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Dienstag, 5. Dezember 2023

Willkommen im Land der Kiwis

 

Mit dem Begriff Kiwi meint man hier in Neuseeland dreierlei Sachen. Zum einen ist da die wohl jedem bekannte Kiwi-Frucht. Dann gibt es noch den vom Aussterben bedrohten Nationalvogel und zuguterletzt bezeichnen sich die Einwohner Neuseelands selbst auch als Kiwis. 


Meine Anreise lief überraschenderweise sehr komplikationslos. Nicolas fuhr mich in Nouméa zur Bushaltestelle Richtung Flughafen (die ich ohne ihn tatsächlich nicht gefunden hätte).  Beim Check-in wurde mein Weiterreiseticket verlangt, was ich diesmal sogar bis nach Hause vorweisen konnte, um mir ein nervenaufreibendes Theater wie am Flughafen in Fiji ersparen zu können. Bekanntlich sind die Einreisebestimmungen in Neuseeland ziemlich streng, vor allem wenn es darum geht tierische oder pflanzliche Produkte einzuführen. Man muss sogar Wanderschuhe und Campingausrüstung deklarieren. Diese müssen nämlich fein säuberlich geputzt sein, um möglichst keinen Dreck oder gar Samen von anderen Ländern einzuführen. Ich deklarierte also meine Wanderschuhe. Letztendlich wurden diese gar nicht kontrolliert - das passiert wohl eher stichprobenmäßig. Die nette Dame bei der Einreisekontrolle vertraute meiner Aussage, dass ich sie gründlichst geputzt habe. Ich muss sagen, dass dies wohl der schnellste und unkomplizierteste Immigrationsprozess war, den ich jemals erlebt habe. Und ich war äußerst erleichtert, dass sie meinen Krokodilknochenschmuck aus Papua-Neuguinea nicht gefunden haben. 


Ich besorgte mir noch eine SIM-Karte im Duty-Free Bereich, da man sie dort günstiger bekommt, weil die Steuer wegfällt. Vor dem Flughäfengebäude fand ich sogleich den Skydrive Bus, der direkt ins Zentrum von Auckland fährt. 


Angekommen in Auckland


Ein paar Fakten über Neuseeland

Neuseeland gilt als das jüngste Land der Erde, da es erst im 16. Jahrhundert von europäischen Seefahrern besiedelt wurde. Die Landschaft ist grün und bergig. Zudem hat das Land mit seinen gut vier Millionen Einwohnern eine sehr geringe Bevölkerungsdichte. Dreiviertel davon leben auf der Nordinsel und ein Viertel auf der Südinsel. Die Neuseeländer gelten als äußerst ruhige und entspannte Menschen. 


Verregnete Tage in Auckland

Das Land empfing mich gleich mit drei Regentagen. Das war natürlich erstmal eine willkommene Abwechslung zu der Hitze auf den südpazifischen Inseln. Ich kam in einer Airbnb Unterkunft unter. Man hat mich im Vorhinein schon gewarnt, dass Neuseeland sehr teuer sei. Nach Neukaledonien kann mich aber nichts mehr so schnell schockieren. Bei meinem ersten Supermarktbesuch war ich sogar eher positiv überrascht über die Preise. Ich würde sie etwa mit der Schweiz vergleichen. Im Gegensatz zu den kleinen Südpazifik Inseln hat man hier eine unwahrscheinliche Auswahl und vor allem auch qualitativ hochwertigere Produkte. Somit artete mein erster Supermarktbesuch fast in einen Kaufrausch aus. Vor allem lechzte mein Körper nach Obst und Gemüse. 


