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Donnerstag, 3. Februar 2022

Kericho - Eine Ruheoase inmitten von Teeplantagen

  

Man wird es kaum glauben, aber diesmal stellte Victon unter Beweis, dass er tatsächlich auch ein ganz guter Motorradfahrer sein kann. Er brachte mich am Donnerstag Morgen heil von Sindo nach Homa-Bay, und das sogar in einem total angemessenem Tempo. 


Von Homa-Bay ging es dann mit einem Matatu (=Minibus) weiter nach Kisumu. Eigentlich sollte die Fahrt etwa eineinhalb Stunden dauern, aber ich erwischte leider das wohl langsamste Gefährt überhaupt. Wir hielten in jedem noch so kleinen Kaff für mindestens 20 Minuten, da immer Leute ausstiegen. Natürlich wurde erst dann weitergefahren, als wir wieder gerammelt voll waren. Während der Fahrt erhielt ich an den verschiedenen Stopps diverse Heiratsanträge oder wurde einfach um Geld gefragt, es wurde also nicht langweilig. 


Wieder in Kisumu

Es war für mich nun schon mein zweiter Aufenthalt in Kisumu. Ich kam erneut in einem kleinen Mini-Häuschen unter, das ich mir über AirBnB gebucht hatte und genoss es erstmal in vollen Zügen etwas Privatsphäre zu haben.  Am meisten Freude bereitete es mir endlich nach langer Zeit wieder selber kochen zu können, es gab nämlich einen Gasherd. Ich deckte mich mit ganz viel Gemüse sein. Es war eine wahrliche Wohltat, nach diesen Unmengen von Ugali und Chapati, ein paar Vitamine zu sich nehmen zu können! Dafür, dass ich mich zu Hause recht gesund ernähre, kommt das auf Reisen meist ziemlich kurz. Aber gut, ich denke meine Vitaminreserven sollten das halbe Jahr reisen überbrücken können ;)

Das Aufregendste, was mir in Kisumu passiert ist, war wohl als die Steckdose in der ersten Nacht explodiert ist. Demzufolge war dann auch mein Steckdosenadapter kaputt. Zum Glück hat es das Handy überlebt. Ansonsten haben mich die Moskitos ziemlich geplagt. Irgendwann war ich dann wirklich auf und auf voll mit Stichen - ich sah schon fast aus als hätte ich die Masern. Effektiven Mückenschutz für die Haut gibt es scheinbar in der ganzen Stadt nicht und die Moskitonetze sind meist dermaßen durchlöchert, dass es ohne genauso viel bringen würde. Da im Moment laut meiner Vermieterin recht viele Malariafälle im Umlauf sind, beschloss ich dann schon früher als geplant abzureisen. Man muss sich ja nicht jedem Risiko blindlings aussetzen. Nächstes Ziel: Irgendwo, wo es kühler ist und vor allem nicht so viele Moskitos unterwegs sind. Ich entschied mich für das Örtchen Kericho


Kericho - da wo der Tee wächst

Die Fahrt nach Kericho dauerte gut eineinhalb Stunden. Weitere eineinhalb Stunden vergingen bis das Matatu voll war und wir endlich starten konnten. Bezahlt habe ich 500Ksh (=3,80€), wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass mich der Fahrer ein wenig abgezockt hatte. Ich glaube gesehen zu haben, dass eine Mitfahrerin nur 350Ksh gezahlt hat. Ich beschloss aber deswegen heute keine Diskussion zu starten. 


Ich war gerade am Eindösen im Matatu als es plötzlich ordentlich krachte. Wir haben ein Kind angefahren, das gerade die Straße überqueren wollte. Unser Fahrer blieb sogleich stehen und sah nach dem Kleinen. Schnell waren auch schon andere Schaulustige versammelt. Dem Kind schien es aber gut zu gehen, wir fuhren also weiter. 


In Kericho angekommen, brachte mich ein sehr freundlicher Boda-Boda (Mopedtaxi) -Fahrer zu meiner Unterkunft "The Country Gardens Guesthouse" (2.500 Ksh/Nacht). Auch dort wurde ich überaus herzlich empfangen. Ich glaube ich habe es schon öfter angemerkt, aber es fällt mir einfach immer wieder sehr auf: In kleineren Ortschaften, vor allem da wo der Tourismus noch nicht Einzug gefunden hat, sind die Menschen durchwegs um einiges freundlicher. 


Insgesamt blieb ich drei Nächte in Kericho. Der Ort ist das Zentrum des bedeutendsten Teeanbaugebietes des Landes. Ich verbrachte die Tage mit ausgedehnten Wanderungen durch die Teeplantagen und die umliegenden kleinen Wälder und Dörfer. 



Teeplantagen neben einem kleinen Wald


Teeplantagen


Nairobi again

Seit Mittwoch bin ich nun wieder in Nairobi. Ich muss nämlich noch einmal eine Visumsverlängerung beantragen und zudem sollte ich ich eine Covid-Booster-Impfung erhalten, da meine Grundimmunisierung nun doch schon fast 8 Monate her ist. Ich hoffe das klappt alles so wie erhofft. 


Boda-Boda fahren in Nairobi

Das Verkehrschaos hier in der Hautpstadt Kenias finde ich weiterhin ziemlich gewöhnungsbedürftig. Matatus (Minibusse) benutze ich im Zentrum nur sehr ungern, da dadurch selbst kürzeste Strecken leicht mal über eine Stunde Fahrtzeit bedeuten können. Vor allem am am Morgen und am späten Nachmittag ist es ganz schlimm. Da ist man mit einem Boda-Boda (=Mopedtaxi) schon um einiges schneller. Nur sind die teilweise echt grenzwertig unterwegs. Oder werde ich einfach mit dem Alter ängstlicher? Auf alle Fälle fahren die Boda-Boda-Fahrer durchwegs ohne Rüchsicht auf Verluste. Da wird gedrängelt, gegen die Fahrtrichtung gefahren, mit vollem Karacho auf dem Gehsteig dahingebrettert - etwaige Fußgänger müssen dann schauen, dass sie noch rechtzeitig auf die Seite springen, usw. Einen Helm muss sowieso nur der Fahrer tragen. Bei solchen Fahrten reichen selbst meine Abenteuer-Gene oft nicht aus, um nicht ins schwitzen zu kommen. 


Am Sonntag, dem 6. Februar fängt dann mein einwöchiges Naturheilkunde-Seminar am Stadtrand von Nairobi an. Darauf freue ich mich schon sehr. Es geht - wie der Name schon sagt - um Heilpflanzen, aber auch darum wie man in abgelegenen Dörfern die dort vorherrschenden Krankheiten behandeln kann (z.B. Schlangenbisse, Malaria, HIV, Durchfälle, etc.). 


Also dann, 

Gute Nacht!


Eure Michi :)




=> Hier findest du noch mehr Fotos und Videos von Kericho <= 




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