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Samstag, 31. Dezember 2022

Willkommen in Tromsø, dem Tor zur Arktis!

By On Dezember 31, 2022

 

Und es geht schon wieder los!

Nachdem ich die Weihnachtsfeiertage bei meiner Familie in Österreich verbracht habe, bin ich nun schon wieder unterwegs. Der Start war etwas holprig, denn genau zu Weihnachten wurde ich leider krank. Glücklicherweise besserte sich mein Zustand am Abreisetag erstmals etwas. Ich habe mich zwar ein wenig mit Medikamenten vollpumpen müssen, um die lange Anreise irgendwie zu überstehen, aber dann ging es tatsächlich jeden Tag ein bisschen besser. Ich hatte eine ganze Nacht Zwischenstopp in Düsseldorf und bin dann gestern Abend in Tromsø, im hohen Norden Norwegens gelandet. Noch nie zuvor bin ich in den Norden gereist. Dementsprechend aufgeregt war ich auch. 


Tromsø: Paris des Nordens

Ja, Tromsø hat viele Spitznamen. Die Stadt wird sowohl als "Tor zur Arktis" wie auch als "Paris des Nordens" bezeichnet. Der zweite Namen kommt scheinbar von Seefahrern, die von dem bunten Treiben hier im abgelegenen Norden so erstaunt waren, dass sie es mit Paris verglichen. Tromsø ist mit seinen gut 77.0000 Einwohnern die größte Stadt im nördlichen Norwegen. Sie liegt 344 Kilometer nördlich vom Polarkreis und damit etwa auf der geografischen Breite von Nord-Alaska. Man findet hier die nördlichste Universität sowie auch die nördlichste Brauerei der Welt - zumindest bezogen auf das Festland. 


Das Wahrzeichen von Tromsø: die berühmte Eismeerkathedrale


Bekannt ist die Stadt vor allem durch die Mitternachtssonne im Sommer und die Nordlichter im Winter. Ganze zwei Monate von Ende November bis Mitte Januar bekommt man hier keine Sonne zu Gesicht. Lediglich ein paar Stunden am Tag werden vom Dämmerungslicht etwas erhellt. 


Die Nordlichter

Zu verdanken ist dieses Himmelsschauspiel den sogenannten Sonnenwinden. Wenn diese in Erdenähe gelangen, werden sie vom Magnetfeld der Erde zu den Polen gelenkt. Deshalb sind Nordlichter vor allem in den Polarregionen zu sehen und werden auch als Polarlichter bezeichnet. Theoretisch gibt es sie das ganze Jahr, in der Regel sind aber nur die Nächte von September bis März dunkel genug, um sie sehen zu können. Sie sind vor allem abseits der Regionen mit Lichtverschmutzung (also abseits von Städten) zu beobachten. Man muss aber schon ein ziemliches Glück haben, denn zum einen muss der Himmel klar sein und zum anderen ist das Schauspiel oft nach ein paar Minuten schon wieder vorbei und mit bloßem Auge kaum sichtbar. Bis jetzt konnte ich leider noch keine Nordlichter zu sehen bekommen. Drückt mir bitte ganz fest die Daumen, dass ich das Vergnügen in den nächsten Tagen noch haben darf!

Erster Eindruck von Tromsø

Gleich als ich vom Flugzeug in Tromsø ausstieg stellte ich erstaunt fest, dass es bei weitem nicht so kalt ist, wie ich vermutet hätte. Es hat so um die Null Grad. Wie ich später herausfand liegen die durchschnittlichen Wintertemperaturen hier zwischen 0 und -5 Grad Celsius. Grund für diese milden Temperaturen sind die warmen Westwinde. 

Vom Flughafen aus ging es mit dem Bus zu meiner Airbnb Unterkunft. Ich staunte nicht schlecht, als wir den Großteil der Fahrt in einem unterirdischen Tunnelsystem verbrachten, in dem es sogar mehrere Kreisverkehre gibt. Es ist ingesamt sechs Kilometer lang und hat mehrere Ausgänge nach oben in die Straßen der Innenstadt. 

Was mir natürlich auch gleich auffällt ist, dass die Preise ziemlich gesalzen sind. Ich bin ja von der der Schweiz einiges gewohnt, aber Tromsø übertrumpft meiner Ansicht nach selbst diese. Man muss aber dazu sagen, dass es sich hier wohl um eine der teuersten Städte in Norwegen handelt. Spannend ist auch, dass man so gut wie alles bargeldlos bezahlen kann, sogar öffentliche Toiletten funktionieren mit kontaktloser Kartenzahlung. Bis jetzt musste ich mir noch kein Bargeld abheben. 

Die Innenstadt und die Eismeerkathdrale

Gleich nach meiner Ankunft gestern spazierte ich noch ein wenig durch die Innenstadt und am Hafen entlang. Es wehte ein ziemlich starker Wind, der das Ganze dann doch etwas kälter machte, als es die Temperaturanzeige vermuten lassen würde. Die Straßen sind mit Schnee und Eis bedeckt und es ist stockdunkel. Es gibt aber jede Menge künstlicher Lichter und Straßenbeleuchtungen. 


Heute Morgen verließ ich etwa gegen 10 Uhr das Haus. Das ist genau die Zeit, in der ein leichtes Dämmerungslicht den Tag etwas erhellt. Um kurz vor 14 Uhr verchwindet die Dämmerung dann wieder und es wird erneut stockdunkel. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man meint es sei mitten in der Nacht und dann sieht man auf der Uhr, dass es gerade mal zwei am Nachmittag ist. Ich spazierte erstmal in Richtung Eismeerkathedrale. Diese Kathedrale ist das Wahrzeichen der Stadt und besticht durch seine äußerst spezielle Architektur.

