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Dienstag, 18. Oktober 2016

Auf in die Wüste "Guajira"

Abenteuerliche Reise von Riohacha nach "Cabo de la Vela"

Duschen, Eierspeis kochen, von Alvaro Abschied nehmen und weiter ging es in Richtung Wüste. Dort leben die "Wayuu's", ein traditioneller Ureinwohnerstamm.  Sie wohnen in kleinen Kaktusholzhütten unter eher ärmlichen Bedingungen. Wir hörten nun schon von mehreren Seiten, dass wir besser eine Tour dorthin buchen sollten, da die Straßen katastrophal sein sollten. Durch den ganzen Regen und einen Hurrican, der dort vor kurzem gewütet hatte, gäbe es jede Menge Überschwemmungen, so dass es teilweise sogar mit Jeeps nicht möglich sei zu passieren. Nachdem wir einen kleinen Kostenvergleich starteten, beschlossen auf eigene Faust dorthin zu kommen - wir lieben ja immerhin Abenteuer. Zuerst mussten wir in den Ort "Uribia". Wir hatten Glück, denn es ging alles ruck-zuck. Wir teilten uns ein Gemeinschaftstaxi mit zwei Franzosen dorthin. In Uribia ging es zu wie im wilden Westen, in dem kleinen staubigen Ort wimmelte es auf den Straßen nur so von Menschen, Mopeds, Fahrradtaxis und Straßenverkäufern. Es stand auch schon gleich ein Pick-up bereit der in das Wüstenörtchen "Cabo de la Vela" fahren sollte. Erstmals wurde das Ding bis zum Anschlag beladen und dann wurde ewig lange gewartet bis sich auch genug Leute auf der Ladefläche des Pick-ups befanden. Nach ca einer Stunde ging es dann los. Anfangs waren die unasphaltierten Straßen noch recht annehmlich, mit der Zeit wurde das Ganze jedoch immer abenteuerlicher. Die Straßen waren teilweise richtige Seen. Immer wieder blieben wir hängen und einmal gab es wohl ein technisches Problem, da der Fahrer stoppte und eine Zeit lang unter dem Auto verschwand. Kurz vor dem Ziel blieben wir nochmals ordentlich hängen. Alle mussten den Pick-up verlassen und die Männer waren fest beim Schieben.

Angekommen in dem Wüstenörtchen

In Cabo wurde unsere Geduld nochmals ordentlich auf die Probe gestellt, da unser Gefährt an so ziemlich allen kleinen Shops hielt und ewig lange Waren ablud. Dann begann die Unterkunftssuche. Wir waren ja schon vorgewarnt, dass es in Cabo so gut wie keinen Strom und kein fließend Wasser gibt. Außerdem wird in Hängematten geschlafen. Wir konnten einen sehr schönen Platz direkt am Meer finden, an dem uns eine nette Dame zwei Hängematten ca 20m vom Meer entfernt für umgerechnet je 3 Euro pro Nacht vermietete. Außerdem konnten wir in einem Raum unsere Rucksäcke versperren. Zweihundert Meter von unserem noblen Freiluftschlafgemach entfernt steht ein kleines Klohäuschen. Dort kann man sich im Schöpfsystem mit einem Gemisch aus Salz- und Süßwasser duschen und auch sein Geschäft verrichten. Am späten Nachmittag wollten wir zu einem Leuchtturm, der etwa 45 Gehminuten entfernt liegt, spazieren. Doch daraus wurde unetwarteterweise nichts. Nach einer halben Stunde trafen wir auf zwei Jungs und ein Mädel aus Bogota, die hier Urlaub machten und sogar einen eigenen Fahrer dabei hatten. Sie drückten uns gleich ein Bier in die Hand. Wir genossen mit ihnen die Abendstimmung. Sie wollten dann mit uns in ein nettes Restaurant zum Abendessen fahren. Wir lehnten ab, da dies leider weit über unserem Budget liegen würde. Die drei bestanden aber darauf, uns einzuladen. Anki und ich sahen uns kurz an und waren uns einig - solch ein Angebot abzulehnen könnte ja unfreundlich rüberkommen. Es gab die allerbeste Meeresfrüchtesuppe, die ich jemals gegessen hatte. Wir saßen noch ein wenig in lustiger Runde mit Aguardiente (= typischer kolumbianischer Anisschnaps) zusammen. Zurück bei unserer Hängematte angekommen wollten wir noch duschen gehen. Strom gibt es nur von 18 - 22 Uhr aus dem Generator. Licht ist sowieso Mangelware. Wir beschlossen also unter freiem Himmel zu duschen - oder besser gesagt zu schöpfen. Ein starker Wind wehte, dann hat es mir doch glatt mein Handtuch vom Zaun ins Nachbargrundstück geweht. Was nun? Ich versuchte irgendwie über diesen zwei Meter hohen Zaun zu kraxeln. Da kam plötzlich die Eigentümerin des Nachbarhauses angerannt, sie dachte wohl ich wollte einbrechen. Ich machte sie auf mein Handtuch aufmerksam. Sie musste herzhaft lachen und rannte dem immer noch fliegendem Ding hinterher. Was für ein Duschabenteuer.

unser Pick-up in Uribia wird bepackt

wildes Treiben auf den Straßen Uribias


Los geht's ;)

das Gefährt hinter uns ist auch gut bepackt

ein Wayuu Junge beobachtet uns vom Straßenrand aus

hier wurde es zum Aussteigen da wir stecken blieben
die Siedlungen der Wayuus mit ihren traditionellen Kaktusholzhütten 

unser Schlafgemach am Strand 

hier nächtigten wir :)

Jungs beim Fußball spielen am Strand 


ein toter Hai am Strand

Unmengen wunderschöner Muscheln am Strand 

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