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Sonntag, 7. Februar 2021

Los Gigantes: Erkundschaftung der tiefen Schluchten des Teno-Gebirges

 

Los Gigantes, Teneriffa

Das Auge von Los Gigantes

Die gestrige Wanderung starteten Sdravko und ich wieder direkt von Los Gigantes aus. Wir hatten kein richtiges Ziel vor Augen, sondern wollten einfach schauen wo wir landen. Zuerst ging es den Wanderweg Richtung Tamaimo hoch. Dann bogen wir einen Weg nach links ab. Nach einem kurzen Aufstieg wurden wir mit einem grandiosen Ausblick aufs Meer und den verschneiten El Teide belohnt. Wir stärkten uns mit ein paar leckeren Kaktusfrüchten, die wir am Weg fanden. Schon bald erreichten wir einen weiteren Aussichtspunkt: Das Auge von Los Gigantes oder auch El Bujero genannt. Es handelt sich dabei um ein riesiges Felstor, welches man sogar von Los Gigantes aus gut sehen kann.  Was wir leider nicht wussten war, dass man direkt zu dem Felsloch hin kann. Das habe ich erst bei der Recherche im Nachhinein herausgefunden *lach*. Ist aber halb so schlimm, denn auch dort wo wir waren, war es atemberaubend schön. 


Ausblick von El Bujero auf Los Gigantes hinab


Blick auf den verschneiten El Teide 3.715m - den höchsten Berg Spaniens

So sehen meine Finger nach dem Essen der Kaktusfrüchte aus *lach*


Wir setzten die Wanderung fort und kamen dabei unterhalb des Cruz de los Misioneros vorbei. Da unsere Tour bereits um einiges länger dauerte als ursprünglich gedacht, hatten wir nicht genügend zu essen dabei. Auch das ist halb so schlimm wenn man einen Biologen dabei hat, der auf essbare Früchte und Wildpflanzen spezialisiert ist ;) Sdravko zeigte mir wieder allerhand essbare Wildkräuter. 


Besonders lecker finde ich den Gänsefuß


Noch mehr Wasserstollen...

Heute Morgen setzten wir die Erkundschaftung des Teno-Gebirges fort.  Zuerst ging es wieder den sozusagenen "Skywalk" entlang der Steilklippen und durch die erste Galería (Wasserstollen). Gleich links nach dem Ausgang dieses ein Kilometer langen Wassertunnels erspähten wir ein altes Höhlenhaus in der Felswand. Von der Abenteuerlust getrieben, wollte ich es mir natürlich näher ansehen. Das Unterfangen war mit einer kurzen Kraxelei verbunden. Als ich die Höhle betrat, hat es mich fast umgehauen: Ein richtig ekelhafter Geruch kam mir entgegen - so ähnlich wie alter Stinkekäse, nur noch um einiges stärker. Da der Raum komplett vollgestopft war mit diversen Dingen - wie beispielsweise alten, verrosteten Eisenbahnteilen - konnte ich nicht gleich herausfinden wo der Gestank herkam. War es vielleicht eine Leiche? Ich begann herumzusuchen, musste dabei aber aufpassen nicht zu tief einzuatmen, sonst hätte ich mich wohl übergeben müssen. Schon kurze Zeit später war dann alles klar: Es handelte sich um einen toten, halbverwesten Ziegenbock. 


Wir wanderten die Schlucht Barranco Mancha de Los Díaz nach unten bis zum Strand Playa de Barranco Seco. Dort machten wir eine kurze Mittagspause. Ein kleines Boot mit zwei Tauchern legte gerade an, ansonsten war niemand hier. 


Der Strand Playa de Barranco Seco


Wir beschlossen für den Rückweg die nächste Schlucht Barranco los Sauces zu nehmen, welche sich als etwas anspruchsvoller als die vorherige entpuppte. Wir verloren mehrere Male den Weg und mussten ein paar happige Kletterpassagen überwinden. Schwindelfrei und trittsicher sollte man hier auf alle Fälle sein. Die Schlucht war stellenweise gigantisch tief. Alle paar hundert Meter lagen verrostete Eisenbahnteile herum. Besonders eindrucksvoll fanden wir die weißen Kalksteinformationen. 


Die eindrucksvolle Schlucht Barranco los Sauces

Ãœberall liegen alte Eisenbahnteile herum...


Wir entdeckten auch eine Ruine...

Wunderschöne Kalksteinformationen


Da wir nicht so schnell voran kamen wie geplant, mussten wir uns schön langsam etwas schleunen. Es wäre nicht gut, wenn wir nach Einbruch der Dunkelheit noch irgendwo in diesen Schluchten herumirren würden. Auf unserer Landkarte sahen wir, dass es einen weiteren Wasserstollen quer durch den Berg geben sollte. Dort angekommen, hielt sich unsere Begeisterung erstmals in Grenzen. Er war mit einer Gittertüre verschlossen. Bei genauerem Hinsehen, bemerkten wir jedoch, dass zwei Gitterstäbe herausgebrochen waren. Wir zwängen uns durch die kleine Öffnung hindurch und hofften inständig, dass wir am anderen Ende auch wieder herauskommen würden. 


Vor diesem verschlossenen Wasserstollen standen wir... Zum Glück konnten wir uns durch die Öffnung rechts unten hindurch zwängen. 

Wasserstollen überall! Insgesamt durchquerten wir heute drei davon. Die Länge variiert meist zwischen einem und drei Kilometern.


Wieder einmal stand das Glück auf unserer Seite. Nach etwa zwei Kilometern waren wir wieder draußen. Nun mussten wir noch ewig lang auf dem Wasserkanal entlangwandern, bis wir dann vor der nächsten Galería standen. Durch diesen letzten Wassertunnel kamen wir wieder problemlos hindurch. Er endete etwas unterhalb des Örtchens Tamaimo


So neigt sich wieder einmal ein unheimlich spannender und abenteuerlicher Tag dem Ende zu. Wir haben übrigens unsere Unterkunft in diesem tollen Apparthotel verlängert und bleiben noch bis zum 9.2. hier. 


Hasta luego!


Eure Michi :)




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