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Samstag, 1. Oktober 2016

Busfahrt mit Hindernissen

Als wir gestern doch ein wenig erschöpft und vom Regen leicht durchnässt heimkamen, beschlossen wir noch gemeinsam zu kochen. Reis mit Gemüse - einfach, gesund und lecker!

Großstadtdschungel

Heute standen wir wieder zeitig auf, packten unsere sieben Sachen, tranken einen schnellen Kaffee bei Martin und dann gings weiter. Isabel kam mit uns, da sie auch zum Busbahnhof musste. Zuerst wollten wir mit dem Taxi dorthin, doch der Preis war schien uns ein wenig überteuert. Na gut, also versuchten wir einen Bus zum Busbahnhof zu finden, was sich als ordendliche Herausforderung darstellte. Wir kämpften uns wahrlich durch den Großstadtdschungel.1,5 Stunden später - nach einem ordentlichen Fußmarsch und einer Busfahrt - kamen wir endlich am richtigen Busterminal an. 

Die Busfahrt

Wir hatten Glück, denn in wenigen Minuten sollte ein Bus in unsere gewünschte Richtung starten. Die Buspreise sind in Kolumbien ziemlich gesalzen, dafür sind sie recht komfortabel mit WC und WLAN. Anki schlägt sich übrigens ganz gut mit ihrem spanisch. Heute hat sie es schon ganz alleine geschafft Wasser zu kaufen und den Busfahrer darum zu bitten die Klimaanlage runterzudrehen. Zu meiner Verwunderung ist er ihrem Wunsch doch glatt nachgekommen. In Kolumbien ist es nämlich Standart dass in den Bussen frostige Temperturen herrschen und die Menschen wie im tiefsten Winter bekleidet darin sitzen. Anki strahlte daraufhin wie ein Honigkuchenpferd, da sie es mit ihren Spanischkenntnissen soweit gebracht hatte.
Die Busfahrt zog sich ins Unendliche. Gesagt wurde uns, dass wir in sechs Stunden in Armenia, wo wir den Bus wechseln müssen, ankommen würden. Um 10:30 Uhr wäre die geplante Abfahrt gewesen. Letztendlich starteten wir aber erst um kurz nach elf. Danach dauerte es über 1,5 Stunden um aus Bogota raus zu kommen. Auf der Fahrt wurden wir immer wieder von Polizeikontrollen angehalten.
Mit der Zeit wurden wir dann ungeduldig. Um 18 Uhr wurde es dunkel und wir waren noch weit entfernt von Armenia, unserem Zwischenstopp. Um 20 Uhr sollte der letzte Bus nach Salento gehen. Damit nicht genug, irgendwo mitten in den Bergen im Nirgendwo kamen wir zum Stehen. Draußen war es bereits stockdunkel und aufgrund des Nebels konnte man keine drei Meter sehen. Auch vor uns stand alles. Nach einer Stunde wollten Anki und ich dann frische Luft schnappen gehen. Kaum verließen wir den Bus begann es zu schütten. Wir kauerten uns unter den LKW vor uns um dem Regen zu entfliehen und gönnten uns  "ausnahmsweise" eine Zigarette. Einige junge Männer folgten unserer außergewöhnlichen Idee. Irgendwann begann sich sogar der Busfahrer eine Zigarette im Bus anzuzünden. Mit der Zeit wurde uns bewusst, dass wir es heute nicht mehr nach Salento schaffen werden. Ein junger Mann im Bus gab uns den Ratschlag, nicht in Armenia zu übernachten, da es dort sehr gefährlich sei. Was nun? Zwei Stunden später ging es dann endlich im Schneckentempo - so zwischen null und acht km/h - weiter, da wir riesige LKW's vor uns hatten. Ich glaube ich bin noch nie im Leben so viele Kurven gefahren, Hüttschlag oder die Großglockner-Hochalpenstraße sind nichts dagegen. Um ca 21:30 Uhr kamen wir endlich in Armenia an. Ich konnte auf meinen Google Maps eine Unterkunft in der Nähe des Busbahnhofes entdecken. Anki war die Aufregung regelrecht ins Gesicht geschrieben, da wir bereits in den ersten Tagen alles machen was man nicht machen sollte, wie beispielsweise in gefährlichen Vierteln nachts zu Fuß unterwegs sein. Zu unserer Überraschung war das Hotel keine 5 Minuten vom Busterminal entfernt. Wir kamen sicher an und die Dame des Hotels begrüßte uns freundlich. Außerdem kostet und das Doppelzimmer weniger als 5 Euro pro Person. So geht ein aufregender Tag, den wir großteils im Bus verbrachten, zu Ende.

Die liebe Anki wurde somit an ihren ersten Tagen hier in Kolumbien sogleich mit allen Unannehmlichkeiten, die das Backpacker-Dasein so mit sich bringt, vertraut gemacht. Aber sie hat sich sehr wacker geschlagen und alles mit einer guten Prise Humor gesehen.

Polizeikontrollen während der Busfahrt
die bergige Landschaft auf unserer Busfahrt




unser wohlverdientes 4 Sterne Luxusdinner - nach Stunden des Hungers - welches wir im Bett verschlungen haben



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