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Sonntag, 26. Dezember 2021

Angekommen in Karatina bei Margaret und ihren Kids

 

Karatina, Kenia

Am Donnerstag Morgen verabschiedete ich mich von Robert und seiner Familie. Für mich sollte es weitergehen nach Karatina, eine kleine 6.000-Einwohner Stadt, nur 1,5 Fahrtstunden von Nanyuki entfernt. Ich glaube ich habe es schon erwähnt, dass ich hier eine Dame namens Margaret für etwa eine Woche unterstützen werde. Sie arbeitet mit Kindern, die eine geistige Behinderung haben. 


Die Matatufahrt gestaltete sich komplikationslos. Margaret holte mich vom Busbahnhof in Karatina ab. Sie erzählte mir, dass sie Sorge für über 20 Kinder tragen würde. Da aber nun Weihnachten vor der Türe steht, werden die Kinder für zehn Tage nach Hause fahren. Die meisten von ihnen haben nämlich noch Familien, nur wissen diese leider oft nicht wie sie mit den Kindern umgehen sollen, bzw diese in den Alltag integrieren können. Margaret meint, dass es ihnen hier unter ihresgleichen viel besser ginge. Einige der Kids sind Waisen, sie kommen über Weihnachten in Pflegefamilien. 


Herzlicher Empfang in Karatina

Als ich ankam, rannten die Kinder auf mich zu und kreischten vor Freude. Sie begannen ausgelassen zu tanzen und singen. Was für ein schöner Empfang! Nur schade, dass sie heute alle fortgehen werden. Langsam trudelten auch die Mütter und Geschwister der Kinder ein. Es gab ein leckeres gemeinsames Mittagessen, zudem tauschten sie sich noch darüber aus, was in dem Jahr gut lief und wo Verbesserungsbedarf liegt. 


Margaret hat in Karatina ein wunderschönes Zuhause für Kinder mit geistiger Behinderung geschaffen


Ich lernte auch Liz aus der USA kennen. Sie ist genauso wie ich hier, um Margaret bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Liz ist bereits eine ganze Woche da. Die Frage, die wir uns nun stellten, war bloß: Was genau würde unsere Arbeit sein, wenn die Kinder fort waren? Wie sich herausstellte war es unsere einzige Aufgabe Margaret Gesellschaft zu leisten. Sie hat nicht wirklich etwas zu tun für uns. Ein gratis Urlaub, sozusagen. Ich unternahm ein paar kleine Erkundungspaziergänge in der Gegend. Karatina ist dafür bekannt, sehr fruchtbar zu sein - hier wächst wirklich fast alles: Kaffee, Tee, Bananen, Mangos, Avocados, Baumtomaten, Macadamianüsse, ... und natürlich Mais, um das heißgeliebte Ugali zuzubereiten. Ich muss sagen, dass ich mittlerweile an einem Punkt angekommen bin, wo mir das Ugali und der Reis tatsächlich ein bisschen zum Hals raushängt. Mein Körper lechzt nach  Gemüse und einfach mal etwas Abwechslung. Nur ist das leider schwer, wenn man bei einheimischen Familien wohnt, da diese auf ihre lokale Kost schwören.


Weihnachten

Am Heiligen Abend wurde tatsächlich ein kleines Ziegenbaby geboren. Was für ein schönes Weihnachtsgeschenk! 


Am Heiligen Abend hat eine von Margarets Ziegen ein Baby bekommen :)


Am Weihnachtstag fuhren wir mit Margaret und ihrem Bruder Ken quer durch die Gegend, um Verwandtenbesuche zu machen. Insgesamt waren es vier oder fünf verschiedene Familien, ich weiß es schon gar nicht mehr so genau. So richtig in Weihnachtsstimmung kamen Liz und ich dabei nicht. Die meisten Zeit saßen wir im Auto oder auf irgendwelchen Sofas bei Leuten daheim, von denen wir nicht verstehen konnten, worüber sie redeten. Das Highlight war wohl, als eine uralte, demente Frau im Garten bei einer Familie von Margaret uns lautstark grölend irgendwelche Lieder trällerte. 


Am Weihnachtstag waren auffällig viele Mopeds mit lebenden Ziegen oder wie hier sogar mit einer lebenden Kuh unterwegs. Es handelt sich dabei wohl um den Weihnachtsbraten zur Feier des Tages ;)


Ansonsten muss ich sagen, dass Margaret ein super komfortables Haus hat - mit Strom, Warmwasser, Gasherd, einer dicken Matratze, genügend Decken und noch vielen anderen Annehmlichkeiten, die ich in der letzten Woche nicht wirklich hatte. Es ist bloß so, dass wenig zu tun ist hier und ich meinem Aktivitätendrang nur schwer nachkommen kann. Ich werde deshalb vermutlich Anfang der Woche weiterreisen. Eventuell nochmals nach Nairobi, da ich es online irgendwie noch nicht ganz hinbekommen habe, mein Visum zu verlängern. In dem Fall muss ich wohl persönlich zur Einwanderungsbehörde. 




=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Karatina <=









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