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Dienstag, 29. November 2022

Berat - Stadt der tausend Fenster in Albanien

By On November 29, 2022


Berat, Albanien


Willkommen in Albanien

Ich war irrsinnig aufgeregt, als ich am Samstag Morgen von Montenegro nach Albanien aufbrach. Immerhin ist es das erste Land auf dieser Reise in dem ich noch niemals zuvor war. Der Minibus startete in Budva um 8:30 Uhr. Sasa war so lieb und brachte mich mit dem Auto zur Bushaltestelle. Auch diesmal startete der Bus auf die Minute genau. Wir durchquerten super schöne Hügel- und Berglandschaften. In der Ferne sah man sogar einige schneebedeckte Gipfel. Gleich als wir losfuhren bemerkte ich, dass es ziemlich qualmte im Bus. Ich schaute mich um. Da wird sich doch wohl keiner der Fahrgäste eine Zigarette angezündet haben? Nein, tatsächlich nicht. Es war nämlich der Busfahrer selbst, der die komplette Fahrt nonstop rauchte. Am ersten Grenzposten mussten wir alle aussteigen zur Passkontrolle. Beim zweiten Posten durften wir sitzen bleiben, der Fahrer sammelte lediglich unsere Pässe ein, um sie von den Beamten kontrollieren zu lassen.  Als wir weiter fahren wollten bemerkte eine Frau, dass ein Fahrgast fehlte. Nur sein Rucksack ist am Sitz liegen geblieben. Der Fahrer stieg aus uns suchte  nach dem Mann. Grund für sein Verschwinden war, dass ihn die Polizei zu einem Verhör mitgenommen hatte. Nach einer halben Stunde ließen sie ihn aber wieder gehen. Puh, Glück gehabt, den hätten wir fast vergessen. 


Tirana - die Hauptstadt Albaniens

Angekommen in Tirana suchte ich mir zuerst einen Bankomaten, so wie ich das eigentlich immer mache, wenn ich in ein Land mit einer neuen Währung komme. Hier in Albanien wird mit Lek bezahlt. In Tirana blieb ich nur die Nacht über, da diese großen Städte nicht so wirklich mein Ding sind. Was mir an Albanien sofort auffällt ist, dass hier wirklich fast jeder zu rauchen scheint. Und zwar überall! Egal ob im Bus, im Restaurant, etc. Zudem ist das Land super günstig. So findet man schöne Hotelzimmer bereits für etwa 10 € die Nacht. Für mein Abendessen inklusive Getränk und Kaffee zahlte ich gerade mal 4 €. 


Weiter geht es nach Berat

Ich übernachtete gleich neben dem Busbahnhof, um zeitig in der Früh los zu können. Zu meinem Glück fand ich sogleich einen Minibus, der nach Berat - meinem nächsten Ziel - fährt. Das Gefährt war etwas baufällig und fuhr erst los, als der allerletzte Sitz besetzt war.  Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden. Gezahlt wird beim Aussteigen: 500 Lek (ca 4,30€). Die Besitzerin meiner Unterkunft empfing mich super freundlich. Diese heißt übrigens B&B Sheshalliu und ich kann sie aus vollem Herzen weiterempfehlen. Generell scheinen mir die Albaner ein sehr gastfreundliches und hilfsbereites Volk zu sein. Englisch verstehen hier zwar bei weitem nicht alle, aber sie sind sehr bemüht einen zu verstehen, wenn man sich mit Händen und Füßen mitzuteilen versucht ;)

Die Stadt der tausend Fenster

.... so wird Berat genannt. Grund dafür sind die vielen, gut sichtbaren Fenster der äußerst gut erhaltenen, mittelalterlichen Steinhäuser, die sich an den Berg schmiegen. Die Stadt ist bereits über 2.000 Jahre alt und liegt im Bergland Zentralalbaniens. Bei Ausgrabungen fand man sogar steinzeitliche Siedlungen. Bereits von weitem sichtbar ist die Burg von Berat, die auf einem felsigen Hügel oberhalb des Flusses Osum errichtet wurde. Diese wurde in ihrer heutigen Gestalt im 13. Jahrhundert errichtet. In der Ferne sieht man den schneebedeckten Gipfel des Tomorr, der früher als heiliger Berg galt und mit seinen 2.415 Metern einer der höchsten Berge im südlichen Albanien ist. 


Berat - die Stadt der tausend Fenster 

Ich liebe diese engen, verwinkelten Gassen der Altstadt

Erkundung der Burg von Berat

Der Morgen des ersten Tages startete mit einem traditionellen Frühstück: Byrek ( = Blätterteiggericht mit Hüttenkäse gefüllt), Baklava ( = ein in Honig oder Zuckersirup eingelegtes Gebäck aus Blätterteig und Nüssen), Brot, selbstgemachten Marmelden, Käse und Obst. Ende der Geschichte ist, dass ich mich maßlos überessen habe - es aber war einfach zu lecker und zudem fast alles selbstgemacht. 


Gut gestärkt startete ich dann die Erkundung der Burg Berats. Scheinbar müsste man irgendwo Eintritt zahlen, aber da ich wohl nicht am offiziellen Weg rein kam, kann ich euch nicht einmal sagen wie viel das gewesen wäre. Vermutlich aber umgerechnet nur ein oder zwei Euro. Das Gelände ist ziemlich groß. Innerhalb der Burgmauern wohnen sogar Menschen und es gibt Restaurants. Ich fand das Ganze unglaublich spannend, da die Ruinen sehr gut erhalten sind und es immer wieder Möglichkeiten gibt ein paar geheime Ecken außerhalb der offiziellen Wege zu finden (den aber die meisten Touristen nicht verlassen *lach*). Die Wege sind ziemlich verwinkelt, fast wie ein Labyrinth. 