Die Eismeerkathedrale von Tromsø


Bis etwa 13 Uhr erkundete ich Tromsø, dann musste ich auch schon zur Fähre. Es geht nämlich heute schon weiter nach Harstad. Gerne wäre ich noch ein, zwei Tage länger hier geblieben, aber die Unterkuntspreise sind im Moment - wahrscheinlich aufgrund der Weihnachtsferien - absolut überirdisch. Harstad ist bei Touristen weniger bekannt. dort lassen sich auch "günstigere" Unterkünfte finden. Ich habe zwar keine Ahnung was man dort so machen kann, aber mein Fokus wir auf alle Fälle auf der Nordlichtjagd liegen ;)


Die Fahrt mit der Fähre von Tromsø nach Harstad dauert gut drei Stunden und kostet 600 NOK (= 57 €). Da ich gerade auf der Fähre sitze und wir bereits in wenigen Minuten ankommen werden, verabschiede ich mich nun.



Eure Michi :)




=> Hier findet ihr noch mehr Fotos und Videos von Tromsø <=




Mittwoch, 21. Dezember 2022

Route Griechenland

By On Dezember 21, 2022

 

Reisezeitraum & Route: 

3.12.2022 - 20.12.2022

ALBANIEN - Ioannina - Thessaloniki - Volos - Skopelos - Athen - DEUTSCHLAND




Dienstag, 20. Dezember 2022

Athen - zwei Tage in der griechischen Hauptstadt

By On Dezember 20, 2022


Willkommen in Athen 

Am Samstag um kurz vor Mitternacht kam ich in Athen an. Geplant wäre 22 Uhr gewesen, aber leider stimmte der Busfahrplan nicht. Zudem hatten wir noch Verspätung. Da es ein ziemliches Stück zu meiner Unterkunft zu Fuß gewesen wäre, nahm ich ausnahmsweise ein Taxi. Der Fahrer hat mich dabei etwas übers Ohr gehauen. Zuerst einmal ist er einen enormen Umweg gefahren und dann hat er zu der Summe, die am Taxometer stand einfach noch was darauf geschlagen mit der Begründung, dass es ja vom Busbahnhof aus war (??). Ich war zu müde, um zu diskutieren, gab ihm aber im Endeffekt trotzdem nicht die volle Summe, da ich nicht mehr Kleingeld dabei hatte. 


Der Besitzer meiner Unterkunft - Alexandros - wartete bereits vor dem Gebäude. Ich habe mir wieder ein kleines Studioappartment gebucht. Alexandros zeigte mir alle Besonderheiten dort. Ich muss gestehen, dass ich noch nie so eine verrückte Unterkunft gesehen hatte: Die Wände sind aus einem speziellen Glas, es gibt eine kleine Kletterwand und die drei Betten sind jeweils über eine Leiter erreichbar. Weiters gibt es jede Menge Trennwände zum Herunterkurbeln, herausklappbare Tische und Regale, ein Aquarium und viel technischen Schnickschnack. Dafür dass die Wohnung sehr klein ist, wird hier wirklich jeder Zentimeter sinnvoll genutzt und somit hat man im Endeffekt ziemlich viel Platz. Zudem gab es wirklich alles was man nur irgendwie brauchen könnte (Waschmaschine, Toaster, Kaffeemaschine, Computer, Piano, usw) - für den günstigsten Preis auf alle Fälle ein großer Luxus!



Hammam und das Marathon Stadion

An meinem ersten Tag in der Hauptstadt Griechenlands beschloss ich zum ersten Mal in meinem Leben ein richtiges Hamam zu besuchen. Das ist ein traditionelles Dampfbad, in dem eine spezielle Bedezeremonie abgehalten wird. Es kommt eigentlich aus der Türkei ist aber auch in Griechenland weit verbreitet. Ganze zwei Stunden ließ ich mich dort verwöhnen mit Dampfbad, Peeling und Massage.


Gegen Mittag startete ich eine kleine Stadterkundung. Ich spazierte durch die Straßen in der Gegend Monastiraki. Das liegt unterhalb der Akropolis und ist beliebt zum Bummeln und Kaffee trinken. Die Stimmung war wie im Hochsommer. Überall saßen Menschen mit kurzen Kleidern in den Gastgärten in der Sonne. So warm wie hier in Athen war es auf meiner Reise nur ganz am Anfang. Ganze 21 Grad hatte es am Sonntag.  


Blick auf die Akropolis



Ich bestaunte die berühmte Akropolis von unten. Es handelt sich hierbei um den Burgberg im Herzen von Athen. Seit der Antike ist sie das Wahrzeichen der Stadt und wahrscheinlich das bekannteste Bauwerk der griechischen Antike. Siedlungsspuren weisen bis in die Jungsteinzeit zurück. Bereits vor 7.500 Jahren sollen dort schon Menschen gewohnt haben. Mit einem Eintrittsticket könnte man näher an die Ruinen heran. Ein Einheimischer riet mir aber davon ab, da man auch dort nicht viel mehr sehen könnte und sich zudem riesige Menschenmassen durch die eingezäunten Wege drängen würden. Das wäre sowieso nichts für mich. 


Athen hat so unglaublich viele alte Ruinen, Parks und Hügel, die man erkunden kann ohne auf viele Menschen zu treffen. Hier würde ich es locker noch ein paar Tage mehr aushalten. Zudem ist das Metrosystem recht einfach und man kommt schnell so gut wie überall hin. 


Die Parks von Athen

Am späteren Nachmittag traf ich mich mit Dimitris, einen Einheimischen von Couchsurfing. Er zeigte mir mit viel Begeisterung die geheimen Ecken seiner Stadt. Besonders schön fand ich die kurze Wanderung auf einen Hügel namens Filopappou. Er ist recht bewaldet und weiter oben wird es steiniger. Als wir den höchsten Punkt erreicht hatten, staunte ich nicht schlecht. Da es schon stockdunkel war hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die Lichter der Stadt. Außerdem sieht man von hier aus auf die beleuchtete Akropolis hinunter - wunderschön! 


