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Montag, 18. Juli 2016

Hostelalltag und weitere Intrigen

Hostelalltag

Das Arbeiten hier im Hostel macht mir mittlerweile richtig Spaß: Ana beim Frühstück zubereiten helfen - meist mit viel Gelächter, Spanisch lernen, mit den anderen Backpackern abhängen und abends an der Rezeption sitzen.
Trotzdem erscheint mir die Arbeitsmoral hier immer noch ein wenig rätselhaft. Ana liebt es ja sich über "sooo viel" Arbeit zu beschweren, obwohl sie es sich im Endeffekt den Großteil des Tages irgendwo auf dem Sofa gemütlich macht. Klar, teilweise gehts beim Frühstück recht zu, wenn alle 25 Hostelgäste zur selben Zeit antanzen, aber ansonsten hat sie bis 17 Uhr nicht wirklich viel zu tun. Das Arbeitstempo erscheint mir auch schauderhaft langsam. Immer wieder kommt sie bei mir angetanzt, ob ich ihr nicht helfen könne die Betten zu machen usw, das sie sooo viel Arbeit habe. Wobei ich das nicht immer einsehe, da wir dann meist sowieso in einer halben Stunde fertig sind und sie dann die nächsten Stunden bis zum Dienstschluss erst recht wieder nur herumsitzt. Außerdem sind meine Arbeitszeiten eigentlich von 17-22 Uhr. Ich helfe ihr schon aus reiner Gutmütigkeit beim Frühstück - natürlich ist anzumerken, dass es mit Ana in der Küche immer eine Mordsgaudi ist und dass ich jede Menge spanisch lerne in ihrer Gegenwart. Was man zusätzlich noch anmerken muss ist, dass der Verdienst der Angestellten wirklich mickrig ist, Ana verdient beispielsweise nur knapp über umgerechnet 100 Euro - da sind dann ein paar Päuschen doch wohlvergönnt.


Liebschaften im Hostel und die Geschichte mit der Treue

Weiters gibt es immer jede Menge interessanten Klatsch und Tratsch am Arbeitsplatz: Lorena (die Dame an der Rezeption) ist ja verheiratet und hat zwei Kinder, doch sie hat augenscheinlich etwas mit Carlos, unserem Shuttlebus-Fahrer, etwas am Laufen. Nebenbei macht sie Fernando, dem Chef, schöne Augen - natürlich nur wenn dessen Frau Yolanda nicht da ist. Fernando scheint das richtig zu genießen und anscheindend ist zwischen den beiden auch schon etwas gelaufen. Dann gibt es noch William, einen weiteren Shuttlebus-Fahrer, der es sich zur Aufgabe gemacht hat mich den ganzen Tag anzugraben. Er ist ja laut seiner Aussage anscheinend Single, lebt bloß mit einer "guten Freundin" zusammen, mit der er unter anderem einen Sohn hat. Als ich gestern Abend an der Rezeption saß und schon ziemlich genervt war von seinen Anmachen, klingelte plötzlich sein Handy und dann stand doch glatt "Maria Corazon" - was so viel wie "meine herzallerliebste Maria" heißt - am Display. So schnell konnte ich gar nicht schauen, verschwand er mit dem Ding nach draußen. Natürlich darf man Ana nicht vergessen. Sie ist ebenfalls verheiratet, hat zwei Töchter (die beide unter 20 Jahre alt sind, aber schon Kinder von irgendwelchen Typen haben) und ist anscheinend soo unglücklich mit ihrem Mann. Deshalb hat sie sich vor kurzem einen Banker aufgerissen und hat nun Schiss, dass ihr Mann davon Wind bekommt.

Tja, nun wisst ihr  was in Lateinamerika so abgeht - und dass die Frauen hier wohl keineswegs besser sind als die Männer. Das einzig Traurige ist, dass die Frauen nicht viel zu sagen haben.... Geht bespielsweise der Mann fremd und seine Frau kommt dahinter, kann sie so gut wie nichts machen, da sie von ihm abhängig ist und es von der Gesellschaft nicht anerkannt wird, wenn die Frau den Mann verlässt. Es kann sogar sein, dass der Frau vorgeworfen wird, den Mann nicht ausreichend zu befriedigen. Geht aber die Frau fremd und ihr Gatte kommt dahinter gibts ordentlich Ärger und der Ruf der Frau ist geschädigt. Natürlich darf man solche Aussagen nicht verallgemeinern und es gibt immer Ausnahmen!




Hügellandschaft rund um Copan Ruinas


auf den Straßen tummelt sich allerlei Getier z.B. Schweine :D

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