Holy Trinity Church - eine albanisch-orthodoxe Kirche aus dem 15. Jahrhundert

Die Burg von Berat

Die rote Moschee. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist somit eine der ältesten Moscheen Albaniens


Nach der spannenden Burgerkundung wanderte ich noch in die umliegenden Hügel der Stadt. Dabei kam ich durch Olivenhaine und entdeckte ganz interessante Wege und beobachtete Bauern beim Arbeiten am Feld mit ihren Eseln. 


Inmitten der Olivenhaine :)


Zur Krönung dieses gelungenen Abends suchte ich ein Restaurant auf und probierte super leckere traditionelle Speisen: Fergese (= Paprika, Tomaten und Feta in einer Auflaufform gebacken) und einen Sallate Fshati (= Salat mit Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Oliven und Feta). 


Sallate Fshati


Touristen sieht man zu dieser Jahreszeit fast keine. In gewissen Restaurants sitzen grölende Männerrunden, welche ich meist zu vermeiden versuche. Ich schaue mich meistens nach solchen um, wo auch Familien oder Pärchen sitzen. Für die Albaner ist es immerhin schon sehr eigenartig eine Frau alleine in einem Restaurant sitzen zu sehen. 


Blutrünstige Hunde

Auch am darauffolgenden Tag war meine Hauptbeschäftigung wieder einmal wandern. Bei dem ganzen fettigen und süßen Essen und dem vielen Sitzen in Bussen brauche ich zwischendurch dringend etwas Bewegung. Eigentlich wollte ich zu einem kleinen Bergdorf. Doch da zogen mir blutrünstige Hunde einen Strich durch die Rechnung. Ich habe normalerweise wirklich keine Angst vor diesen Tieren, auch nicht vor Straßenhunden. Aber das waren richtige Bestien. Ich weiß nicht wie viele es waren. Wahrscheinlich wurden sie als Wachhunde für die Farm eingesetzt. Als ich diese wildgwordene Horde an Hunden auf mich zurennen sah, während sie ihre Zähne fletschten wurde mir ganz anders. Ich sah vor meinem inneren Auge schon wie sie mich komplett zerfleischten. Natürlich drehte ich sofort um, zur Sicherheit schnappte ich noch nach einem größeren Stein vom Boden. Mir rutschte echt das Herz in die Hose. In sicherer Entfernung wurde ich dann langsamer. Keine zehn Pferde bringen mich dazu, an diesen Biestern vorbeizugehen. Ich musste also den selben Weg wieder zurück.



Im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel des Tomorr Gebirges


Nach dem ganzen Schock gönnte ich mir wieder ein leckeres Abendessen. Bei den günstigen Preisen hier in den Restaurants lohnt sich selber kochen nämlich gar nicht. Erstaunlicherweise sind die Supermärkte nämlich gar nicht so billig. Heute gab es: Tave kosi (= Lamm mit Joghurt in einer Auflaufform gebacken) und Paxtellxhan i mbushur (= gefüllte Auberginen). 


Albanien ist ein sehr günstiges Land. 1 € sind derzeit ca 117 Lek. Ein Kaffee kostet hier also umgerechnet 70 Cent, ein Cappuccino 1,30€. Und das sind tatsächlich schon touristische Preise.  


Als ich am Abend noch den Besitzer meiner Unterkunft traf und ihm erzählte, dass ich morgen früh los müsse, um den Bus nach Saranda zu erwischen, ließ er es sich nicht nehmen mich persönlich dorthin zu fahren. Es wären etwa 40 Minuten Fußmarsch zum Busbahnhof, aber das kam für ihn nicht in Frage. Albaner sind tatsälich dafür bekannt ihre Gäste wie Könige zu behandeln. 


So wird es nun morgen an die Küste Albaniens gehen. Leider ist die Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht so berauschend, deshalb habe ich als mein nächstes Ziel einfach den Ort mit dem besten Wetter ausgesucht *lach*. 


Eure Michi :)



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Berat <=






Samstag, 26. November 2022

Route Montenegro

By On November 26, 2022

 

Reisezeitraum & Route: 

24.11. - 26.11.2022

KROATIEN - Budva - Sveti Stefan - ALBANIEN






Freitag, 25. November 2022

Drei Tage in Montenegro

By On November 25, 2022

 

Sveti Stefan, Budva, Montenegro


Goodbye Kroatien

Vorgestern hieß es zeitig aufstehen, denn der einzige Katamaran von Korčula nach Dubrovnik fährt bereits um 7:30 Uhr morgens ab. Es klappte alles wie geplant. Mein Ausreisetag aus Kroatien war zur Abwechslung geprägt von strahlendem Sonnenschein. Etwa zwei Stunden später kam ich bereits in Dubrovnik an. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich an dem Tag überhaupt einen Bus nach Montenegro finden würde, denn laut Reiseführer fahren diese im Winter nur dreimal die Woche. Plan B wäre Autostoppen und Plan C eine Nacht in Dubrovnik verbringen. Doch ich hatte großes Glück. Bereits um 11 Uhr fuhr ein Bus nach Budva. Perfekt!