Dimitris wollte mir dann unbedingt noch das Panathinaiko-Stadion zeigen, da ich ihm erzählt hatte, dass ich gerne Marathons laufe.  Dieses Stadion ist das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896. Es wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des antiken Stadions gebaut und befindet sich am Rande des Athener Stadtzentrums. Es ist außerdem das Ziel des jährlichen Athen-Marathons, der in Marathon startet und hier endet . Tagsüber muss man Eintritt bezahlen. Nachts ist es eigentlich geschlossen, aber es gibt ein paar geheime Seiteneingänge. Das klang spannend. Wir quetschten uns durch den Zaun hindurch. Das Stadion ist riesig. Wir waren auch nicht die einzigen dort. Bei den Einheimischen scheint es wohl recht beliebt zu sein für ein Date oder einen kleinen Abendlauf hierher zu kommen. 


Das Panathinaiko-Stadion

Lykabettos 

Auch den Montag nutzte ich um weitere Teile von Athen zu erkunden. Unter anderem wanderte ich auf den Lykabettos Hügel, der ebenfalls eine tolle Aussicht auf die Stadt bietet. 


Blick vom Lykabettos Hügel auf die Akropolis

Goodbye Griechenland 

Der erste Teil meiner Reise ist nun schon wieder vorbei. Im Moment bin ich gerade auf der Heimreise zu meiner Familie in Österreich. Dort werde ich endlich wieder einmal Weihnachten mit meinen Liebsten verbringen können. Am 28.12. startet dann meine Reise nach Norwegen und Schweden. 


Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten!


Eure Michi :)




=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Athen <= 




Samstag, 17. Dezember 2022

Auf den Wanderpfaden von Skopelos

By On Dezember 17, 2022

 

Skopelos, Griechenland


Leider hatten wir nicht viel Glück mit dem alten Mann, der versprochen hatte uns den alten Wanderpfad zu zeigen. Er hatte jeden Tag eine neue Ausrede parat: einmal schmerzten ihn die Beine, ein anderes Mal war er zu beschäftigt, usw. Das sei ganz typisch für die Griechen, meinte Heather. 


Wir waren auch diese Woche auf den unterschiedlichen Wanderpfaden auf Skopelos unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen und sie von hereinwachsenden Sträuchern zu befreien. Ich beginne diese Arbeit immer mehr zu lieben. Mit der Zeit kam ich auch mit der Motorsäge immer besser zurecht. 


Da es weiterhin ungewöhnlich warm war die letzten Tage konnte ich sogar noch schwimmen gehen - der ersten Mal in griechischen Gewässern ;)


Ausblick bei der Arbeit :) Dort unten ist Skopelos Stadt

Heather bei der Arbeit

Molly war in ihrem vorherigen Leben wahrscheinlich eine Gämse ;)


Auf den Spuren von "Mamma Mia" 

Am Dienstag schlug Heather vor, dass wir einen arbeitsfreien Tag machen. Sie möchte mir die Insel ein bisschen zeigen. Auf unserem Roadtrip fuhren wir wir die komplette Insel von dem einen Ende bis zum anderen ab. Ich konnte nun auch verstehen, warum Skopelos" als die "grüne Insel" bezeichnet wird - es gibt hier saftig grüne Kiefernwälder soweit das Auge reicht. 


Wir kamen auch an einigen bekannten Drehorten des "Mamma Mia" Films vorbei: beispielsweise am Kastani Strand und der berühmten Hochzeitskirche Agios Ioannis sto Kastri, die auf einem eindrucksvollen Felsen im Meer liegt. Sie ist über eine lange, steinerne Treppe zu erreichen. 


Auf diesem Felsen ist die "Mamma Mia" Hochzeitskirche

Kastani Strand


Während unserer Inseltour trafen wir auf Freunde von Heather, die ursprünglich aus Deutschland kommen. Sie luden uns auf Kaffee und Kuchen ein. Zudem machten wir an einigen verlassenen Häusern halt - von denen gibt es nämlich sehr, sehr viele auf Skopelos - und ernteten Orangen und Zitronen, da das ja sonst niemand machen würde. Es ist wirklich schade um das ganze leckere Obst, das dann einfach verrottet. 



Gestern war dann tatsächlich schon mein allerletzter Arbeitstag auf Skopelos, da ich  heute schon nach Athen aufbreche. Heather kam zur Feier des Tages mit sehr erfreulichen Nachrichten: Sie hat einen anderen Mann gefunden, der scheinbar wusste wie der antike Wanderpfad verlaufen würde und ihn uns zeigen könnte. Voller Vorfreude sagten wir Evanthia bescheid, die natürlich sofort mitkommen wollte. Wir machten uns also auf den Weg. Dort angekommen sagte uns der Mann, dass wir letztes Mal tatsächlich völlig falsch waren. Der alte Weg würde etwa zehn Meter weiter oben starten. Mit der Motorsäge bewaffnet machte er uns das erste Stück frei. Und siehe da: wir entdeckten alte Steinmauern. Er hatte also höchstwahrscheinlich recht. Unsere Motivation war nicht gerade am Höchststand bei dem Gedanken daran, dass wir wieder von ganz vorne anfangen müssen. Wir machten uns also ans Werk. Leider kamen wir nicht einmal bis zur Hälfte. Da das Dornengestrüpp an einigen Stellen unglaublich dicht war, war das Vorankommen ziemlich langwierig. Heather und Evanthia versprachen mir aber mich am Laufenden zu halten, wie es mit dem Weg weiterging. 


Heather, Evanthia und ich


Da es mein letzter Abend war, beschlossen wir nochmals in das Lokal mit dem leckeren Tsipouro - der traditionelle Schnaps - und den weltbesten Vorspeisen zu gehen. Es wurde noch ein sehr gelungener Abend. 


