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Montag, 16. Oktober 2023

Nanuya Lailai - ein tropisches Inselparadies

 

Das Übel mit den Bettwanzen

Für die Nacht in Nadi habe ich mir extra ein günstiges Hotel mit Einzelzimmer gebucht, da in meiner letzten Nacht auf Taveuni im Schlafsaal nicht unbedingt an Schlaf zu denken war. Es kamen nämlich zwei Reisende hinzu. Einer davon hat irgendwann nach Mitternacht beschlossen, dass es nun Zeit war seinen Rucksack zu packen, was eine gefühlte Ewigkeit gedauert hatte. In der Zwischenzeit begann der andere ein dermaßen lautes Schnarchkonzert, dass die Nacht für mich eigentlich gelaufen war. Ich kam also in Nadi im Fantasy Hotel unter. Vom ersten Eindruck her war es sehr schön. Auch das Zimmer gefiel mir gut, es war schön groß und hatte sogar einen Wasserkocher und Kaffee. Das Übel fing dann in der Nacht an. Es begann mich an diversen Stellen am Körper zu jucken. Ich sprühte mich also großzügig mit Insektenspray ein. Verwunderlicherweise half das genau gar nichts. Eigenartig! Ich deckte mich so gut es ging zu, dann  haben die Biester keine Chance. Als auch das nichts brachte machte ich mich auf die Suche nach der Ursache von diesem Übel. Es dauerte nicht lange, da konnte ich sie schon sehen: winzig kleine Bettwanzen! Diese Viecher sind noch tausendmal schlimmer als Moskitos. Da die Rezeption nicht mehr besetzt war, musste ich die Nacht in diesem Zimmer irgendwie überleben. Meine Internetrecherche ergab, dass man das Licht brennen lassen sollte, das mögen die Bettwanzen nämlich nicht. Nun kann ich euch bestätigen, dass das eine Lüge ist. Irgendwann war ich am ganzen Körper voll von juckenden Bissen. Ich beschloss am Boden zu schlafen, was natürlich alles andere als bequem war. Was war ich froh als es Morgen wurde. 


Am Weg in Paradies

Nach dieser etwas turbulenten Nacht ging es für mich auf zum Hafen Port Denarau, um von dort aus mit dem "Yasawa Flyer" auf die gleichnamigen Yasawa Inseln zu fahren. Es handelt sich dabei um einen Highspeed Katamaran, der am Morgen in Richtung Norden alle Yasawa Inseln abfährt und am Nachmittag wieder nach Port Denarau zurückkehrt. Hier am Hafen sah ich tatsächlich das erste Mal Massen an Touristen. Die meisten vermutlich in ihren Zwanzigern. Darunter viele Pärchen. Das fand ich erstmal ziemlich abschreckend. Wie sich später herausstellte verteilte sich die Horde an Menschen sehr gut auf all die kleinen Inseln, so dass ich auf Nanuya Lailai selten andere Touris zu sehen bekam. Außerdem sind die meisten von ihnen sowieso in den großen Ressorts untergebracht. Die zum Glück recht ruhige Überfahrt dauerte gut 4,5 Stunden.

Wir kamen an vielen Mini-Inseln vorbei. Hier: South Sea Island

Mit kleinen Motorbooten werden die Passagiere vom Yasawa Flyer zu ihren Unterkünften abgeholt

Die blaue Lagune

Mein Ziel war die klitzekleine Insel Nanuya Lailai. Sie gehört zur Inselgruppe der Yasawas. Diese sind vulkanischen Ursprungs und verführen mit ihren blauen Lagunen, schneeweißen Sandstränden, kristallklarem Wasser und zerklüfteten Landschaften. Durch ihre Abgelegenheit geben sie einem das Gefühl wie Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel zu sein. 

