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Montag, 5. Juni 2017

Die schwimmenden Inseln Uros im Titicacasee


Hab ihr gewusst, dass es Menschen gibt, die auf selbst gebastelten Inseln aus Schilf leben?


Die schwimmenden Uros Inseln

Die Uros Inseln befinden sich im Titicacasee, ungefähr 7 km vom Hafen Punos entfernt. Das Volk der Uro ist seit 1958 ausgestorben, trotzdem versuchen ihre Nachfahren einen Teil der Urkultur aufrecht zu erhalten. Im 19. Jahrhundert lebten etwa 4.000 Familien auf den Schilfinseln, heute sind es nur noch 1.500 - 2.000 Menschen. Sie sind Nachfahren der Aymara und Quetchua und leben heutzutage fast ausschließlich vom Tourismus. 

Die schwimmenden Inseln werden von Menschenhand künstlich zusammengesetzt. Ihre Bauweise ist einzigartig: Sie entstanden aus dem Nichts und wurden gänzlich aus dem elastischen Totora-Schilf geschaffen, das zur Genüge am Ufer des Sees wächst und das Leben der Uros prägt. Es ist teilweise essbar (schmeckt nach Palmherzen) und wird für Hütten, Boote und Kunsthandwerk verwendet. Die Inseln bestehen aus vielen Totora-Schichten, die immer wieder aufgefüllt werden müssen, weil sie von unten her schnell verfaulen – so ist der Boden weich und elastisch. Auf einigen Inseln sieht man Varianten der traditionell zusammengeschnürten Schilfboote. 

Meine enttäuschende Tour zu den Uro Inseln

Da die schwimmenden Uro Inseln sehr bekannt sind, plante ich diese schlussendendlich doch zu besuchen. Obwohl ich gehört hatte, dass diese relativ touristisch sind - und ihr wisst ja, dass das gar nicht mein Ding ist. Aber auf der anderen Seite machten mich diese auch neugierig.

Zuerst wollte ich sie auf eigene Faust besuchen. Ein Boot dorthin und wieder zurück kostet 10 Soles (= 2,70 Euro). Jedoch bestehen die Uros aus vielen Einzelinseln, wobei der Transport - wieder per Boot - von einer Insel zur nächsten 8 Soles (= 2,17 Euro) kostet. Der nette Inhaber meines Hostels meinte, dass es Touren dorthin gäbe für 20 Soles (= 5,40 Euro) wobei eine Abholung vom Hostel inkludiert sei. Ich ließ mir das Ganze kurz durch den Kopf gehen und sagte dann zu für die Tour. Vielleicht ist es ja eine gute Möglichkeit andere Reisende kennen zu lernen und außerdem ist preislich gesehen nicht viel Unterschied.

Ich wurde mittags um 12 Uhr vom Hostel abgeholt. Die Tour sollte drei Stunden dauern. Ich wurde zum Hafen gefahren und weiter ging es mit einem Motorboot. Ungefähr 20 andere Touristen warteten dort bereits. Oje, und ich hatte gehofft, dass wir wenigstens eine kleine Gruppe wären. Eine halbe Stunde waren wir am Boot. Die Fahrt ist wirklich sehr schön. Dort angekommen staunte ich nicht schlecht, die Inseln sind wirklich zur Gänze aus Schilf gemacht. Darauf stehen niedliche Schilfhütten. Wir stiegen bei der ersten Insel aus. Wir wurden gebeten uns zu setzen und eine einheimische Frau erzählte uns einige Fakten zu ihrem Leben hier. Anscheinend lebt die heutige Bevökerung auf den Inseln fast ausschließlich vom Tourismus. Und damit scheinen sie ordentlich Kohle zu machen, immerhin kommen täglich zig solcher Motorboote mit Touristenmassen an. Also eigentlich so gar nicht mein Ding.

eine Inselbewohnerin erklärt uns wie die Schilfinseln gebaut werden

so sieht der Boden auf den Inselnn aus; die Bewohner sind übrigens immer barfuß unterwegs




