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Montag, 15. März 2021

Schluchten und Wasserstollen im Teno-Gebirge


Los Gigantes, Teneriffa

Diesmal ging es mit dem Fährunternehmen "Naviera Armas" zurück von La Gomera nach Teneriffa. Das war eine gute Entscheidung, denn hier kostet das Ticket nur 35€  und die Fähre ist mindestens genauso komfortabel - zum Vergleich: mit "Fred Olsen" zahlten wir 42€ für die Hinfahrt. Wir bezogen wieder unser hübsches Appartement in Los Gigantes.


Playa Diego Hernández - ein versteckter, idyllischer Naturstrand

Am Freitag machten Sdravko und ich uns auf zu dem Strand Playa Diego Hernández an der Südwestküste Teneriffas. Ich bekam den Tipp von einer Wienerin, die ich vor einigen Wochen in einem Hostel in Chío kennengelernt hatte. Wir fuhren mit dem Bus bis in das Örtchen La Caleta. Von hier aus starteten wir unsere Wanderung. Tatsächlich waren wir beide positiv überrascht von dem schönen, naturbelassenen Strand, der nur zu Fuß erreichbar ist. Immerhin liegt er nicht weit entfernt von den touristenüberströmten, nicht besonders schönen Stränden von Los Cristianos und Las Americas. Hier am Playa Diego Hernández tummeln sich vor allem junge Leute - Einheimische sowie Touristen. Viele baden nackt. Es war aber kein Problem ein ruhiges, menschenleeres Plätzchen zwischen den Felsen im weißen Vulkansand zu finden. 


Playa Diego Hernández 


Als wir später weiter in Richtung Norden wanderten, sahen wir diverse Behausungen wie Wohnwägen, kleine Hütten, bewohnte Höhlen und Zelte - scheinbar hat sich hier so eine Art Aussteiger-Community gebildet. 


Planänderung

Eigentlich würde nun mein Flug nach München schon in einigen Tagen gehen. Da die Einreisebestimmungen und Quarantänevorschriften jedoch ziemlich kompliziert sind, war ich nun schon lange am Ãœberlegen, wie ich das am besten regeln könnte. Zweimal zehn Tage in Quarantäne zu gehen (sowohl in Österreich sowie in der Schweiz) ist immerhin kein Spaß. Als ich dann die Nachricht erhielt, dass Spanien für die Schweiz nicht mehr als Risikoland gilt und somit die Quarantäne wegfällt, habe ich beschlossen gleich in die Schweiz zu fliegen. Somit sehe ich zwar leider meine Familie in Österreich nicht mehr bevor die Arbeit wieder startet, dafür kann ich aber noch bis Ende März auf den Kanaren bleiben. Schweren Herzens entschied ich mich also sehr spontan dafür, den Flug nach Deutschland verfallen zu lassen. Der neue Rückflugtermin ist nun der 30. März. 


Die imposanten Schluchten und Wassertunnel des Teno-Gebirges

Sowohl am Samstag wie auch am Sonntag starteten Sdravko und ich weitere abenteuerliche Wanderungen in das atemberaubend schöne Teno-Gebirge. Wir machten uns jeweils direkt von Los Gigantes zu Fuß auf den Weg. Zuerst ging es den an der Steilküste den sogenannten "Skywalk" entlang. Danach durch den ersten Wasserstollen, welcher etwa einen Kilometer lang ist. 


Am Samstag wanderten wir dann die Schlucht Barranco Mancha de los Díaz hoch. Die gewaltigen vulkanischen Felsformationen und die engen Schluchten sind einfach fantastisch. Man fühlt sich wie in einem Land vor unserer Zeit. Es hätte mich nicht gewundert wenn plötzlich ein Dinosaurier hinter der nächsten Ecke hervorkommen würde. Tatsächlich ist das Teno-Gebirge scheinbar der älteste Teil Teneriffas. Wissenschaftler schreiben den Felsforamtionen ein Alter von rund 17 Millionen Jahren zu. 


Wieder einmal standen wir vor einem versperrten Wasserstollen. Das machte aber nichts, denn weiter oben konnten wir einen finden, der offen war. 


Vulkanische Gesteinsformationen

Am Rückweg konnten wir sogar noch eine Taube aus einem Kanal retten.


Unsere Wanderung am Sonntag startete wieder gleich wie die gestrige. Diesmal wanderten wir nach der Durchquerung des ersten Wasserstollens jedoch hinunter zu dem einsamen Strand Playa de Barranco Seco. Von dort aus ging es dann die Schlucht Barranco Los Sauces hoch.


Warnschild am Playa de Barranco Seco 


Wir wollten eigentlich durch einen Wasserstollen bis zum Dörfchen Masca wandern. Leider war dieser Stollen aber abgesperrt. Das war vielleicht auch gut so, denn der Tunnel schien unter Wasser zu stehen und war zudem teilweise leicht eingestürzt.


Dieser Tunnel sollte nach Masca führen, leider war er abgesperrt.


Uns blieb also nichts anderes übrig als die Schlucht weiter noch oben zu klettern. Das hat sich auf alle Fälle ausgezahlt, denn dort fanden wir wieder ein spannendes Lost Place: verlassene Ruinen der Wasserminenarbeiter und alte verrostete Einsenbahnreste.


Ruinen der Wasserminenarbeiter

Viele der Wasserkanäle sind noch intakt und versorgen nach wie vor zahlreiche Gebiete der Insel mit Süßwasser. 

Barranco de los Sauces: Hier fanden wir interessante Kalkstein-Formationen

Barranco de los Sauces 


Zurück ging es dann durch zwei weitere Wasserstollen bis wir dann in Tamaimo herauskamen. Wir hatten nun schon 25 Kilometer und 1000 Höhenmeter in den Beinen, deshalb waren wir froh, dass uns ein junges Pärchen aus Polen die restliche Strecke nach Los Gigantes in ihrem Auto mitnahm. Wahrscheinlich haben wir nun tatsächlich die meisten der offenen Wasserstollen im Teno-Gebirge erfolgreich durchquert. Ein Abenteuer, das ich auf alle Fälle gelohnt hat!


Weiter geht es nach Puerto de la Cruz

Heute werden wir uns von unserer hübschen Bleibe in Los Gigantes wieder verabschieden. Es geht nämlich weiter nach Puerto de la Cruz an der Nordküste Teneriffas. 




Bis bald!


Eure Michi :)







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