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Samstag, 4. Dezember 2021

Tinderet - Inmitten einer saftig grünen Hügellandschaft und malerischer Kaffee- und Teeplantagen

 

Tinderet, Kenia

Mit einem Tag Verspätung, bin ich am Dienstag Abend in der Missionsstation DIGUNA in Tinderet angekommen. Meine 6-köfpige Gastfamilie begrüßte mich herzlich. Sie besteht aus Philipp & Tabitha mit ihren vier Kindern. Der Jüngste ist gerade mal sieben Monate alt und die Älteste ist sieben Jahre. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist hier ordentlich Leben drin. Sie leben mittlerweile zwei Jahre als Missionare in Tinderet. Philipp und Tabitha dürfen zwar mit den anderen Missionaren in DIGUNA wohnen, sind aber eigentlich für ein anderes Projekt zuständig: "Crossroads Prison and Rehabilitation Ministry". Dabei werden ehemalige Gefangene dabei unterstützt wieder zurück ins normale Leben zu finden. Sie arbeiten mit auf den Kaffeeplantagen und können dort wohnen und essen. Ich finde das Projekt wirklich sehr spannend und darf nun in den nächsten zwei Wochen dort auch mithelfen. 

Die Missionssation DIGUNA

Am Mittwoch blieb ich mit Tabitha und den Kids erstmals zu Hause. Tabitha zeigte mir die Missionsstation. Sie haben hier unter anderem ein Kinderheim für Waisenkinder und eine Polytechnische Schule für Einheimische. Die Missionarskinder werden von Freiwilligenarbeitern aus Deutschland unterrichtet. Sehr faszinierend finde ich auch die Gegend rundherum. Wir befinden uns auf einem Hügel mit traumhafter Aussicht auf die umliegenden saftig grünen Hügel- und Berglandschaften, auf denen Kaffee, Tee, Mais und Zuckerrohr angebaut wird. 


Man muss sagen, dass es sich hier für kenianische Verhältnisse wirklich gut lebt. Auch die Häuser wirken sehr europäisch - sie haben Waschmaschinen und einen Herd, so wie wir ihn kennen. Es gibt sogar einen Pool, der natürlich auch gleich ausprobiert wurde. Ein ordentlicher Kontrast zu der einfachen Familie im Dorf ist das hier nun allemal. 

Der Swimmingpool in der Missionsstation DIGUNA

Kaffee

Ausblick von der Missionsstation

Erster Besuch bei Crossroads

Am Donnerstag fuhr ich dann mit Philipp zum ersten Mal zu Crossroads. Er stellte mich den Leuten dort vor und führte mich ein wenig herum. Es gibt dort im Moment fünf ehemalige Gefangene. Die Straftaten dieser jungen Männer reichen von Diebstahl bis hin zu Vergewaltigung. Neben den ehemaligen Gefangenen wohnt da noch Pastor Peter mit seiner Familie. Tagsüber sind auch noch jede Menge auswärtiger Arbeiter vor Ort. Es wird hier Kaffee angebaut und auch verarbeitet. Zudem haben sie Hühner, Kühe und Ziegen. Im Moment wird außerdem ein neues Gebäude gebaut. Ziemlich viel los also. Auch hier wurde ich sehr herzlich aufgenommen.

Meine ehrenvolle Aufgabe wird es sein das Eingangstor, welches etwa 3x3 Meter groß ist, zu gestalten. Ich werde mich dort also tatsächlich verewigen. Da meine kreative Ader leider nicht sonderlich ausgeprägt ist, hoffe ich, dass dieses Projekt halbwegs gelingen wird. 

Abschlussfeier in der Polytechnischen Schule

Wir waren nur für etwa zwei Stunden bei Crossroads, weil dann eine Abschlussfeier in der Polytechnischen Schule anstand, zu der Philipp eingeladen war. Ich durfte auch mitkommen. Wir waren schon recht besorgt, viel zu spät zu sein, aber wie ihr euch vorstellen könnt ticken die Uhren in Afrika sowieso anders. Infolgedessen waren wir im Endeffekt mehr als überpünktlich. Aufgrund der Corona-Auflagen durften die Familien der Jugendlichen leider nicht mit dabei sein. Dementsprechend fiel die Feier auch kürzer als sonst aus. Es gab Unmengen von Dankesreden - die Kenianer lieben das! - und dann noch eine Tanzeinlage von zwei verschiedenen Stämmen. Zum Abschluss bekamen wir noch ein leckeres Mittagessen. 


Traditionelle Tänze

Projekt Eingangstor

Gestern, am Freitag, startete ich dann meinen ersten wirklichen Arbeitstag bei Crossroads. Um halb acht morgens fuhren Philipp und ich los. Die Autofahrt dorthin würde wohl etwa 20 Minuten dauern. Es ist jedoch so, dass hier etwa alle fünf Minuten irgend etwas dazwischenkommt *lach*. Das sind zum Beispiel Leute, die Philipp fragen, ob sie mitfahren dürfen, dann war da ein Mann der uns aufgehalten hat, um zu fragen, ob wir Arbeit für ihn hätten, ein Traktor am Straßenrand, der vergessen hat den Blinker auszustellen usw. Ich bewundere es wirklich wie geduldig Philipp jederzeit ein offenes Ohr für sämtliche Anliegen der Leute hat. Er ist immer super hilfsbereit und hat auch Spaß an diesen kleinen Zwischenfällen, wie er selber sagt. 

Bei Crossroads angekommen, startete ich also meine Arbeit. Zuerst musste das große Tor abgeschliffen werden, da es der Rost schon an allen Ecken und Enden abblätterte. Danach lackierte ich es mit einer grauen Grundierfarbe.  Das sind natürlich alles völlig neue Arbeiten für mich, was aber halb so wild war, denn immer wieder kam einer der jungen Männer vorbei und bot mir Hilfe an. Am Vormittag gab es eine kurze Pause für Chai - das ist der leckere, süße Milch-Tee - und um 13 Uhr stand Mittagessen an: Reis mit Bohnen. 

So sah das Tor vor dem Abschleifen aus

... und so sieht es im Moment mit der Grundierfarbe aus ;)

Gegen 17:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg. Es war ein sehr gelungener Tag und ich muss sagen, dass mir die Arbeit dort wirklich Spaß macht. Es ist wieder einmal eine ganze neue Erfahrung. Außerdem ist es sehr spannend Einblick in das Leben einer Missionsarsfamilie zu bekommen. Ich habe wirklich größten Respekt vor dem, was sie hier mit so viel Herzblut machen. 


Meine Gastfamilie ist heute für einen Ausflug nach Kisumu gefahren. Das ist die nächste größere Stadt hier in der Umgebung, welche etwa zwei Autostunden entfernt liegt. Ich habe geplant eine Erkundungswanderung  zum Wasserfall und einem großen Felsen machen.

Hier in der Umgebung gibt es viele Flüsse




Also dann, bis zum nächsten Mal! 

Eure Michi :)



=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Tinderet <=









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