad im warmen Rio Kukenan zu nehmen. Es war paradiesisch. Bis auf die Moskitos. Das Abendessen wurde am Lagerfeuer gekocht. 


Hier am Rio Kukenan verbrachten wir die erste Nacht


2. Tag

Nachts hat es stark geregnet. Bereits um 5:30 Uhr machte Robert ein Feuer für den Kaffee und das Frühstück. Gegen sieben Uhr zogen wir los. Es war eindeutig der härteste Tag mit einem sehr steilen Aufstieg. Die größte Herausforderung war der schwere Rucksack und die tropische Hitze. Wir trafen wieder auf ein paar Porter, die gerade am Abstieg waren. Es ist unglaublich was sie für ein Gewicht mit sich herumschleppten. Robert klärte mich auf, dass eine Ladung 15 kg sind. Um mehr Geld zu verdienen tragen die meisten Porter aber zwei bis drei Landungen. Manche sogar vier. Und man mag es kaum glauben, sogar Frauen und Kinder arbeiten als Träger. Laut Robert fangen Jungs mit neun Jahren an halbe Ladungen auf den Berg zu schleppen. Das sei wichtig, denn so gewöhne sich ihr Körper daran.


Unglaublich was die Porter so alles den Berg hochschleppen


Der steile Aufstieg


Es ging durch einen dichten Dschungel mit einer beeindruckenden Pflanzen- und Vogelwelt. Besonders die kleinen Kolibris faszinierten mich. Von der über 1.000m hohen Felswand des Roraima kamen tosende Wasserfälle herunter. Für ausreichend Wasser war also immer gesorgt. Im Basecamp machten wir Mittagspause. Dort verbrachten dann die Slowaken die Nacht. Für uns ging es direkt weiter auf das Plateau. Als wir dort ankamen waren wir in einer dichten Nebelwolke. Rund um uns eine karge Landschaft bestehend aus bizarren Felsformationen. Es fühlte sich so an, als würden wir einen anderen Planeten betreten. Ich kam aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. An den Steinen entdeckte ich schwarze, kleine Frösche. Diese können aber nicht hüpfen, sondern nur  kriechen.


Am Plateau des Roraima angekommen

Kriechende Frösche


Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem "Hotel" - wie Robert es liebevoll nannte. Es handelte sich um eine Höhle. Durch die ständigen Wetterumschwünge ist es wichtig ein vor dem Regen geschütztes Plätzchen zu haben. Die Lebensmittel mussten wir aufhängen, denn es gibt Unmengen von Ratten hier oben. Dafür aber keine Moskitos und keine Schlangen. Das war ein guter Deal. Ich sollte nachts nie barfuß gehen, warnte mich Robert. Kleine Skorpione und Taranteln würden dann nämlich ihr Unwesen treiben. Das hier wird übrigens unser Lager für die nächsten drei Nächte sein. Tagsüber stehen Tageswanderungen am Plan. Wie schön, ohne den schweren Rucksack losziehen zu können. 


Unser "Hotel" am Roraima. Hier der Schlafplatz von Robert.

Und mein Schlaflager


Da wir noch Zeit hatten wanderten wir noch zu natürlichen Pools, um ein Bad zu nehmen. Nach den heutigen Strapazen fühlte sich das an wie ein Traum. 


Was für eine Wohltat!


3. Tag

Nachts war es erstaunlich kalt. Scheinbar sinkt die Temperatur fast auf den Gefrierpunkt. Ich staunte wie Robert es trotzdem schaffte draußen zu schlafen. Tagsüber hat es zwischen 10°C und maximal 20°C. Die Temperaturen schwanken aber je nach Sonnenstrand und Wetter stark. Heute starteten wir zum Dreiländereck Venezuela - Guyana- Brasilien. Anfangs war es ziemlich neblig, was der ganzen Landschaft eine sehr mystische Atmosphäre verpasste. Innerhalb von Minuten wechselte das Wetter und es herrschte plötzlich strahlender Sonnenschein. Nun wurde es auch ziemlich heiß. An gefühlt jeder Ecke gab es eine neue Überraschung. Ich fühlte mich wie im Wunderland. Wir durchquerten das Tal der Kristalle. Hier wachsen Quarzkristalle ohne Ende. 

