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Freitag, 12. Januar 2024

Von Riesenaalen bis hin zu Robbenkolonien: Ein Roadtrip von Taupo nach Wellington

 

Nachdem ich mich am Montag von Jacqui, Trev und den 300 Milchkühen verabschiedet hatte, ging es mit dem Bus nach Taupo. Dort traf ich mich wieder mit John, dem Possumjäger. Vielleicht erinnert ihr euch, wir waren vor kurzem wandern im Kaweka Forest. Diesmal planten wir einen 4-tägigen Roadtrip von Taupo nach Wellington. 


Campen im Ruapehu Forest

Nach einem erfrischenden Zwischenstopp am Taupo-See, inklusive Klippenspringen und Pflücken wilder Pflaumen am Straßenrand, erreichten wir den Ruapehu Forest, welcher sich am Fuße des schneebedeckten Mount Ruapehu befindet. Wir sind tatsächlich irgendwo im nirgendwo angekommen. Selten verirrt sich jemand hierher und wenn dann sind es wohl meist Jäger. Nach einer kurzen Wanderung quer durchs Dickicht schlugen wir unser Nachtlager neben einem Fluss auf einer Waldlichtung auf. Es war eine sternenklare Nacht mit einer unglaublichen Sicht auf die Milchstraße. 


Im Ruapehu Forest

Das Nachtlager


Aalkampf in Pahiatua

Den nächsten Morgen startete ich mit einem Bad im eiskalten Fluss, gespeist vom Schnee des Mount Ruepehu. Das war vermutlich auch der erste wirklich kalte Fluss, den ich in Neuseeland bis jetzt erlebt habe. Unser Trip ging weiter nach Pahiatua. Es handelt sich um einen kleinen, recht unpopulären Ort. Und genau solche Orte haben meist die größten Abenteuer parat. Unsere Unterkunft befand sich außerhalb des Zentrums an einem kleinen Bach. Ich konnte es kaum glauben was für gigantische Aale sich dort tummelten. Obwohl ich eigentlich noch eine Rechnung offen hatte mit diesen Ungetümen - ihr erinnert euch vielleicht an mein Mondscheinbad im Fluss, wo mich ein Aal in den Fuß gebissen hatte -  beschlossen wir sie mit etwas Fleisch zu füttern. Kurz darauf wurden wir Beobachter eines spektakulären Aal-Kampfes. Zwei dieser Tiere gerieten aneinander, als sie sich um ein Stück Wurst stritten - ein Spektakel sondergleichen!


Das hier ist Eli, der Sieger des Aal-Kampfes

Wir besuchten noch die TUI-Brauerei im Ort


Abendessen


Ein Früchteparadies in Featherstone

Das nächste Ziel sollte Featherstone sein. Wir übernachteten auf einer kleinen Farm, welche von Aprikosen-, Grapefruit- und Zitronenbäumen umgeben ist, von denen wir uns nach Belieben eindecken durften. Das Highlight war wieder einmal ein Fluss - glasklares Wasser und eine ziemlich angenehme Temperatur luden bei den sommerlichen Temperaturen natürlich zum Planschen ein. Diesmal sogar ohne Riesenaale. 



Cape Palliser - "Paua" Jagd und stinkende Robben

Am Freitag Vormittag ging es dann noch an den südlichsten Punkt der Nordinsel: Cape Palliser. John offenbarte mir dort die Kunst des Paua (auch Regenbogen-Abelone genannt) Sammelns. Es handelt sich dabei um eine Meeresschnecke, die ihren Namen von den Maori bekommen hat. Paua ist eine neuseeländische Delikatesse und kommt tatsächlich auch nur dort vor. Ihre Schale schillert im Inneren in Regenbogenfarben. Ausgestattet mit einem Messer und Schnorchelausrüstung machten wir uns auf die Jagd. Wir konnten stolze 13 Stück ergattern. Als dann ein aufdringlicher Krebs versuchte uns unser Mittagessen zu stehlen, landete dieser kurzerhand auch im Gaskocher. Somit hatten wir eine richtige Luxus-Mahlzeit: Paua gekocht im Meereswasser, dazu Krebs - ebenso in Meerwasser gegart und mit frischem Zitronensaft serviert. Trotz Johns zwiespältiger Meinung über die Paua Konsistenz fand ich unser Mittagsmenü köstlich. 


Neben dem Krebs versuchte übrigens auch noch dieser Seestern unser Mittagessen zu klauen

Hier sieht man die Paua mit ihrem schwarzen Fleisch

Die regenbogenfarbene Innenseite der Paua-Schale

Mittagessen Deluxe


Gut gestärkt ging es weiter zum Leuchtturm am Cape Palliser, wo ich endlich zum ersten Mal im Leben Robben in freier Wildbahn sehen konnte. Ihr ziemlich penetranter Geruch kündigte sie an bevor wir sie sehen konnten. Es tummeln sich ganze Robbenkolonien auf dem felsigen Strand. Es war ein herrliches Schauspiel den Tieren beim Herumtollen zuzusehen. Allerdings sollte man gebührendem Abstand einhalten, um einer möglichen Attacke zu entgehen. Kaum zu glauben, aber Robben können sich ziemlich schnell bewegen und gefährliche Bissverletzungen zufügen, wenn sie sich bedroht fühlen. 





Der Leuchtturm am Cape Palliser


Das war dann auch schon der letzte Stopp unseres gemeinsamen Roadtrips - natürlich mit einer Extraportion Alien-Geschichten während der langen Fahrten ;)

John setzte mich am Stadtrand von Wellington ab und machte sich wieder auf den Weg nach Hause, während ich für zwei Tage die Stadt erkunden werde, bevor es dann mit dem Flugzeug weiter nach Queenstown auf der Südinsel Neuseelands geht. 


Bis bald!


Eure Michi :)




=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos vom Roadtrip <=



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Cape Palliser und den Robben <=






1 Kommentar:

  1. Deine Fotos sind großartig! Du hattest ein tolles Abenteuer! Ich liebe auch die Natur und würde gerne an einen solchen Ort gehen, mit wunderbaren Ausblicken abseits der Menschen.

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