Enter your keyword

Montag, 23. Oktober 2023

Ratten und Vulkanwanderungen auf Pele & Nguna Island

 

Entspannen auf Pele Island

Gemeinsam mit Skylar ging es am Donnerstag Morgen los in Richtung Pele Island. Didier brachte uns zur Bushaltestelle. Wir hatten Glück, denn bereits nach einer halben Stunde kam ein Minibus. Obwohl wir die einzigen Fahrgäste waren, fuhr er uns all den Weg bis nach Emua. Wir hatten bereits Angst, dass er uns für die einstündige Fahrt nun einen horrenden Taxipreis verlangen würde. Dem war aber nicht so, wir bezahlten nur die regulären 500 Vatu. Am Bootsstopp in Emua warteten wir etwa eine Stunde bis ein öffentliches Boot  nach Pele startete. Die Wartezeit wurde aber aufgrund redseliger Einheimischer recht kurzweilig. In dem Dörfchen Launamoa angekommen, erwarteten uns bereits Jennifer und Norman - ein super herzliches einheimisches Ehepaar. Sie führten uns einen Wanderpfad entlang bis zu unserer Unterkunft. Es war einfach paradiesisch: Ein gar nicht so kleines Bungalow mit Terrasse, riesigem Garten und Meerzugang. Wir waren hier ganz alleine. Norman und Jennifer sind die absolut perfekten Gastgeber und gingen immer sicher, dass es uns an nichts fehlte. Wir wurden mit leckeren einheimischen Gerichten verwöhnt, erhielten Obst, und jeden Morgen eine große Thermos mit heißem Wasser für Tee und Kaffee. Es gab sogar Strom von Solarzellen am Dach. Die Dusche und das WC hatten kein fließend Wasser, was heißen soll, dass man schöpfen muss.


Wir vertrieben uns die Zeit auf Pele Island mit dem Sammeln von Muscheln und Schnorcheln :)



Skylar und ich machten uns sogleich auf zu einer Erkundungstour in zwei weitere Dörfer auf der Insel. Insgesamt gibt es vier davon. Die Einwohnerzahl auf Pele Island wird auf etwa 200 Menschen geschätzt. Interessanterweise haben diese 200 Leute sogar ihre eigene Sprache. 



Kinder zeigten uns dieses riesige Insekt


Als wir von unserem Spaziergang zurück kamen ließ Skylar einen Schrei los. Ich eilte herbei um zu sehen was los war. Tatsächlich haben sich Ratten durch ihren Koffer gebissen und alle ihre Lebensmittel angefressen. Sie demolierten den Koffer dermaßen, dass sogar der Reißverschluss nicht mehr funktionierte. Als Draufgabe haben sie noch ihre Hinterlassenschaften auf den Sachen verteilt. Skylar war natürlich alles andere als begeistert. Mit der Zeit bemerkten wir dann, dass sich eine ganze Horde dieser Biester bei uns im Bungalow zu tummeln schien. Irgendwann stellte ich fest, dass der Boden klatschnass war. Die Ursache war schnell gefunden: Alle unsere Wasserflaschen waren angeknabbert. Das war mir tatsächlich neu, dass es Ratten sogar auf Trinkwasser abgesehen haben. Wir hatten all die Wasserreserven mühsam auf die Insel geschleppt, da es auf Pele sonst nämlich nur Regenwasser zu trinken gibt, wovon man aber üble Bauchbeschwerden davontragen kann. Nun wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben als dieses zu trinken, was wir letztendlich aber ganz gut vertragen haben. Ich muss gestehen, dass ich sehr froh war, dass Skylar mit mir hier war. Alleine in diesem abgelegenen Bungalow mit all den Ratten hätte ich bestimmt die Krise bekommen.


Skylars durchgebissener Koffer

Die Ratten haben sich tatsächlich schön um den Deckel geknabbert. Interessanterweise haben ihnen die Instant-Nudeln dann aber nicht geschmeckt ;)

Wunderschöne Vulkanwanderungen 

Am Samstag musste Skylar zurück nach Port Vila. Somit ging es für mich alleine weiter nach Nguna Island. Diese Insel ist mit dem Motorboot nur etwa 15 Minuten von Pele entfernt. Ich kam wieder in einem hübschen kleinen Bungalow direkt am Meer unter und hatte dort sogar einen kleinen eigenen Sandstrand. Die Sonnenuntergänge waren ein Traum. Strom gab es auch hier über ein kleines Solarpanel, welches aber mehr schlecht als recht funktionierte. Aber wer braucht schon Strom? ;) Zudem war das Süßwasser zum Duschen recht schmal bemessen, weshalb ich beschloss meine Wäsche mit Meerwasser zu waschen. Und siehe da: das funktionierte gar nicht so schlecht. Wichtig ist es nur, sie am Ende noch einmal kurz mit etwas Süßwasser auszuspülen, damit man keine weißen Salzflecken auf der Kleidung hat. 