Schweren Herzens habe ich mich heute von Heather, Molly und Stanley verabschiedet. Mittlerweile bin ich schon auf der Fähre nach Volos. Von dort aus geht es dann mit dem Bus weiter nach Athen, wo ich die nächsten zwei Tage verbringen werde. Und am 20. Dezember bin ich dann tatsächlich schon wieder bei meiner Familie in Österreich :)


Heute Morgen hatte es 20 Grad in Skopelos. Solche Temperaturen sind für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich. 

Molly und ich

Stanley liebt es am Abend mit mir auf der Couch zu kuscheln :)



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Skopelos <= 









Montag, 12. Dezember 2022

Skopelos - Die "Mamma Mia" Insel

By On Dezember 12, 2022

 

Skopelos, Griechenland


Auf geht's auf die Insel Skopelos

Nachdem ich noch einen Tag am Festland in Volos verbracht hatte, ging es dann letzten Sonntag - also vor gut einer Woche - weiter auf die die Insel Skopelos. Es gibt nur zwei Fähren am Tag dorthin, die beide am Morgen starten. Ich entschied mich für die spätere, die um acht Uhr losfuhr. Das Ticket für die vierstündige Fahrt kostete 30 Euro, was um Einiges mehr ist im Vergleich zu den Fähren in Kroatien. 


Die Insel Skopelos liegt in der Region Thessalien und hat knapp 5.000 Einwohner. Sie wird auch als die grünste Insel Griechenlands bezeichnet, da grüne Wälder etwa 80% der Insel einnehmen. Bekannt wurde Skopelos vor allem durch den Film "Mamma Mia". Viele Szenen davon wurden hier im Jahr 2007 gedreht. 


Skopelos Stadt 


Heather - eine 72-jährige noch durchaus rüstige Engländerin, die bereits seit 36 Jahren auf der Insel wohnt - erwartete mich bereits am Hafen von Skopelos Stadt. Sie arbeitet im Sommer als Wanderführerin und im Winter müssen die Wege gewartet werden. Dabei werde ich ihr die nächsten zwei Wochen helfen. Wir verstehen uns auf Anhieb sehr gut. Heather wirkt quietschfidel und voller Energie - ihr Alter würde man ihr auf keinen Fall geben. Sie eröffnete mir, dass ich ein ganzes Haus für mich alleine bekomme während meines Aufenthalts, da eine Freundin von ihr gerade auf Urlaub ist und froh wäre, wenn währenddessen jemand bei ihr Zuhause wohnt, um sich um die Katze zu kümmern. Wow, was für ein Luxus, ein ganzes Haus für mich alleine - und noch dazu ein sehr schönes!


Griechenland - das Land der tausend Katzen


Die Stadt Skopelos besteht aus weißen Häusern mit roten Dächern, die sich von der Bucht auf den dahinterliegenden Hügel hinaufziehen. Es gibt jede Menge kleine Kirchen, Cafés, Tavernen und Lädchen hier. Zwischen den Häusern befindet sich ein Labyrinth aus schmalen Gassen, die mir anfangs ordentliche Probleme bereiteten. Unzählige Male habe ich mich am Weg zu Heather's Haus verlaufen. 


Mein Alltag auf Skopelos 

Mein Tagesablauf sieht normalerweise so aus, dass ich mich gegen zehn oder elf Uhr vormittags mit Heather treffe. Davor habe ich noch genügend Zeit zum Joggen, für Yoga oder Erkundungsspaziergänge. Wir fahren dann ausgerüstet mit allerhand Equipment (Heckenscheren, Astzangen, Motorsäge, Rechen, usw.) zu einem der Wanderwege auf der Insel. Diese befreien wir dann von Dornengestrüpp, Gebüschen und kleinen Bäumen oder Ästen, die in den Weg wachsen. Diese Arbeit macht mir ungeahnt viel Spaß. Es ist unglaublich entspannend - fast wie Meditation - den ganzen Tag in der Natur zu sein und gemütlich vor sich hin zu arbeiten. Und am Ende sieht man ganz deutlich was man geschafft hat. Je nach Lust und Laune arbeiten wir zwischen zwei und vier Stunden. 


Unser Equipment 

Heather


Nach getaner Arbeit gehen wir gerne noch in eine Taverne (= kleine, griechische Essstube, in der man eine Kleinigkeit essen und/oder etwas trinken kann) auf einen Kaffee oder ein Feierabendbier. Am Abend kocht Heather für mich bei ihr zu Hause und wir sitzen vor dem offenen Kamin und plaudern ein wenig oder schauen einen Film. 


Das ist Heather´s Hund "Molly" - Sie begleitet uns stets bei der Arbeit

Heather und ich 


Ich konnte auch schon einige von Heather's Freunden kennenlernen - hier im Ort kennt sowieso jeder jeden. Besonders begeistert bin ich von den unzähligen Orangen- und Mandarinenbäumen, die überall wachsen. Sie schmecken um Einiges besser als die, welche ich von den Supermärkten zu Hause kenne. 


Vor ein paar Tagen wurde es dann plötzlich richtig warm - es hatte über 20 Grad. Solche Temperaturen sind scheinbar selbst in Griechenland recht ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Ich wanderte zu dem wunderschönen Stafylos Strand. Sogar das Meerwasser ist noch erstaunlich warm. Es waren gerade zwei Einheimische am Schwimmen. Zu schade, dass ich den Bikini nicht dabei hatte. 


Der wunderschöne Stafylos Strand

Stafylos Strand


Mission "antiker Wanderpfad"

Am Freitag als wir gerade bei der Arbeit waren, traf Heather einen einen Bauern bei der Olivenernte. Er erzählte ihr von einem uralten Wanderweg, der von einem mittlerweile verlassenen Dorf zu einer Quelle und einem Strand führen würde. Leider wird er bereits seit Jahren nicht mehr genutzt, deshalb sei er völlig zugewachsen. Heather war gleich Feuer und Flamme, als sie davon hörte. Ihr Entdeckergeist war geweckt. Unbedingt wollte sie diesen Pfad finden. Auch ich fand diese Idee super spannend. Der Bauer erklärte sich einverstanden uns am nächsten Tag zu zeigen, wo der Weg starten würde, da er sowieso gerade in der Gegend Holzarbeiten zu erledigen hättte. 