Als wir Nanuya Lailai erreichten wartete meine Gastfamilie bereits mit einem kleinen Motorboot auf mich. Damit fuhren wir dann auf die andere Seite der Insel in ihr kleines Dörfchen, das aus etwa zehn simplen Holzhütten besteht. Sie sind alle miteinander verwandt, erzählte mir meine Gastgeberin Terry. Im Moment bin ich der einzige Gast, die Hauptsaison neigt sich nämlich schön langsam dem Ende zu. Ich habe also eine Hütte für mich alleine. Und gleich vor der Haustüre ist das Meer. Es ist ein herrliches Gefühl mit dem Meeresrauschens im Hintergrund einzuschlafen. 

Das Meer gleich vor der Haustüre :)


Die nächsten Tage verbrachte ich mit ausgedehnten Spaziergängen quer über die Insel. Eine Inselüberquerung ist in gut einer halben Stunde möglich. Bei Ebbe kann man sogar komplett um die Insel herum wandern, wofür etwa drei Stunden nötig sind. Bei diesen Erkundungstouren traf ich nur selten auf andere Leute, dafür auf allerlei anderes: Seesterne, Seegurken, Fische in allen möglichen Farben, Mangobäume, Mangrovenwälder und natürlich endlos viele einsame Traumstrände. 


Sieht aus wie eine Spinne, gehört aber zur Gattung der Seesterne


Wunderschöne Dschungelpfade


Am bekanntesten auf Nanuya Lailai ist wohl die "Blaue Lagune". Hier wurden einige Szenen aus dem gleichnamigen Film "Die Blaue Lagune" gedreht. 

Am Blue Lagoon Strand. Es ist hier wie in einer Badewanne

Dieser kleine süße Kerl hat mich einen ganzen Vormittag lang begleitet. Hier ist er gerade am Fische jagen ;)

In dem kleinen Dörfchen, in dem ich wohne, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Man bekommt hier einen wunderbaren Einblick in das ursprüngliche Fidschi. Mit Wasser muss man sparsam umgehen, vor allem wenn es länger nicht regnet, da Regenwasser die einzige Süßwasserversorgung darstellt. Strom kommt vom Generator, welcher abends für drei Stunden angemacht wird, damit man beispielsweise das Handy laden kann. Zum Essen servierte man mir alles was die Insel so hergibt: Papayas, Bananen, Maniok, Kochbananen, Kürbis, Kokosmilch, Meeresfrüchte und Fisch. Zum Frühstück gab es  neben Obst interessanterweise meist frittierten Kuchen, der so richtig vor Öl triefte. Aber gut, da muss man bei Reisen eben manchmal durch ;)

Oktopus in Kokosmilchsauce mit süßen Kochbananen

Maniok, Kürbis, Nudeln, Würstel, Papaya und Banane

Bei Ebbe kann bzw könnte man auf die Nachbarinsel Nanuya Levu - auch Turtle Island genannt - spazieren. Da es sich jedoch um ein Privatgrundstück handelt ist es nicht erlaubt diese Insel zu betreten. Ich startete zwei Versuche und wurde jedes Mal früher oder später erwischt ;)

Turtle Island bei Ebbe 

Mangroven

Neben meinen ausgedehnten Erkundungstouren (ich kenne nun bestimmt jeden Trail auf der kleinen Insel) planschte ich natürlich auch ausreichend in dem badewannenwarmen, kristallklaren Meer. 

Nun ist es auch schon wieder Zeit mich von den traumhaften Fidschi Inseln zu verabschieden. Es geht weiter nach Vanuatu, ein Land von dem viele von euch vielleicht noch nie gehört haben ;)


Praktische Infos:

  • Preis von Port Denarau auf Nanuya Lailai (der letzte Stopp des Yasawa Flyers): 205 FJD (= 85 €). Das ist nicht unbedingt günstig. Als Alternative gibt es nur den Seabus von Lautoka, der um 15 FJD günstiger ist, aber auch um einiges unbequemer. 
  • Mein Homestay heißt Vunidaka und man kann ihn über AirBnB buchen. Wenn man Terry direkt kontaktiert erhält man einen günstigeren Preis. Bei Interesse gebe ich euch gerne ihre Nummer. Ich zahlte 50 FJD (= 21€) pro Tag inklusive drei Mahlzeiten. 


Eure Michi :)


=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Nanuya Lailai <=









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