Das Dreiländereck Venezuela- Guyana - Brasilien




Im Tal der Kristalle. Quarzkristalle ohne Ende!

Gleich darauf kamen wir zu La Fosa. Es ist eine der beeindruckendsten und zugleich geheimnisvollsten Formationen am Roraima. Es handelt sich um ein gigantisches Becken, das durch Erosionen von unterirdischen Flüssen innerhalb des Tafelbergs gebildet wurde. Der Anblick ist absolut spektakulär und surreal. Ich war natürlich restlos begeistert als Robert mir eröffnete, dass wir da hinunter klettern können, um ein Bad zu nehmen. Während wir in dem unterirdischen Becken badeten, begann es wie aus Eimern zu schütten. Was für eine Szenerie! 

La Fosa - da werden wir gleich hinunter klettern. 

Unten angekommen ;)


Den ganzen Rückweg stürmte und regnete es. Klatschnass und durchfroren kamen wir bei unserem Lager an. 



4. Tag 

Nach einer schlaflosen Nacht aufgrund mieser Magen- Darmprobleme bat ich Robert diesen Tag etwas gemütlicher anzugehen. Wir wurden heute mit strahlendem Sonnenschein belohnt. 


Am 4. Tag besuchten wir den Aussichtspunkt La Ventana


Nachdem wir von La Ventana zurückkamen, musste ich mich erstmal zwei Stunden hinlegen. Danach ging es mir etwas besser und ich konnte ein wenig Haferflocken-Porridge essen. 




Nach meinem Siesta erfolgte ein erfrischendes Bad in einem der natürlichen Jacuzzis. 


Danach erforschten wir eine riesige Höhle. Und selbst da drinnen gab es eine Badegelegenheit ;)


Nach dem ganzen Baden fühlte ich mich fast wie neu geboren und bereit den höchsten Punkt des Roraima zu erklimmen: den Punto Maverick auf 2.810m. 


Robert und ich

Am höchsten Punkt des Roraima: Punto Maverick 2.810m


Tag 5

Die Zeit am Plateau des Roraima ist leider  viel zu schnell vergangen. Nur allzu leicht hätte ich es noch ein paar Tage hier ausgehalten. Nach dem Frühstück war es schon Zeit für den Abstieg. Dabei machten wir einen Abstecher zu Wasserfällen, die von den Touren sonst nie besucht werden. Es war zwar ein Umweg, aber jeden Schritt wert!


Und wieder ein traumhafter Wasserfall, der eine willkommene Badepause war. 


Mir zuliebe übernachteten wir noch einmal am Rio Kukenan, dort wo wir auch die erste Nacht verbrachten. Eigentlich wäre Roberts Plan gewesen im letzten Camp unser Nachtlager aufzuschlagen. Da wäre die Chance aber groß, dass weitere Touristen vor Ort sind. Robert beschloss übrigens am letzten Tag seine Rumflasche zu leeren. Er hatte die Tage davor immer nur ein paar Schluck genommen. Heute begann er jedoch schon am frühen Morgen seinen Saft großzügig mit Rum zu verdünnen. Ich machte mir zwischendurch ernsthafte Sorgen, dass wir den Abstieg nicht mehr schaffen. Aber letztendlich hatte er gut durchgehalten. Aber der Alkohol in Kombination mit der Hitze und der Anstrengung setzten ihm dann doch recht zu. 


Am Abend kochte mir Robert Tee aus verschiedenen Wildkräutern, die meine Magen- Darmbeschwerden lindern sollten


6. Tag

Nach einem morgendlichen Bad hieß es die restlichen Kilometer durch die Gras-Savanne zurück zu wandern nach Paraitepuy, wo wir kurz vor Mittag ankamen. Robert nahm mich mit zu seiner Lehmhütte und stellte mir seine Frau Carmen und seine zwei Töchter vor. Carmen hatte bereits ein leckeres Mittagessen für uns vorbereitet. Am meisten faszinierte mich ihr Haustier: ein kleiner Affe. Seine Mutter lebt nicht mehr, also haben sie beschlossen den kleinen Kerl aufzunehmen. Er ist wohl zwei bis drei Monate alt. 


