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Montag, 14. Dezember 2015

Auf dem Weg zu Lake Eyasi

Gestern Abend konnten wir noch jemanden finden, der mit seinem Truck heute morgen um 6 Uhr nach "Mto wa Mbu" fährt. Natürlich sagten wir gleich zu, da man zum einen nie weiß wann und ob ein Bus ins Dorf kommt und zum anderen kam es uns auch billiger. Die Rückfahrt war noch spannender als die Hinfahrt, wir sahen jede Menge Zebras, Gnus, Antilopen und sogar Strauße.

Wir haben übrigens unsere gesamten Pläne wieder geändert. Eigentlich sollten wir einen ziemlichen Stress haben, endlich nach Sansibar aufzubrechen, da Alex ja bald schon wieder zurück nach Deutschland muss und wir auf dem Weg dorthin noch einiges sehen wollten. Doch das wurde nun alles gestrichen. Dennis hat uns nämlich von einem Abenteuer mit einem der ältesten Stämme der Welt erzählt. Dieser Stamm wäre gar nicht  weit von hier entfernt. Er heißt "Hadzabe". Diese Menschen leben noch wie in der Steinzeit und sind anscheinend der letzte wirkliche Jägerstamm auf der Erde. Sie gehen jagen mit Pfeil und Bogen, leben in Höhlen und haben eine für uns seltsame Sprache aus "Klick- und Schnalzlauten". Dennis fand einen Mann, der mit diesen Leuten kommunizieren kann und es ihm ermöglichte mit ihnen jagen zu gehen. Sie erlegten einige Paviane und die Jäger begannen sofort das rohe Fleisch zu essen. Die Jungs starten das Jagen.bereits sehr früh, mit Dennis war ein 9-jähriger Junge. Der Kleine rauchte gleich wie die älteren bereits Unmengen Marihuana während der Jagd. Auf alle Fälle hört sich die Geschichte dermaßen spannend an, dass ich einfach dorthin muss. Dennis zeigte uns auch Bilder und Videos des Stammes und ich war wirklich restlos begeistert. Dennis ist übrigens generell ein total wilder und verrückter Kerl, er hat bereits weltweit irgendwelche Stämme besucht und mit denen gelebt.
Wir konnten dann recht schnelleinen Transport von Mto wa Mbu nach Karatu finden. Dann wurde es aber kompliziert, denn sowohl ich als auch Alex hatten kein Geld mehr. In Karatu sollte es 3 Bankomaten geben. Doch wie das Leben so spielt funktionierte auch nach zwei Stunden in dem Ort rumlaufen keiner davon. Aber man hat ja immer wieder Glück im Unglück und dann war doch da plötzlich wirklich ein mobiler Geldautomat, das heißt ein Wohnmobil mit integriertem Bankomaten. Sowas hab ich echt noch nie gesehen und ich weiß auch wirklich nicht wie sicher das ist. Aber uns blieb nicht anderes übrig. Und siehe da, er funktionierte. Wir fanden dann auch recht schnell einen Jeep, der nach nach "Ghorofani" fuhr, dem Dorf wo der junge Mann wohnt, der uns zu dem Jägerstamm bringen kann. Leider warteten wir wieder geschlagene 2 Stunden bis dieser endlich abfuhr. Es wurde wie zu erwarten abermals sehr eng. Der Jeep wurde maßlos überladen, so dass wir aufeinander sitzen mussten. Außerdem mussten wir noch sämtliche Mitbringsel unserer Mitreisenden auf den Schoß nehmen, wie Bananen, Tomaten usw. Nach ca eineinhalb Stunden ziemlich holpriger Fahrt, kamen wir in Ghorofani an. Das Problem war nur, dass die Telefonnummer des jungen Mannes, der uns zum Stamm der "Hadzabe" führen sollte, nicht funktionierte. Wir waren mitten im Nirgendwo und so gut wie keiner spricht englisch. Am Straßenrand standen vereinzelt Strohhütten. Plötzlich rief jemand "Mickii". Na so viel Glück muss man mal haben, das war der Mann. Er heißt Joe Joseph, kurz "JJ". Er hatte meine Nachricht am Handy erhalten, leider war nur der Empfang so schlecht. Er brachte uns in sein Zuhause, wo wir diese Nacht verbringen dürfen. Sehr simpel aber schön. Wir besuchten mit ihm noch die Dorfkneipe und besprachen alles für morgen. Um 5:30 Uhr werden wir mit seinem Motorbike zu den Hadzabes aufbrechen. Wir müssen früh genug dort sein, denn sonst sind die Männer des Stammes bereits auf Jagd. Es gibt nämlich  keine Möglichkeit zur Kommunikation mit diesen Leuten. Wenn wir Glück haben werden wir einen Pavian erlegen.

Eigentlich wollten wir heute früh schlafen gehen, da wir morgen früh raus müssen. Zu früh gefreut. Während wir in der Kneipe saßen begann es dermaßen zu schütten, dass sich alle Straßen in reißende Flüsse verwandelten und es weder möglich war nach Hause zu gehen noch zu fahren. Um ca 22 Uhr starteten wir einen Versuch, ein Jeep bot uns nämlich an uns mitzunehmen. Aber nach einigen hundert Metern mussten wir wieder stoppen, es war unmöglich die Straßen zu passieren. Nach einer weiteren Stunde warten konnten wir endlich losfahren.

JJ's Frau erwartete uns bereits mit leckerem Abendessen. Dann gings ins Bett.


ein Unwetter zieht über Ghorofani auf

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