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Dienstag, 8. Dezember 2020

Abenteuerliche Wanderung zum "Mesa del Junquillo"


La Aldea de San Nicolás 

Johannes - der Besitzer meiner derzeitigen Unterkunft - hat sehr viele spannende Geschichten aus seinen jungen Jahren auf Lager. Als er Sdravko und mir heute davon erzählte, dass er vor einigen Jahren am Berg Mesa del Junquillo Grabstätten der Guanchen (= Ureinwohner der Kanaren) gefunden hatte, spitzten wir sofort unsere Ohren. Wir witterten Abenteuer. Laut Johannes hätte er dort sogar menschliche Skelette gefunden. Die Guanchen haben ihren Toten damals in Felle eingenäht und mit Grabbeigaben - wie Keramiktöpfe und Schmuck - in Höhlen beigesetzt. 

Eigentlich schien es mir etwas unwirklich, dass es hier tatsächlich noch solch unentdeckte archäologische Schätze geben sollte. Aber ich denke auch nicht, dass Johannes die Geschichten erfindet. Kurzerhand beschlossen Sdravko und ich, dass wir dort hin müssen. Wie anzunehmen war, erklärte uns Johannes, dass der Weg dorthin etwas schwierig sei - es wäre eine kleine Kletterei, aber gut ohne Seil machbar. 

Zum Ausgangspunkt unserer Wanderung kamen wir per Autostopp. Man kann sich bestimmt denken, dass dies in Corona Zeiten nicht sehr einfach ist. Aber nach etwa einer halben Stunde am Straßenrand, nahm uns ein netter junger Mann aus Deutschland mit.

Was für eine Aussicht! Unten sieht man die kurvenreiche Straße über die wir zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gekommen sind. 

Der erste Teil des Weges gestaltete sich einfach. Wir folgten einem "Ziegenpfad" bis zum Casa del Junquillo - ein halb verfallenes Haus. 

Casa del Junquillo

Mesa del Junquillo - auf dem ersten Blick sieht die Wand gar nicht so schlimm aus, aber das sandartige Gestein, machte das Ganze sehr schwierig

Nun wurde das Ganze etwas anspruchsvoller. Wir mussten eine Felswand hoch. Es war nur schwer eine machbare Route zu finden. Der Fels war sandgesteinsartig und somit nicht sehr stabil. Immer wieder fielen uns Gesteinsbrocken entgegen. Die Mittagshitze knallte vom Himmel und die Umgebung war trocken und karg. Als ich nach oben schaute, sah ich einige Greifvögel, die über uns kreisten. Bei dem Gedanken, dass wir uns in der Nähe einer uralten Grabstätte befanden, lief mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Ich fühlte mich ein bisschen so wie im falschen Film. Da wir nicht mehr wirklich vorwärts kamen, befand sich Sdravko nun kurz vor einer ernsthaften Panikattacke. Wir beschlossen umzudrehen. Sicherheit geht auf alle Fälle vor! Und wer weiß, ob wir dort oben wirklich etwas gefunden hätten. 

Wir kamen per Autostopp wieder heil bei Johannes an. 
Was für ein Tag!






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