Sveti Stefan, Budva, Montenegro
Goodbye Kroatien
Vorgestern hieß es zeitig aufstehen, denn der einzige Katamaran von Korčula nach Dubrovnik fährt bereits um 7:30 Uhr morgens ab. Es klappte alles wie geplant. Mein Ausreisetag aus Kroatien war zur Abwechslung geprägt von strahlendem Sonnenschein. Etwa zwei Stunden später kam ich bereits in Dubrovnik an. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich an dem Tag überhaupt einen Bus nach Montenegro finden würde, denn laut Reiseführer fahren diese im Winter nur dreimal die Woche. Plan B wäre Autostoppen und Plan C eine Nacht in Dubrovnik verbringen. Doch ich hatte großes Glück. Bereits um 11 Uhr fuhr ein Bus nach Budva. Perfekt!
Die Fahrt nach Montenegro
Der Bus entpuppte sich als Minibus. Ein sogenanntes Matatu in Ostafrika - mit denen habe ich schon viel Erfahrung ;) Das Busticket kostete 215 Kuna (= 28,35 €). Gepäck wurde wieder extra verrechnet mit 10 Kuna. Mit mir an Board waren lediglich vier andere Leute - alles Touristen. Zwei davon waren mit dem Rucksack unterwegs nach Indonesien und sahen etwas verlottert aus. Das zog gleich die Aufmerksamkeit zweier Polizisten auf sich, die daraufhin eingehend ihr Gepäck durchsuchten. Es schien aber alles in Ordnung zu sein. An der Grenze zu Montenegro mussten wir alle aussteigen und durch die Passkontrolle. Die Landschaft während der Busfahrt war spektakulär. Besonders schön fand ich die Bucht von Kotor.
Nach drei Stunden Fahrt kam ich am Busbahnhof in Budva an. Mein Couchsurfing Gastgeber Sasa meinte, er würde mich von dort abholen kommen. Doch es war weit und breit keine Spur von ihm. Leider funktionierte mein Internet am Handy in Montenegro nicht. Ich machte mich also auf die Suche nach einem Café und fragte dort um WLAN. Sasa entschuldigte sich für die Verspätung, er wäre in einer Stunde hier. Ich nutzte die Zeit für ein verspätetes Mittagessen. Erstaunlicherweise ist die Währung in Montenegro der Euro. Preislich ist es auf den ersten Blick etwas günstiger als Kroatien.
Spaziergang durch Budva
Nach etwa einer Stunde kam dann auch Sasa an. Er begrüßte mich freundlich und ließ es sich nicht nehmen mir gleich noch die Altstadt von Budva zu zeigen. Tatsächlich war ich schon einmal in dieser Stadt, das ist aber schon ganze 31 Jahre aus. Ich war nämlich gerade mal drei Jahre alt. Noch viel interessanter ist der Fakt, dass ich aus Budva eine meiner allerersten Kindheitserinnungen habe und zwar von einer Bootsfahrt. Ich war also ziemlich gespannt auf diese Stadt. Die Altstadt ist - so wie man das auch aus Kroatien kennt - geprägt von engen Gassen und uralten Steinmauern aus dem Mittelalter. Ansonsten ist Budva mitterlerweile wohl um einiges touristischer als damals. Aber derzeit in der Nebensaison sieht man eigentlich hauptsächlich Einheimische.
Angekommen in Sveti Stefan
Nach dem kleinen Spaziergang fuhren Sasa und ich mit seinem Auto in das wunderhübsche Örtchen Sveti Stefan. Dort hat er seinen Zweitwohnsitz. Er renoviert das Appartment gerade, da er es im Winter an Russen vermieten wird. Wie auch viele andere Einheimische verbringt er nämlich die Nebensaison nicht am Meer, weil es dann hier nicht viel Arbeit gibt. Sein Hauptwohnsitz ist in der Hauptstadt Podgorica. Auch in Sveti Stefan ging sich noch ein kleiner Abendspaziergang aus, bevor die Sonne unterging.
Sveti Stefan |
Das Zuhause von Sasa ist umgeben von leckeren Mandarinen-, Zitronen-, Orangen- und Grapefruitbäumen. Und das Beste: alles ist im Moment reif. Dort durfte ich mir dann gleich den Magen vollschlagen. Sasa meinte, dass sie so viel von den Früchten hier hätten, dass diese sowieso keiner ernten würde.
Am Abend gingen wir in ein Restaurant. Ich durchlöchterte Sasa mit vielen Fragen über die Kultur der Montenegriner, die er mir alle bereitwillig beantwortete. Wir hatten super lustige und spannende Gespräche. So erfuhr ich beispielsweise, dass in dem Land gerade mal 700.000 Menschen leben. Spannend fand ich zudem auch die Geschlechterrollen, die sich doch recht von den unsrigen unterscheiden. Um kurz vor Mitternacht fielen mir dann regelrecht die Augen zu. Ich war es gar nicht mehr gewohnt so lange aufzubleiben.
Wanderung um Sveti Stefan
Blick hinunter nach Sveti Stefan |
Dieser süße Kerl begleitete uns ein Stück auf unserer Wanderung |
Am Abend waren wir beide platt. Sasa holte einen Riesenburger für uns und wir plauderten noch ein bisschen bei ihm zu Hause. Diesmal ging es früh für mich in die Federn. Am nächsten Tag sollte es nämlich schon weitergehen nach Albanien. Es ist wirklich schade, dass ich etwas unter Zeitdruck stehe, denn schon bald beginnt ja mein Freiwilligenjob in Griechenland. Zu gerne hätte ich noch das Landesinnere und die höheren Berge Montenegros erkundet. Aber vielleicht komme ich ja irgendwann hierher zurück.
Also dann, gute Nacht!
Eure Michi :)
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