Roberts Affenbaby eroberte sofort mein Herz.


Robert machte ein kurzes Siesta in der Hängematte, bevor wir uns mit seinem Motorbike auf den Rückweg nach San Fransisco machten. Es war unglaublich heiß. Nach 10 Minuten Fahrt trafen wir auf drei der Porter von den Slowaken. Sie standen sturzbetrunken mit ihren Motorbikes am Wegrand und hatten jeweils ein Bier in der Hand. Daneben eine Kühlbox. Robert hielt an. Kurzerhand leerte auch er eine Dose Bier. Der betrunkene Porter, der mir ständig erklärte wie wunderschön ich doch sei, drückte auch mir ein eiskaltes Bier in die Hand. Bei der Hitze war das tatsächlich gar nicht so schlecht. Mehr Sorgen machte mir aber, dass Robert in der Zwischenzeit mindestens noch weitere drei oder vier (ich kam mit dem Zählen gar nicht mehr nach) Bier auf ex leerte. Wir hatten noch eine lange Fahrt vor uns. Zum Glück kamen wir heil in San Fransisco an. Robert setzte mich vor einem Minishop ab. Nun brauchte ich einen Bus zurück nach Santa Elena. Der Minishopbesitzer meinte, dass dieser wohl erst in zwei bis drei Stunden auftauchen würde. Auf der Straße war auch sonst nicht viel los. Irgendwann kam ein Polizei-Pick-up an, welcher mich tatsächlich mitfahren ließ. Es lagen schon drei Venezolaner auf der Ladefläche. Ich gesellte mich dazu. Während mir der Fahrtwind ins Gesicht blies und ich die Wolken am blauen Himmel beobachte, dachte ich mir einfach nur: "Ich liebe das Leben." Solche kleinen Glücksmomente machen das Reisen so speziell. 


Der Riesenvorteil an der Sache mit der Polizei war übrigens, dass wir bei den etlichen Polizeikontrollen nie angehalten wurden. Zudem verlangten die netten Herren, die mich mitgenommen haben, letztendlich auch kein Geld. 


Auf der Ladefläche des Polizei Pick-ups


So bin ich mittlerweile wieder wohlbehütet in Santa Elena angekommen, wo ich bestimmt noch ein paar Tage bleiben werde, da ich den Ort und vor allem meine Unterkunft einfach liebe. 


Meine paradiesische Unterkunft in Santa Elena


Fazit des Trekkings: 

Es war eindeutig eines der eindrucksvollsten Trekkings, die ich je gemacht habe. 


Kosten:

Eine Tour, die man über einen Touranbieter bucht, fängt bei etwa 600 USD an und geht hoch bis zu über 1.000 USD. Man hat dabei Porter, Guide, Transport von Santa Elena und Essen inkludiert. Wenn man alles selber organisiert steigt man auf alle Fälle günstiger aus und ist auch nicht in einer Gruppe. Das hängt also von der persönlichen Vorliebe ab. 

Meine Kostenaufstellung:

  • Guide 50 USD / Tag x 6 = 300 USD
  • Transport von San Fransisco nach Paraitepuy mit dem Motorbike: 30 USD / Strecke x 2 = 60 USD
  • Eintrittsgebühr für den Roraima Nationalpark: 10 USD
  • 2l Kerosin zum Kochen: 2 x 30 Reales = 60 Reales
  • Essen: ca 30 USD
Das macht insgesamt in Euro etwa 390 €. Das klingt zwar auch nicht unbedingt nach einem Schnäppchen, aber viel günstiger geht es vermutlich nicht. Und es war jeden Dollar wert :)




=> Hier findest du noch mehr Fotos von meinem Roraima Trekking <=