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Montag, 11. November 2024

Das verbotene Land Südamerikas


Flughafen Madrid, Spanien

Mit meinen zwei Glücksschweinchen ging es gestern los zum Flughafen in München. Von dort flog ich erstmal nach Madrid, wo ich eine Nacht Zwischenstopp machte. Nächster Halt: Caracas ;)

Das Dilemma mit Venezuela 

Man mag es kaum glauben, aber schwuppdiwupp ist mein Arbeitsjahr schon wieder vorüber. Auch diesmal wird es wieder ein sehr exotisches Reiseziel werden: Venezuela. Das Land hat zugegebenermaßen nicht den besten Ruf. Das ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Zum einen hat es eine hohe Kriminalitätsräte (Raubüberfälle, Entführungen, Überfälle, etc.). Zudem leidet die venezolanische Wirtschaft seit Jahren unter Hyperinflation, was dazu führt, dass alltägliche Güter knapp und teuer sind und die Infrastruktur nicht im besten Zustand ist. Dazu kommen nicht funktionierende Geldautomaten, was zur Folge hat, dass man am besten genügend Bargeld dabei hat und das vorzugsweise in US-Dollar, da die venezolanischen Bolivares nichts mehr wert sind. Daraus resultiert natürlich auch eine sehr schwache touristische Infrastruktur. Es ist schwer, erschwingliche Unterkünfte zu finden, es gibt wenig verlässliche Transportoptionen, usw. All das toppen dann noch korrupte Beamten. Reisende, die kürzlich in Venezuela waren, haben mir tatsächlich erzählt, dass so gut wie alle Einheimischen extrem freundlich und hilfsbereit waren. Die einzigen vor denen man wirklich Angst haben müsse wäre die Polizei. Das klingt natürlich wie ein schlechter Witz, ist aber wirklich so. Die Polizeipräsenz im Land ist sehr hoch und bei jeder Gelegenheit möchten sie das Gepäck durchsuchen, wobei sie sich erhoffen dabei Geld oder sonstige wertvolle Gegenstände zu finden. Deshalb ist es extrem wichtig Wertsachen gut zu verstecken. 

Man darf aber natürlich nicht vergessen, dass die Medien mit Vorliebe negative Berichterstattung betreiben. Nachdem ich mich mit ein paar ehemaligen Backpackern ausgetauscht habe, war ich tatsächlich sehr positiv überrascht. Viele bezeichneten Venezuela sogar als ihr Lieblingsland in Südamerika, da es so wild und unberührt ist. 

Warum möchte ich also dorthin? 

Das ist die große Frage. Wer meine Reisen schon länger verfolgt, der weiß natürlich, dass je exotischer und untouristischer ein Land ist, desto mehr zieht es mich da hin. Aber das ist keineswegs der einzige Grund. In Venezuela gibt es eine atemberaubende und sehr vielfältige Natur. Angefangen vom Amazonas-Regenwald, über karibische Traumstrände bis hin zu den imposanten Bergwelten der Anden und der Gran Sabana. Man kann Bergsteigen in Hochgebirgslandschaften, unentdeckte Strände erkunden und traditionelle Dörfer besuchen. Nicht zu vergessen die reiche Tierwelt: Wasserschweine, Ameisenbären, Flussdelfine, Anakondas, Kaimane, Gürteltiere und noch vieles mehr kann man mit viel Glück zu Gesicht bekommen. 

Da das Land weitgehend vom internationalen Tourismus verschont bleibt, hat es seine authentische Kultur bewahrt. Man kann also indigene Gemeinschaften besuchen und traditionelle Bräuche miterleben, ohne dass man das Gefühl hätte es wäre nur eine Touristen-Show. Und ich glaube es gibt nichts, was mich mehr stört, als solche Touri-Hotspots. 

Immer wieder höre ich auch wie unglaublich gastfreundlich die Venezolaner sind. Besucher werden grundsätzlich mit offenen Armen empfangen. Viele Einheimische sind stolz auf ihr Land, und freuen sich Reisenden Kultur und Land zu zeigen. 


Im Moment sitze ich bei meinem letzten europäischen Cappuccino am Flughafen Madrid. In einer Stunde ist es Zeit für das Boarding. Der Flughafen hier ist riesig und ich war tatsächlich froh, schon fünf Stunden vor Abflug von meinem Hostel "Hostelfly" losgestiefelt zu sein. Von dort aus ist der Flughafen zu Fuß in 15 Minuten erreichbar - zumindest die Terminals 1-3. Zum Terminal 4 fährt ein kostenloser Shuttlebus, den ich nach ein bisschen Herumfragen dann auch gefunden habe. Obwohl der 8-Mann-Schlafsaal im Hostel ganz okay war, habe ich das Gefühl nicht besonders viel geschlafen zu haben. 

Ich muss zugeben, dass ich durchwegs ein bisschen aufgeregt bin. Obwohl ich seit Jahren regelmäßig reise, ist es jedes Mal wieder ein ziemlicher Nervenkitzel. Um 17:30 Uhr (Ortszeit) sollte ich in Caracas - einer der wohl gefährlichsten Städte der Welt - ankommen. Ich hoffe, dass bei der Einreise am Flughafen alles gut geht, denn wenn man Pech hat, könnte man dort schon auf die ersten korrupten Beamten treffen. Danach muss ich schauen, dass ich den Bus ins Zentrum der Hauptstadt finde und dann natürlich noch das Zuhause meines Couchsurfing Gastgebers Rodolfo, welcher mir jedoch versicherte, dass das alles überhaupt kein Problem sei. Es bleibt spannend.


Also dann, wir hören/lesen uns vom anderen Ende der Erdkugel.


Eure Michi :)



1 Kommentar:

  1. Liebe Michi!
    Schon seit Jahren "reise" ich mit Dir in die entferntesten Flecken der Erde. Auch dieses Jahr habe ich schon immer mal wieder auf dieser Seite gecheckt wann es denn endlich wieder losgeht. Ich wünsche Dir wieder unvergessliche, aber sichere Erlebnisse und bin gespannt was Du wieder alles berichten wirst!
    Glg aus Wogroa ;) Claudia

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