Insgesamt verbrachte ich nun drei volle Tage in Auckland. Ich schlenderte durch die Queenstreet - die bekannteste Einkaufsstraße der Stadt - und ließ es mir auch kulinarisch wieder einmal richtig gut gehen. Mir kam zufällig eine Reisebekanntschaft aus einem Hostel in Fidschi wieder in den Sinn: Jakub - ein polnischer Arzt mit Oktoberfesthut, der seit einigen Jahren in Auckland wohnt. Vermutlich blieb er mir vor allem wegen dem Oktoberfesthut in Erinnerung, da es mich schon ziemlich verwunderte einen solchen auf Fidschi zu sehen zu bekommen. Kurzerhand kontaktierte ich Jakub und er schlug mir auch gleich ein Treffen vor. Nachdem wir gemeinsam einen Kaffee im 29. Stockwerk seiner Wohnung genossen haben, fuhren wir in Richtung Küste für eine kleine Wanderung. Genauer gesagt zur Mercer Bay


Mercer Bay

Die Gegend war wunderschön und die Pflanzenwelt sehr eindrücklich. Einiges davon wie zB die Margeriten erinnerte mich sehr an Zuhause. Lediglich der Regen trübte das Vergnügen ein kleines bisschen. Aber so kam wenigstens meine Regenjacke wieder einmal zu Einsatz. Ich glaube tatsächlich ich habe sie auf dieser Reise erst einmal - bei der Besteigung des höchsten Berges von Papua Neuguinea - gebraucht. Interessant fand ich es, dass man vor und nach dem Betreten des Wanderweges seine Schuhe in speziell dafür vorgesehenen Anlagen reinigen und desinfizieren musste. Damit versucht die Regierung das Artensterben des Kauri-Baums einzudämmen. 





Beim Reinigen und Desinfizieren meiner Schuhe ;)


Mein erster Eindruck von Neuseeland - bzw wohl eher Auckland - ist ganz positiv. Mal abgesehen davon, dass ich kein Fan von solchen großen Städten bin. Aber es ist auch mal ganz angenehm wieder richtig in der Zivilisation zu sein. Es wurde mir jedoch bereits gesagt, dass die Stadt Auckland nicht sehr repräsentativ für das Land ist. Überall sonst sei es viel schöner. Preislich bin ich wie gesagt bis jetzt noch nicht mega geschockt, aber vielleicht kommt das ja noch. Die Kiwis scheinen absolut bodenständige und freundliche Menschen zu sein. Es ist überall sehr sauber und öffentliche Toiletten sind fast immer kostenlos. Auffällig fand ich die unzähligen Vape-Shops. Gefühlt gibt es die an jeder Ecke. Wie ich erfahren habe, lieben es die Neuseeländer zu vapen - also E-Zigaretten zu konsumieren. 


Wie geht's weiter?

Ich habe mittlerweile eine Leidenschaft für Workaway/Helpx - oder wie die diversen Plattformen alle heißen - entwickelt. Also wenige Stunden am Tag arbeiten und im Gegenzug Kost und Logis erhalten. Dafür gibt es in Neuseeland unzählige Möglichkeiten. Somit wird es Morgen ganz in den Norden der Nordinsel gehen. Dort werde ich bei einer netten Dame rund ums Haus und im Garten mithelfen. Es handelt sich um ein Erdhaus, das irgendwo mitten im Busch im Honeymoon Valley liegt. Ich freue mich schon riesig darauf, da ich nun auch schon wieder genug habe vom Stadtleben. Zudem soll das Wetter endlich besser werden. Morgen früh starte ich also zum Intercity-Busbahnhof und habe dann eine etwa 6-stündige Busfahrt vor mir. 


Praktische Infos:

  • Um in Neuseeland einreisen zu dürfen muss man spätestens 72 Std vorher eine elektronische Einreisegenehmigung ausfüllen. Sehr praktisch dafür ist die NZeTA-App. Kosten für die Einreisegenehmigung: 30 Euro.  
  • Wenn man sich die SIM-Karte am Flughafen noch im Duty-Free Bereich kauft, spart man sich die Steuer. Am empfehlenswertesten sind One NZ (ehemals Vodafone) und Spark. Ich entschied mich für Spark. 
  • Vom Flughafen ins Zentrum vom Auckland würde ich den Skydrive Bus empfehlen. Er fährt etwa alle 30 Minuten ab und kostet 18 NZ$ (= 10 €).
  • Für Langstrecken-Busfahrten innerhalb Neuseelands ist der Intercity empfehlenswert. Man kann die Bustickets online auf der entsprechenden Webseite kaufen. 


=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Auckland & Umgebung <=






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