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Montag, 3. Januar 2022

Zwischenstopp in Kitale


Kitale, Kenia

Eine kleine Geduldsprobe...

... war es am Sonntag allemal, als ich knappe zwei Stunden auf die Abfahrt meines EasyCoach Busses am Busbahnhof in Nairobi warten musste. Bis jetzt habe ich in Kenia zum Zurücklegen längerer Wegstrecken eigentlich immer Matatus (=Minibus) genommen, da sie am günstigsten sind und man sie zudem immer und überall findet. Da diese aber erst losfahren, wenn sie rappelvoll sind und zudem für ihren unsicheren Fahrstil bekannt sind, beschloss ich diesmal das teurere und komfortablere Transportmittel zu nehmen: den Bus. Es hieß ich sollte um 7:15 Uhr am Bushbahnhof sein, dann würde das Gepäck verladen und um 7:45 Uhr geht´s los. Denkste! Überpünktlich um sieben stand ich parat. Bis 8:30 Uhr war nicht die geringste Spur von meinem Bus zu sehen. Irgendwann um kurz nach neun starteten wir dann endlich. Wenigstens war der Bus tatsächlich um Einiges gemütlicher als die Matatus. Etwa siebeneinhalb Stunden dauerte die Fahrt nach Kitale. Wir machten nur zwei kurze Klopausen, ansonsten ging es zügig voran. 

Kitale

... ist eine freundliche Marktstadt mit etwa 200.000 Einwohnern. Es herrscht geschäftiges Treiben hier, vor allem rund um den Busbahnhof und dem Markt. Kitale ist die Hauptstadt des Trans-Nzoia Distrikts im nordwestlichen Kenia auf einer Höhe von ungefähr 1.900m. Ich habe mir bereits im Vorhinein das Jehovah Jireh Hotel herausgesucht - aber nicht wegen dem Namen ;)

Es war etwas schwierig dorthin zu finden, da der Standort auf den Google-Maps leider falsch angegeben ist. Aber mit der Hilfe von den äußerst freundlichen Einheimischen bin ich schließlich doch noch angekommen. Auch die Dame an der Rezeption zeigte sich äußerst liebenswürdig und hilfsbereit. Das Zimmer inklusive Frühstück kostet hier 2.000 Ksh. 

Ndura Park - Kitale Nature Conservancy

Ich habe beschlossen zwei Nächte in Kitale zu verbringen, da meine nächste Busfahrt weiter nach Lodwar wieder etwa 8,5 Stunden dauern wird und scheinbar ziemlich holprig werden kann. Da brauche ich dringend einen Tag dazwischen, an dem ich meinen müden Körper etwas bewegen kann. 
Der Plan für heute war es ein Naturschutzgebiet etwa 8 Kilometer außerhalb der Stadt zu besuchen. Ich bezahlte für das Boda-Boda (=Mopedtaxi) dorthin 200 Ksh. Der Eintritt beträgt für die Bewohner Kitales lediglich 150 Ksh, für Kenianer 500 Ksh und für Ausländer 1.000 Ksh. Da wird für die Touris schon ordentlich was draufgelegt. Erfreulicherweise habe ich aber bloß 500 bezahlt - ich glaube meine Swahili-Kenntnisse machen sich schön langsam bezahlt ;) Naja, um ehrlich zu sein beschränken sie sich immer noch lediglich auf ein paar jämmerliche Brocken, aber die Einheimischen freuen sich trotzdem immer darüber.

Das Naturschutzgebiet fand ich sehr schön. Es führen super idyllische Wanderwege durch einen kleinen Dschungel, der von einem Fluss durchzogen wird. Zudem haben sie ein paar Tiere wie z.B. Löwen, Strauße, Krokodile, Paviane, usw in einem Gehege. Es lässt sich dort locker zwei Stunden aushalten. 








Zurück in Kitale war gerade richtig Hochbetrieb an der Marktstraße, die ich entlang musste. Aus allen Richtungen bekam ich Zurufe: "Muzunguu, how are you? Muzunguu!!" Das Ganze muss man gekonnt ignorieren, sonst fängt es einen irgendwann ordentlich zu stressen an. Hinzu kamen noch Straßenkinder, die mich um Geld bettelnd ewig lang verfolgten. Ich war unendlich froh, endlich in eine ruhigere Straße abbiegen zu können. Kitale ist sicher kein Ort, wo oft Touristen hinkommen, deshalb bekommt man hier natürlich noch mehr Aufmerksamkeit. Was mir aber trotzdem auffällt ist, dass die Menschen in untouristischeren Gegenden um einiges freundlicher und hilfsbereiter sind. Sogar die "coolen Typen", die mich mit ihren aufdringlichen Zurufen nervten, entpuppten sich als absolut handzahm und hilfsbereit, als ich sie nach dem Weg fragte. Also nur nicht verunsichern lassen! 

Ich konnte es noch managen herauszufinden wie ich morgen Früh weiter nach Lodwar komme. Man hat mir die Turkrift Matatus empfohlen. Die acht- bis neunstündige Fahrt sollte 1.500 Ksh kosten. Bin nun schon sehr gespannt auf den abgeschiedenen Norden. Das Einzige was mich tatsächlich etwas stresst, sind die Temperaturen dort: Tagsüber knapp 40 Grad und nachts so um die 25 Grad.

Diese Temperaturen werden eine ordentliche Herausforderung für mich!

Der weitere Plan ist es ein bis zwei Nächte in Lodwar bei einer ukrainischen Missionarsfamilie zu bleiben. Dann sollte es weiter gehen nach Kakuma - eines der größten Flüchtlingslager auf der ganzen Welt, nahe an der Grenze zum Südsudan. Es ist kaum zu glauben, aber dort habe ich tatsächlich einen Couchsurfing-Gastgeber finden können. Es wird auf alle Fälle sehr spannend!!


Eure Michi :)




=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Kitale <=






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