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Sonntag, 1. Dezember 2024

Schlangenalarm in Santa Elena

 

Santa Elena de Uarién, Venezuela


Nach meinem Trekking verbrachte ich nun einige ganz entspannte Tage in meiner traumhaften Unterkunft "Venezuela Explorer Ecolodge" am Ortsrand von Santa Elena. Man bekommt hier eine private kleine Hütte für 10 € pro Nacht. Umgeben von einem wunderschönen Garten mit Avocado-, Mango-, Noni- und Mandarinenbäumen. Zudem gibt es noch Bananenstauden und vieles mehr. Im Moment sind die Mandarinen reif, von denen ich mir täglich den Bauch vollschlage. Aus dem frischen Zitronengras brühe ich mir gerne Tee. Und nicht zu vergessen, sind die absolut liebenswürdigen Besitzer: Sergio und seine Frau. 


Meine Hütte in Santa Elena. Ich liebe es hier :)


Hinter der Unterkunft ist ein dichter Dschungel durch den ein schmaler Wanderpfad führt. Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass mir letztes Mal ein netter Herr einen Holzstock mit auf die Wanderung gegeben hat wegen der Schlangen. Da ich bis jetzt noch keine gesehen habe, dachte ich mir diesmal, dass das wahrscheinlich etwas übertrieben war. Ich wurde eines Besseren belehrt. Keine fünf Minuten Fußmarsch und ich ließ einen hysterischen Schrei los. Etwa einen halben Meter vor mir zischte eine mindestens 1,5m lange, ziemlich dünne, bräunliche Schlange aus dem Laub hervor. Etwa einen Meter weiter stoppte sie wieder. Ich konnte sie unter all dem Laub nicht einmal mehr richtig erkennen. Das reichte mir an Nervenkitzel. Ich beschloss umzukehren. Etwas traumatisiert von dem Erlebnis habe ich seitdem immer einen Holzstock dabei und gerade bei verwachsenen Wegen oder viel Laub am Weg bin ich fast schon panisch vorsichtig. Wie ich später erfahren habe, war die Schlange höchstwahrscheinlich nicht giftig. Sie frisst scheinbar hauptsächlich Ratten. 


Das Häuschen von dem Mann, der mir den Holzstock zur Verteidigung gegen die Schlangen mitgegeben hat ;)


Ich unternahm außerdem zwei kleine Wanderungen. Einmal zum Piedra Canaima und ein anderes Mal zum Cerro de Akurima. Von beiden Punkten aus hat man einen tollen Ausblick auf Santa Elena hinunter. Am Weg zum Piedra Canaima traf ich einen Vater mit seiner Tochter. Sie schienen gar nicht begeistert, dass ich hier alleine wandern gehe. Das wäre viel zu gefährlich, meinten sie. Es gäbe überall böse Menschen. Ich denke es ist bestimmt teilweise auch kulturell bedingt, dass die Leute hier sowieso nirgends alleine hingehen. Zudem höre ich bei solchen Sachen gerne auf mein Bauchgefühl. Die Gegend wirkte auf mich absolut friedlich, zudem war ja sowieso keine Menschenseele unterwegs. Die einzige nicht so schöne Geschichte habe ich bis jetzt von Mickael, dem Franzosen, den ich vor meinem Trekking getroffen habe, gehört. Er wurde in Caracas mit einer Waffe bedroht. Wobei er sich aber in einem etwas zwielichtigen Stadtteil befunden hatte. 


Am Weg zum Piedra Canaima

Ausblick vom Cerro de Akurima auf Santa Elena hinunter

Das war eine herrliche Abkühlung bei der sengenden Hitze


Neben den Wanderungen gönnte ich mir eine tolle Massage, eine der besten die ich jemals hatte. Die nette Dame heißt Zulia und massiert einen für umgerechnet 16 € eine gute  Stunde lang. Es war herrlich!


Abendstimmung bei der Lagune


Im Moment sitze ich am Busbahnhof von Santa Elena. Sergio hat mich netterweise hergefahren. Um 17 Uhr sollte mein Bus nach Puerto Ordaz starten. Das wird zwar vermutlich keine 27 Stunden dauern, aber mit 17-20 Stunden muss man schon rechnen. Ich habe extra bei einem anderen Busunternehmen gebucht in der Hoffnung, dass es diesmal ein WC an Board gibt. Sie haben es mir natürlich versprochen, aber das glaube ich erst wenn ich es sehe. Ich bin gut mit Fressalien eingedeckt, denn wahrscheinlich werde ich die Nacht sowieso nicht schlafen können und irgendwie muss man sich  ja die Zeit vertreiben. Was ziemlich witzig beim Einkaufen hier ist, dass man statt Wechselgeld oft Süßigkeiten bekommt. Denn meist haben sie keine kleinen Scheine. Und Münzen sind sowieso Mangelware. Nachdem ich in Santa Elena ausschließlich mit brasilianischen Reales gezahlt habe, muss ich mich nun wohl wieder umgewöhnen auf Bolivares und US-Dollar.


In Puerto Ordaz komme ich bei Danyelis - einer Couchsurfing-Gastgeberin - unter. Und am 6.12. geht's auf die Isla Margarita, welche in der Karibik liegt. 


Also dann, hasta luego!


Eure Michi :)




 => Hier findest du noch mehr Fotos von Santa Elena die Uarién <=







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