Die Fahrt nach Montenegro

Der Bus entpuppte sich als Minibus. Ein sogenanntes Matatu in Ostafrika - mit denen habe ich schon viel Erfahrung ;) Das Busticket kostete 215 Kuna (= 28,35 €). Gepäck wurde wieder extra verrechnet mit 10 Kuna. Mit mir an Board waren lediglich vier andere Leute - alles Touristen. Zwei davon waren mit dem Rucksack unterwegs nach Indonesien und sahen etwas verlottert aus. Das zog gleich die Aufmerksamkeit zweier Polizisten auf sich, die daraufhin eingehend ihr Gepäck durchsuchten. Es schien aber alles in Ordnung zu sein. An der Grenze zu Montenegro mussten wir alle aussteigen und durch die Passkontrolle. Die Landschaft während der Busfahrt war spektakulär. Besonders schön fand ich die Bucht von Kotor


Nach drei Stunden Fahrt kam ich am Busbahnhof in Budva an. Mein Couchsurfing Gastgeber Sasa meinte, er würde mich von dort abholen kommen. Doch es war weit und breit keine Spur von ihm. Leider funktionierte mein Internet am Handy in Montenegro nicht. Ich machte mich also auf die Suche nach einem Café und fragte dort um WLAN. Sasa entschuldigte sich für die Verspätung, er wäre in einer Stunde hier. Ich nutzte die Zeit für ein verspätetes Mittagessen. Erstaunlicherweise ist die Währung in Montenegro der Euro. Preislich ist es auf den ersten Blick etwas günstiger als Kroatien. 


Spaziergang durch Budva 

Nach etwa einer Stunde kam dann auch Sasa an. Er begrüßte mich freundlich und ließ es sich nicht nehmen mir gleich noch die Altstadt von Budva zu zeigen. Tatsächlich war ich schon einmal in dieser Stadt, das ist aber schon ganze 31 Jahre aus. Ich war nämlich gerade mal drei Jahre alt. Noch viel interessanter ist der Fakt, dass ich aus Budva eine meiner allerersten Kindheitserinnungen habe und zwar von einer Bootsfahrt. Ich war also ziemlich gespannt auf diese Stadt. Die Altstadt ist - so wie man das auch aus Kroatien kennt - geprägt von engen Gassen und uralten Steinmauern aus dem Mittelalter. Ansonsten ist Budva mitterlerweile wohl um einiges touristischer als damals. Aber derzeit in der Nebensaison sieht man eigentlich hauptsächlich Einheimische.


Angekommen in Sveti Stefan 

Nach dem kleinen Spaziergang fuhren Sasa und ich mit seinem Auto in das wunderhübsche Örtchen Sveti Stefan. Dort hat er seinen Zweitwohnsitz. Er renoviert das Appartment gerade, da er es im Winter an Russen vermieten wird. Wie auch viele andere Einheimische verbringt er nämlich die Nebensaison nicht am Meer, weil es dann hier nicht viel Arbeit gibt. Sein Hauptwohnsitz ist in der Hauptstadt Podgorica. Auch in Sveti Stefan ging sich noch ein kleiner Abendspaziergang aus, bevor die Sonne unterging. 


Sveti Stefan


Das Zuhause von Sasa ist umgeben von leckeren Mandarinen-, Zitronen-, Orangen- und Grapefruitbäumen. Und das Beste: alles ist im Moment reif. Dort durfte ich mir dann gleich den Magen vollschlagen. Sasa meinte, dass sie so viel von den Früchten hier hätten, dass diese sowieso keiner ernten würde. 


Am Abend gingen wir in ein Restaurant. Ich durchlöchterte Sasa mit vielen Fragen über die Kultur der Montenegriner, die er mir alle bereitwillig beantwortete. Wir hatten super lustige und spannende Gespräche. So erfuhr ich beispielsweise, dass in dem Land gerade mal 700.000 Menschen leben. Spannend fand ich zudem auch die Geschlechterrollen, die sich doch recht von den unsrigen unterscheiden. Um kurz vor Mitternacht fielen mir dann regelrecht die Augen zu. Ich war es gar nicht mehr gewohnt so lange aufzubleiben. 


Wanderung um Sveti Stefan

Ich habe hervorragend geschlafen und wollte am Morgen sogleich eine Erkundungswanderung starten. Sasa war sich anfangs recht unsicher, ob er mit sollte, da er sich etwas angeschlagen fühlte. Letztendlich kam er aber mit. Die Montenegriner sind ein ziemlich gemütliches Volk, das heißt es dauerte so seine Zeit bis wir dann wirklich außer Haus kamen ;) 

Ich konnte Sasa sogar dazu überreden die Wanderung etwas länger zu gestalten als geplant. Ich wollte eine neue Route ausprobieren, die er noch nicht kannte. Sasa zeigte sich sehr unsicher und fragte Einheimische, ob der Weg wirklich dorthin führen würde, wo ich glaubte, was diese verneinten. Tja, scheinbar gehört das Wandern einfach nicht zu ihren Lieblingshobbies, denn letztendlich hatten sie unrecht. Das wussten wir in dem Moment aber noch nicht und Sasa versuchte mich immer wieder zum Umdrehen zu überreden. Da wurde mir wieder bewusst, dass andere Menschen (und auch andere Kulturen) wohl bei weitem nicht so einen Abenteuergeist haben wie ich *lach*. Ich bot ihm an alleine weiterzugehen, immerhin bin ich das gewohnt und es würde mir überhaupt nichts ausmachen. Er überlegte kurz und meinte dann er komme mit. Ich war anfangs nur mäßig begeistert, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass er körperlich schon recht am Ende war und mich wahrscheinlich killen würde, wenn wir uns dann auch noch verlaufen. Doch tatsächlich wurde es eine unglaublich schöne, ausgedehnte Rundwanderung. Sasa war am Ende restlos begeistert und bedankte sich mehrmals, dass ich ihn motiviert hatte mitzukommen. Auch dieser Tag war geprägt von strahlendem Sonnenschein, den wirklich keine Wolke trübte.