So machten wir uns am Samstag Morgen gemeinsam mit Heather´s Freundin Evanthia auf zu diesem Abenteuer. Die Schotterstraße zum Startpunkt ist in einem super schlechten Zustand. Ich staunte wie selbstsicher Heather all die Hindernisse meisterte. Wir waren froh als wir den Bauern dort trafen, immerhin waren wir uns nicht ganz sicher, ob er auch wirklich zu seinem Wort stehen würde. Er zeigte uns wo der Anfang des Pfades sein sollte. Tatsächlich standen wir bloß vor einem dichten Dschungel aus Dornen und anderem Gestrüpp. Nicht im geringsten würde man hier einen antiken Weg vermuten. Der Bauer half uns noch die ersten paar Meter mit der Motorsäge freizumachen, dann musste er wieder weiter. Evanthia und ich sahen schwarz, dass wir hier einen Weg machen könnten. Doch Heather ließ sich nicht verunsichern und machte sich ausgerüstet mit Heckenschere und Astzange an die Arbeit. Wir folgten ihr. 


Wir konnten es kaum glauben, als wir nach zwei Stunden schon ein ordentliches Stück Weg freigemacht hatten. Und ich habe tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben eine Motorsäge benutzt, um einen kleinen Baum zu fällen, der im Weg stand. Die Arbeit machte so viel Spaß, dass wir gar nicht aufhören wollten. Leider kamen wir irgendwann an einen Punkt, wo wir nicht mehr weiter wussten, da große Steinbrocken den Weg versperrten. Der Bauer meinte wir müssten irgendwo rechts abbiegen, aber wir hatten keine Ahnung an welcher Stelle. Also beendeten wir die Arbeit für heute erst einmal. 


Heather und ich bei der Arbeit


Nun war es Zeit für einen Tsipouro, meinten die zwei Frauen. Das ist ein traditionell griechischer Schnaps, der aus den Rückständen der Weinherstellung produziert wird. Serviert wird das Getränk unter anderem in speziellen Lokalen, die sich darauf spezialisiert haben - sogenannte "Tsipouradika". Und das beste: Zu jedem Tsipouro bekommt man ein Teller mit einer Meze-Vorspeise. Dabei handelt es sich meist um Meeresfrüchte, Fisch, Aufstriche und andere Leckereien. Zu unseren drei Schnäpsen bekamen wir also drei verschiedene Vorspeisenteller. Den Tsipouro kann man mit oder ohne Anisgeschmack bestellen. Getrunken wird er meistens mit Eiswürfeln und je nach Belieben mit etwas Wasser gemischt. Da ich ja nicht so ein Fan von harten Getränken bin, fand ich den Tsipouro nicht übermäßig gut, aber die leckeren Meeresfrüchte, die wir dazu serviert bekamen, waren es auf alle Fälle wert, ihn zu trinken ;)


Tsipouro ;)

Die leckeren Vorspeisen, die zum Tsipouro serviert werden.


Der alte Wanderpfad lässt Heather einfach keine Ruhe. Der Bauer von gestern, schien nicht mehr ganz genau zu wissen, wo wir die Abbiegung machen müssen. Also suchten wir heute Morgen einen alten Mann auf, der früher in dem verlassenen Dorf dort gewohnt hat. Zu unserer Freude konnte er sich an den Weg erinnern. Er musste erstmal laut loslachen, dass wir "Frauen" uns dort einen Weg durch diesen zugewachsenen Dschungel bahnen wollen. Er meinte es bräuchte da eindeutig männliche Hilfe, er wäre aber schon zu alt dafür. Heather ließ sich nicht beirren. Am Ende erklärte er sich tatsächlich bereit mit uns morgen früh dort hinzufahren und uns den Pfad zu zeigen. Ich bin schon sehr gespannt, ob wir dann mit unserer Mission "antiker Wanderpfad" weiterkommen werden ;)


Also dann, Gute Nacht!


Eure Michi :)



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Skopelos <=






Dienstag, 6. Dezember 2022

Interviews, Presse & Publikationen

By On Dezember 06, 2022


Hier findest du einige Veröffentlichungen, Interviews und Erwähnungen auf anderen Blogs und in den Medien!




Interviews:

 














Erwähnungen:



  • 09.12.2017 - Artikel über meine Reise in der österreichischen Tageszeitung Salzburger Nachrichten: "Traum wurde wahr: Ganz allein um die Welt"
Salzburger Nachrichten




Gastbeiträge:





Bücher, E-Books:









Bist du an einer Zusammenarbeit interessiert?
.... dann schau doch mal HIER rein.




Samstag, 3. Dezember 2022

Route Albanien

By On Dezember 03, 2022

 

Reisezeitraum & Route: 

26.11.2022 - 3.12.2022

MONTENEGRO - Tirana - Berat - Saranda - Ksamil - Butrint - Gjirokaster - GRIECHENLAND






Gjirokaster: Die große Herausforderung mit den Bussen

By On Dezember 03, 2022

 

Von Ksamil nach Gjirokaster

Vorgestern hat das mit den Abfahrtszeiten der Busse zum ersten Mal nicht ganz so geklappt wie es ausgeschildert war. In Ksamil wartete ich 40 Minuten auf den Bus nach Saranda. Von dort sollte eigentlich gleich ein Anschlussbus nach Gjirokaster - mein nächstes Ziel - losfahren. Dem war aber nicht so. In Saranda gibt es keinen Busbahnhof in dem Sinne, sondern sie fahren alle an unterschiedlichen Plätzen los. Diese zu finden ist also schon mal die erste Herausforderung, die ich aber zum Glück ohne größere Probleme meisterte. Nun stand ich aber vor einem leeren, verschlossenen Bus. Ich war ziemlich froh als ein Mann auf mich zukam und "Gjirokaster?" fragte. Es schien sich um den Busfahrer zu handeln. Als ich bejahte, machte er mir klar, dass dieser erst in gut zwei Stunden losfahren würde. Na gut, dann erstmal Kaffee trinken. Zwei Stunden später fuhren wir dann pünktlich los. Der Busfahrer schenkte mir sogar noch Mandarinen und bestand darauf, dass ich auf den Sitzen hinter ihm Platz nahm.


