In Jasons Haus geht momentan ein ganz fürchterliches Durchfall-Virus um. Jason hat schon seit Sonntag Darmprobleme und diese Nacht erwischte es auch noch "Hayley", eine Amerikanerin, die sich mit mir das Zimmer teilt. Sie hat bestimmt die halbe Nacht am WC verbracht. Auch in meinem Bauch rumorte es heute morgen ordentlich. Ich schmiss mich vorsichtshalber gleich in die Laufschuhe um das Virus fertig zu machen, was anscheinend gut geklappt hat. Ich fühle zwar immer noch ein leichtes Unwohlsein, aber es ist gut erträglich.
Mittags machte ich mich mit der Metro auf ins Stadtzentrum zum "Greenmarket Square". Dies ist ein afrikanischer Handwerk- und Kunstmarkt. Zu meinem großen Erfreuen traf ich dort viele Malawinesen, die dort ihren selbstgemachten Schmuck verkauften. Das war für mich ein superschönes Erlebnis und ich schwelgte in den Erinnerungen an die tolle Zeit dort. Ostafrika hat einfach mein Herz erobert. Es ist zwar auch Südafrika ein traumhaftes Land - wunderschöne Landschaften, freundliche Menschen usw. Aber Ostafrika war einfach viel der größere Kontrast zu dem Leben, das wir kennen - und ich liebte diesen Kontrast und die einfache Lebensweise dort. All diese verrückten Dinge, die einem dort täglich unterkommen, die es zu Hause einfach nicht gibt. So, nun hab ich aber wirklich genug getrauert und euch vollgejammert wie schön doch Ostafrika war. Trotzdem vermiss ich es....
Hier in Kapstadt wird ebenso wie in Namibia großteils echt streng zwischen schwarz und weiß getrennt und das finde ich einfach so schade. Die Schwarzen wohnen meist außerhalb des Zentrums und oft in einfachen Wellblechdachhütten. Die Weißen hingegen sind zumeist wohlhabend und wohnen in schönen Häusern . Tagsüber sieht man die Schwarzen in der Stadt auf den Baustellen arbeiten und am Abend strömen sie dann in Massen zurück an den Stadtrand. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Jason beispielsweise, bei dem ich gerade wohne, ist auch Schwarzer und ein sehr erfolgreicher Sportler und Rechtsanwalt.
Die weißen Südafrikaner reden großteils "Afrikaans". Diese Sprache hört sich für mich persönlich recht witzig an, da ich als Österreicherin einiges verstehen kann. Es ist irgendwie so ein Mix aus Holländisch, Deutsch und Englisch. Die meisten Schwarzen hier sprechen auch eine recht interessante Sprache, wobei ich den Namen dieser noch einmal nachrecherchieren muss. Auf alle Fälle verwenden sie (ähnlich wie der Hadzabe-Stamm, den ich in Tansania besucht hatte) viele Schnalzlaute, die sie mit der Zunge erzeugen. Ich habe das heute am Bahnhof das erste Mal so richtig belauschen können und war fasziniert.
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