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Montag, 5. November 2018

Nationalpark Pian Upe


Heute war es wieder Zeit weiterzureisen. Wir müssen schön langsam wieder zurück in Richtung Kampala aufbrechen. Dabei wollten wir noch einen Zwischenstopp am Nil machen und eventuell im Naturreservat Pian Upe vorbeischauen. Wir konnten im Internet ein paar Infos zu dem Reservat finden. Anscheinend kostet der Parkeintritt 10 USD pro Person und eine Safaritour 20 USD pro Gefährt. Das wäre eigentlich ganz günstig. Leider gibt es nicht allzu viel Information dazu, welche Tiere man sehen kann. Aber wahrscheinlich nicht allzu viele, sonst wäre der Park bestimmt bekannter. Da er aber am Weg liegt und nicht allzu teuer ist, beschlossen wir den Versuch zu wagen.

Von Nakapiripirit aus, gibt es nur einen Bus am Tag, der nach Mbale fährt. Nachdem wir drei verschiedene Leute nach der Abfahrtszeit fragten, erhielten wir auch drei verschiedene Antworten. Das war klar! Die uns angegebenen Zeiten lagen zum Glück alle zwischen sieben und halb neun Uhr morgens. Wir beschlossen um halb acht an der Straße zu stehen. Und siehe da, schon nach wenigen Minuten kam der Bus angefahren.


Letztendlich standen wir aber bestimmt noch bis halb neun in Nakapiripirit. Es wurde gehupt und geschrien, um noch mehr Leute zum Mitfahren zu animieren. Mit eher wenig Erfolg. Der Bus füllte sich nur etwa zu einem Drittel. Mit uns an Bord jede Menge lebender Hühner, die einfach in die Gepäckabladeflächen oberhalb unserer Sitze verstaut wurden. Na hoffentlich verrichtet da keine ihr Geschäft auf unserem Kopf oder legt uns ein Ei runter *lach*.

unsere Mitfahrer ;)


Ich war tatsächlich erstaunt, wie es dieser große Bus schaffte, die extrem schlechten Straßen entlangzufahren. Wir wurden auf unseren Sitzen ordentlich durchgerüttelt, zudem konnten wir uns natürlich nur sehr langsam fortbewegen. Wir durchquerten einige kleine Dörfer.

Streetlife


Nach etwa drei Stunden kamen wir bereits beim Naturreservat Pian Upe an. Wir zahlten pro Person übrigens 8.000 USH für die Fahrt hierher. Kaum angekommen, wurden wir gleich in das Büro geführt. Die nette Dame dort erklärte uns noch ein paar mehr oder weniger interessante Fakten zu dem Reservat hier.

Unser ursprünglicher Plan wäre eigentlich gewesen kurz eine Safarifahrt zu machen und dann am selben Tag noch weiterzufahren. Es kam aber wieder einmal alles anders. Die sogenannten "Game Drives" oder Pirschfahrten, werden nämlich nur am Abend oder am frühen Morgen gemacht. Da wir alle nicht mehr besonders viel Geld dabei hatten, würde dies wohl nicht mehr reichen, um auch noch eine Übernachtung hier zu bezahlen. Da wir aber ein paar Hinweisschilder entdeckten, dass man auch mit Kreditkarte zahlen könne, waren wir wieder guten Mutes, dass es doch noch klappen könnte.

Als wir die Dame danach fragten, wusste sie leider nichts darüber. Sie würde aber ihren Chef fragen. Wir warteten also. Sie kam mit schlechten Nachrichten zurück. Leider funktioniere das Gerät im Moment nicht. Als wir uns nochmals über die Preise erkundigten, meinte sie zudem, dass der Parkeintritt nicht mehr 10 USD wäre, sondern neuerdings 35 USD pro Person. So viel Geld hatten wir erst recht nicht mehr dabei.

Wir genehmigten uns erstmals eine Rolex und eine kühle Cola und genossen die wunderschöne Aussicht auf die scheinbar endlosen Weiten der Steppe.