Der Sonnenuntergang von meinem kleinen Privatstrand aus

Mein Bungalow auf Nguna Island


Gleich am Samstag startete ich eine Wanderung zu einigen der kleinen Dörfern auf der Insel. Die Einheimischen winkten mir alle sehr freundlich zu. Vermutlich war ich der einzige Tourist auf der Insel. 


Am Sonntag stand dann eine größere Tour an. Mein Plan war es über die zwei erloschenen Vulkane ans andere Ende der Insel zu wandern. Da am Sonntag sowieso alle in der Kirche waren, hatte ich dort oben meine heilige Ruhe. Ich genoss es in vollen Zügen. Nur ich und die Natur, weit und breit keine Menschenseele - sowas hatte ich schon so lange nicht mehr. Wie sehr ich das vermisst habe! 





Ich fühle mich fast wie zu Hause


Als ich Utanlangi, das letzte Dorf am anderen Ende der Insel erreichte, war ich schon ziemlich erschöpft. Die Mittagssonne knallte mittlerweile vom Himmel. Ich konnte es kaum glauben, als mich eine junge einheimische Frau dort ansprach und mich kurzerhand zu sich nach Hause einlud. Sie öffnete zwei Kokosnüsse für mich, damit ich das leckere Kokoswasser trinken konnte. Genau davon habe ich ein paar Minuten zuvor noch geträumt. Die Frau muss der Himmel geschickt haben. Ich plauderte ein Weilchen mit ihr, bevor ich mich wieder auf den Rückweg machen musste. 


Der Besitzer meiner Unterkunft wollte mir übrigens einen Guide für die Wanderung andrehen, allerdings bin ich wirklich froh es alleine gemacht zu haben, da es super einfach war die Wege zu finden. Ich habe außerdem gehört, dass man eigentlich 1.500 Vatu an den Landbesitzer zahlen müsste, um überhaupt auf den Vulkan wandern zu dürfen. Diesen traf ich aber nicht an, weil er vermutlich in der Kirche war - und natürlich habe ich auch ein bisschen darauf geachtet, dass mich nicht unbedingt jemand sieht, wenn ich sein Grundstück durchquere ;) Das ist in vielen Ländern oft ein bisschen nervig, dass sogar "wandern" etwas kostet. Aber an diesem Tag hatte ich auf alle Fälle Glück. 


Mittlerweile ist es bereits Montag Vormittag. Didier hat mir schon eine Warnung geschickt, dass ich mich schleunigst auf den Weg auf die Hauptinsel machen sollte, da eine Zyklonwarnung herausgekommen ist. Er sollte uns wohl morgen erreichen und gar nicht mal so klein sein. Das Wetter könnte also heute schon umschlagen. Sobald die Wellen zu hoch werden, würde es schwierig sein die Insel zu veralassen. Ich hatte wieder einmal ein Riesenglück, denn trotz bereits ordentlichem Seegang fuhr noch ein Motorboot zurück nach Emua. Wir mussten uns mit einer riesigen Plastikfolie vor den ins Boot rauschenden Wellen schützen. Gott sei Dank sind alle Bootsinsassen gut angekommen. Da ich noch nie einen tropischen Wirbelsturm erlebt habe bin ich nun sehr gespannt was uns in den nächsten Tagen auf uns zukommen wird.


Praktische Infos:

  • Die Busse von Port Vila zu den Booten in Emua fahren vom "Bon Marche" Supermarkt in Manples ab. Preis 500 Vatu (= 4 €), Fahrtzeit: 1 Stunde. Am besten zwischen 7 und 8 Uhr morgens da sein. Später fahren sie nur noch sporadisch.
  • Von Emua fahren öffentliche Boote für 500 Vatu nach Pele und Nguna Island. Man muss evtl länger warten. Morgens und am späten Nachmittag ist die Chance größer. Alternative: Ein Boot chartern für 2.500 Vatu.
  • Unterkunft auf Pele Island: Ocean View Bungalow 4.500 Vatu (= 36 €) pro Person/Nacht inklusive 3 Mahlzeiten .
  • Unterkunft auf Nguna Island: Mangamus Bungalow 3.000 Vatu (= 24 €) pro Person/Nacht inklusive 3 Mahlzeiten. 


=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Pele Island <=



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Nguna Island <=




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Über Kommentare, Fragen, Wünsche & Anregungen freue ich mich immer sehr :)