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Donnerstag, 7. Januar 2021

Das Höhlendorf Acusa Seca und Playa de Tasarte

 

Nun ist es wieder einmal Zeit für ein kleines Update der letzten Tage. Wie ich euch bereits erzählt habe, ist am Sonntag Abend Pedro angekommen. Er wird mich für zwei Wochen auf Gran Canaria begleiten. Die erste Nacht verbrachten wir in einer Unterkunft in Las Palmas


Wanderung von Artenara nach Barranco del Corillo

Am Montag Vormittag starteten wir mit dem öffentlichen Bus in Richtung Artenara - ein kleines Bergdorf im Inselzentrum. Obwohl Gran Canaria nicht sonderlich groß ist, waren wir über zwei Stunden unterwegs - inklusve einmal umsteigen. 

In Artenara angekommen war es dann auch schon Mittag und unser Magen knurrte. In dem kleinen Restaurant dort bekamen wir eine überirdisch große Portion Fleisch vorgesetzt, woraufhin wir dann auch bis zum Abend mehr als satt waren. 

Mit jeweils etwa 18 kg am Rücken starteten wir die Wanderung. 

Wir starteten einen Wanderweg in Richtung Südwesten. Die Strecke bis zu dem Höhlendorf Acusa Seca war super schön. Der Weg führte durch Pinienwälder mit einer grandiosen Aussicht auf das umliegende schroffe Gebirge und die tiefen Schluchten. In Acusa Seca sind noch einige wenige Höhlenwohnungen bewohnt. Die meisten scheinen aber schon jahrelange - oder sogar jahrzehntelang - leer zu stehen. Es war spannend ein bisschen herumzuklettern und diese zu erkundschaften. 

Eine bewohnte Höhlenwohnung in Acusa Seca

Unser Ziel für morgen sollte der Mesa del Junquillo sein. Vielleicht kann sich der ein oder andere daran erinnern, dass ich dort schon einmal mit Sdravko hinwollte. Das ist der Berg auf dem Johannes vor vielen Jahren scheinbar menschliche Skelette gefunden hatte. Seitdem lässt mir das Ganze keine Ruhe mehr. So etwas wäre mal ein richtiges Abenteuer. 

Als wir an Acusa Seca vorbei waren, mussten wir eine Bergstraße entlang wandern. Das war halb so schlimm, weil diese fast nicht befahren ist. Es kamen vielleicht vier Autos in drei Stunden an uns vorbei. Gegen 16 Uhr begannen wir uns schön langsam nach einem Nachtlager umzusehen. Wir bogen in ein Seitental bzw eher eine Schlucht ab - Barranco del Chorrillo - wo wir dann auch recht schnell ein perfektes Plätzchen für unser Zelt finden konnten. Im ausgetrockneten Flussbett war es sogar möglich ein kleines Lagerfeuer machen. Was uns bloß ein wenig stresste war eine Unwetterwarnung, die Starkregen und Sturm voraussagte. Die Schluchten können sich hier bei starkem Regen schnell mit Wasser füllen, was gefährlich werden kann. Wir beschlossen das Zelt einige Meter oberhalb des Flussbettes aufzustellen. Zu unserem großen Glück war die Nacht bis auf einen anfänglichen starken Wind total ruhig und sternenklar. 

Unser Nachtlager



Weiter nach Playa de Tasarte

Der Dienstag Morgen startete bereits mit strahlendem Sonnenschein. Was für ein Glück! Leider sollte es laut Wetterbericht am späten Nachmittag/ Abend stark zu regnen beginnen. Wir waren uns sehr unsicher, ob das mit dem Mesa del Junquillo eine gute Idee sein würde. Die Besteigung ist nämlich eine ordentliche Kletterei und nur möglich wenn der Fels absolut trocken ist. Falls uns plötzlich Regen überrascht wäre das sehr, sehr schlecht und gefährlich. Da die nächsten Tage das regnerische Wetter überwiegen sollte, entschieden wir uns dann vernünftigerweise dagegen. Diese Besteigung des Mesa del Junquillo scheint einfach nicht klappen zu wollen. Aber wer weiß, vielleicht ist das auch aus irgendeinem Grund gut so. 