Wir berieten was wir tun könnten. Anki und Jana haben noch nie zuvor eine Safari gemacht. Für sie wäre es natürlich mega schade, wenn wir nun einfach wieder fahren würden. Zudem wussten wir gar nicht, ob wir noch ein Gefährt finden würden, um von hier weg zu kommen. Immerhin fährt der Bus ja nur einmal am Tag vormittags. Da fiel uns ein, dass wir doch fragen könnten, ob wir eventuell mittels Rechnung zahlen könnten. Oder sogar per Banküberweisung, die wir sogar von hier aus tätigen könnten per Online-Banking, falls es ein Internet geben sollte.

Letztendlich meinte der Chef er könnte mit uns morgen nach Mbale zum Bankomaten fahren und dann könnten wir ihn einfach dort bezahlen. Das war doch ein guter Plan. Wir waren ziemlich erleichtert, dass wir nun zu dieser Lösung gekommen sind. Wir hatten nun bis 16 Uhr Zeit um ein wenig zu Relaxen, bis dann die Safari losgehen sollte. Wir vergnügten uns mit dem Strauß, der hier im Camp herumlief.

Strauß

Straus Selfie
Strauß Selfie ;)

wir konnten sogar schon vom Camp aus Tiere sehen

Um etwa zehn Minuten vor 16 Uhr, kam der Chef noch einmal an. In der Hand hielt er eine Broschüre. Er fing irgendetwas recht verwirrendes bezüglich der Preise zu erklären an. Nach mehrmaligem Nachfragen stellte sich heraus, dass er eigentlich viel mehr Geld möchte, als wir vorher mit der Dame besprochen  hatten. Wir sollten die 35 USD pro Person Parkeintritt zahlen, dazu kamen noch 50 USD pro Person für die Pirschfahrt und noch die 20 USD für das Gefährt. Ich muss zugeben, dass ich nun ziemlich wütend war. Vor allem, da er mit diesen Detail erst wenige Minuten vor dem Start herausrückte. So ein hinterhältiger Kerl. Ich sagte, dass ich das keinesfalls zahlen werde und deshalb nicht an der Safari teilnehme. Anki und Jana schienen recht unschlüssig zu sein, was sie tun sollten.

Nach einer kurzen Diskussion, meinte er plötzlich, er könnte den Preis reduzieren. Wir sollten pro Person die 35 USD Parkeintritt zahlen und einmal 50 USD gemeinsam für die Pirschfahrt. Anki und Jana waren damit einverstanden. Ich war anfangs noch recht unschlüssig, da ich ziemlich enttäuscht von der hinterhältigen Art dieses Kerles war. Aber gut, nun waren wir schon mal hier und allein im Camp warten wollte ich auch nicht. Es ging also los.




Die Landschaft fand ich sehr eindrucksvoll - eine weite, monotone, trockene Steppe. Wir sahen auch ein paar Antilopen, aber das war es auch schon an Tieren. Anki und Jana waren sichtlich enttäuscht, sie hätten sich mehr erwartet. Laut den Infos der netten Dame, sollte es nämlich auch Zebras, Hyänen, Leoparden usw geben. Leider sahen wir nichts davon.


Zum Sonnenuntergang machten wir an einer Höhle halt und bestiegen einen kleinen Hügel, um von dort aus, die Aussicht zu genießen.



Insgesamt waren wir etwa 2,5 Stunden unterwegs. Im Nachhinein mussten wir feststellen, dass es das Geld wohl nicht wert war, aber Anki und Jana hätten es wahrscheinlich ewig bereut, wenn wir es nicht gemacht hätten. Man hat ja immerhin nicht oft im Leben die Möglichkeit eine Safari zu machen. Als der Chef fragte wie es war, brachten Anki und Jana ein gequältes "Nice" heraus, während ich mir meine Antwort verkniff.

Wir genossen im Camp noch ein kühles Bier und ein leckeres Hühnchen-Süßkartoffel-Reis-Abendessen, während tausende Mücken um uns herumschwirrten.

In diesem Sinne: Gute Nacht & bis morgen :)



2 Kommentare:

  1. Lieber Dinge bereuen, die man gemacht hat, als Dinge bereuen, die man nicht gemacht hat! Die Landschaft sieht jedenfalls spektakulär aus. Liebe Grüße, Angela

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