Angekommen in Gjirokaster

Im Endeffekt kam ich dann am frühen Nachmittag in Gjirokaster an. Würde man die heutige Strecke direkt mit einem Auto fahren, bräuchte man weniger als zwei Stunden. Mit den Bussen kostete mich das Ganze etwa sechs Stunden. Aber wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Schade ist bloß, dass ich nur diesen einen Tag in Gjirokaster hatte und sehr gerne noch eine Wanderung machen wollte. 


Beim Aussteigen aus dem Bus fragte ich bei den Minibusfahrern, die dort herumstanden, gleich nach wann den morgen ein Bus nach Ioannina in Griechenland fahren würde. Da keiner von ihnen auch nur ein Wort Englisch sprach, gestaltete sich die Konversation etwas schwierig. Laut meinen Internetrecherchen müsste täglich am frühen Morgen ein Bus dorthin abfahren. Davon wussten diese Männer scheinbar nichts. Einer von ihnen versuchte mir zu erklären, dass ich mit dem Taxi an die Grenze fahren müsste. Das konnte ich ihm nicht ganz glauben. Vermutlich war er Taxifahrer und wollte nur ein Geschäft machen. Die Grenze war zwar lediglich eine Fahrtstunde entfernt, aber wer weiß ob ich von dort dann wirklich einen Anschlussbus finden würde. 


In Gjirokaster kam ich in einem kleinen Studio-Appartment unter, das gerade mal 12 € pro Nacht kostete und tatsächlich die schönste Unterkunft auf meiner bisherigen Reise war. Die Besitzerin, eine recht betagte Dame, konnte - oh Wunder - kein Wort Englisch und wusste auch nicht wie man einen Übersetzer am Handy benutzt. Letztendlich konnten wir uns mit Händen und Füßen mehr oder weniger verständigen. Sie war super lieb und versuchte wo sie nur konnte zu helfen. Ich fragte sie wegen einem Bus nach Ioannina in Griechenland. Sie verschwand daraufhin und kam ein paar Minuten später mit einem Zettel zurück, auf dem zwei Zeiten notiert waren: 5:45 und 6:30 Uhr. Wo diese Busse abfahren würden, konnte sie mir aber nicht sagen. Ich beschloss erstmal eine kleine Wanderung zu machen und mich später wieder dem nervenaufreibenden Thema mit den Bussen zu widmen. 


Wanderung zur Brücke von Ali Pasha

Nachdem ich in Ksamil bereits das Schloss von Ali Pasha im Meer entdeckt hatte, kam ich nun tatsächlich an die Brücke von Ali Pasha. Es ist eine knapp einstündige Wanderung dorthin von Gjirokaster aus. Die Gegend ist wunderschön: steinige Berge, enge Täler, Schluchten und vor allem jede Menge Ziegen. 


Als ich an einem kleinen Steinhaus vorbeikam winkte mir ein alter Mann zu. Ich winkte zurück. Da sah ich, dass er mir Mandarinen entgegenstreckte. Ich wollte sein Geschenk nicht ablehnen, also ging ich auf ihn zu. Er streckte mir seine Hand entgegen und sagte "Antonio". Nachdem ich ihm meinen Namen gesagt hatte, versuchte er mich zu sich zu ziehen und ich hatte das Gefühl, dass er mich küssen wollte. Das kann natürlich auch eine Fehlinterpretation gewesen sein. Auf alle Fälle befreite ich mich mit aller Kraft aus seinem festen Handgriff, bedankte mich für die Mandarinen und machte mich möglichst schnell aus dem Staub. Unglaublich was dieser alte Mann für Kräfte hatte, mir tat mein Handgelenk noch ein Weilchen weh. Der kam mir gerade so vor, wie einer dieser Männer, die kleine Kinder mit Süßigkeiten in ihr Auto locken. Vielleicht handelt es sich bei dieser Geste mit den Mandarinen auch um eine albanische Liebeserklärung?


Die Brücke von Ali Pasha ist tatsächlich sehr beeindruckend. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und ist in einem gar nicht so schlechten Zustand. Nachdem ich sah, wie eine Ziegenherde die Brücke überquerte traute ich mich dann auch darüber. 


Auf der Brücke von Ali Pasha

Ali Pasha´s  Brücke 

Auch in Gjirokaster findet man jede Menge alter Militärbunker


Zurück in Gjirokaster musste ich nun wirklich schauen, dass ich einen Transport für morgen nach Griechenland finde. Ich spazierte nochmals zu der Bushaltestelle, an der ich angekommen bin. Dort fragte ich an Trafiken, in kleinen Shops usw nach, ob irgendwer eine Information hatte, wann der Bus nach Ioannina in Griechenland abfahren würde. Es schien wirklich aussichtslos. Keiner verstand auch nur ein Fünkchen Englisch, geschweige denn, dass sie etwas von einem solchen Bus zu wissen schienen. Ich wanderte zurück Richtung Ortsmitte und fragte die Taxifahrer. Einer von ihnen antwortete mit "Agencia!" und deutete in eine Richtung. Vielleicht gab es dort igendwo ein Büro, in dem ich den Bus buchen musste? Ich bat ihn mich dorthin zu bringen. Und siehe da, es gibt tatsächlich ein eigenes Büro für das Busunternehmen, das nach Ioannina fährt. Der Mann dort sprach zwar auch kein Englisch, schrieb mir aber auf einen Zettel: 5:50, 8€. Das klang auf alle Fälle sehr vielversprechend. Soweit ich das verstanden habe, sollte ich morgen um 5:50 Uhr vor dem Büro warten. Was war ich erleichtert nun endlich das Transportproblem gelöst zu haben. Daraufhin gönnte ich mir ein leckeres Abendessen in einem feinen Restaurant: Moussaka und einen Salat mit getrockneten Feigen und Walnüssen - was für eine Wohltat. Leider hatte ich nicht mehr viel Zeit, die wunderschöne uralte Altstadt von Gjirokaster zu erkunden. Am nächsten Tag musste ich früh aus den Federn, also ging es an diesem Tag auch schon bald ins Bett. 



