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Mittwoch, 23. Dezember 2020

Wanderungen rund um El Risco

 

Nun bin ich tatsächlich schon wieder einige Tage in dem kleinen Dörfchen El Risco, welches im Westen Gran Canarias liegt. Ich mag die Ruhe und Abgeschiedenheit hier. Es gibt nicht einmal einen Shop oder sonstige Einkaufsmöglichkeiten. An Wochentagen fährt dreimal am Tag ein Bus, an Feiertagen und Wochenenden nur zweimal. Was ich besonders schätze sind die unzähligen Wandermöglichkeiten, die man direkt vor der Haustüre starten kann. 


Wanderng rund um El Risco 

Am Samstag Morgen startete ich eine kleine Rundwanderung um El Risco. Ich ging los in Richtung Norden. Der Weg führte steil bergauf und war teilweise sogar mit kleinen Kraxeleien verbunden. Die Aussicht war der Hammer! 

Blick hinunter in das Dörfchen "El Risco"



Der Weg schien nicht besonders stark frequentiert zu sein, denn teilweise war er schwer zu erkennen. Ich staunte nicht schlecht, als plötzlich ein junger einheimischer Mann mit seinem kleinen Hund vor mir stand. Er fragte mich nach dem Weg nach La Aldea, wobei ich ihm leider nicht wirklich helfen konnte. Genauso schnell wie er aufgetaucht war, war er auch schon wieder verschwunden. Nach einigen Minuten erspähte ich ihn aber wieder. Er wanderte in einem ziemlich schnellen Tempo - so wie auch ich. Im Endeffekt schienen wir demselben Weg zu folgen. Langsam ergab sich eine kleine Konversation. Der Mann schien recht ruhig zu sein. Er heißt Pedro und sein Hund Mila. Pedro war sich recht unsicher über seinen Routenverlauf und beschloss irgendwann einfach den selben Weg wie ich zu nehmen. Es stellte sich heraus, dass er - genauso wie ich - ein Trailrunner ist. Wir hatten also noch spannende Gespräche - wenn auch in etwas holprigem Spanisch meinerseits *lach*.

Wir wanderten durch die wunderschönen Pinienwälder des Tamadaba Naturschutzgebietes. Es war immer wieder eine Herausforderung den Weg zu finden, bzw am Weg zu bleiben. Der Pfad führte uns etwas unterhalb des Stausees Presa del Vaquero vorbei.


Am späten Nachmittag, als ich wieder nach El Risco hinuter musste, verabschiedeten wir uns. Pedro bedankte sich für die gemeinsame Wanderung. Er hatte noch ein ordentliches Stück Weg vor sich bis nach La Aldea

Insgesamt war das heute eine wunderschöne Rundtour mit einer tollen Wanderbegleitung. Ich legte knapp 16 Kilometer und 1.100 Höhenmeter zurück.


Wanderung zum Gebirgszug zwischen El Risco und La Aldea

Am Sonntag plante ich eine Wanderung gemeinsam mit Sdravko. Er wohnt ja weiterhin bei Johannes auf der Finca in La Aldea. Da es mit den Bussen recht schwierig ist, beschlossen wir uns bei den Casas de Tifaracas zu treffen. Das liegt irgendwo am Gebirgszug zwischen unseren beiden Orten. Naja, um genau zu sein etwas näher bei ihm, aber da er Knieprobleme hat, war ich einverstanden die weitere Strecke auf mich zu nehmen. 

Treffpunkt war um 12 Uhr. Weil man dort keine Internetverbindung hat, lief es wie in alten Zeiten. Man musste sich einfach darauf verlassen, dass der andere pünktlich am vereinbarten Ort eintraf. Ich war schon eine halbe Stunde vorher da. Pünktlich um zwölf kam auch Sdravko an. Es ging weiter zum Montaña Cueva del Humo und zur Finca Tirma


Am Gebirgszug zwischen El Risco und La Aldea. Aussicht auf Teneriffa und den El Teide


Wie immer wenn ich mit Sdravko unterwegs bin, war es eine unheimlich interessante Wanderung. Ich lernte wieder so viel über essbare Früchte und Wildpflanzen. Besonders lecker fand ich die Pinienkerne. Oft habe ich diese schon im Supermarkt gekauft, aber ich wusste eigentlich gar nicht wie diese genau wachsen und wie man sie erntet. Wir kletterten also auf die Pinien-Bäume und pflückten die Zapfen. Sdravko zeigte mir wie man die Kerne herausholt. 