Blick hinunter nach Sveti Stefan

Dieser süße Kerl begleitete uns ein Stück auf unserer Wanderung

Am Abend waren wir beide platt. Sasa holte einen Riesenburger für uns und wir plauderten noch ein bisschen bei ihm zu Hause. Diesmal ging es früh für mich in die Federn. Am nächsten Tag sollte es nämlich schon weitergehen nach Albanien. Es ist wirklich schade, dass ich etwas unter Zeitdruck stehe, denn schon bald beginnt ja mein Freiwilligenjob in Griechenland. Zu gerne hätte ich noch das Landesinnere und die höheren Berge Montenegros erkundet. Aber vielleicht komme ich ja irgendwann hierher zurück. 


Also dann, gute Nacht!


Eure Michi :)



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Budva 

und Sveti Stefan <=







Donnerstag, 24. November 2022

Route Kroatien

By On November 24, 2022

 

Reisezeitraum & Route: 

31.10. - 24.11.2022

SLOWENIEN - Zagreb - Jezerce - Plitvička Jezera - Split - Stari Grad (Hvar) - Sveta Nedjelja (Hvar) - Korčula - Dubrovnik - MONTENEGRO




Mittwoch, 23. November 2022

Willkommen auf Korčula

By On November 23, 2022

 

Korčula, Kroatien


Nach der zweistündigen Überfahrt von Hvar kam ich dann am Montag um 13:30 Uhr in Split an. Zu meiner Freude erfuhr ich, dass ein Katamaran um 16 Uhr auf die Insel Korčula fahren würde. Somit stand mein nächstes Ziel fest. Sonst wäre ich wahrscheinlich nach Dubrovnik gefahren. Ich deponierte meinen Rucksack am Hafen und hatte nun noch gut zwei Stunden Zeit durch Split zu schlendern. Diesmal zum Glück bei strahlendem Sonnenschein. 


Die Fahrt auf dem Katamaran nach Korčula war um einiges wackeliger als mit der Fähre. Das Schöne war, dass wir genau zum Sonnenuntergang starteten. Lustigerweise hielt der Katamaran in der Stadt Hvar. Das heißt ich bin eigentlich völlig umsonst nach Split gefahren. Aber da es im Internet nicht wirklich zuverlässige Infos über die Fahrpläne gibt, wusste ich das leider nicht. War aber halb so schlimm, immerhin bin ich gerne auf Fähren und Katamaranen ;)


In der Zwischenzeit hatte ich mir übers Internet für die nächsten drei Nächte ein kleines Appartment direkt in der Stadt Korčula gebucht. Es war zum Glück nur fünf Gehminuten vom Hafen entfernt. Um halb sieben am Abend kam ich dort an. Der Besitzer empfing mich bereits und erwies sich als sehr redselig. Er erklärte mir so ziemlich alles was man hier so machen kann, inklusive einer kleinen Geschichtslektion. Scheinbar sollte Marco Polo auf Korčula geboren sein. 


Und wieder Regen...

Der Dienstag startete leider verregnet. Ich nutzte den Vormittag um meine Wäsche zu waschen - es gibt nämlich eine Waschmaschine in meiner Unterkunft - und erfreute mich sehr an der heißen Dusche. So einen Luxus hatte ich die letzten zwei Wochen nämlich nicht. 


Später wagte ich mich dann trotz Regen und Sturm vor die Haustüre und spazierte Richtung Altstadt. Die Stadt Korčula wird übrigens auch als "kleines Dubrovnik" bezeichnet, da die Altstadt ebenfalls von einer Stadtmauer umgeben ist. Sie ist jedoch wesentlich kleiner. In der ganzen Stadt leben gerade mal 5.000 Menschen. Die komplette Insel Korčula hat etwa 17.000 Einwohner. Sie wird auch "schwarzes Korfu" genannt, wegen seiner dunklen Kiefernwälder. 


Die Altstadt fand ich super schön. In den engen Gassen war ich zudem ein wenig vom Sturm geschützt, der so ziemlich den ganzen Tag wütete. Die Uferstrassen waren alle überschwemmt und teilweise lagen sogar Seeigel darauf herum, die es wohl mit den riesigen Wellen zu Land befördert hatte. Außer mir schien so gut wie niemand unterwegs gewesen zu sein. Es schien fast wie eine tote Stadt. Liegt wohl zum einen am Wetter und zum anderen natürlich auch an der Nebensaison. In dieser Jahreszeit sind Touristen nämlich eine absolute Ausnahme. Es hat geschätzt nur jedes 20. Restaurant offen und die meisten Läden sind geschlossen. Alles was offen hat ist demzufolge für die Einheimischen gedacht. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass in der Nebensaison die Preise deutlich niedriger sind. Einen Cappuccino bekommt man beispielsweise schon für 11 Kuna (= 1,40 €).


