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Sonntag, 17. November 2024

Die besten Empanadas Venezuelas und eine einsame Insel

 

Lechería, Venezuela


Mamas Empanadas im Wellblechviertel

Victors Familie wohnt im "Barrio" Barcelonas - die Nachbarstadt von Lechería. Mit Barrio ist ein ärmeres Viertel gemeint. Es geht fließend ins "Barrio Bajo" - also das Wellblechviertel - über. Vor einigen Jahren war es hier sehr unsicher, erzählte Victor. Schießereien und Waffengewalt standen an der Tagesordnung. Seine Familie ist zum Glück groß und recht angesehen dort, deshalb  ist ihnen nie etwas passiert. Seine Mama empfing mich mit einer herzlichen Umarmung. Sie zeigte mir freudestrahlend ihre Mini-Tienda, also ein kleiner Minishop. Da gerade Stromausfall war - ein ganz alltägliches Problem hier - gingen wir ein paar Straßen weiter zu seiner Schwester. Diese hat nämlich einen Generator. Kurzzeitig schien auch dieser zu streiken, doch letztendlich ist das Projekt mit den Empanadas gelungen. Und in der Tat: sie waren super lecker! Victors Mama hat diese früher an der Straße verkauft. 


Unglaublich, in diesen Mini-Tiendas kann man teilweise mit Fingerabdruck bezahlen.


Die besten Empanadas Venezuelas :)


Wir besuchten noch weitere Geschwister von Victor - er hat sieben davon - die im Barrio leben. Vor einer Mini-Tienda machten wir Halt und beobachteten das Treiben auf den Straßen. Im Hintergrund laute Latino Musik. Was mich am meisten faszinierte war, dass man in dieser Mini-Tienda tatsächlich mit Fingerabdruck zahlen kann. So etwas habe ich sonst noch nirgendwo auf der Welt gesehen. 


Zum Abschied drückte mich die Mama noch einmal lange und herzlich. Sie ließ es sich nicht nehmen mir noch ein Geschenk mitzugeben: Ohrringe. Ein Bruder Victors gab mir noch selbstgemachtes traditionelles Essen als Geschenk mit. Ich war zu Tränen gerührt, von der Herzlichkeit dieser Menschen, die selber fast nichts haben und gerade eine der größten Krisen mitmachen.


Wieder zu Hause bei Victor gab es ein technisches Problem mit seiner Klimaanlage. Sie lief dann leider die ganze Nacht nicht. Viel Schlaf fand ich bei über 30°C leider nicht. 


Das hier sind übrigens umgerechnet nicht einmal 20 Euro. Der größte Schein der venezolanischen Bolivares entspricht ca 2 Euro. Im Gegenteil dazu ist der größte Schein in der Schweiz ein Tausender. Unglaublich, oder?


Trekking im Mochima Nationalpark zu einer einsamen Insel

Trotz einer ziemlich schlaflosen Nacht machen Victor und ich uns am Sonntag frühmorgens auf zu einem neuen Abenteuer: ein Trekking im Mochima Nationalpark. Es kamen noch noch drei weitere Freunde von ihm mit. Zuerst fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach El Chaparro. Von dort starteten wir. Es war schon am Morgen schweißtreibend heiß. Anfangs war der Wanderweg noch ganz okay, mit der Zeit grenzte unser Unterfangen eher einer Dschungel-Expedition. Nach etwa zwei Stunden kamen wir an der Stelle an, von wo aus wir nun schwimmen mussten, um zu der einsamen Insel zu gelangen. Was für ein Abenteuer! 


Zu fünft starteten wir das Abenteuer. Das ganz vorne ist Victor. 



Blick auf die einsame Insel. Den letzten Teil mussten wir schwimmen.

Und das sind wir - in einem karibischen Paradies, ganz für uns alleine!


Am Rückweg stoppten wir noch am Strand von Conomita. Dort trafen wir auf ein paar wenige Leute. Ganz spontan schenkte uns jemand drei Portionen köstlicher Ceviche, die wir uns teilten. Ich bin nach wie vor total hin und weg von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Venezolaner. 


Playa Conomita


Die Realität von manchen einsamen Stränden: es wir massenweise Plastik und Müll angeschwemmt.

Wir beschlossen am Rückweg kurzerhand etwas Müll einzusammeln.


Am Abend sahen wir uns noch ein Konzert der Philharmoniker in Lechería an. Wieder zu Hause angekommen war ich überglücklich, dass die Klima wieder funktionierte. Morgen sollte nämlich die längste Busfahrt meines Lebens starten und da wollte ich mich halbwegs ausgeschlafen fühlen, denn im Bus würde ich bestimmt kein Auge zumachen. 


Mein letzter Tag in Lechería. Ich werde dieses Karibik-Paradies vermissen!


Wir hören uns dann vom anderen Ende Venezuelas ;)


Hasta luego!

Eure Michi :)





=> Hier findest du noch mehr Fotos vom Mochima Nationalpark <=





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