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Sonntag, 3. Januar 2021

Erkundung der Gegend rund um Puerto de Mogán

 

Nun ist schon wieder über eine Woche vergangen, seit ich mich zum letzten Mal gemeldet habe. Unglaublich wie die Zeit vergeht. 


Der botanische Garten in Maspalomas

Am 29.12. musste ich in die "große" Stadt Maspalomas um etwas zu erledigen. Vielleicht könnt ihr euch erinnern, dass ich dort vor ein paar Wochen bereits einige Tage verbracht habe, nach meiner Wanderung quer über die Insel. Bei der Gegenheit traf ich mich wieder mit Sdravko, der dort in der Gegend gerade auf Frucht-Erkundungstour war. Im Süden findet sich scheinbar viel tolles Obst. Es war schön ihn wiederzusehen. Wir beschlossen den botanischen Garten im Stadtzentrum besuchen. Leider hatte er nicht geöffnet. Da wir aber einige junge Männer (vermutlich Asylanten) durch eine Öffnung im Zaun ein- und ausspazieren sahen, machten wir es ihnen einfach nach. Ich war wieder einmal begeistert wie viele neue essbare Früchte Sdravko mir dort zeigen konnte. Früchte von denen wohl fast keiner weiß, dass sie überhaupt essbar sind. Wir fanden verschiende Dattelarten, Natalpflaumen, eine weitere Art der Java-Pflaume, Macadamianuss, usw. Die jungen Männer, die mit uns in dem Garten waren, schienen uns die ganze Zeit zu beobachten, was etwas unheimlich war. Aber wahrscheinlich fanden sie es nur spannend, was wir hier so an Essbarem gefunden haben. Ich denke, sie wollen hier im Garten einfach ein wenig der Mittagshitze entkommen und den Schatten genießen. 


Unglaublich wie viele essbare Früchte man in so einer Stadt finden kann!


Am Abend kam Sdravko mit mir nach Puerto de Mogán. Ich half ihm dort noch einen Schlafplatz für die Nacht etwas außerhalb des Ortes zu finden. Er hatte nämlich Schlafsack und Matte dabei. In dem Stil reist er schon mehrere Tage im Süden Gran Canarias umher. 


Playa de Amadores und Puerto Rico 

Am nächsten Tag zogen wir erneut gemeinsam los. Sdravko und ich nahmen den Bus nach Playa de Amadores. Bereits am Weg zum Busbahnhof konnten wir eine kleine Kokosnuss pflücken, die für ihre Größe erstaunlich viel Kokoswasser und Fruchtfleisch enthielt.

Diese kleine Kokosnuss ergatterten wir von einer nicht allzu hohen Palme am Strand von Puerto de Mogán.

Weiters fanden wir leckere Seetrauben (Coccoloba). Es war für mich das allererste Mal eine solche Frucht zu probieren. Ich war begeistert, der Geschmack war super lecker. Im Gegensatz zu den normalen Trauben hat die Seetraube nur einen Kern, welcher aber sehr groß ist. Das Frucht Fleisch schmeckt von Traube zu Trauer interessanterweise immer verschieden. 
Danach machten wir noch kurz am Java-Pflaumenbaum halt, um ein paar der Früchte zu verspeisen. Vielleicht kann man sich vorstellen, dass wir von den teilweise recht noblen Touristen dort viele schräge Blicke ernteten, wenn wir im Park oder einem der Gärten Früchte vom Baum aßen. Ein Polizist beobachtete uns eine Zeit lang und fragte dann interessiert nach, was wir denn da essen würden. Sogar er als Einheimischer weiß nichts davon wieviel Essbares in dieser Gegend wächst. 

In Playa de Amadores gibt es Unmengen an Natalpflaumen, direkt am Strand. Ich liebe diese Früchte! Und tatsächlich scheint auch dort kein Mensch zu wissen, dass man diese essen kann. Sie wachsen hier in Massen.

Large Num Num / Natalpflaume - Ich liebe diese Frucht! Sie hat eine milchige Flüssigkeit im Inneren und der Geschmack ist süß-bitter. 

Als die Mittagssonne immer stärker wurde, legten wir eine Pause an den Klippen neben dem Sandstrand ein. Nach einem kleinen Siesta setzten wir unsere Wanderung in Richtung Puerto Rico fort. Ein gut ausgebauter Fußweg führt direkt an den Klippen entlang. In nur 30 Minuten hat man dann schon den nächsten Ort erreicht. 

Wanderung von Veneguera bis nach Puerto de Mogán 

Den letzten Tag des Jahres verbrachte ich wieder mit Sdravko. Diesmal sollte unsere Erkundungstour in Veneguera starten. In dieses kleine aber durchaus hübsche Dörfchen fährt nur wenige Male am Tag ein Bus. Sdravko hat erfahren, dass es dort eine Finca geben sollte, in der eine sehr seltene Frucht angebaut wird. Es gibt sie scheinbar nur ein einziges Mal auf der Insel. Leider hatten wir Pech und die Finca war mit hohen Zäunen verriegelt und niemand war dort. 