Auf geht's nach Griechenland 

Am Samstag Morgen verließ ich dann um 5:30 Uhr das Haus. Es war noch stockdunkel in der Stadt. Straßenbeleuchtungen gibt es hier nur sehr spordisch. Ich hoffte inständig, dass die Informationen stimmten, die man mir gestern gegeben hatte bezüglich des Busses. Und siehe da: ein riesiger Bus stand bereits vor den Büro des Busunternehmens als ich ankam. Der Herr von gestern überreichte mir ein Ticket und ich zahlte ihm die 8 Euro. Ich staunte nicht schlecht, denn ich war der einzige Fahrgast. Pünktlich startete der Bus. Im Laufe der Fahrt stiegen noch vier weitere Personen hinzu. 

Der Grenzübergang war etwas mühsam. Es dauerte eine gute Stunde bis wir weiterfahren konnten. Wir mussten unser ganzes Gepäck aus dem Bus räumen und die Polizei begutachtete wirklich jedes Gepäcksstück und schaute hinein.  Zudem folgten Fragen, was ich in Griechenland machen würde, wie lange ich in Albanien war, usw. Da noch weitere Reisebusse dort waren, ging das alles ewig. 

Einmal quer durch Griechenland 

Nach insgesamt etwa drei Fahrstunden kamen wir in Ioannina in Griechenland an. Nun hieß es einen Anschlussbus nach Volos zu finden. Von dort aus würde ich dann eine Fähre auf die Insel Skopelos nehmen, wo mein nächster Freiwilligenjob auf mich wartet. Wieder hatte ich nicht auf Anhieb Glück. Der Mann am Fahrkartenschalter des Busbahnhofes meinte der nächste Bus nach Volos würde erst am Abend fahren. Dann würde ich erst mitten in der Nacht ankommen. Das machte keinen Sinn, denn in Ioannina gab es nicht wirklich was zu tun. Ich beschloss auf gut Glück den Bus nach Thessaloniki zu nehmen, der in einer Stunde abfährt. Das war zwar ein riesiger Umweg, aber da es eine große Stadt ist, müsste es dort bestimmt einen Bus nach Volos geben (hoffte ich jedenfalls). Die Fahrt nach Thessaloniki dauerte 3,5 h. Ich hatte Glück, nach einer Stunde Wartezeit fuhr von dort ein Bus nach Volos weiter, der nochmal etwa drei Stunden brauchte. 


Angekommen in Volos 

Gegen 18 Uhr kam ich dann an meinem Ziel an, nachdem ich nun wohl quer durch ganz Griechenland gefahren bin.

Ich spazierte zu meiner Unterkunft, direkt im Zentrum in einer Fußgängerzone. Während der Busfahrt hatte ich mir das Zimmer online gebucht - meine Internetverbindung scheint hier in Griechenland endlich wieder zu funktionieren. 


Volos ist mit irrsinnig kitschigen Weinhnachtsdekorationen und Lichterketten geschmückt. 

Mein erster Eindruck von Griechenland: es ist eindeutig teurer hier als in Albanien, dafür sprechen die Einheimischen großteils gutes Englisch. Die griechischen Schriftzeichen zu entschlüsseln ist auf alle Fälle eine ziemliche Herausforderung *lach*. 



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Gjirokaster <=


=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Volos <=






Donnerstag, 1. Dezember 2022

Die antiken Ruinen von Butrint & Wanderung rund um Ksamil

By On Dezember 01, 2022

 

Ksamil, Albanien


Weiterreise von Berat nach Ksamil

Wie ich euch bereits erzählt habe, ließ es sich der Besitzer meiner Unterkunft in Berat nicht nehmen, mich am Mittwoch Morgen zum Busbahnhof zu fahren. Seine Frau gab mir sogar ein Frühstück mit: selbstgemachter Byrek, Obst und Dhalle (= typisch albanisches Getränk aus flüssigem Joghurt mit Salz). Die beiden zeigten mir noch ganz stolz einige Kanister mit selbstgepresstem Olivenöl. Der Besitzer hat nämlich die letzten Tage Oliven geerntet und war nun die ganze Nacht damit beschäftigt das Öl zu pressen. Umso rührender fand ich es, dass er mich nun in aller Früh zum zum Busbahnhof brachte und sicher ging, dass ich auch den Minibus in Richtung Saranda fand. 


Ich war anfangs der einzige Fahrgast im Bus. Am Weg stiegen noch eine handvoll Leute hinzu. Gezahlt wird in albanischen Bussen meist während der Fahrt oder beim Aussteigen. Nach vier Stunden kamen wir in der Küstenstadt Saranda an, das Ticket kostete 1.400 Lek (= ca 11,80€).  Dort hatte ich noch Zeit einen Kaffee zu trinken. Jede Stunde fährt von Saranda ein Bus in das kleine Küstenörtchen Ksamil ab (Ticketpreis 150 Lek). Nach weiteren 30 Minuten Fahrt kam ich dann um kurz nach Mittag an meinem Ziel an. 


