Enter your keyword

Montag, 19. Juni 2017

Wandern um Potosí: Laguna San Sebastian


Habe ich schon erwähnt wie fürchterlich kalt es hier in Potosí ist? Mein Handy zeigt mir gerade -5°C an. Heizungen gibt es hier im Hostel keine. Gestern pflückte ich mir ein  paar Eukalyptus-Blätter, woraus ich mir vorhin leckeren Tee machte. Ansonsten gibt es nicht viele Möglichkeiten sich zu wärmen.

Heute war ich wieder einmal wandern. Die Einheimischen beim Fest gaben mir nämlich ein paar schöne Trekking Tipps. Ich beschloss zu einem kleinen See namens Laguna San Sebastian zu wandern. Diese ist vom Ortskern von Potosí gut zu erreichen. Zuerst ging es quer durch den Ort. Später wurde der Weg immer steiniger, aber sehr schön und auch nicht allzu steil. Auf etwa 4.500 m ist die Luft nämlich schon um einiges dünner, aber mittlerweile bin ich doch schon drei Wochen lang auf über 3.800 m und somit merke ich von der Höhe - bis auf leichte Kurzatmigkeit - nicht mehr viel. Dafür aber von der Sonne! Die ist hier unheimlich stark - Kopfbedeckung und Sonnencreme sind Pflicht.



Mir kam keine Menschenseele entgegen. Wie ich doch diese idyllische Ruhe liebe. Dank Handy-GPS verläuft man sich zum Glück auch nicht so leicht. Am Wegrand grasten jede Menge Lamaherden. Niedlich diese Tierchen, vor allem, da sie immer so neugierig schauen. Dann kam ich an einigen Ruinen vorbei. Ich begann sie zu erkundschaften. Sie sahen relativ antik aus. Als ich später bei den Einheimischen nachforschte, meinten diese, dass die Ruinen wohl aus dem Jahr 1550 n.Ch. stammen - wow!

ich entdeckte einige antike Ruinen auf meiner Wanderung



Nach etwa zwei Stunden erreichte ich die erste Lagune. Es ging ein wunderschönes Tal entlang. Insgesamt gibt es derzeit drei Lagunen, aber nun ist auch Trockenzeit, könnte sein, dass diese sich in der Regenzeit zu einer einzigen vereinigen. Auf schmalen Steinpfaden wanderte ich noch etwas hinauf. Plötzlich konnte ich einen grell pinken Flamingo über mir entdecken. Er ließ sich hinab zur Lagune und versuchte wohl ein paar Fische zu fangen. Ich machte es mir neben einer grasenden Lamaherde auf einer großen Felsplatte gemütlich.

Die Laguna San Sebastian, dahinter sieht man den Minenberg "Cerro Rico"




Schnee






Es wären von hier aus noch jede Menge Wanderungen möglich - entweder zu weiteren Lagunen oder auf Bergspitzen. Da ich recht spät gestartet bin, machte ich mich aber nach einem kleinen Siesta auf den Rückweg. Was für ein schöner Tag - trotz leichtem Kater von dem Fest gestern *lach*!


4 Kommentare:

  1. Schon allein der Name Potosi weckt bei mir Fernweh. Wird dort eigentlich noch immer nach Silber gesucht?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, es wird dort nach wie vor nach Silber gesucht! Ich bekam sogar von einem Minenarbeiter eine kleine Minenführung - sehr interessant, aber andererseits auch traurig zu sehen unter welch schlechten Bedingungen sie dort arbeiten.

      Löschen
    2. Ja, es wird dort nach wie vor nach Silber gesucht! Ich bekam sogar von einem Minenarbeiter eine kleine Minenführung - sehr interessant, aber andererseits auch traurig zu sehen unter welch schlechten Bedingungen sie dort arbeiten.

      Löschen
  2. Was du immer alles so erlebst, echt der Wahnsinn. Ich finde es wirklich toll, dass du dir so viel Zeit nimmst und durch die Tipps der Einheimischen immer wieder solch untouristische Pfade erkundest. So langsam kannst du einen Reiseführer mit dem Titel "Echten Insidertipps für Südamerika -Wanderwege, die nur Einheimische kennen" rausgeben. Hut ab. Weiter so!

    AntwortenLöschen

Über Kommentare, Fragen, Wünsche & Anregungen freue ich mich immer sehr :)