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Freitag, 25. Dezember 2020

Wanderung von Agaete nach El Risco und zum Playa Faneroque

 

Heiligabend Wanderung: Von Agaete nach El Risco

Für den 24. Dezember plante ich eine ganz gemütliche/"besinnliche" Wanderung: von Agaete nach El Risco. Dazu muss man einen etwas über 1.200m hohen Berg im Tamadaba Nationalpark überqueren, der genau in der Mitte dieser beiden Ortschaften liegt.  
Ich wollte mir genügend Zeit nehmen, um ein paar gemütliche Stunden in der Stille und Sonne fernab der Weihnachtshektik genießen zu können. So ganz gemütlich wie geplant wurde es dann aber doch nicht. Aber fangen wir von vorne an:
Ich nahm gleich morgens nach dem Frühstück den Bus nach Agaete. Die Route für die heutige Tour habe ich mir wie immer auf Maps.me herausgesucht. Eigentlich müsste ich es ja schon wissen, dass die dort eingezeichneten Wege nicht immer ganz vertrauenswürdig sind. 

Am Anfang schien der Weg noch ganz human, bis ich dann irgendwann nach rechts steil den Berg hinauf abbiegen sollte.  Das sah nicht mehr ganz nach einem offiziellen Wanderweg aus, schien aber auf alle Fälle die kürzeste Variante zu sein. Es begann nicht allzu schwierig, jedoch war es ein wenig schwer den Weg als solches zu erkennen. Mit der Zeit wurde er immer unwegsamer und es kostete mich viel Zeit den Weg zu suchen. Bei einem Blick nach unten wurde mir plötzlich mulmig. Es ging den Hang sehr steil hinab, danach kam eine riesige Felswand. Eine kleine Unaufmerksamkeit oder ein falscher Schritt wäre fatal. Ich versuchte mich zu beruhigen und hoffte, dass das Ganze besser werden würde. Fehlanzeige. Als ich bemerkte "weiche" Knie zu bekommen, musste ich aufpassen nicht in Panik zu verfallen. Ich sah einige hundert Meter unter mir Menschen am offiziellen Wanderweg. Sie schienen mich zu beobachten und sogar auf mich zu zeigen. Das machte die Situation keinesfalls besser, sondern stresste mich noch mehr. Ich überlegte mir wie ich dort hinunter kommen könnte. Den selben Weg zurück wollte ich keinesfalls. Mit Müh und Not schaffte ich es dann aber Gott sei Dank den normalen Wanderweg zu erreichen. Meine Beine waren zerkratzt und blutig, außerdem hatte ich sehr viel Zeit verloren. 

Startpunkt meiner Wanderung: Agaete


Der Waldbrand auf Gran Canaria letztes Jahr hinterließ seine Spuren


Tamadaba Nationalpark


Zwischen Agaete und El Risco. 


Für eine gemütliche Weihnachtswanderung war es nun also zu spät. Ich musste mich ordentlich beeilen, um vor Anbruch der Dunkelheit in El Risco anzkommen. 

Zumindest reichte es aber um eine halbe Stunde die Abendstimmung kurz vor  meinem Zielort an einem schönen Aussichtspunkt zu genießen.


Wunderschöne Abendstimmung am Heiligabend



Todmüde kam ich in der Dämmerung zurück. Ich war heilfroh alles so gut überstanden zu haben. Den Abend verbrachte ich noch mit einigen Telefonaten mit meinen Liebsten zu Hause. 

Der wunderschöne Strand Playa Faneroque 

Den 25.12. verbrachte ich dann wieder in netter Gesellschaft. Ich traf mich mit Sdravko für eine kleine Erkundungstour zum Playa Faneroque. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, fanden wir wieder allerhand essbare Wildpflanzen. 
Der Strand selbst besteht aus Felsen und kleinen natürlichen Meerwasserpools in den Klippen. Wir waren ganz alleine dort und genossen die warmen Temperaturen im erfrischenden Wasser. Es war sehr warm, aber durch "Kalima" -  den Sandwind aus der Sahara - war die Sicht getrübt. 
Später kamen noch zwei Fischer an. An einem abgetrennten Strandabschnitt liegt schon seit Jahren ein total verrosteter Bagger, der scheinbar mehrere hundert Meter tief von der Küstenstraße auf den Strand gestürzt ist. Man kommt nur bei Ebbe dorthin und der Weg ist nicht gerade einfach. Genau das machte die Mission für uns interessant. Wir schauten im Internet nach, ob aktuell Flut oder Ebbe war. Im schlimmsten Fall wäre man nämlich dort am Strand eingesperrt. Wenn einem plötzlich die Flut überrascht ist der Rückweg unmöglich. Diese meterhohen Wellen, die an die Felsen donnern sind keinesfalls zu unterschätzen. Wir hatten Glück, scheinbar war in drei Stunden die Ebbe erreicht.


Dieser Bagger ist wohl vor einigen Jahren von der Küstenstraße auf den Strand hinunter gestürzt. 



So verbrachte ich also abenteuerliche Weihnachtstage - ganz nach meinem Geschmack ;)

Ich wünsche euch noch frohe Festtage. Morgen reise ich nach Puerto de Mogán weiter und werde mich dann von dort aus wieder von mir hören lassen. 

Buenas Noches!

Michi :)





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