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Freitag, 29. Januar 2021

Die "Höhlen-Hippies" von San Andrés de Tenerife

 

Santa Cruz de Tenerife 

Mittlerweile hat eine richtige Hitzewelle Teneriffa erreicht. Aus diesem Grund beschloss ich den gestrigen Tag vorwiegend am Strand zu verbringen. Es ging wieder zum Playa de Teresitas. Am späteren Nachmittag kam auch Sdravko nach, der zuvor noch einen botanischen Garten besucht hatte. Voller Freude präsentierte er mir seine Ausbeute - darunter Kokosnüsse und Baobab-Früchte (= Affenbrotbaum). 


Die alte Festung von San Andrés 

Am Abend schlug er vor ein paar alte Bunker in San Andrés zu erkundschaften. Das klang sehr nach Abenteuer und ich war natürlich sofort begeistert von der Idee. Es handelt sich um die Ruinen einer alten Festung, die früher die Küste von San Andrés vor Piratenangriffen geschützt hat. Scheinbar ist es möglich in ein paar dieser Bunker hineinzukommen. 


Die alte Festung von San Andrés


Dem war dann auch so. Zuerst mussten wir uns durch eine schmale Schießscharte hindurch robben. Dann ging es etwa fünf Meter über eine verrostete Leiter durch ein Fallrohr nach unten. Und dann nochmal etwa fünfzehn Meter durch ein weiteres Fallrohr senkrecht runter. 


Über diese verrostete Leiter kletterten wir mehrere Meter durch ein Fallrohr in die Tiefe.


Sdravko kletterte zuerst hinunter. Dort waren scheinbar zwei Räume, dahinter eine Sperrholzwand. Plötzlich meinte Sdravko er würde Menschenstimmen hören. Ich beruhigte ihn, das komme doch sicher von draußen und nicht aus den Bunkern. Doch nun konnte ich es plötzlich auch hören. Eine Frauenstimme und dann noch eine Männerstimme brüllten drohend unverständliche Worte auf Spanisch. Ich wurde etwas nervös. Da wohnen bestimmt irgendwelche Obdachlose. Inständig hoffte ich, dass sie nicht plötzlich mit einem Messer oder ähnlichem auf uns losgehen würden. So schnell wie möglich versuchten wir hier raus zu kommen. 


Ich war schon wieder draußen, während Sdravko sich noch mühsam durch die Schießscharte quetschte. Aus der Ferne sah ich zwei Personen im Dunkeln schnellen Schrittes auf uns zukommen. Ich machte mich bereits darauf gefasst, das sie uns nun verprügeln wollen. Es kam aber tatsächlich ganz anders. Zwei junge Hippies - etwa Anfang zwanzig - standen vor uns. Beide voller Piercings. Sie fragten uns freundlich, ob wir denn einen Schlafplatz suchen würden. In der Tat war es Sdravkos Plan diese Nacht hier irgendwo in den Ruinen zu verbringen. Sie erzählten uns, dass sie ursprünglich aus Madrid kommen, aber schon seit Jahren entweder hier in den Bunkern oder sonst irgendwo "auf der Straße" leben würden. Wir waren wirklich sehr erstaunt wie lieb die beiden waren. Sie zeigten uns sogar "ihre" Höhle, in der sie hier leben. Die Gastfreundschaft ging sogar so weit, dass sie uns am Ende unbedingt noch ein Stück Hasch schenken wollten *lach*. 



Wieder einmal neigte sich ein spannender Tag dem Ende zu. Ich fuhr zurück zu Silvana, während sich Sdravko ein Schlafplätzchen in den Ruinen suchte. 


Baobab-Smoothie

Aus den Baobab Früchten von Sdravko machte ich mir heute Morgen übrigens einen leckeren Superfood-Smoothie. Gemeinsam mit Silvana öffnete ich die Frucht, dann entfernten wir die zahlreichen Samen und Fasern. Am Ende mixten wir das Pulver der Frucht mit einer Banane und Milch. Äußerst lecker muss ich sagen! Und auch gesund: Baobab enthält achtmal soviel Vitamin C wie Organen. Daneben sind die Früchte reich an Anitoxidantien, B-Vitaminen, Kalium, Eisen, Aminosäuren und Kalzium. Baobab ist ein Affenbrotbaum, der aus den afrikanischen Savannen stammt. Die Afrikaner nutzen traditionell schon seit Jahrhunderten fast alle Teile des Superfoods zur Herstellung von Arzneimitteln.


Das sind die Baobab (Affenbrotbaum) Früchte


Hier versuchen wir das Pulver von den Samen und Fasern zu trennen.


Hasta luego!

Eure Michi :)





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