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Mittwoch, 1. Juni 2016

Mit gemischten Gefühlen ins harte Arbeitsleben

Gestern war mein erster Arbeitstag. Leslia meinte ich sollte um 7 Uhr morgens auf der Matte stehen und ihrem Mann "Epi" helfen. Gut. Sie hat mir zwar genau gar nichts erklärt was zu tun ist, aber das wird sich schon ergeben. Um 7 Uhr war ich da, sonst aber anscheinend niemand. Ich stand eine halbe Stunde herum wie bestellt und nicht abgeholt, dann klingelte plötzlich das Telefon. Es war Leslia, die irgendwas auf spanisch in einem nicht sehr netten Ton und mit viel zu hoher Geschwindigkeit ins Telefon schimpfte. Ich bat sie mir das Ganze nochmals auf englisch zu erklären, da ich kein Wort verstanden habe. Das war zu viel. Sie wurde noch lauter und begann mir  nun auf englisch zu erklären, dass es eine Katastrophe sei, dass ich kein spanisch spreche und so das Arbeiten mit mir ein Zustand wäre. Okay. Ich musste mich natürlich ein bisschen wehren, denn zum einen habe ich ihr von Anfang an erklärt, dass ich erst am spanisch lernen bin und zum anderen sprechen so gut wie alle Gäste englisch. Nur mit dem Koch und den Putzdamen muss ich spanisch sprechen, was bis jetzt ganz gut funktioniert hat, da ich das meiste verstehe sofern man langsam mit mir spricht. Leslia wurde ein klein wenig ruhiger und meinte ich sollte jetzt gefälligst was arbeiten und den Gästen Frühstück servieren, ihr Mann würde sogleich kommen. Da kein einziger Gast vor Ort war, saß ich eine weitere halbe Stunde nur herum. In dieser Zeit überlegte ich mir ob ich jetzt gleich abhauen sollte oder ob ich noch bis morgen früh abwarte und dann meine Entscheidung treffe. Ich beschloss erstmals abzuwarten. Als Epi eintraf wurde meine Stimmung ein wenig aufgeheitert, er ist ein recht lustiger Kerl. Obwohl mich seine Geschichten über die vorherigen Freiwilligenarbeiter etwas abgeschreckt hatten. Anscheinend waren fast alle eine Katastrophe. Bin mir nicht ganz sicher, ob das immer an den Arbeitern lag. Nach zwei Stunden herumsitzen meinte er, ich wäre jetzt entlassen und hätte bis 6 Uhr abends frei, da nichts zu tun wäre. Später tanzte Leslia an und schien auf einmal wieder zuckersüß zu sein.

Am Nachmittag erkundete ich den Strand und das Örtchen Popoyo, das eigentlich nur aus ein paar Hostels und Restaurants besteht. Die Straßen wirkten wie ausgestorben. Anscheindend ist nur in unserem Hostel wirklich was los. Die Strände sind wunderschön und großteils auch menschenleer.
Später schnappte ich mir Leslia nochmals und bat sie mir doch bitte den Ablauf ein wenig zu erklären, da es sonst schwer sei für mich irgendwas zu arbeiten. Das tat sie dann auch bereitwillig.

Am Abend ging es ziemlich stressig zu. Wir hatten 20-30 Gäste, die alle ordentlich tranken und schmausten. Der Koch und ich waren die einzigen, die wirklich arbeiteten. Aber ich muss sagen, dass es mir so lieber ist, als herumzustehen und nicht zu wissen, was man tun sollte. Teilweise war es wirklich sehr stressig, dann half auch Leslia aus. Diese Frau ist im Stress wirklich unerträglich. Doch danach war sie wieder zuckersüß, steckte mir Trinkgeld zu und lobte mich für meine Arbeit - Na da schau her! Vielleicht werden wir zwei ja doch noch warm.

Für den heutigen Morgen war geplant, dass ich den Schuppen schon alleine schmeiße: Frühstück servieren, Check-in, Check out und Allfälliges. Ach, wie war das schön, wenn einem nicht immer ein gestresstes Nervenbündel auf die Finger schaut. Dafür hatte ich den Koch am Hals, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sich in Abwesenheit der Chefitäten an mich heranzumachen. Man muss anmerken, dass er äußerst gut aussehend ist,  jedoch gerade einmal 20 Jahre alt. So hatte ich also einen entspannten Vormittag. Ab 11 Uhr konnte ich einen freien Nachmittag genießen. Da es schon seit Stunden regnete beschloss ich, dass der perfekte Augenblick für einen Barfuß-Strandlauf war. Bei Sonnenschein ist es nämlich eindeutig zu heiß. Glaubt mir, dass hat richtig gut getan. Es gibt nichts Schöneres als bloß im Bikini bekleidet und barfuß im Regen den menschenleeren Strand entlangzulaufen, während rießige Wellen ans Ufer donnern und zur Abkühlung ins Wasser zu springen. Es waren zwar nur gute 5km, aber wenn man bei jedem Schritt im Sand versinkt, ist das gleich doppelt so anstrengend. 
Am Abend heißt es wieder rackern ;)

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