Was für Farben!


Heute legte ich insgesamt 25 Kilometer und 1.350 Höhenmeter zurück.


Sonnenuntergang am Roque de Las Nieves

Am Montag nahm ich den Bus nach Agaete. Ich wollte Lebensmittel einkaufen und in den kleinen Naturschwimmbecken baden. Das Wetter zog mir aber einen Strich durch die Rechnung. Es war den ganzen Tag über bewölkt und ein kühler Wind wehte. Ich beschloss in Richtung Roque de Las Nieves zu wandern. Immerhin hatte ich den ganzen Tag Zeit. Mein Bus zurück ging erst um 20 Uhr. 

Ich fand einen schönen Wanderweg. Ganz hinauf zum Gipfelkreuz kam ich aber nicht, da ich bloß meine Flip-Flops trug. Der Weg zum Gipfel wäre eine kleine Kletterei gewesen und ich wollte kein Risiko eingehen. 

Über den Klippen fand ich den perfekten Platz um den Sonnenuntergang zu sehen. Es war tatsächlich einer der schönsten, die ich auf Gran Canaria gesehen habe. Die Sonne geht hier direkt über dem Meer unter. Durch die Wolken wirkte das Farbenschauspiel am Himmel noch um einiges imponsanter.


Abendstimmung. Unten sieht man den Hafen Puerto de Las Nieves. Von hier fährt die Fähre nach Teneriffa ab. 

Und schon wieder fand ich ein totes Tier. Es handelt sich dabei wohl um eine Katze. 


Der Rückweg gestaltete sich etwas schwieriger, da es stockdunkel war. Ich schaffte es aber zum Glück noch den Bus zu erwischen, sonst hätte ich wirklich ein Problem gehabt zurückzukommen. 


Barranco de Agaete

Gestern stand das Barranco de Agaete auf dem Plan. Dabei handelt es sich um ein sehr fruchtbares Gebirgstal. Es gilt sogar als eines der landwirtschaftlich fruchtbarsten Täler der Insel. Zudem ist es eines der wenigen Kaffeeanbaugebiete der Kanarischen Inseln und somit Spaniens.

Ich nahm aslo den Bus nach Agaete. Dort traf ich mich mit Sdravko und wir starteten unsere Erkundungstour. Für ihn als Botaniker war dieses Tal natürlich besonders interessant. Unglaublich wie viele neue Früchte ich wieder kennenlernen und probieren konnte. Beispielsweise aß ich zum ersten Mal die leckeren und süßen Früchte der Königinnenpalme. Weiters fanden wir neue Arten von Kaktusfrüchten und verschiedene Feigenarten. Zudem Java-Pflaumen - sie gehören neuerdings zu meinen Lieblingsfrüchten. Ich liebe ihren bitter-süßen Geschmack. 

Falls jemand interessiert an essbaren Früchten bzw der Arbeit von Sdravko ist, sollte sich unbedingt seinen Youtube Kanal "All the fruit" ansehen. 


Goji Beeren in Massen - ich liebe sie!

Die Java-Pflaume

Die süßen Früchte der Königinnenpalme 

Und hier nochmals die leckere Java-Pflaume


Wir kamen an verlassenen Fincas vorbei, wo wir noch diverse Obstbäume finden konnten. Teilweise schlugen wir uns ohne Weg durch das dichte Gebüsch und die Kakteen. Ihr könnt euch vorstellen wie zerkratzt meine Beine nun aussehen. 

Wir kamen bis in das Örtchen Berrazales. Von dort aus machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. Wir legten einen kurzen Stopp in bei einer Kaffeeplantage ein und genehmigten uns dort eine Tasse des selbstgemachten Kaffees. Zudem erhielten wir noch eine Kostprobe ihres selbstangebauten Weins. 

An diesem Tag legten wir 18 Kilometer und 530 Höhenmeter zurück.



Heute werde ich einen etwas ruhigeren Tag verbringen und vielleicht nochmals zum Charko Azul wandern, um dort ein erfrischendes Bad zu nehmen. 


Ich wünsche euch schon einmal im Voraus Frohe Weihnachten!


Eure Michi :)




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