Die Altstadt von Korčula 



Eine kleine Regenwanderung

Heute - am Mittwoch - war das Wetter vielleicht minimal besser. Der Sturm hat sich zum Glück gelegt und zwischendurch gab es auch immer mal wieder kleine Regenpausen. Ganz optimistisch startete ich eine kleine Wanderung in Richtung Kocje Naturreservat, welches mir der Besitzer meiner Unterkunft empfohlen hatte. Es sind etwa 5 Kilometer dorthin. Das letzte Stück geht bergauf. Die Gegend ist bekannt für seine dichten Wälder und großen Gesteinsformationen. Ich war ganz glücklich als ich am Weg dorthin reife Orangen und Granatäpfel als kleine Wegzehrung entdeckte. Positiv überrascht hat mich übrigens auch die Freundlichkeit der Einheimischen: Zweimal hat ein Autofahrer angehalten, um mir eine Mitfahrgelegenheit anzubieten.

Wenn das Wetter besser gewesen wäre, dann hätte ich noch ein paar der kleinen Wanderwegen im Naturreservat gefolgt. Aber kaum bin ich dort angekommen, wurde der Regen stärker. Bis ich dann wieder zu Hause war, bin ich dann auch klatschnass gewesen.





Nächster Stopp: Budva in Montenegro 

Mittlerweile habe ich auch meinen nächsten Stopp festgelegt: Es sollte morgen weiter gehen nach Montenegro. Ich werde in einer kleinen Ortschaft neben Budva bei einem Couchsurfing Gastgeber unterkommen. Um 7:30 Uhr am Morgen startet der Katamaran nach Dubrovnik, und von dort aus finde ich dann hoffentlich einen Bus nach Budva. Bin schon gespannt. 

Gute Nacht!


Eure Michi :)



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Korčula <=





Montag, 21. November 2022

Goodbye Hvar

By On November 21, 2022

 

Stari Grad, Hvar, Kroatien


Meine letzten Tage im Cliffbase 

Wie die Zeit vergeht! Nun ist mein Aufenthalt im Cliffbase schon wieder vorüber. Tatsächlich reise ich zwei Tage früher als geplant ab, da für die nächsten Tage starker Sturm und Gewitter vorhergesagt ist. Es könnte also sein, dass die Fähren wieder gecancelt werden. 



Die letzten Tage waren recht wechselhaft. Es gab neben Sonnentagen zwischendurch auch Dauerregen. Da hatte ich anfangs tatsächlich mit Langweile zu kämpfen. Irgendwann lernte ich diese Zeit aber sehr zu genießen. In meinem Alltagsleben zu Hause kenne ich eine solche Ruhe nämlich gar nicht. Da habe ich immer tausend Sachen auf meiner "To-Do-Liste" stehen. Wie gut es doch tut einfach mal nur den Wellen und dem Regen zu lauschen und aufs Meer hinauszuschauen. An den Tagen, an denen es so viel geregnet hatte, gab Miro uns frei, da es schwer war vom Cliffbase wegzukommen. Neben dem Nichtstun nutzte ich die Zeit für Yoga, zum Lesen und um meinen weiteren Reiseverlauf ein bisschen zu planen. Am Abend spielten Flavia, Ricardo, Pavel und ich Karten oder plauderten ein wenig beim Abendessen. Mit den dreien hatte ich wirklich eine super schöne und harmonische Zeit.


Ich wurde auch an den schöneren Tagen nicht zu sonderlich viel Arbeit eingespannt. Neben Wein abfüllen, verkorken und etikettieren musste ich einige Putzarbeiten erledigen. Und den Balkon von einem Appartment habe ich gestrichen. 


Wie schon einmal erwäht, hat Miro ja einen recht ruppigen Umgangston. Wenn man ihn nicht kennt, kann das tatsächlich etwas abschreckend wirken. Aber im Grunde ist er ein sehr lieber Mann, von dem man wirklich alles haben kann und der tagtäglich von morgens bis abends hart arbeitet - und nebenher auch nicht zu wenig Wein trinkt ;) Tagsüber war er bei gutem Wetter eigentlich immer im Cliffbase gemeinsam mit den Jungs mit Bauarbeiten beschäftigt. Am Abend fuhr er mit seinem Motorboot wieder zurück nach Sveta Nedjelja in seine Wohnung. Mittags grillten wir bei schönem Wetter oftmals gemeinsam. Um Miros Art etwas zu beschreiben, erzähle ich euch von einer Situation bei unserem letzten gemeinsamen Grillen gestern, die mich wirklich wieder zum Schmunzeln gebracht hatte: Miro stellte das Teller mit dem Grillfleisch auf die Mitte des Tisches und forderte uns auf zu essen. Da keiner sofort zufgriff, nahm der die Fleischstücke mit bloßen Händen und schleuderte sie uns quer über den Tisch auf unsere Teller. Mit den Beilagen machte er dasselbe. Ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht lauthals lachen anzufangen. Er meint solche Gesten nämlich keinesfalls böse, wie man meinen könnte. Flavia erzählte mir, dass er in der Saison mit den Touristen genau gleich umging. Diese waren dadurch anfangs oft sehr verstört *lach*. Jeder der ihn besser kennt, weiß aber dass er ein grundgütgier und auch sehr intelligenter Mensch ist. An meinem letzten Tag gab er mir dann sogar noch ein Abschiedsgeschenk mit, was mich dann auch wirklich wissen ließ, dass er mit mir sehr zufrieden war. Mit Worten könnte er es wahrscheinlich nicht ausdrücken. 