Wir beschlossen weiter in Richtung Strand - Playa de Veneguera - zu wandern. Am Weg dorthin kamen wir noch an vielen weiteren Landwirtschaften vorbei. Teilweise wuchsen die Stauden der Passionsfrüchte über die Zäune und es lagen viele reife Früchte am Boden. Da deckten wir uns natürlich ordentlich damit ein. 

Passionsfrucht

Den schönen schwarzen Sandstrand hatten wir fast für uns alleine. Nur ein paar wenige FKKler tummelten sich dort. Ich aß dermaßen viele Passionsfrüchte, dass mir danach richtig flau im Magen wurde. Tja, man kann es eben mit allem übertreiben. Aber sie schmeckten wirklich vorzüglich, es war also schwer mit dem Essen aufzuhören.

Blick hinunter zum Strand Playa de Veneguera


Wir beschlossen den Weg nach Puerto de Mogán zu Fuss zurück zu legen. Eine andere Möglichkeit hatten wir eh nicht wirklich. Da stand uns noch einiges bevor. Aus unerfindlichen Gründen werden hier in der Gegend nämlich gerne Straßen versperrt - und  damit meine ich wirklich gut versperrt mit irrsinnig hohen Zäunen. So auch diese Straße. Es war gar nicht so einfach diese Hindernisse zu überwinden. Doch der Lohn für die Strapazen war groß: Wir hatten eine etwa 11 Kilometer lange Straße in einer wunderschönen Umgebung auf einer Art Hochplateu für uns ganz alleine. Auf dem Weg erlebten wir auch den letzten Sonnenuntergang des Jahres. Er war wunderschön, wahrscheinlich sogar einer meiner schönsten in diesem Jahr. Zu unserer Freude kamen wir noch einmal an einer Landwirtschaft vorbei, wo wieder Passionsfruchtstauden üppig über die Zäune wuchsen. Wir konnten uns mit den am Boden liegenden Früchten ausreichend eindecken. 

Am Strand von Puerto de Mogán genehmigten wir uns noch einen Drink, um das alte Jahr ausklingen zu lassen. Sdravko verzog sich dann zu seiner Schlafstelle außerhalb des Ortes. Bei mir im Hostel fand eine kleine Silvesterparty auf der Dachterrasse statt. Da ich aber fast 25 Kilometer in den Beinen hatte, freute ich mich schon riesig auf mein Bett und fiel dann auch schon gleich in einen tiefen Schlaf. Ja, ich habe Mitternacht tatsächlich verschlafen *lach*.

Kleine Wanderung zum Neujahrstag

Am 1.1. ging startete ich eine letzte kleine Tour gemeinsam mit Sdravko. Wir wanderten hoch zum Felsplateau zwischen Puerto de Mogán und Taurito. Es war eine kleine, gemütliche Wanderung - immerhin lag uns der gestrige Tag noch in den Beinen. Wir kamen an einigen bewohnten Höhlen vorbei. Dort leben diverse Aussteiger/ Hippies. 

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Am Abend hieß es Abschied nehmen von Sdravko, da er zurück nach La Aldea auf die Finca von Johannes fuhr. Bin gespannt, ob sich unsere Wege hier noch einmal kreuzen werden. Ich finde es mittlerweile immer spannender mit ihm unbekannte essbare Früchte zu erkunden. Nun habe ich wirklich schon extrem viel gelernt von ihm, was meinen Wissensdurst aber nur noch größer werden lässt ;)



Monkey Apple 

Ausbeute der letzten Tage: Sapodilla, Atemoya, Schwarze Sapote (Schokoladenpudding-Frucht), Eierfrucht (Canistel), Tamarinde

Von Mogán nach Veneguera

Meinen letzten vollen Tag in Puerto de Mogán verbrachte ich damit mir eine lokale Simkarte zu kaufen und eine Wäscherei zu finden. Nach dem ganzen händischen Waschen, ist eine Waschmaschine zwischendurch ganz schön. 

Am Nachmittag fragte mich Josh - eine Schotte, der mit mir im Hostel wohnt - ob ich mit ihm eine kleine Wanderung von Mogán nach Veneguera machen würde. Da sagte ich natürlich nicht nein. Es ist eine sehr kurze Wanderung von etwa 1,5 Stunden. Die Landschaft ist aber sehr beeindruckend. 

Meinen letzten Abend in Puerto de Mogán verbrachte ich mit anderen Hostelbewohnern auf der Dachterrasse. Es wurde eine lange, lustige Nacht. 

Weiter geht's nach Las Palmas

Etwas wehmütig musste ich mich heute Morgen von den Leuten aus meiner Unterkunft in Puerto de Mogán verabschieden. Ich hab dort tolle Leute mit super spannenden Geschichten kennengelernt.

Trotzdem freue ich mich schon, wenn heute Abend mein Besuch aus der Schweiz ankommt. Pedro wird mich für über zwei Wochen besuchen. Wir planen viele Wanderungen zu machen und er hat sogar sein Zelt dabei. Leider ist die Wetter Prognose nicht so prickelnd für die nächste Woche - es ist leider Starkregen angesagt. Nun hoffe ich ganz fest, dass wir trotzdem ein paar halbwegs passable Tage dabei haben werden. 


Hasta luego!

Eure Michi :)







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