Angekommen in Ksamil

In Ksamil bezog ich meine Unterkunft und spazierte durch den Ort. Wie so ziemlich überall auf dieser Reise, spielt sich hier der ganze Tourismus ausschließlich im Sommer ab, so waren im Moment fast alle Shops, Restaurants, etc geschlossen. Die Strände sind wunderschön. In der Hauptsaison ist scheinbar einiges los in diesem Ort. Ich folgte einem kleinen Wanderpfad, der immer unwegsamer wurde. Irgendwann war ich von dornigen Büschen umgeben und hoffte, dass der Weg bald wieder auf eine Straße führte. Plötzlich hörte ich eine Horde wildgewordener Hunde, die mich wohl witterten und anfingen zu knurren und wie wild zu bellen. Nach meiner Begegnung mit solchen Biestern in Berat, überkam mich nun gleich die Panik. Wahrscheinlich war ich auf einem Privatgrundstück gelandet. Ich drehte sofort um und rannte so schnell ich nur konnte. Bei meiner Flucht blieb ich an einem Dornenbusch hängen und zerriss mir meine Hose. Also diese albanischen Wachhunde und ich werden auf alle Fälle keine Freunde *lach*. Ironischerweise traf ich nur kurze Zeit später auf eine Straßenhündin mit unwahrscheinlich süßen Welpen, die ganz verspielt um mich herumsprangen. Das ließ mich den Vorfall dann auch schnell vergessen.


Butrint - eine historische Ruinenstadt

Am nächsten Tag fuhr ich für einen Tagesausflug mit dem Bus in Richtung Butrint. Ich habe gehört, dass es dort eine irrsinnig alte Ruinenstadt gibt. Die ältesten Funde stammen etwa aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. Ich liebe solche alten Stätten - und in Albanien gibt es unwahrscheinlich viele davon. Die antike Hafenstadt Butrint liegt auf einer Halbinsel und ist umgeben vom Butrintsee und dem Vivar-Kanal


Man muss 1.000 Lek Eintritt bezahlen um die Ausgrabungsstätte zu besuchen. Das wunderte mich, da im Moment ja wirklich so gut wie kein Tourist hier ist. Aber im Endeffekt hat es sich auf alle Fälle ausgezahlt. Man kann locker 2-3 Stunden durch die Ruinen und die wunderschöne dschungelartige Landschaft wandern. Ich fühlte mich tatsächlich so wie im Dschungelbuch ;) Am meisten begeistert haben mich die Wasserschildkröten, ich ich dort beobachten konnte. Leider schaffte ich es nicht sie auf ein Foto zu bringen. 


Die Ruinen von Butrint



Wanderung mit vielen Hindernissen

Ich beschloss den Rückweg nach Ksamil zu Fuß zurückzulegen. Und zwar nicht entlang der Straße sondern auf Wanderwegen an der Küste. Es wurde wieder abenteuerlich. Ich fand einige alte Militärbunker und noch viele weitere Ruinen. Unter anderem auch ein Schloss mitten im Meer, das laut meiner Recherche wohl den Namen "Castle of Ali Pasha" trägt. Es ist nur mit dem Boot zugänglich und stammt aus dem 16. Jahrhundert. 


Ein alter Militärbunker

"Castle of Ali Pasha"; dahinter sieht man schon Korfu (Griechenland)


Von hier aus sieht man die griechische Insel Korfu ganz nah. Tatsächlich sind es nur etwa drei Kilometer dorthin. Ich setzte meine Wanderung fort bis ich an einen Zaun mit einem offenen Tor kam. Als ich hindurch ging fingen Hunde, die an Ketten befestigt waren, an wie verrückt zu bellen. Da sie nicht frei herumliefen, beschloss ich diesmal einfach an ihnen vorüber zu gehen. Doch nicht weit. Ich sah einen Mann auf der Terrasse eines kleinen Hauses stehen. Ich versuchte ihm zu deuten, dass ich hier gerne durchgehen würde, immerhin geht der Wanderweg ja an der Küste weiter. Seine Antwort war bloß eine erhobene Faust. Der Typ war mir nicht sonderlich geheuer, also drehte ich so schnell wie möglich um. Wieder einmal musste ich den selben Weg zurück nehmen. 


Ich entdeckte noch einen weiteren schönen Weg, den ich knapp zwei Stunden folgte. Auch hier wurde mir plötzlich wie aus Nichts ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ein riesiger Zaun versperrte mir den Weg. Es sah so aus als ob sich ein Militärgebiet dahinter befand. Tja, irgendwie habe ich mit meinen Wanderungen nicht sonderlich viel Glück. Ich schaffte es dann noch an einen kleinen einsamen Strand. Leider war es schon spät und es wurde schon bald dunkel, deshalb stand ich etwas unter Zeitdruck. Nach all den furchterregenden Hunden und der Bekanntschaft mit dem Mann, der die Faust ballte, wollte ich hier keineswegs in der Dunkelheit unterwegs sein. Außerdem gibt es scheinbar Wildschweine in der Gegend. Zum Glück schaffte ich es bis zur Dämmerung wieder heil in Ksamil anzukommen. 


Ein Fischer bei der Arbeit


Der weitere Plan

Nun war es eigentlich so gedacht, dass ich von Saranda aus die Fähre auf die griechische Insel Korfu nehme. Im letzten Moment änderte ich meine Meinung jedoch wieder. Wie ihr wisst rennt mir schön langsam die Zeit davon, da ich schon bald auf der Insel Skopelos in Griechenland sein sollte. Von Korfu aus wäre das ein ziemlich langer Weg, zudem bräuchte ich dreimal eine Fähre und viele verschiedene Busse. Ich habe nun herausgefunden, dass von der Kleinstadt Gjirokaster - die gar nicht so weit weg ist von hier - ein Bus nach Griechenland fahren sollte. Das klang perfekt. Zudem ist Gjirokaster wunderschön, inmitten von Bergen gelegen. Also steht nun der neue Plan: Morgen geht es nach Gjirokaster!


Eure Michi :)


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