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Freitag, 31. Januar 2020

Fahrt mit dem Nachtbus nach Bangalore


Entspannung in einem Dschungelparadies

Ich verbrachte nun ein paar super entspannte Tage bei Motty in seinem kleinen Dschungelparadies mit Spaziergängen, Schwimmen im Fluss, Lesen in der Hängematte und dem allerbesten Essen, das ich hier in Indien jemals gegessen habe - täglich frisch gekocht von seinem Dienstmädchen. Die Zutaten dafür stammten großteils aus dem eigenen Garten (selbstgemachte Kokosmilch, selbstgemachtes Kokosöl, Muskatnuss, frischer Kurkuma, Gemüse aus dem Garten, usw). 

Meine erste Nachtbusfahrt in Indien - inklusive wilder Verfolgungsjagd

Gestern Abend sollte es dann mit dem Nachtbus weitergehen nach Bangalore (Bengaluru), der Hauptstadt des südindisches Bundesstaates Karnataka. Man sollte die Busse für längere Strecken schon frühzeitig buchen, denn die Tickets sind recht schnell ausgebucht. Die App "Redbus" ist da super hilfreich. Man bucht online, erhält auch das Ticket online und gibt an, wo man auf der Strecke eingesammelt werden möchte. Motty meinte, dass er mich mit dem Auto zur Abholstelle fahren würde. Ich dachte zwar, dass ich es auch alleine ganz gut schaffen würde, war dann aber im Endeffekt heilfroh, dass er dabei war. Es trug sich nämlich folgendes zu: Wir fuhren früh genug weg - Motty hat übrigens seinen Fahrer organisiert - um auf alle Fälle pünktlich dort zu sein. Es war schon eine mittelprächtige Herausforderung die Abholstelle zu finden. Dort angekommen warteten wir erstmals ziemlich lange - der Bus hatte nämlich eine dreiviertel Stunde Verspätung. Zum Glück gibt es auf der Redbus App ein Live-Tracking, so konnten wir sehen, wo der Bus im Moment war. Nun sahen wir dann endlich den Bus kommen... und der donnerte mit einer Mordsgeschwindigkeit einfach so an uns vorbei. Gibt es etwa noch einen zweiten Bus der selben Firma, der hier vorbeikommt? Motty schickte seinen Fahrer los, dass er sich darüber erkundige. Wir mussten erfahren, dass das der richtige Bus war, der jedoch einfach nicht stehen geblieben ist. Wir stiegen also ins Auto und versuchten ihn einzuholen. Motty gab das Kommando an. Sein Fahrer schien etwas gestresst, er war  nämlich eher vorsichtig unterwegs im Straßenverkehr. Da der Bus eine ordentliche Geschwindigkeit an den Tag legte, war es gar nicht so einfach den wieder zu sichten. Es begann eine wilde Verfolgungsjagd. Nach etwa zwanzig Minuten schafften wir es dann endlich, ihn zu überholen. Motty winkte und deutete wie wild aus dem Beifahrerfenster in Richtung Bus. Und siehe da, er blieb tatsächlich stehen. Motty rannte auf den Bus zu und begann dem Fahrer ordentlich die Leviten zu lesen. Keine Ahnung was da genau für Worte fielen, aber auf alle Fälle schien der Fahrer ziemlich kleinlaut und eingeschüchtert. 

Ich bedankte mich herzlich bei Motty für seine Gastfreundschaft und stieg in den Bus. Wow, so komfortabel hätte ich mir den Nachtbus gar nicht vorgestellt. Es gibt richtige Betten dort, in Form von Stockbetten - also übereinander. Dazu erhält man eine Decke und ein Kopfkissen. Die Matratze ist zwar recht dünn, aber sonst könnte ich wirklich nicht klagen. 



Die größte Problematik für mich war, dass es keine Toilette an Bord gab. Anscheinend ist das nicht üblich bei den Nachtbussen. Wir machten nur eine einzige offizielle Klopause. Da ich tagsüber leider recht viel getrunken hatte, musste ich die ganze Fahrt leiden. Ehrlich gesagt habe ich keine Sekunde in dem Bus geschlafen, aber ich konnte ein wenig vor mich hin dösen. Als ich den Fahrer fragte, ob wir eine Pinkelpause einlegen könnten, da ich es wirklich nicht mehr aushalte, schien er nicht besonders erfreut zu sein. Er hielt aber letztendlich an einer Tankstelle für mich an. 

Falls sich jemand fragt, warum der Bus vergessen hat mich einzusammeln: Man muss bei der Buchung eine Telefonnummer angeben. Es steht dort, dass man dann über WhatsApp informiert wird, wann der Bus genau kommt. Da ich blöderweise meine österreichische Nummer angegeben habe, und ich hier in Indien aber eine indische Nummer für Anrufe nutze, konnte der Busfahrer mich anscheinend telefonisch nicht erreichen und dachte somit, dass ich nicht aufkreuzen würde. 

In Bangalore angekommen, nahm ich mir ein diesmal ein Zimmer, gleich neben der bekannten Einkaufsstraße Brigade Road

Hier bleibe ich nun bis zum 3. Februar. Und dann bekomme ich tatsächlich wieder Besuch :) Eine Freundin aus der Schweiz wird mit mir dann für eine Woche gemeinsam reisen. Wir werden zuerst mit dem Nachtzug nach Hampi fahren und dann noch ein paar Tage in Goa verbringen. Ich freue mich schon sehr darauf.

Namaste




















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