Der nächste Morgen startete mit strahlendem Sonnenschein. Hier: Presa del Parralillo

Unser Plan war es für die kommenden drei Nächte eine Unterkunft zu buchen und zu hoffen, dass das Wetter dann besser wird. Wir entschieden uns für ein kleines Dorf am Strand Playa de Tasarte. Um dorthin zu kommen mussten wir erstmals nach La Aldea wandern. Es ging durch das Barranco de Tejeda, welches wirklich eindrücklich ist. Einen Teil des Weges kannte ich schon von vorher als ich noch in La Aldea auf der Finca von Johannes war. 

Von La Aldea aus nahmen wir dann den Bus nach Tasarte. Nun standen uns immer noch knapp 10 Kilometer zu Fuß bevor bis zum Playa del Tasarte. Schön langsam machten sich unsere Beine und der Rücken bemerkbar. Immerhin schleppten wir beide einen etwa 18 Kilogramm schweren Rucksack durch die Gegend. Zum Glück ging es nur noch bergab. 
Zu allem Überfluss überraschte uns dann auch noch starker Regen. Die Adressangabe unserer Unterkunft schien zudem nicht zu stimmen. Wir waren echt schon der Verzweiflung nahe. Etwa 25 Kilometer hatten wir heute schon zurückgelegt. Was waren wir froh, als wir dann plötzlich ein kleines Fischrestaurant am Strand fanden. Dort stärkten wir uns erstmal ordentlich. Ich muss sagen, dass das wirklich das beste Fischgericht war, seit ich auf der Insel bin. 

Gegrillter Tintenfisch :)

Die Leute vor Ort halfen uns dann noch unsere Unterkunft zu finden. Wir wurden sogar mit dem Auto bis vor die Tür unseres Hostels gebracht. Schon bei der Ankunft mussten wir feststellen, dass es hier absolut familiär und herzlich zuging - in Kombination mit einer ordentlichen Prise Verrücktheit ;)

Playa de Los Secos

Das Wetter gestern startete bewölkt mit leichtem Nieselregen. Wir packten unseren kleinen Rucksack, nahmen Regenbekleidung mit und machten uns auf zu einer kleinen Erkundungstour. Zuerst zu Strand. Dann versuchten wir die Klippen in Richtung Süden zu erklimmen. Zu unserer Überraschung fanden wir sogar einen kleinen Weg. Er war etwas anspruchsvoll und man sollte keinesfalls Höhenangst haben, es geht nämlich die Klippen in Richtung Meer sehr steil hinab. Unten donnern riesige Wellen gegen die Felsen. 
Entlang dieser steilen Küste führte unser Weg



Da das Wetter stabiler wirkte konnten wir die Wanderung fortsetzen bis zu einem einsamen Strand. Es handelte sich um den Playa Los Secos. Er ist bedeckt von feinkörnigem, schwarzem Vulkansand. Niemand war hier außer uns. Trotz der Wolken, war es relativ warm, deshalb wagten wir uns auch sogar in die Fluten. 

Playa de los Secos

Sonnenuntergang am Playa de Tasarte

Zurück mussten wir demselben Weg folgen, welchen wir gekommen waren. Wir wollten unbedingt wieder in dem leckeren Fischrestaurant an unserem Strand essen. Leider haben wir vergessen, dass der 6. Januar Feiertag ist. An diesem Tag hat scheinbar so gut wie alles auf der Insel geschlossen. Im Endeffekt war das halb so schlimm, da uns Rosella - die Gastgeberin unserer Unterkunft - ein leckeres Abendessen zauberte. Für sechs Euro inklusive Getränk und Nachschlag war das gar nicht so schlecht. Auch das Frühstück für zwei bis drei Euro (je nachdem was man haben möchte) ist preislich absolut okay. Man bekommt auch immer soviel Nachschlag wie man möchte. 

Die nächsten Tage....

Was wir die nächsten machen werden ist noch nicht ganz klar. Eine Nacht bleiben wir auf alle Fälle noch hier, dann würden wir gerne wieder mit dem Zelt weiter ziehen. Hoffentlich macht uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung!



Hasta luego!

Eure Michi :)





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