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Dienstag, 29. Dezember 2020

Angekommen in Puerto de Mogán

 

Vor drei Tagen bin ich in Puerto de Mogán angekommen. Eigentlich wäre der Ort nicht besonders weit weg, aber da die Busverbindungen sehr schlecht sind, hätte ich für die Anreise über drei Stunden gebraucht. Ich hatte aber wieder einmal Glück. Uwe - mein Zimmernachbar in El Risco - fuhr mit seinem Mietauto zufällig in den Süden und bot mir an mich mitzunehmen. Danke nochmals!


Puerto de Mogán - auch "Das kleine Venedig" genannt

Puerto de Mogán liegt im Südwesten von Gran Canaria und gilt für viele als das schönste Dorf der Insel. Es führen zahlreiche Wasserkanäle vom Hafen in den Ort, woher auch die Bezeichnung "Kleines Vendig" stammt. Die engen, malerischen Gassen sowie die alten Fischerhäuschen versprühen viel Charme. 


Puerto de Mogán 


Man kann sich also vorstellen, dass der Ort sowohl für Touristen als auch Einheimische ein beliebtes Ausflugsziel ist. Im Moment ist aber zum Glück (oder Dank Corona) nicht sonderlich viel los hier. 


Der Hafen von Puerto de Mogán 

Am Strand von Puerto de Mogán ist doch einiges los. Man kann sich also vorstellen wie es in "normalen" Zeiten zugehen würde. 


Der Temperaturunterschied von El Risco zu hier ist beträchtlich. Es ist richtig heiß hier! Ich trank gemeinsam mit Uwe noch ein schön kaltes Erdinger Weißbier am Hafen. 



Meine Unterkunft gefiel mir von Anfang an sehr gut. Es ist wie ein Hostel aufgebaut, mit mehreren Gemeinschaftküchen und einer wunderschönen Dachterrasse, von der aus man Blick über ganz Puerto de Mogán hat. Dort trifft man auch immer nette Leute um ein bisschen zu quatschen. Besonders gut gefällt mir, dass es hier nur private Zimmer gibt, also keine Schlafsäle. Mir fällt auf, dass ich mit dem Alter wirklich anspruchsvoller werde *lach*. 


Der nächste Tag stand dann völlig im Zeichen des Relaxens. Ich suchte mir eine ruhige Stelle am Strand - in den Klippen - und ließ mir einfach mal die Sonne auf den Bauch scheinen. 


Und das war der Sonnenuntergang! Ich liebe es wenn man die Sonne direkt über dem Meer untergehen sieht. 


Wanderung zum Playa Taurito und dem Playa de Tiritaña 

Nach einem Tag des Nichtstuns, musste ich mich gestern natürlich wieder etwas bewegen und beschloss eine kleine Wanderung zu machen. Zuerst wollte ich das Felsmassiv im Westen des Ortes erklimmen, doch der einzige Weg der dorthin führte war mit einem hohen Zaun versperrt und schreckte zudem mit jeder Menge "Betreten verboten" Schilder ab. Aber gut, dann geht's eben in den Osten. 

Auch hier hatte ich nicht viel Glück:

Mit solchen und ähnlichen Verbotsschildern habe ich auf Gran Canaria schon öfters Bekanntschaft gemacht...


Ich beschloss die Schilder gekonnt zu übersehen. Mich stresste es nur etwas, dass ich mich nicht wirklich verstecken konnte und mich die erste halbe Stunde des Weges wohl der ganze Ort beobachten konnte. Dann ging endlich ein kleiner Wanderweg von der abgesperrten Straße nach rechts steil hinauf. Nun konnte mich keiner mehr sehen. Ich erspähte in den Felsen Höhlen, die scheinbar bewohnt waren. Wer konnte denn hier wohnen? Hippies, Flüchtlinge, Obdachlose? Ein ungutes Gefühl kam in mir hoch. Doch ich beschloss weiter zu gehen. 


Es scheinen tatsächliche Leute hier zu leben.


Plötzlich sah ich wie sich etwas zwischen den Felsen bewegte. Ich blieb wie erstarrt stehen. Bei genauerem Hinsehen, erkannte ich dass es sich um einen Hund handelte - einen richtig großen, muskulösen Pitbull, der mich unentwegt angaffte. Normalerweise bin ich überhaupt niemand, der Angst vor Hunden hat. Ich weiß aber wie aggressiv die Tiere hier auf Gran Canaria sind, da sie großteils als richtige Wachhunde abgerichtet werden. Für den Fall das mich das Untier attackieren wollte ergriff ich einen Stein. Aber es geschah nichts. Als ich einige hundert Meter von den Felswohnungen weg war, kam ich an einen wunderschönen Aussichtspunkt. Nun war mir wieder wohler. 


Blick hinunter nach Puerto de Mogán 


Der schmale Pfad führte mich nun hinab zum Strand Playa Taurito. Hier steht ein Hotelkomplex nach dem anderen - aber so gut wie alle sind leer. Am Strand tummelten sich ein paar wenige Touristen. Sämtliche Souvenirladen sind geschlossen. Das Ganze wirkt wieder einmal wie ein Geisterort. 


Ich setzte meine Wanderung fort. Die Mittagshitze machte mir zu schaffen. Nur allzu gern würde ich irgendwo ins Meer springen. Ich war jedoch hoch über steil abfallenden Klippen. 



Endlich konnte ich eine schöne, kleine Bucht unter mir erkennen. Es führte sogar ein kleiner Weg hinab. Es handelte sich um den Playa de Tiritaña, wie ich später festellte. Dort angenkommen, traf ich tatsächlich auf etwa acht weitere Personen - alle nackt. Es war eine Familie mit Kindern und ein paar Hippies. Mir war so heiß, dass mir das nun wirklich egal war, ob das ein Nudistenstrand ist oder nicht. Ich schmiss mich in das erfrischende, glasklare Wasser - mit Bikini. 


Playa de Tiritaña 

Zu Mittag gab's eine Eierfrucht (Canistel), welche ich vor etwa einer Woche gemeinsam mit Sdravko im botanischen Garten von Agaete gepflückt habe. Die Frucht schmeckt tatsächlich wie süßer Eidotter - sehr lecker!


Den Rückweg legte ich mit dem Bus zurück.


Ich werde nun bis zum 3.1. hier in Puerto de Mogán sein. Am 3.1. bekomme ich dann für zwei Wochen Besuch aus der Schweiz. Da steht dann ganz viel Wandern und Wildcampen am Plan. Ich freue mich schon.


Hasta luego!

Eure Michi :)



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