Baler, Philippinen
Baler |
Eine lange Anreise
Manila - nicht meine Lieblingsstadt
... das habe ich schon gleich in den ersten Minuten nach meiner Ankunft beschlossen. Das Verkehrschaos ist einfach unglaublich. Zudem fing der Donnerstag Morgen nicht sonderlich rosig an. Nachdem ich über 10 Stunden am Stück geschlafen hatte, fühlte ich mich wieder halbwegs lebensfähig. Die erste böse Überraschung kam als ich ins Badezimmer (+ Toilette) wollte: Die Türe ging nicht auf! Scheinbar habe ich es geschafft die Türe von innen abzuschließen, wodurch sie nun von außen nicht mehr zu öffnen ging. So etwas ist wohl nur bei philippinischen Türen möglich. Da ich keinen Schlüssel hatte, informierte ich meine Gastgeberin über das Geschehnis. Sie meinte, sie würde mir sogleich jemanden mit einem Schlüssel vorbei schicken. "Sogleich" bedeutete in dem Fall mehrere Stunden. Während des Wartens bemerkte ich noch, dass ich Schnupfen von der Klimaanlage bekommen hatte. Um mir die Zeit zu vertreiben, wollte ich in meinem E-Book lesen. Ich suchte wie eine Verrückte, doch es kam nicht zum Vorschein. Die einzige Erklärung dafür ist, dass ich es aufgrund akuter Übermüdung im Flugzeug liegen lassen habe. Tja, das fängt ja gut an...
Als dann endlich die Badezimmertüre geöffnet war, konnte ich meinen Tag starten. Die Mission sollte sein einen Bus für Morgen zu finden. Es geht dann nämlich an die Küste nach Baler. Darauf freute ich mich schon riesig. Den Busbahnhof fand ich problemlos. Dort teilte man mir jedoch mit, dass auf den Philippinen ein verlängertes Wochenende anstand und deshalb die komfortableren und schnelleren Busse bereits ausbucht wären. Es gäbe aber auch reguläre Busse, die jedoch nur in der Nacht fahren. Man kann sie nicht reservieren. Der letzte fährt um sechs Uhr morgens, ich sollte aber unbedingt schon um fünf da sein, um noch einen Platz zu bekommen.
Manila Streetlife |
Das Beste an diesem Tag war das Abendessen: Pomelo-Salat mit Shrimps (ich liebe Pomelos!) |
Die Fahrt nach Baler
Heute - Freitag - Morgen klingelte mein Wecker also wieder einmal viel zu früh, nämlich um vier Uhr morgens. Geschlafen habe ich geschätzt zwei Stunden. Der Jetlag ließ mich bis fast zwei Uhr nachts nicht in den Schlaf finden. Ich stand also wieder einmal völlig neben den Schuhen. Da man nachts in der Gegend hier nicht herumspazieren sollte, buchte ich mir über die App ein "Grab" Taxi. Das funktionierte problemlos und kostete für die 15-minütige Fahrt gerade mal 90 Pesos (= 1,50€). Ihr werdet es nicht glauben was mir dann am Busbahnhof gesagt wurde: Für heute gibt es keine Busse mehr nach Baler. Der 6 Uhr Bus sei heute außerordentlich schon um drei Uhr abgefahren (???). Aber gut, auch solche Situation kenne ich zur Genüge aus Reisen am afrikanischen Kontinent. Und für jedes neu aufgetauchte Problem, taucht meistens genauso schnell eine Lösung auf. Ich fragte ein paar Leute, die am Busbahnhof herumstanden, ob sie wüssten wie ich denn nach Baler kommen könnte. Da winkte mich ein älterer Herr zu sich und zeigte auf einen kleinen Minibus. Dieser würde zufällig jetzt in dem Moment nach Baler abfahren. So schnell ich konnte lief ich auf das Gefährt zu. Und siehe da: es war noch ein Platz frei. Leider zwar etwas teurer als die Busse, aber das war mir jetzt ziemlich egal. Für 1.000 Pesos (= 16 €) wurde ich die nächsten sieben Stunden nach Baler gefahren. Einer der Mitfahrenden lud mich auf "Taho" - ein typisch philippinischer, warmer Tofupudding mit süßer Sauce - ein. Super lecker! Auf der Fahrt ging es mir nicht sonderlich gut. Der Schlafentzug machte mir zu schaffen und später die nie zu enden scheinenden Kurven. Zeitweise wurde mir richtig schlecht. Zum Mittagessen hielten wir an einem kleinen Restaurant. Es gab Reis mit einer Sauce aus Linsen und Schweinefleisch für 83 Pesos (= 1,35 €). Danach ging es meinem Magen erstaunlicherweise etwas besser.
Angekommen in meiner paradiesischen Bambushütte
Um 13 Uhr bin ich dann endlich in Baler angekommen. Die Klimaanlage im Minibus war so kalt, dass ich die ganze Fahrt über fror. Kaum ausgestiegen, war ich innerhalb von Sekunden schweißüberströmt. Es zeigte aktuell 33 Grad hier an, fühlte sich aber viel, viel heißer an, was wohl an der hohen Luftfeuchtigkeit liegt. Das gängigste Fortbewegungsmittel hier im Ort sind die sogenannten "Tricycles" = motorisierte Dreiräder bzw ein Motorrad mit Beiwagen. Sie sind überall zu finden und super günstig. Man bezahlt 20 Pesos (= 32 Cent) für eine Ortsfahrt. Um in meine Unterkunft zu gelangen probierte ich so ein Gefährt sogleich aus.
Meine allererste Tricycle Fahrt |
Als ich das dschungelähnliche Grundstück meiner Unterkunft betrat, waren die Strapazen der letzten Stunden und Tage sogleich vergessen: Ich bin im Paradies gelandet. Inmitten dieses kleinen Urwaldes steht meine idyllische Bambushütte. Ich werde die nächsten fünf Tage hier verbringen, bis es dann zurück nach Manila und weiter nach Papua-Neuguinea geht. Aber jetzt ist es erstmal Zeit zum Abschalten und Relaxen.
Meine Bambushütte hier in Baler |
Ein wohlverdienter "Iced-Latte" mit paradiesische Ausblick |
Am Nachmittag besuchte ich noch den lokalen Fischmarkt |
Im Moment kämpfe ich mit den Moskitos und hoffe, dass mir sämtliche von diesen Tieren übertragbaren Tropenkrankheiten erspart bleiben!
Bis bald!
Eure Michi :)
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