Enter your keyword

Donnerstag, 31. August 2023

Goodbye Phillippinen

 

Manila, Philippinen


Viel Unglück im Glück

Nachdem ich vor ein paar Tagen extra noch den Busbahnhof in Baler aufgesucht habe, um nachzufragen ob der aktuelle Busfahrplan stimmt, bestätigte mir dies die nette Dame dort am Schalter. Sie meinte nur, ich sollte mindestens eine Stunde vorher da sein. Ich machte mich also gestern gegen halb 9 am Morgen mit einem Tricycle auf zum Busbahnhof. Geplante Abfahrt des normalen Busses (es gibt auch einen etwas teureren Deluxe-Bus, der laut Plan aber erst am Nachmittag fährt) wäre um zehn. Kaum angekommen, ruft mir ein Mann zu: "Manila? Manila?" Er stand neben dem bereits gestarteten Deluxe-Bus und schien es ziemlich eilig zu haben. Wow, da hatte ich ja richtig Glück. Aber wie sich im Verlauf des Tages herausstellen sollte, folgte auf dieses Glück recht viel Unglück. 

Das Phänomen mit der Klimaanlage in gewissen "Dritte-Welt" Ländern

Der Deluxe-Bus hatte super bequeme Sitze und war auch nur zur Hälfte voll. Zudem sollte er eine Stunde schneller sein als der normale Bus, da er keine Pausen macht. Und des Beste: Es gibt eine Toilette an Board. Wir starteten auch sogleich. Ich staunte nicht schlecht als die Temperaturanzeige draußen 34 °C anzeigte und hier herinnen frostige 16 - 17 °C. Ich hatte mir zum Glück eine Fleecejacke eingepackt. Trotzdem fror ich mit meiner dünnen Hose und den nackten Füßen. Die anderen Fahrgäste waren schon gewappnet und hatten Winterjacken, dicke Socken und teilweise sogar Handschuhe dabei. Ich erinnerte mich zurück an die Busfahrten in Südamerika - z.B. in Kolumbien - dort handhaben sie das mit der Klimaanlage genau gleich. Es gibt scheinbar nur zwei Einstellungen: Kaputt oder Maximum. Kann mir vielleicht einmal irgendjemand erklären was es mit diesem Phänomen auf sich hat, dass ich gewissen "Dritte Welt" Ländern die Klimaanlage so stark aufgedreht wird? Vor allem sind diese Menschen hier eigentlich super heiße Temperaturen gewohnt. 

Kein Wasser, kein Strom, kein Obst & Gemüse

Nach gut sieben Stunden frostiger Busfahrt kam ich in Manila an. Ich bestellte mir ein Grab-Taxi zu meiner AirBnB Unterkunft. Das Verkehrschaos war wieder einmal eine ordentliche Geduldsprobe. Für nur wenige Kilometer brauchten wir eine ganze Stunde. Meine Unterkunft befand sich im 35. Stockwerk (von 50) eines Hochhauses. Die nächste Geduldsprobe war das Warten auf den Lift. Unmengen von Menschen standen an. Da braucht es schon mal 20 Minuten bis man von unten in die gewünschte Etage kommt. Eigentlich hätte ich liebend gerne eine Treppe genommen. Es gibt aber nur eine Notfall-Feuertreppe, die man nicht benutzen darf. Im Zimmer angekommen bemerkte ich, dass kein Wasser aus dem Wasserhahn kam. Ich schrieb meinem Gastgeber eine Nachricht. Er entschuldigte sich und versprach später vorbeizukommen. Als er eine halbe Stunde später da, war meinte er das Wasser sollte gleich wieder funktionieren. Ein paar Minuten später war zusätzlich noch der Strom weg. Wieder schrieb ich ihm. Er würde sich darum kümmern. Okay. Es verging eine schier endlose Zeit des Wartens. Plötzlich war der Strom wieder da. Wasser aber noch nicht. Wieder schrieb ich ihm. Er würde gleich schauen was da los ist. Ich beschloss in der Zwischenzeit was zum Essen zu suchen. Ich hatte riesen Lust auf Gemüse. Doch es scheint so als würden die Filipinos nur Fleisch und Fast Food essen. Nicht einmal im Supermarkt fand ich Gemüse. Es wurde also wieder einmal ein Nudel-Fertiggericht. Was haben wir doch zu Hause für einen Luxus eine so große Auswahl an gesunden Lebensmitteln zu haben. Zurück im Zimmer angekommen ging nun auch das Wasser wieder. Ich traf meinen Gastgeber noch einmal und er entschuldigte sich vielmals für die Unannehmlichkeiten. Später fiel dann das WLAN aus. Ich schrieb ihm noch einmal eine Nachricht. Er würde sich darum kümmern. Das Ende der Geschichte ist, dass das WLAN dann heute Morgen wieder kam, dafür aber das Wasser wieder weg war. Ganz ehrlich: Manila ist nicht meine Stadt! Das Essen, das Verkehrschaos, diese schrecklichen Hochhäuser... 


