Nachdem ich mich von Kuri und Rappo verabschiedet hatte, führte mich mein Weg erneut nach Queenstown. Es ist ja nicht so, dass ich die Stadt so schön finde - im Prinzip ist sie mir viel zu touristisch - aber sie ist auf alle Fälle ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Liam holte mich von der Bushaltestelle ab und es ging erstmal in ein Burger-Restaurant. Dort erzählte er mir von seiner speziellen Fleisch-Diät. Sein Arzt hätte ihm diese wegen Rückenschmerzen empfohlen und Liam schwört tatsächlich darauf, dass es ihm seitdem viel besser ginge. Die Neuseeländer sind schon ein spezielles Volk mit einer ordentlichen Prise Verrücktheit. Jeder hat irgendwie so seine ganz eigenen Lebenseinstellungen. Der eine hat ein Lalaland, für den anderen ist die Erde flach und der nächste isst nur Fleisch.
Die Nacht verbrachte ich im Gästezimmer von Liams Haus mit einer traumhaften Aussicht über Queenstown.
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Die Aussicht von Liams Haus über Queenstown |
Vom Dschungel zum Gletscher: Der Earnslaw Burn Track
Da die Wettervorhersage für das Wochenende alles andere als gut aussah, beschlossen wir nur eine 2-Tageswanderung zu machen. Es sollte der Earnslaw Burn Track werden. Wir starteten am Donnerstag kurz nach Mittag. Die ersten Stunden ging es durch einen dichten Regenwald. Es war ziemlich matschig. Da wir am Abend ein Lagerfeuer machen wollten, sammelten wir noch Feuerholz. Das machte den ohnehin schon recht schweren Rucksack natürlich nicht unbedingt leichter. Doch die Anstrengungen wurden mit einem atemberaubenden Blick auf den Gletscher belohnt. Während einer kurzen Mittagspause entschied ich mich spontan, in den eiskalten Gletscherfluss zu springen.
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Mittagspause :) |
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Vollbepackt mit Brennholz |
Gegen 17 Uhr fanden wir den perfekten Zeltplatz mit einer super Aussicht. Es waren noch ein paar andere Wanderer mit Zelt unterwegs, aber da das Tal so weitläufig mit vielen Kurven ist, waren diese außer Sicht- und Hörweite. Wir bauten unser Nachtlager auf, ließen unsere Sachen da und wanderten bis zum Ende des Tales. Diesmal aber barfuß, da der Weg immer sumpfiger wurde und es somit unmöglich war, die Schuhe trocken zu halten. Am Ende kamen wir zu imposanten Felswänden, an denen Wasserfälle in die Tiefe stürzten - eine beeindruckende Kulisse. Wir kletterten noch ein bisschen die Felsen hoch bis wir zum ersten Schnee kamen.
Der Abend wurde ziemlich kalt. Bereits am Rückweg zum Zelt froren uns fast die Zehen ab. Wir wärmten uns ein Weilchen am Lagerfeuer, während das Süppchen im Gaskocher kochte. Dann begann es leicht zu regnen, also ging es ab in den Schlafsack.
Es hat die ganze Nacht leicht genieselt. Das mit dem Schlafen funktionierte leider nicht so wie erhofft. Das lag vermutlich an meinem Schlafsack mit einer Komforttemperatur von +12°C. Die Außentemperatur war jedoch geschätzt gerade mal so über dem Gefrierpunkt. Der nächste Morgen startete bewölkt aber zum Glück kein Regen mehr. Wir stapften die ersten Kilometer wieder barfuß durch die mittlerweile noch matschigere Sumpflandschaft.
Um 14 Uhr waren wir wieder beim Auto. Wir machten einen kurzen Stopp bei Liams Haus in Queenstown. Nach einer wohltuenden Dusche schlug er vor, dass wir nach Hawea zu seinem Bruder fahren könnten. Gesagt getan.
Erkundungstour und Sauna am See in Wanaka
In Hawea erwartete uns wieder regnerisches Wetter, aber wir ließen uns nicht unterkriegen. Gemeinsam mit Liams Bruder und dessen Freundin entschieden wir uns nach Wanaka zu einer Sauna direkt am See zu fahren. Die Hitze in Kombination mit der Abkühlung im See war das perfekte Schlechtwetter-Abendprogramm.
Am Samstag cruisten wir ein bisschen mit den Auto durch die traumhafte Gegend entlang der wunderschönen Bergstraßen. Dazwischen unternahmen wir zwei kleinere Wanderungen und sprangen nochmals in den See - diesmal sogar bei Sonnenschein.
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Roadtrip rund um Wanaka |
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Relaxen am Lake Wanaka |
Am Sonntagmorgen musste Liam zurück nach Queenstown. Ich kam noch eine Nacht in einem Hostel in Wanaka unter. Heute sollte es für mich in Richtung Westküste gehen. Mein nächstes Ziel heißt Franz Josef.
Eure Michi :)
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