Abschied von der Insel Hvar

Heute Morgen fuhr mich Miro nach Stari Grad zum Hafen. Mir war wirklich ein wenig schwer ums Herz, diesen wunderbaren Ort nun schon wieder zu verlassen. Miro hat mir angeboten, dass ich ohne weiteres noch länger bleiben könnte, worüber ich auch kurz nachgedacht habe. Ich entschied aber, dass es nicht so viel Sinn macht, vor allem mit der schlechten Wettervorhersage für die nächsten Tage. Außerdem habe ich nun noch mehr Zeit für meine Reise in Richtung Griechenland und kann dann auch mal länger an einem Ort verweilen.


Ich kaufte mir das Ticket für die Fähre nach Split (43 Kuna/~5,70€). Da ich noch etwas Zeit hatte, setzte ich mich an einer schönen Stelle ans Meer. Immer wieder bin ich fasziniert wie klar und tiefblau das Wasser hier ist. Ich sollte mir dann auch schön langsam überlegen, wo es heute noch hingehen sollte. In Split will ich eigentlich nicht noch einmal schlafen. Langsam möchte ich mich in Richtung Griechenland vorarbeiten. Aber es wäre schön noch zwei, drei Tag in Kroatien zu bleiben. Ich beschloss mir in Split die Bus- und Fährverbindungen anzusehen und dann zu entscheiden. 


Am Fährhafen in Stari Grad/ Hvar


Eure Michi :)





=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von der Insel Hvar <=






Montag, 14. November 2022

Hvar Inselüberquerung zu Fuss: von Sveta Nedjelja nach Stari Grad

By On November 14, 2022

 Sveta Nedjelja, Hvar, Kroatien


Am Samstag, meinem freien Tag, beschloss ich eine kleine Wanderung zu machen. Ein Grund dafür war auch, dass ich gerne ein paar Lebensmittel - vor allem Obst und Gemüse - kaufen wollte. Wie bereits ja schon einmal erwähnt, sind die Einkaufsmöglichkeiten hier im Ort nur sehr begrenzt. Nachdem ich die Landkarte kurz studiert hatte, wählte ich Stari Grad auf der anderen Seite der Insel als mein Ziel aus. In diesem kleinen Hafenörttchen bin ich vor über einer Woche mit der Fähre angekommen, habe aber leider so gut wie nichts davon gesehen, da es bereits dunkel war und es zudem wie aus Eimern geschüttet hatte.


Um nach Stari Grad zu gelangen, musste ich erstmal den höchsten Berg der Insel überschreiten. Das klingt wilder als es ist, immerhin der ist der Sveti Nikola nur 626 m hoch. Dazu bestieg ich diesmal die zweite Variante des Klettersteigs, der von Sveta Nedjelja startet. Letztes Mal nahm ich die Route Via Mirko, die mein Gastgeber Miro selber gebaut hatte. Die Variante, die ich am Samstag nahm heißt Via Avalon. Da sie ziemlich leicht sein sollte, ging ich das Risiko ein es ohne Klettersteig-Ausrüstung zu versuchen - immerhin brauchte ich in meinem Rucksack dann noch Platz für die Lebensmittel. Umdrehen kann ich im Notfall immer noch. Mein Plan ging zum Glück auf, die Route war wirklich sehr leicht und es ging gut ohne die Ausrüstung. 


Am Klettersteig Via Avalon


Weiter oben wehte ein starker Wind und die Temperaturen waren um einiges frischer als unten am Meer. Zudem war es stark bewölkt. Hinunter nach Stari Grad fand ich wunderschöne Wanderwege. Keine Menschenseele war unterwegs. Es ging vorbei an alten Ruinen und später durch Olivenhainen. Da gerade die Saison für die Olivenernte ist, konnte ich immer wieder Einheimische bei der Arbeit beobachten. 


Oliven


Angekommen in Stari Grad

In der Ortschaft Stari Grad angekommen, zeigte sich endlich die Sonne. Es handelt sich um einen äußerst hübschen kleinen Hafenort. Ich gönnte mir sogleich einen Kaffee und etwas Süßes aus der Bäckerei. Bevor ich mich auf den Rückweg machte, schlenderte ich etwa zwei Stunden durch den Ort und genoss ein bisschen Zivilisation ;)


Stari Grad


Dann ging es in den Tommy Hipermarket, der direkt am Hafen liegt. Obwohl es der größte Supermarkt in dieser Gegend ist, muss ich sagen, dass es dennoch nicht sonderlich viel frisches Obst und Gemüse gibt. 


So, der Einkauf ist erledigt ;)

Das Meer ist kristallklar und türkisblau


Mit einem ziemlich schweren Rucksack - es muss immerhin für die nächsten 10 Tage reichen - machte ich mich auf den Rückweg. Ich nahm nun eine andere Route, welche sich ebenfalls als super schön erwies. Zu meiner großen Freude entdeckte ich jede Menge Siebenschläfer, wobei ich erst bei späterer Recherche herausfand, dass es sich um solche handelte. Scheinbar werden diese kleinen Nager hier sogar gegessen. Weiters fand ich wilden Salbei, den ich mir gleich pflückte um Tee daraus zu machen und Massen an Rosmarin. 


