Nach dem Spanischunterricht machten Bernardo und ich uns auf in Richtung "Vulkan Masaya" auf, welcher ein aktiver Vulkan ist, der nur wenige Busminuten von Masaya entfernt liegt. Man sollte dort anscheinend direkt die Lava sehen können, deshalb war ich schon sehr aufgeregt, da ich so etwas noch nie zuvor sah. Zu unserem rießigen Glück mussten wir nicht einmal Eintritt bezahlen, da Benardo dort einmal gearbeitet hatte. Theoretisch könnte man die 6 km zum Vulkankrater gut hochwandern, aber ich glaube schon einmal erwähnt zu haben, dass die Hitze hier im Moment fast unerträglich ist. Einen weiteren Sonnenstich wollte ich nicht riskieren. Wir wurden auf der Ladefläche eines Jeeps zum Krater hochgefahren. Als ich am Abrund des riesigen Kraters stand, aus dem nach Schwefel riechende Rauchschwaden emporzogen, und in die vor sich hin brodelnde Lava hinuntersehen konnte, war dies ein richtig atemberaubender, ja fast magischer Moment. Die Lava scheint regelrecht zu kochen bzw vor sich hin zu explodieren. Schaut man länger hin, wirkt sie direkt hypnotisierend. Man fühlt sich plötzlich dem Erdkern richtig nahe. Die letzte Eruption dieses Vulkans war im Jahr 2008. Früher glaubte man, dass an den Eruptionen verärgte Götter schuld seien, deshalb brachte man regelmäßig Menschenopfer, in Form von Kindern oder Jungfrauen, die man in den Krater zur Lava hinabschmiss. Bei diesem schauderhaften Gedanken bekam ich regelrecht Gänsehaut. Auf dem Rückweg bemerkte ich erst den Schmutz auf meiner Haut und den Klamotten, welcher durch die Aschewolken bedingt ist.
Heute Abend steigt die Geburtstagsparty von Bernardos Mama und morgen habe ich noch ein letztes Mal Spanischunterricht, dann werde ich Masaya wieder verlassen.
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in den Tiefen des Vulkankraters brodelt die Lava |
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Vulkanisches Gebiet mit Lavagesteinsformationen |
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Lavagestein |
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