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Freitag, 1. Juli 2016

Von Atiquizaya nach Ataco

Rührende Gastfreundschaft

Die Gastfreundschaft von Nibardos Familie übertraf wieder einmal alle meine Vorstellungen. Ich wurde mit leckerstem Essen verwöhnt und sie achteten darauf, dass mir auch wirklich nichts abgeht. In solchen Situationen nagt oft ein klein wenig schlechtes Gewissen an mir, weil man einfach nicht weiß was man diesen Menschen für ihre unglaubliche Gastfreundschaft zurückgeben könnte.

Nach dem Frühstück ging es für mich zwei Ortschaften weiter nach "Ataco". Im Bus lächelten mich die Damen freundlich an und die Herren versuchten mir mit meinem Rucksack zu helfen. Die Freundlichkeit der Menschen in El Salvador hat es mir wirklich angetan. In touristischen Ländern wie Costa Rica hatte ich oft das Gefühl, dass die Einheimischen die Schnauze schon ziemlich voll haben von den Touristen. Aber hierher, wo ich jetzt bin, verirrt sich selten ein Tourist, umso freundlicher sind dafür die Menschen. Dies bestätigt wieder einmal meine Meinung, dass man nicht auf Leute hören sollte, die einem eintrichern wollen, dass es irgendwo zu "gefährlich" sei - vor allem wenn sie selbst noch nicht da waren. Es ist nicht abzustreiten, dass es in El Salvador sehr viele Morde gibt, doch diese geschehen fast ausschließlich durch die sozusagenen Bandenkriege der Maras (M13 und M18). Wenn man gewisse Gegenden meidet ist das Land super sicher.

Busfahren in El Salvador 

Noch eine kleine Anmerkung zu den Busfahrten hier: Immer wieder steigen Personen zu, die diverse Dinge wie Obst, Hühnchen, Süßigkeiten, Bücher und sogar Medikamente verkaufen. Einige stehen sogar ganze 20 Minuten im Bus und preisen lautstark ihre Waren an. Andere lesen aus der Bibel vor und gehen dann durch die Reihen um Spenden einzusammeln - ein verrücktes Treiben, sag ich euch. Heute verkaufte ein älterer Herr Lesezeichen und die liebe Omi neben mir wollte mir unbedingt eines kaufen.Wie süß ist das eigentlich?


Attilo und Rosario - Ein verrücktes Pärchen 

In Ataco angekommen wurde ich von meinem neuen Gastgeber Attilio und seiner Frau Rosario begrüßt. Attilio ist 75 Jahre alt, war früher Profi-Basketballspieler und genießt nun sein Leben in vollen Zügen. Die beiden hießen mich mit einer liebevollen Umarmung willkommen und erklärten mir gleich, dass ich solange bleiben kann, wie ich will. Ihr kleinen Holzhäuschen steht inmitten eines riesigen Gartens mit Zitronen-, Mango-und Avocadobäumen. Ein Paradies. Attilio erklärte mir, dass heute Rosarios 69ster Geburtstag sei und mir wurde sogleich ein Bier in die Hand gedrückt und dann wurde noch mit einem Tequila angestoßen. Inzwischen wurde ein absolut leckeres Geburtstagsmenü gekocht. Attilio und seine Frau sprühen nur so vor Lebensfreude und Verrücktheit. Als nächstes führte mich Attilio auf seine Dachterrasse, wo seine zwei Marihuanapflanzen stehen. Das Kiffen halte ihn und seine Frau jung, erklärte er mir. Es ist mehr als faszinierend auf welch einzigartige Menschen man beim Reisen trifft. Es kamen noch drei Freunde von ihnen, um Geburtstag zu feiern. Es war ein richtig nettes Zusammensein. Ich habe noch nie so junggebliebene Menschen in dem Alter getroffen und mich selten wo so willkommen und zu Hause gefühlt wie hier.

Attilio und Rosario 

auf der Dachterrasse :D


Ausblick von der Dachterrasse 


Attilos Häuschen 

der Garten



meine liebe Rosario <3








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