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Dienstag, 1. Dezember 2020

Abenteuer auf der Finca von Johannes


La Aldea de San Nicolás, Gran Canaria

Las Palmas

Da ich mich nun schon länger nicht mehr gemeldet habe, hier ein kurzes Update der letzten Tage: Nach Maspalomas - im Süden der Insel - war ich nochmals kurz in Las Palmas. Da ich dort über die Couchsurfing Community schon einige Leute kenne, habe ich einige von ihnen wieder getroffen und tatsächlich schon so etwas wie einen kleinen Freundeskreis aufgebaut. Wir unternahmen Wanderungen nach La Isleta, relaxten gemeinsam am Strand und ich aß endlich meine ersten kanarischen Meeresfrüchte. 


Weiter nach "La Aldea de San Nicolás" 

Ich beschloss dann weiter in den Nordwesten der Insel zu ziehen, da ich mir dort einige schöne Wanderstrecken herausgesucht habe. Diese Seite der Insel ist weniger besiedelt. Es war jedoch nicht einfach eine Unterkunft zu finden. Schlussendlich entschied ich mich für eine Finca etwas außerhalb des Örtchens La Aldea de San Nicolás, die ich über Airbnb buchte. Der Inhaber ist Johannes - ein Deutscher, der schon über 40 Jahre hier lebt. 


Ich fühlte mich sofort pudelwohl, als ich gestern gegen Mittag auf der Finca ankam. Für ein eigenes Zimmer mit Bad inklusive absolut ausgiebigem Frühstück zahle ich gerade mal 15 Euro - so günstig fand ich bisher nichts auf Gran Canaria. Vor dem Haus ist ein wunderschöner Kaktusgarten. 


Der wunderschöne Kaktusgarten von Johannes


Zudem rennen Ziegen, Hühner, Katzen, Hunde, Hängebauchschweine und sogar ein Pfau um das Haus herum.



Der Eingang zu meinem neuen Zuhause :)


Genauso vielfältig wie die Tiere sind auch die Menschen, die hier ein- und ausgehen. Gisela, eine 70-jährige Deutsche und Sdravko, ein Biologe aus Deutschland begrüßten mich gleich mit offenen Armen und zeigten mir die Umgebung. 


In dem kleinen Restaurant, das Johannes führt, gehen freundliche Dorfbewohner ein und aus. Zudem sind noch ein paar Freiwilligenarbeiter vor Ort, die ein bisschen mithelfen, wo auch immer Arbeit anfällt. Am Abend trifft sich hier ein trinkfreudiger Haufen. Unter ihnen eine Frau mittleren Alters, die mir erzählte, dass sie schon seit Jahren mit ihrem Rucksack herumstreunt und mit anderen "Hippies" in Höhlen schläft. Interessant was man da so für Lebensgeschichten erfährt. Alles in allem ein sehr lustiges Treiben also. 


Heute Morgen staunte ich nicht schlecht, als ich durch ein lautes Kreischen geweckt wurde. Als ich das Zimmerfenster öffnete, saß tatsächlich der Pfau auf dem Dach und schrie sich die Kehle aus dem Leib. Als ich dann später in den Garten ging, kamen mir schon die zwei kuschelbedürftige Hängebauchschweine entgegen und wollten am Bauch gekrault werden. Ein richtig verrückter Ort also - aber ich liebe ihn. 


Mein heutiges Frühstück mit viel frischem Obst und Gemüse aus dem Garten; dazu frisch gepresster Orangensaft


Die botanischen Gärten von Agaete

Gisela und Sdravko machten mir dann den Vorschlag mit ihnen nach Agaete zu fahren. Dort gäbe es einen botanischen Garten und wir könnten uns ein paar Früchte "klauen". Man muss wissen, dass Sdravko als Botaniker so gut wie alles über essbare Pflanzen weiß. Ich habe heute sicher insgesamt 20 neue Pflanzen- und Fruchtarten gegessen, die ich vorher nicht gekannt hatte. Es ist einfach so spannend mit ihm durch die Gegend zu wandern, da er ein riesengroßes Wissen hat. Und ihr wisst ja wie gerne ich alles mögliche an Essbarem ausprobiere ;)


Das Höhlendorf "El Hornillo" 

Nach dem botanischen Garten ging unsere Wanderung weiter nach El Hornillo - ein Höhlendorf. Die ursprünglichen Bewohner von Gran Canaria lebten nämlich in Höhlen. Und tatsächlich gibt es auch heutzutage noch Menschen, die hier in Höhlenhäusern wohnen. Der Weg dorthin war sehr abenteuerlich. Wir aßen alle möglichen Kaktusarten, fanden Nüsse aller Art und kletterten auf Bäume um exotische Früchte zu pflücken. Besonders erstaunt hatte mich, dass die 70-jährige Gisela das noch alles so mitmachte. 


Sdravko zeigt mir gerade essbare Kaktusse


Die Höhlenhäuser in El Hornillo scheinen großteils schon jahrzehntelang leer zu stehen. Bloß ganze wenige von ihnen wirken noch ganz passabel. Ich denke aber, dass sie eher als Ferienwohnungen genutzt werden. Wir hatten eine richtig spannende Erkundungstour. Man muss teilweise ordentlich herumkraxeln um an die Höhlen zu kommen. 



Ich liebe solche Erkdungstouren!

Sdravko vor einem verlassenen Höhlenhaus

Hier sieht man die Höhlenhäuser im Fels


Da es mir so gut gefällt bei Johannes auf der Finca, habe ich ihn heute schon vorgewarnt, dass ich wahrscheinlich länger bleiben werde, als die geplanten drei Tage. Das ist natürlich kein Problem für ihn. Johannes schlägt einem prinzipiell keinen einzigen Wunsch ab. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage. 


Hasta luego!









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