Nach einer kurzen Info wurden wir bereits zu ihren Verkaufsständen geführt und richtig bedrängt ihre anscheinend handgefertigten Accessoires zu kaufen. Es waren die selben Dinge, die man auch am Land auf den Märkten kaufen konnte, nur um das 5-fache teuerer hier. Fast alle der Touris ließen sich zu einem Kauf überreden. Ich nicht. Dann hieß es, dass wir auf die nächste Insel fahren würden. Die Insel weiter inspezieren konnten wir auch nicht, da wir wohl bloß hier waren, um zum Einkaufen bedrängt zu werden. Der Gipfel der Frechheit war, dass es hieß wir müssten für den Transport auf die nächste Insel extra zahlen: 10 Soles. All den Touristen schien das wenig auszumachen, ich persönlich fand das ganz schön frech, denn immerhin wurde mir gesagt, dass im Preis alles inkludiert sei. Der Guide meinte, ich könnte auch hier warten. Naja, so ganz alleine wollte ich hier ehrlich gesagt auch nicht herumsitzen. Als weiter. Die nächste Insel bestand nur aus einem Restaurant, wo uns ein Mittagsmenü für 20 Soles aufgedrängt wurde. Ich verneinte erneut und aß meine mittgebrachte Jause. Als alle gegessen hatten, ging es zurück auf das Festland.







Fazit: Ich wurde wieder einmal daran erinnert wie sehr ich Touren hasse. Vor allem diese hier, ist wirklich reine Touristenabzocke. Trotzdem fand ich die Gegend und die Inseln sehr schön. Auf eigene Faust wäre es wahrscheinlich nichts anderes gewesen, da die Inseln wirklich rein dazu da sind, Touristen Geld aus der Tasche zu ziehen.




10 Kommentare:

  1. Liebe Michaela,

    Eine Frage habe ich schon lange zu diesen schwimmenden Inseln am Titicaca See: sind die immer auf dem See oder ankern die auch mal am Ufer?

    Liebe Grüße,
    Monika

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    1. Also die Inseln sind immer am See, mir wurde gesagt, dass die dort irgendwie verankert sind. Zum herumrudern sind sie glaub ich zu groß *lach*

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  2. Von diesen Inseln habe ich auch schon gehört. Ich finde das total interessant, klar wenn etwas so überlaufen ist, ist es immer nervig. Dennoch würde ich auch dort hin fahren.
    Liebe Grüße aus Krakau
    Susanne

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    1. Ja, ich denke allein wegen der schönen Inseln würde es schon auszahlen diese zu besuchen. Ich war bloß etwas von der Touristenabzocke enttäuscht.
      Liebe Grüße aus Bolivien :)

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  3. Die Boote sehen ja cool aus, wie schwimmende Bananen. Dass die sich nicht irgendwie voll saugen und untergehen .... hmmmmm

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  4. Verstehe ich total! Ich hasse es bedrängt zu werden. Ich mag kleine individuelle Touren mit eigenem Guide viel lieber. Aber so einen Ort hätte ich vermutlich dann auch nicht besucht, hätte ich es vorher gewusst. Übrigens kannte ich diese schwimmenden Inseln bisher nicht. Danke für diesen Ausflug liebe Michaela.
    Herzliche Grüße
    Sabine

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    1. Naja, wie gesagt die Inseln sind wunderschön jnd der Ausflug dorthin war auch nicht allzu teuer, also ansehen kann man es sich auf alle Fälle. Ich finde es nur eteas enttäuschend wenn dann alles nur darauf hinaus läuft, dass man etwas kaufen sollte.

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  5. Liebe Michaela,

    ich war vor 2,5 Jahren auf dieser Tour und fand sie nicht soooo schlimm. Ich kann mich aber auch nicht erinnern, dass wir für irgendwas extra zahlen mussten. Außerdem haben wir eine Vorführung bekommen, wie die Inseln erstellt wurden. Gab es das bei euch nicht? Das fand ich sehr spannend und das Geld durchaus wert. Ich habe dort dann ein Armbändchen für meine Nichte gekauft und wurde nicht weiter bedrängt...

    Liebe Grüße,
    Barbara

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    1. Vorführung haben wir leider keine bekommen. Unser Guide erzählte zwar am Boot kurz in 5 Minuten wie diese Inseln zustande kamen. Auf den Inseln selbst ging es den Bewohnern aber nur darum uns etwas zu verkaufen...

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Über Kommentare, Fragen, Wünsche & Anregungen freue ich mich immer sehr :)