Der Rückweg


Pünklich zum Sonnenuntergang war ich zurück im Cliffbase. Insgesamt habe ich an diesem Tag knapp 27 Kilometer und  1.188 Höhenmeter zurückgelegt. Ganz schön viel für einmal einkaufen ;)


Regentage

Der Sonntag war von morgens bis abends komplett verregnet. Flavia und Ricardo machten sich trotz des schlechten Wetters auf zum Klettern. Auch Pavel verschwand, somit war ich komplett alleine im Hostel. Da es wirklich so gut wie nichts zu tun gab, war mir seit Ewigkeiten wieder einmal richtig langweilig. Langweile ist etwas, das in meinem Leben normalerweise nicht exisitiert, aber auch das brauchen wir manchmal. Wie selten hat man Zuhause einfach mal Zeit zum Nichtstun! Es war mit dem Sturm und der nicht vorhandenen Sonne tatsächlich auch gleich ziemlich kalt. Sich zu wärmen war schwer, da es keine Heizungen gibt und auch das Leitungs- und Duschwasser kalt ist. Es wird an schönen Tag vom Solarstrom etwas aufgeheizt. 


Der heutige Montag startete wieder ziemlich regnerisch, weshalb Miro meinte, ich bräuchte nicht zu arbeiten. Zum Glück ist nun gegen Mittag endlich die Sonne herausgekommen. Die ganze Woche nun soll wohl eher bewölkt und verregnet werden. 


Bis bald!


Eure Michi :)





Freitag, 11. November 2022

Meine Tage hier im Cliffbase

By On November 11, 2022

Sveta Nedjelja, Insel Hvar, Kroatien

Langsam aber sicher bin ich im absoluten Entspannungsmodus angekommen. Die Tage hier verlaufen sehr ruhig und sämtlicher Stress ist in eine weite Ferne gerückt. Mit der Morgendämmerung stehe ich meistens um kurz nach sechs auf. Dann wird erstmal der Sonnenaufgang bei einer Tasse Kaffee bestaunt. 

Guten Morgen :)

Nach dem Frühstück folgt eine kurze Yogaeinheit. Danach mache ich mich auf vom Cliffbase - das Hostel in dem ich mit den anderen drei Freiwilligenarbeitern wohne - ins Dorf Sveta Nedjelja. Es führt ein 15- bis 20-minütiger Wanderweg dorthin. Miro erwartet mich dort meist so um neun Uhr. Vorher gehe ich oft noch in den Mini-Markt, die einzige Einkaufsmöglichkeit im Dorf. Er hat nur am Vormittag ein paar Stunden geöffnet und dann erst wieder am Abend. Neben dem Eingang sitzen schon am frühen Morgen biertrinkende Männer mit der Besitzerin, die sich eine Zigarette nach der nächsten anzündet. Die Auswahl an Lebensmitteln ist wirklich sehr, sehr begrenzt. Meistens gibt es frisches Weißbrot, Milch, Käse, Nudeln, Süßigkeiten, Alkohol und ein paar ranzige Zwiebeln und Kartoffeln, die schon Triebe haben *lach*. Aber  in der Not muss man sich mit diesen Zutaten zufrieden geben. 

Miro teilt mir dann meine Aufgaben für den jeweiligen Tag zu. Diese Woche musste ich beispielsweise eines seiner Appartements putzen, Weinflaschen sterilisieren, Wein abfüllen und verkorken, sein Auto putzen, etc. Die Arbeiten dauern etwa zwei bis vier Stunden. Den restlichen Tag habe ich dann frei. Mittags kocht Miro für uns Freiwilligenarbeiter meistens noch eine kleine Mahlzeit im Cliffbase. Pavel, der Tscheche und Ricardo, der Kolumbianer, werden da schon mehr gefordert. Sie sind am Kiessäcke schleppen, Mauern bauen, zwischendurch wird der Fels mit Dynamit gesprengt, etc. Miro scheint zwischen "Männer- und Frauenarbeit" eine große Unterscheidung zu machen. Flavia, die Italienerin, verbringt ihre Tage im Hostel, um etwaige Kletterer zu empfangen und die kleinen Alltagsarbeiten zu erledigen. Dazwischen gibt sie online Spanisch-Nachhilfestunden, um sich ein bisschen was dazu zu verdienen. 

Der Weinkeller von Miro


Nach getaner Arbeit starte ich Erkundungswanderungen oder gehe Schnorcheln. Das Meer hat immer noch über 20 Grad und auch die Außentemperatur ist tagsüber noch super angenehm. Die Unterwasserwelt ist wirklich eindrücklich. Es gibt unzählige Seeigel, Seegurken und kleinere und größere Fische. Mit etwas Glück sieht man auch Oktopusse und Moränen. Bis auf meinen Ankunftstag gab es immer strahlenden Sonnenschein. Abends wird dann gekocht und wir Freiwilligen sitzen gemütlich zusammen und plaudern bei einem Glas Bio-Wein von Miro. Er ist nämlich sehr bedacht darauf, dass seine Arbeiter stets mit genügend Wein versorgt sind ;) Auch ansonsten ist er sehr um unser Wohlergehen besorgt. Miro ist zwar kein Mann großer Worte und kommt manchmal etwas ruppig rüber. Seine Taten zeigen aber, dass er ein großes Herz hat. So gegen 21 Uhr gehen wir dann meistens auch schon ins Bett. Ich merke gerade wie sehr ich es liebe - und vor allem: wie gut es dem Körper tut! -  früh schlafen zu gehen und früh aufzustehen. 

Das Hostel liegt in einer absolut paradiesischen Lage zwischen den Klippen. Das Meer hier ist türkisblau und kristallklar. Von meinem Bett aus höre ich noch das Meeresrauschen. Ebenso spektakulär wie die Sonnenaufgänge sind auch die Sonnenuntergänge. Die Sonne geht nämlich direkt über dem Meer unter. Der Himmel verfärbt sich zuerst orange dann blutrot. Ich bin regelrecht verliebt in diesen Ort. 


