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Samstag, 10. Juni 2017

Weiter nach La Paz


Von Chicharro nach La Paz

Ernst brachte mich mit seinem Motorrad nach Tiquina. Dort verabschiedete ich mich von dem lieben und ebenso verrückten Kerl. Von Tiquina aus muss erstmals mit einem kleinen Boot der See überquert werden. Das Ganze dauert bloß 10 Minuten und kostet 3 Bolivianos (= 0,39 Euro). Am anderen Ufer standen bereits Minibusse nach La Paz bereit. Kosten 10 Bolivianos (= 1,30 Euro) für etwa 2,5 - 3 Stunden Fahrt.

die Stadt La Paz

La Paz - eine gefährliche Stadt?

Für La Paz hatte ich bereits einen Couchsurfing Gastgeber ausfindig gemacht. Sein Name ist Soki. Dieser erklärte mir wie ich ihn finden würde. Blöderweise hatte ich mir die Sicherheitshinweise des auswärtigen Amtes über Bolivien kurz vorher durchgelesen - so was sollte man ja prinzipiell lieber nicht machen, da sich dort alles um Einiges dramatischer anhört, als es letztendlich ist. Lest selbst:

"Die Kriminalität in Bolivien hat in den letzten Jahren zugenommen. So gab es vermehrt Vorfälle mit allein reisenden, ausländischen Touristen, die bei der Ankunft am Busbahnhof in La Paz oder am Flughafen in El Alto von falschen Taxifahrern in entlegene Stadtteile gefahren wurden und dort, unter Mithilfe von falschen Polizisten in Uniform mit dem Vorwand, eine Antidrogenkontrolle durchführen zu wollen, ausgeraubt und unter Androhung von Gewalt zur Herausgabe der Kreditkarten und der PIN-Nummer gezwungen wurden (sog. „Expressentführungen“).

Es gab Fälle, in denen Personen hierfür sogar einige Tage festgehalten wurden. Ähnliche Fälle wurden auch aus anderen bolivianischen Großstädten berichtet.
Es kommt immer wieder vor, dass falsche Polizisten, die mit anderen Personen zusammenarbeiten (die sich als südamerikanische Touristen ausgeben), Ausweise kontrollieren wollen oder Touristen angeblich zu Polizeistationen bringen wollen. In diesen Fällen sollte man keineswegs in unbekannte Autos einsteigen und sich möglichst vergewissern, dass es sich um echte Polizeiausweise handelt. Personenkontrollen auf offener Straße/Plätzen kommen im Allgemeinen nicht vor.

Es wird dringend geraten, nur auf bekannte Funk-Taxi- und Busunternehmen zurückzugreifen und keine Taxis auf der Straße heran zu winken, insbesondere nicht nachts. In aller Regel fordern Restaurants, Hotels, Kneipen usw. auf Wunsch des Gastes ein Funk-Taxi (Radio-Taxi) an. Außerdem sollte man in der Öffentlichkeit keine großen Bargeldsummen bei sich führen, Ausweispapiere und Geld sollten gut verborgen bei sich getragen werden, echter Schmuck, teure Uhren etc. sollten gar nicht getragen werden.

Es wird auch immer wieder davon berichtet, dass Besuchern von Bars und Diskotheken K.O.-Tropfen verabreicht werden, die eine Ohnmacht und einen Gedächtnisverlust hervorrufen. Diese Zeit wird genutzt, um die betreffende Person auszurauben. Auch Fälle von Vergewaltigungen während der Bewusstlosigkeit der Opfer wurden bekannt.

Es sollten grundsätzlich nie von Fremden angebotene offene Getränke oder Speisen angenommen werden. Einem deutschen Touristen wurde bei einer Überlandfahrt per Bus mit Drogen getränktes Gebäck angeboten, woraufhin der Tourist zwei Tage lang bewusstlos war und ausgeraubt wurde.
Drogenkriminalität ist in Bolivien verbreitet. Von Erwerb, Besitz, Konsum, Handel und der Ausfuhr von Drogen und Drogenprodukten aller Art wird dringend abgeraten. In diesem Zusammenhang wird - insbesondere wegen des nicht abschätzbaren Risikos für die Gesundheit - dringend davon abgeraten, an schamanischen Zeremonien (z.B. Ayahuasca-Zeremonie) teilzunehmen, bei denen halluzinogene Pflanzen verwendet werden." (Auszug vom auswärtigen Amt Deutschlands)

Überraschend freundliche Bolivianer

Ok, nun genug von falschen Polizisten und Expressentführungen. Ich war jedenfalls sehr vorsichtig als ich am Busbahnhof in La Paz ankam. Ich versuchte den Minibus ausfindig zu machen, den mir Soki empfohlen hatte. Doch irgendwie schien niemand eine Ahnung zu haben, obwohl ich dazu sagen muss, dass die Einheimischen äußerst hilfsbereit waren. Ich beschloss also erstmals der alten Dame, die am Straßenrand ein paar Snacks verkaufte, ein Coca Cola abzukaufen. Ich begann mit der lieben Omi zu plaudern und setzte mich zu ihr auf die Holzbank. Also mein erster Eindruck von den Bolivianern war äußerst positiv - obwohl mich doch glatt einige Peruaner vorgewarnt hatten, wie unfreundlich die Bolivianer seien. Alles unbegründete Vorurteile! Die liebe Dame fand doch dann glatt auch noch einen Minibus, der in die von mir gesuchte Richtung fuhr. Weiterhin war ich sehr überrascht wie freundlich hier jeder einzelne in dieser Großstadt ist - so gut wie jeder, der zugestiegen ist, grüßte seine Mitfahrer. So etwas sieht man nur selten in riesigen Städten.


Billiges Bolivien

Letztendlich kam ich gut bei Soki an. Wir spazierten noch etwas durch die Altstadt von La Paz. Ich sag euch was, Bolivien ist ein richtiges Schlaraffenland - so billig alles. Und ich dachte schon Peru war billig. Ein paar Beispiele: Mein Cola heute kostete 1 Boliviano (= 0,13 Euro), außerdem kaufte ich mir eine sehr schöne Tasche für umgerechnet 3,90 Euro. 

Bei Soki zu Hause angekommen, waren noch zwei weitere Couchsurferinnen dort - eine Spanierin und eine Schweizerin. Sehr schön :)

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