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Sonntag, 1. November 2015

Gottesdienst und ugandische Mahlzeitenlehre

Nach einer moskitoreichen Nacht gabs ein leckeres, typisch ugandisches Frühstück: African-Tea,  Rolex und eine Banane. 

Um 10 Uhr gings dann in den Gottesdienst mit Bosco und seiner Familie. Die Kirche steht gleich neben dem Haus. Dort waren ca 40 Menschen versammelt, mehr als die Hälfte jedoch Kinder. Ich wurde herzlich begrüßt. Dann wurde mit vollem Einsatz gesungen, getanzt und getrommelt. Auf einmal streckten alle Anwesenden die Arme empor und jeder begann für sich selbst lautstark zu beten, ja fast schon zu schreien. Das war ein Schauspiel. Auch die Predigten unterscheiden sich sehr von den unsrigen. Der Pastor schreit regelrecht beim Reden und die Leute hören mit voller Begeisterung zu. 

Nach 3 Stunden verließ ich die Kirche jedoch vorzeitig wieder, da ich sowieso nichts verstand und das Wetter gerade perfekt zum Schwimmen war.
Ich machte mich auf den Weg zum Lake Nkuruba, hatte aber die ganze Zeit dieses Schlangenthema im Hinterkopf. Der Pastor hatte mir gestern noch erzählt, dass dieses Gebiet wirklich sehr schlangenreich sei, vor allem um den See, da dort ein dichter Wald ist. Er hat auch regelmäßig giftige Schlagen im Haus, so ca einmal pro Woche komme ihm so ein Vieh schon unter. Ach, warum hat er mir das bloß erzählt! Ich war dann wirklich sehr übervorsichtig. Kaum am See angekommen begann es zu regnen. Na toll! Ich machte mich auf zum Campingplatz um mich unterzustellen. Kurz darauf begann es wie verrückt zu schütten und ein Gewitter, wie ich es noch nicht oft erlebt hatte, ging nieder.
Ich traf dann den zweiten Besitzer des Campingplatzes - einer ist ja Bosco selbst - und fragte ihn ob er was zu essen da hätte, was ja nicht so selbstverständlich ist, wenn keine Gäste da sind. Er machte mir dann einen großen Salat, der umgerechnet gerade mal 50 Cent kostete. Das war eine Wohltat. Die lokale Küche in Uganda ist leider nicht sehr vielfältig und das meiste ist unglaublich fettig und ohne Gewürze. Die Leute wollen einfach nur satt werden und sind meistens sehr arm, deshalb spielt die Qualität des Essens nur eine untergeordnete Rolle.

Ein kleiner Überblick über die ugandische Küche:


- Posho: Maismehl mit Wasser aufgekocht, ohne jegliche Gewürze. Ist zwar nicht direkt schlecht, schmeckt aber nach gar nichts. Die Kinder in den Waisenhäusern werden oft ausschließlich damit ernährt. Mangelerscheinungen sind somit vorprogrammiert.
- Matoke: Kochbananen, meistens als gekochter im Ganzen oder als Brei erhältlich, teilweise werden sie auch gegrillt.
- Ziege oder Rind: ist meistens recht zäh
- Huhn: wird frittiert, schmeckt aber lecker.
- Chapati: Flade aus Mehl und Wasser, mit sehr viel Öl herausgebraten
- Rolex: ein Omlett bestehend aus einem Ei wird in einem Chapati eingerollt, unheimlich fettig
- Toastbrot bzw frittiertes Brot
- Reis
- Kartoffeln und Süßkartoffeln
- Bohnen
- Katoke: ein Gericht bei dem so ziemlich alles eben Aufgelistete dabei ist, sozusagen "Resterlessen", meist aber sehr günstig
- grünes Gemüse, ähnlich wie Spinat, leider weiß ich den Namen nicht.

Andere Speisen sind in den lokalen Restaurants so gut wie gar nicht zu finden. Ach ja, Obst kann man noch kaufen: riesige Papayas, Wassermelonen, Ananas, Bananen, Avocados, Jackfrucht (= riesige Frucht, die bis über 20kg schwer werden kann) und Maracuja. Aus unerfindlichen Gründen essen die Einheimischen aber sehr wenig Obst. Zu trinken gibts fast ausschließlich "African Tea" = Heiße Milch mit Wasser und minimalem Teebeigeschmack.

Kinder beim Gottesdienst
wieder einmal ein Affe

Schweinchennachwuchs aus Boscos Hof
ein Unwetter zieht über der Kirche auf


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