Via Ferrata Mirko


Sveti Nikola 626m - der höchste Punkt der Insel


Sonnenuntergang :)

Nun steht das Wochenende vor der Türe, das heißt ich habe zwei Tage frei. Wenn das Wetter so schön bleibt werde ich eine kleine Inselüberquerung machen. Und bei dieser Gelegenheit auch gleich mal frisches Obst und Gemüse kaufen.


Also dann, gute Nacht!

Eure Michi :)

 



Sonntag, 6. November 2022

Angekommen in Sveta Nedjelja auf der Insel Hvar

By On November 06, 2022

 

Sveta Nedjelja, Hvar, Kroatien


Hier werde ich die nächsten 2,5 Wochen wohnen :)

Das Daumen drücken hat sich auf alle Fälle ausgezahlt. Um 14:30 Uhr bin ich dann gestern bei Sturm und Regen mit der Fähre auf die Insel Hvar gefahren. Der Wind war dermaßen stark, dass mein Regenschirm in weniger als einer Minute komplett kaputt und verbogen war. Klatschnass saß ich dann etwa zwei Stunden lang auf der Fähre. Das Ticket kostete 43 Kuna (= 5,70€). Ich kam in der Stadt Stari Grad an. Miro - mein Workaway Gastgeber - meinte, ich sollte mir im Supermarkt noch Notwendiges kaufen, da es in dem Dörfchen, wo ich die nächsten 2,5 Wochen sein werde, keine Einkaufsmöglichkeiten gäbe. Ich schlenderte durch die Supermarktregale als plötzlich ein Typ etwa Mitte fünfzig mit ziemlich verdeckten und löchrigen Kleidern vor mir stand. Es dauerte eine Weile bis mir klar wurde, dass es sich hier um Miro handelte *lach*. Es stellte sich aber heraus, dass er ein super lieber Kerl ist. Er ist Slowake und lebt seit über zwanzig Jahren auf der Insel. In dieser Zeit hat er hier einiges aufgebaut: ein tolles Hostel mitten in den Klippen, einige Ferienaparmtens, er stellt selber Wein und Olivenöl her und hat einen Klettersteig und eine ganze Menge an Kletterrouten rund um sein Hostel in die Klippen gebaut. 


Aufgrund des schlechten Wetters konnte er mich gestern nicht mehr in das Hostel bringen, in dem ich wohnen werde, da dort nur ein Wanderweg hinführt. Er ließ mich deshalb in einem seiner Ferienapartments in Sveta Nedjelja schlafen. Vorher zeigte er mir aber noch seinen Weinkeller und es gab obendrauf noch eine ordentliche Weinverkostung. So lässt sichs auf alle Fälle leben. 


Morgenwanderung 

Ich habe hervorragend geschlafen und startete gleich voll motiviert eine kleine Morgenwanderung. Das Wetter hatte mittlerweile umgeschlagen und die Sonne strahlte vom Himmel. Die langen Hosen hätte es heute jedenfalls nicht gebraucht. Bei meiner Erkundungstour entdeckte ich die Ruinen einer Kirche, welche in eine Höhle gebaut ist.



Blick auf das Dorf Sveta Nedjelja 



Angekommen im Paradies

Mittags holte mich Miro dann ab. Gemeinsam mit seinem Sohn, dessen Frau und deren Kind fuhren wir mit einem kleinen Motorboot zum Hostel. Es heißt übrigens Cliffbase. Dort angekommen konnte ich es kaum fassen: es ist noch viel schöner dort, als auf den Fotos, die ich bisher gesehen hatte. Man könnte es auch über einen 20-minütigen Wanderweg vom Dorf aus erreichen. Aber Miro musste sowieso ein paar Sachen dorthin bringen, deshalb nahmen wir das Boot. Seht nun selbst:

Das Cliffbase Hostel gebaut in die Klippen und darunter eine wunderschöne Badebucht. Dahinter gibt es unzählige Kletterrouten. 

Die Küche des Hostels

Mit mir sind noch drei andere Freiwilligenhelfer dort: ein Tscheche "Pavel" und ein Pärchen: "Flavia", eine Italienerin und "Ricardo", ein Kolumbianer. Pavel und Ricardo sprechen kein Englisch, aber gut, mit dem einen kann ich ja Spanisch reden und mit dem anderen funktioniert es mit Händen und Füßen auch ;)

Miro lud uns noch zum Grillen ein und düste dann gemeinsam mit seinem Sohn und dessen Familie wieder ab. Er selbst wohnt nämlich im Ort. 

Diese Ruhe hier ist einfach super idyllisch. Außer dem Meeresrauschen und den Möwen hört man gar nichts. Da nun Nebensaison ist, sind im Moment auch keine Gäste hier. Meine Arbeiten für die nächsten Tage werden recht vielfältig sein: das Hostel und die Apartments putzen, mit den Oliven und dem Wein helfen etc. 

Am Nachmittag ging es für mich dann erstmals ab ins Meer. Das Wasser ist tatsächlich noch sehr warm, über zwanzig Grad. Es ist kristallklar, das Einzige worauf man aufpassen muss sind die unzähligen Seeigel. Jetzt genoss ich gerade noch einen wunderschönen Sonnenuntergang und bin nun sehr gespannt darauf was die Zeit hier noch so bringen wird. 

Mein erster Sonnenuntergang hier :)



Gute Nacht!


Eure Michi :)



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