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Samstag, 6. November 2021

Mein erster Tag in Nairobi


Nairobi, Kenia

Die Anreise

Mittlerweile bin ich wohlauf in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, angekommen. Die Anreise verlief erstmals ohne gröbere Zwischenfälle. In Kairo hatte ich einen 3-stündigen Zwischenstopp. Da kam ich auch erstmals auf die Idee, dass ich für Kenia wahrscheinlich einen Steckdosenadapter brauchen könnte. Der absolute Hammer war dann, als mir ein Ägypter in seinem kleinen Flughafenladen so ein Ding für sage und schreibe 100 USD verkaufen wollte. Ich lehnte dankend ab.


Ansonsten lief alles komplett nach Plan. Unsere Maschine landete pünktlich um 3:30 Uhr morgens in Nairobi. Ich hatte alle Einreiseformalitäten richtig ausgefüllt und fand zu meinem Glück auch sogleich einen Bankomaten, um erstmals an Bargeld zu kommen. Und das Allerbeste: Sogar mein Taxifahrer wartete schon auf mich. Meine Unterkunft hat nämlich ein Abholservice organisert. Der Fahrer war äußerst lieb. Ebenso der Besitzer meiner Unterkunft, der mich herzlich begrüßte. 


Mein Zimmer sah auf dem ersten Blick ganz passabel aus. Leider war es gleich neben der Rezeption. Dort wurde die ganze Nacht gequatscht und das Licht schien hell in mein Zimmer. 


TIA - This is Africa

Zu deutsch: "Das ist Afrika." Diesen Spruch sagen die Einheimischen gerne, wenn hier irgendetwas schief läuft oder einfach typisch afrikanisch-chaotisch verläuft. Heute wurde ich wieder daran erinnert was das genau bedeutet. Nachdem ich ziemlich unausgeschlafen zum Frühstück erschien, war ich erstmals erstaunt wie lecker es war: Rührei, Süßkartoffeln, Bohnen mit Tomatensauce, ein kleine Schale mit Fruchtsalat, ein Glas frisch gepresster Maracujasaft und dazu noch eine Kanne Kaffee - Wow! Und das alles für unschlagbare 15 USD pro Nacht inklusive Frühstück!



Nachdem ich mich gesättigt hatte, startete ich den Versuch einen Zimmerwechsel zu bekommen. Die äußerst nette Dame an der Rezeption meinte, das sei überhaupt kein Problem. Ich packte meine sieben Sachen und zog in ein anderes Zimmer. Nachdem ich ausgepackt hatte, bemerkte ich, dass das Fensterschloss kaputt war. Es konnte also jeder ganz einfach reinlangen. Als ich der netten Dame davon erzählte, bot sie mir sogleich wieder ein neues Zimmer an, welches mir auf Anhieb gefiel. Nun hieß es nocheinmal packen und umziehen. Es hat sich aber auf alle Fälle ausgezahlt. 


Da kann man wirklich nicht meckern



Misson: SIM-Karte

Meine heutige Mission war es, mir eine lokale SIM-Karte von Kenia zu besorgen. Als ich mich gegen Mittag auf die Straßen Nairobis wagte, überkam mich schon ein leicht mulmiges Gefühl. Trotz meiner vielen Afrika-Erfahrungen war es wieder ein kleiner Kulturschock. Zudem hört man ja öfter, dass Nairobi nicht ganz ungefährlich sei - vor allem Taschendiebe würden sich viele rumtreiben. Ich packte also meine kleine Stofftasche fest unter den Arm und versuchte so selbstbewusst wie möglich unterwegs zu sein. Nur keine Unsicherheit zeigen! Von allen Seiten erntete ich Blicke und Zurufe wie "Mzunguu" - so werden europäische/hellhäutige Touristen hier genannt). Andere weißhäutige Menschen kamen mir den ganzen Nachmittag nicht unter. Immer wieder habe ich mich verlaufen. Das Handy wollte ich zwischen den Menschenmassen nicht herausholen. 


Ich staunte nicht schlecht als mir plötzlich eine riesige Menge Straßenverkäufer mit ihren Waren in einem Sack am Rücken volle Kanne entgegenrannte. Sie schienen vor irgendetwas zu flüchten. So schnell wie sie gekommen sind, waren sie dann auch schon wieder weg - abgebogen in eine kleine Gasse. Schmunzelnd habe ich dem Schauspiel zugesehen. Später erkannte ich auch den Grund: Die Polizei war auf den Straßen unterwegs. 


Gott sei Dank stand ich dann irgendwann vor dem "Safaricom"-Shop. Die Registrierung der SIM-Karte verlief problemlos. Ich brauchte lediglich meinen Reisepass und ganz viel Geduld/Zeit. Ich ließ mir auch gleich das allseits gebrauchte "Mpesa" aktivieren. Damit kann in Kenia fast überall gezahlt werden - quasi bargeldlos mit dem Handy.



Nairobis Straßen


Am Rückweg wollte ich einen Lebensmittelshop finden, um Wasser und noch ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Ich weiß nicht wie viele zig Male ich in diesen Straßen im Kreis gelaufen bin. Alles sieht gleich aus. Zudem wurden die Menschenmassen auch immer mehr. Meine Müdigkeit und die Hitze (27 Grad) machten das Ganze auch nicht unbedingt besser. Ich war wirklich der Verzweiflung nahe. Manchmal flüchtete ich einen kleinen Shop, um schnell in Ruhe auf mein Handy schauen zu können wo ich mich befand. Nach vielen Stunden im Großstadtrummel kam ich dann aber doch noch heil in meiner Unterkunft.


Nun gönne ich mir noch eine Kanne Masala-Tee und Fisch mit Matoke auf der Dachterrasse. Und dann freue ich mich so richtig aufs Bett. 

 

Gute Nacht!


Eure Michi :)







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