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Donnerstag, 9. Januar 2020

Walking Safari im Chitwan Nationalpark


Der Chitwan Nationalpark wird durch den Fluss Rapti vom Örtchen Sauraha getrennt. Er wurde 1973 gegründet und nimmt eine Fläche von 932 km² ein. Es gibt hier so einiges an Wildtieren zu sehen, wie beispielsweise den Bengalischen Tiger, Leoparden, weitere Arten von Wildkatzen, Lippenbären, Panzernashörner, Elefanten, Krokodile, Affen, Hyänen, viele verschiedene Vogelarten, Wildschweine, Rehe, Antilopen, Stachelschweine und noch viele, viele weitere.

Wir entschieden uns - auf Anraten des Besitzers unserer Unterkunft - den Nationalpark zu Fuß zu erkunden. Es ist auch möglich eine Jeep-Safari zu machen, doch die Motorengeräusche verschrecken die Wildtiere. Andralynne war anfangs äußerst skeptisch, inmitten all der Wildtiere einfach so herumzuspazieren. Das hörte sich tatsächlich etwas lebensmüde an, aber Angriffe von Wildtieren auf Menschen im Park sind dermaßen selten, dass man wohl eher beim Einsteigen in ein öffentliches Verkehrsmittel ums Leben kommt. Zudem werden wir zwei Guides dabei haben, die eine umfangreiche Ausbildung und Erfahrung haben. Wie wir später feststellen mussten, waren diese aber nicht wirklich bewaffnet, sondern hatten bloß einen Holzstock dabei. 

Der heutige Tag startete mit dichtem Nebel. Wir genossen noch ein leckeres Frühstück in unserer Unterkunft und starteten dann gemeinsam mit einem Pärchen aus Holland und zwei Guides die Safari-Tour.


Zuerst ging es mit einem ziemlich wackeligem Holzkanu etwa zwei Stunden flussabwärts. Am Flussufer konnten wir einige Krokodile von teilweise beträchtlicher Größe entdecken. Ich hoffte nur, dass wir nicht kentern, denn unser recht schmales Kanu, schwankte bereits bei minimalen Bewegungen ordentlich. Durch den Nebel wirkte die ganze Umgebung richtig mystisch.

Ein Krokodil nur wenige Meter von uns entfernt am Flussufer





Pfaue

Bevor wir die Wandersafari starteten, erklärten uns die Guides noch wie wir uns bei Wildtieren verhalten sollten. Bei einem Nashorn oder Elefant müssten wir beispielsweise im Zickzack davonrennen oder falls möglich auf einen Baum klettern. Zudem sei es wichtig immer möglichst nah aneinander in der Gruppe zu bleiben und den Anweisungen der Guides zu befolgen. Bei einem Tiger sollten wir nur noch um unser Leben rennen und unser letztes Gebet sprechen.

Wir begannen also die Wanderung. Es dauerte nicht lange, da hörten wir plötzlich in unmittelbarer Nähe ein lautstarkes Brüllen aus dem dichten und hohen Gras. Die Guides brüllten: "Nashorn!! Rennt!!!" Ich fühlte mich wie in einem Action-Film. Wir rannten hinter unseren Guides her. Nach etwa 50 Metern blieben diese stehen. Wir drehten uns um und ein Nashorn donnerte aus dem dichten Gebüsch hervor. Es blieb kurz am Weg stehen und verschwand dann wieder im hohen Gras. Wow, was für ein Adrenalinkick. Wir konnten es kaum fassen, was gerade geschehen ist.

Das Nashorn war nur wenige Meter von uns entfernt im dichten Gras. Leider war ich mit dem Foto etwas spät dran, da wir laut unseren Guides erstmals um unser Leben rennen mussten, als wir das Tier in unmittelbarer Nähe brüllen hörten. 

Im weiteren Verlauf der Wanderung sahen wir jede Menge Affen und verschiedene Vogelarten. Zudem sahen wir viele unterschiedliche Ausscheidungen von Wildtieren, welche uns die Guides erklärten, wie z.B. von Nashörnern, Rehen, usw. Als wir dann sogar noch recht frische Tiger Fußabdrücke sahen, begann unser Herz wieder schneller zu schlagen.

Tigerspuren, die wohl erst wenige Stunden alt sind. 


Im weiteren Verlauf passierte nicht viel Aufregendes, außer dass es ordentlich zu schütten begann. Zum Glück haben wir uns in Pokhara ordentliche Regenmäntel gekauft. Wir sahen dann am Flussufer noch eine Herde wunderschöner Hirsche.

Suchbild



Als wir schon ziemlich am Ende der Tour ankamen, hörten wir auf einmal direkt neben uns aus dem Busch ein lautstark vibrierendes Brüllen. Die Guides reagierten sofort und schrien: "Bär! Bär! Rennt!!!!". Der Adrenalinspiegel stieg wieder ordentlich an. Wir rannten einige Meter, dann blieben wir stehen und schauten gespannt ins Gebüsch. Es handelte sich wohl um einen Lippenbär, der laut Aussage unserer Guides zu den gefährlichsten Bärenarten zählt. Leider konnten wir ihn nicht sehen. Das war nun noch ein krönenden Abschluss unserer Tour.

Wir zahlten insgesamt etwa 5.500 NPR für die heutige Safari, welche die Kanutour, die Wandersafari, die Guides, ein Mittagessen und den Parkeintritt inkludierte. Die Tour dauerte von 8 Uhr morgens  bis 17 Uhr nachmittags.













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