Der Ausblick aus meinem Zimmer

Ein nie endendes Disaster

Heute Nachmittag habe ich mir dann nach all dem Verdruss eine zweistündige Massage gegönnt. Es war ein Traum! Bezahlt habe ich dafür umgerechnet 16 Euro. Danach ging das Disaster aber weiter. Ich habe mit meinem Gastgeber abgemacht, dass ich ihm ein bisschen mehr bezahle und dafür bis am Abend das Zimmer nutzen darf. Er versprach mir bis dahin auch eine Lösung wegen des Wassers gefunden zu haben. Der Gute wartete schon vor meiner Tür. Er bot mir an zu helfen alle meine Sachen zu packen und in ein anderes Zimmer umzuziehen in dem das Wasser funktioniert. Das fand ich etwas kompliziert und fragte, ob ich nicht einfach im anderen Zimmer duschen könne und meine Sachen hier lasse. Gut, er möchte mir "kurz" das andere Zimmer zeigen. Womit ich nicht gerechnet habe ist, dass wir ja nun wieder den Aufzug benutzen müssen und das alles ewig dauert. Eine gute halbe Stunde verging. Mir platzte nun endgültig der Geduldsfanden. Ich müsse schon bald zum Flughafen, ich könne nicht Stunden damit verbringen mit dem Aufzug hier auf und ab zu fahen. Er solle mir doch bitte einfach einen Kübel Wasser ins Zimmer stellen, das würde mir reichen mich zu waschen. Er bemerkte wohl, dass meine Geduld am Ende war und versuchte mich mit ein paar beschwichtigenden Worten zu beruhigen. Er hole sofort Wasser. Gut. Es verging wieder recht viel Zeit bis es an der Tür klopfte. Mein Gastgeber stand mit einem breiten Grinsen vor mir und streckte mir ein Abschiedsgeschenk entgegen: Ein "I love Philippines" T-Stirt, einen Schlüsselhänger und eine kleine Holzfigur. Zusätzlich fügte er noch an, dass das Wasser in meinem Zimmer nun wieder gehe. Tatsächlich! Ich bedankte mich herzlich und entschuldigte mich für meine Ungeduld. Ich Nachhinein musste ich herzlich über mich selber lachen. Typisch unsere westliche Ungelduld und unser Perfektionismus. Tja, daran kann ich auf alle Fälle noch arbeiten ;)

Noch eine wichtige Anmerkung: Die Filipinos benutzen kein Toilettenpapier. Es gibt weder in den Unterkünften noch in den Restaurants WC-Papier. Wenn man also nicht mit Wasser bzw den Popoduschen zum Sauermachen zurecht kommt, sollte man unbedingt immer eine Klopapierrolle dabei haben. 

Ich freue mich nun schon wirklich auf meinen Abflug heute Abend nach Papua-Neuguinea (PNG). In etwa einer halben Stunde geht's schon ab zum Flughafen. Dort treffe ich dann Carolin. Um 23:30 Uhr ist Abflug. Ankunft in Port Moresby, der Hauptstadt von PNG: 7 Uhr morgens. Das wird also wieder eine schlaflose Nacht. 


Eure Michi :)







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Über Kommentare, Fragen, Wünsche & Anregungen freue ich mich immer sehr :)